Nun habe ich mich mit einem Steuerberater hinsichtlich der in
einem Jahr bevorstehenden Prüfung unterhalten und er sagte
mir, wenn man nie bei einem Steuerberater gearbeitet hat, ist
die Prüfung kaum zu schaffen, da auch praktisches Wissen
abgefragt wird.
Hallo Emily,
in der Stb-Prüfung sitzt eine sehr sehr bunte Mischung von „Praktikern“ und „Theoretikern“.
Juristen, welche in der Uni von Steuerrecht quasi nichts mitbekommen haben aber in der Klausurlösungstechnik und dem Umgang mit Gesetzestexten wirklich fit sind. In der Praxis aber meistens nicht mal ihre eigene Steuererklärung ausfüllen können.
BWL und VWL Studenten, von denen einige wirklich eine fundierte theoretische Ausbildung in Steuerrecht genossen haben, viele aber auch nur auf einer mehr volkswirtschaftlichen Ebene gelernt haben warum der Staat Steuern erhebt. Im schlechteren Fall haben sie dann 2 Jahre lang in einer großen WP-Kanzlei Inventurlisten abgehakt, praktischer Nutzen = 0.
Praktiker aus den Steuerkanzleien mit Zusatzausbildung wie Bilanzbuchhalter und 7-10 jähriger Berufserfahrung, die aber mit den großen in der Prüfung abgefragten Themen wie Abgabenordnung, Erbschaftsteuer, Umwandlung, …, praktisch auch noch nichts zu tun hatten. Hier ist allerdings die Durchfallquote am höchsten, was sicher zum Teil an der fehlenden Prüfungserfahrung liegt.
Dann noch ein kleiner Teil die auf noch verschlungerenen Wegen zur Stb-Prüfung kamen.
Kurz gesagt, die Voraussetzungen welche die Kandidaten mitbringen sind höchst unterschiedlich.
Der kleinere Teil der Kandidaten hat wirklich nennenswerte praktische Erfahrung.
Ohne die Vorbereitungskurse schafft es so gut wie keiner. Die Chance zu bestehen oder Durchzufallen hat so gut wie jeder.
Nach meiner Erfahrung beschränkt sich der Praxisanteil in der schriftlichen Prüfung auf ein paar kleine Fragen zur Lohnsteuer.
Grüße
Chris