Statistisches Verfahren mit SPSS

Hallo zusammen,

ich habe ein kleines Problem und zwar habe ich gerade ein Experiment im Rahmen eines Seminars an meiner Uni durchgeführt an dessen Auswertung ich nun sitze. Ich versuch es mal ganz kurz anzureißen, weil alles andere glaub ich wenig Sinn macht. Es geht darum, dass ich drei verschiedene Typen von Texten A / B / C als Testobjekt hatte, jeder Text kann dabei entweder negativ oder positiv formuliert sein (dies wird mithilfe von zuvor festgestellten Kriterien bewältigt).-> 3x2 Untersuchungsdesign.
Auf jeden Fall geht es dann darum, dass z.B. die Weiterempfehlung an z.B. Freunde etc…die Frage, die gestellt wurde war quasi „Würdest du das Produkt XY (spielt keine Rolle hier, daher XY) an einen Freund weiterempfehlen?“ Die Antwort konnte dann auf einer 1-7-likert-Scale gegeben werden (1 überhaupt nicht weiterempfehlen - 7 sofort weiterempfehlen)
Und nun zu meiner Frage…
Meine Hypothese ist „Eine negative Stimmung hat einen größeren Einfluss auf die Weiterempfehlung als eine positive Stimmung des Textes“.
Mein Problem: Ich würde spontan das ganze versuchen mit einem t-test bzw. Mann-Whitney-U-Test (falls nicht NV). Aber das zeigt mir ja nur einen Mittelwertsunterschied an, wie kann ich denn zeigen / beweisen, dass einfach der Einfluss des negativen größer ist als der des positiven. Also eine 1 ist ja viel gewichteter als eine 3 (gleiches gilt für 7 und 5). Oder reicht es doch, die Mittelwerte zu vergleichen? ->
Ich bin nämlich am überlegen, ob ich nicht und da weiß ich noch nichtma ob ich das machen darf, die 4 auf der Skala als neutralen Pkt. definieren kann und dann eben die Abweichung von diesem neutralen Pkt. berechnen muss?

Ich hoffe, mir kann jemand helfen =)

Vielen Dank,

Gruss

schneehoernchen

Hallo,


Meine Hypothese ist „Eine negative Stimmung hat einen größeren
Einfluss auf die Weiterempfehlung als eine positive Stimmung
des Textes“.

wenn subjektive Wertungen graduell nicht linear zugeordnet werden
können dann sind auch die Voraussetzungen zur objektiven
Bewertung des Testes nicht gegeben.

denn zeigen / beweisen, dass einfach der Einfluss des
negativen größer ist als der des positiven.

Ja, eigentlich garnicht.

Oder reicht es doch, die Mittelwerte zu vergleichen?

In diesem Fall ist es so aussagekräftig wie es der „Grad“
subjektiven Befindlichkeit der Befragten zu einer linearen
Abfrage-Skala zuläßt.Mathematische Spitzfindigkeiten verbessern da
nichts.
Gruß VIKTOR

Hi,

du müsstest 'stärker’im Sinn der Likert-Skala definieren, gegeben der Einstellung.

Eine Möglichkeit wäre zum bsp
H0: W_neg >= W_pos soll abgelehnt werden, wobei W_x der ‚Weiterempfehlungswert‘ ist für x=pos/negativ formulierter Text. Das könnte man tatsächlich mit einem 1-seitigen MWU testen.

Allerdings spiegelt sich darin nicht wider, dass die Wirkung des neg Textes _stärker_ ist, sondern nur, dass sie häufiger nicht weiterempfohlen werden.
_Stärker_ würde tatsächlich einen Bezugspunkt benötigen an dem man pos und neg messen kann, quasi eine Kontrollgruppe.

Grüße,
JPL