Steckdosen-Verkabelung, Richtiges Vorgehen

Hallo,
wir wollen einen großen Kellerraum mit Aufputz-Steckdosen nachrüsten. Die Verdrahtung der Dosen wird hinterher ein Fachmann machen, wir legen lediglich die Kabel vor. Nun wollten wir erst von jeder Dose ein Kabel zum Sicherungskasten führen (der Raum hat einen eigenen), da fiel mir ein, dass das ja eigentlich nicht nötig ist.
Ist das richtig, wenn ich eine Leitung quasi an der Decke langführe und dann wenn eine Steckdose kommt, das Kabel in einer „Verteilerdose“ führe und dort ein Kabel zur Steckdose und eines weiter zur nächsten. Oder gibt es da eine Begrenzung der Menge o.ä. (die Steckdosen werden nicht alle gleichzeitig genutzt).
Muß die Hauptleitung dann irgendwie dicker sein oder so?

Ferner wollten wir eine Schaltbare Lampe an die Wand machen und haben nun einen Aufputzschalter. Ein Kabel geht dann in den Sicherungskasten und das andere zur Lampe. Ist das richtig so?

Vielen Dank

Gruß
Taki

Hallo!

Einzelzuleitung und eigene Sicherung brauchen nur Steckdosen für Großverbraucher, also Plätze wo schon feststeht es kommt ein E-Verbraucher mit > 2000 W dran.
Im Haushaltsbereich sind das Haushaltsgroßgeräte wie WM, GS, Trockner und WW-Speicher (typ. 2 kW).
Im Werkstattbereich musst Du entscheiden, wo was dran kommt, was diese Leistungsklasse hat. Also eine Tischkreissäge mit ca. 2000 W etwa.

Sonstige Steckdosen für unbestimmte Klein- und Mittelgeräte dürfen natürlich zusammen an einem Stromkreis liegen. Und die würde man dann untereinander durchverbinden ( Zul > Steck 1 > Steck 2 > Steck 3 …) oder von einer Verteilerdose aus mit Einzelzuleitungen versehen.
Je nachdem wie es verlegtechnisch besser ist.

Und den Querschnitt wählt man nach Länge aus. Macht man es neu, dann sprichst nichts gegen 3 x 2,5 mm² Zuleitung. Damit ist man immer auf der sicheren Seite und muss nichts groß berechnen. Zuleitungen zur Verteilerdose sollte man immer mit 2,5 mm² wählen. Ab da kann man dann auch mal 1,5 mm² nehmen.
Kurze Leitungen (alles deutlich unter 10 m) können aber durchaus mit 3 x 1,5 mm versorgt werden.

Je nach Größe der Werkstatt und der Zahl der Steckdosen und Großverbraucher wählt man die Zahl der Zuleitungen und Stromkreis (Sicherungen).
Und ob man Steckdosen und Licht in 2 Kreis auftrennt kann man sich überlegen. Es hat gewisse Vorteile, selbst wenn Licht als Belastung des Stromkreises nicht nennenswertes beiträgt. Hier geht es mehr um die Ausfallsicherheit, man steht bei Kurzschluss/Überlast des Steckdosenkreises nicht im Dunkeln !

MfG
duck313

Wieviele Steckdosen kommen dann insgesamt drauf? Und was soll dann dranhängen.
Ich weiß nicht wieviele Meter das sind, aber ich würde schon empfehlen von jeder Steckdose ein Kabel zum
Verteiler zu ziehen. Der Elektriker soll dann vor Ort einzeln Absichern. Die Frage ist auch wieviel Platz der Verteiler noch hat.
Man kann sicher auch alle an einen Kreis hängen, jedoch sollte die Sicherung fliegen geht dann keine einzige mehr, und man kann dann nicht so viel dranhängen.

Aber am Besten den Elektriker der das dann später machen soll fragen. Er kennt die Örtlichkeiten vor Ort und kann besser entscheiden.

Wenn man Licht und Steckdosen getrennt haben will, also 2 Sicherungen, 2 Stromkreise, dann braucht man mind. ab Si-Kasten 2 Zuleitungen.

Die enden dann im Hobbykeller in 2 Abzweigdosen ! Ab da geht es dann weiter, einmal zu den Steckdosen, einmal zum Schalter und entweder von dort zur Wandleuchte oder 2 Stichleitungen, einmal Dose > Schalter und einmal Dose > Leuchte.

Steckdose mit Einzelzuleitung und eigener Sicherung (Großverbraucher !) geht ohne Verteilerdose direkt vom Si-Kasten an die betreffende Steckdose.

Vom Sicherungskasten braucht nur ein Kabel in den Keller führen, ein 3-adriges 2,5mm² Kabel reicht, es kann im Kasten mit 16 A abgesichert werden, man kann parallel von einer Steckdose zur anderen gehen. Es geht auch von der Verteilerdose aus, wenn die Lüsterklemmen groß genug sind und die abisolierten Adern fassen.
Für die Lampe führt das Kabel zum Schalter und dann weiter zur Lampe, die Zuführung kann auch von einer Steckdose abgenommen werden. Beim Abkneifen der Kabel sollte man darauf achten, das die Kabelenden genügend lang bleiben, etwas kürzen kann der Elektriker dann noch immer.

Für die Entscheidung, ob man jede Steckdose einzeln versorgt, ist es völlig egal, wieviel Meter das sind.
Es kommt alleine hierauf an:

  1. Wie groß ist der Betriebsstrom der Geräte? Ab 8A Dauerstrom sollte man eine eigene Absicherung und somit auch Zuleitung in Erwägun ziehen. Ab 10A ist es dringend angeraten.
  2. Wie schlimm wäre es, wenn im Fehlerfall alles gleichzeitig tot wäre?

Lüsterklemmen ungeeignet. Dosenklemmen sind nötig. Und bitte keine Schraubklemmen!

Nun ja, es macht schon ein Unterschied ob man nur 3 Steckdosen macht, an denen vielleicht eine Lichterkette mit 20W hängt und jede aber 40 Meter voneinander entfernt ist, oder Ob das alles in einem Raum ist und jedes Mal eine Kreissäge dran.
Im Ersten Fall braucht man viel mehr Kabel wenn man es einzeln zieht, obwohl es Theoretisch nicht nötig ist. Um nix anderes ging es mir.

Da steuben sich ja einem alle Haare…
Lusterklemmen verwenden nur unwissende und sehr schlechte Elektriker. Ganz besonders wenn man viele Adern in eine Klemme macht.

Das soll bitte schön alles der Elektriker machen. Einfach die Kabel ziehen, NIX KLEMMEN!

Hallo Taki,

Es kommt drauf an, was es werden soll und was du für die Zukunft planst!

Der Leiterquerschnitt richtet sich zunächst nach der Absicherung. Je nach Länge muss man den Leiterquerschnitt erhöhen, damit unter Last nicht nur 200V der eigentlichen 230V ankommen.

Natürlich kann die Leitung an der Decke fahren, über jeder Steckdose eine Abzweigdose setzen und mit einer Stichleitung die Dose anschliessen. Dies braucht am wenigsten Kabel, aber zusätzliche Abzweigdosen.

Steckdosen haben aber heute Klemmen für zwei Drähte. Man kann sich also die Abzweigdosen sparen und mit dem Kabel von der Decke zur Dose und von der Dose wieder zurück zur Decke fahren, das braucht etwas mehr Kabel.

Man kann auch einen Brüstungskanal setzen. Einen breiten Kabelkanal in welchen man auch die Steckdosen einbaut. So ein Brüstungskanal hat den Vorteil, dass man auch nachträglich, recht einfach, zusätzliche Steckdosen einbauen kann. Ist der Kanal in mehrere Kammern unterteilbar, darf man auch Netzwerk, Telefon usw. in diesen Kanal einbauen.
Und ein Brüstungskanal muss nicht zwingend auf Fensterhöhe montiert werden, In meinem Büro hatte ich diesen direkt unter der Decke montiert. Dort wurde dann eine Steckerleiste eingesteckt.

Wenn man von jeder Steckdose ein eigenes Kabel zur Verteilung führt, bracht das am meisten Kabel. Allerdings ist die die flexibelste Variante. Man kann alle Steckdosen auf eine Sicherung schalten, auf mehre verteilen und sogar nachträglich umverteilen. Für Hausautomation kann man so auch jede Steckdose später schaltbar machen.

Beim Lichtschalter solle man möglichst mit 3 polen an den Schalter fahren, Für die Billigvariante genügt ein einzelner Draht zum Schalter und einer vom Schalter zur Lampe. Die andern beiden Drähte gehen dann direkt vom Schaltkasten zur Lampe.
Aber wenn man dann den Schalter z.B. einem Dimmer oder Bewegungsmelder ersetzen will, fehlt etwas! Es macht oft auch Sinn, direkt beim Schalter auch eine Steckdose zu haben.
Ganz besonders in Wohnräumen. Man muss sich dann nicht bücken oder hinter Schränke kriechen um den Staubsauger einzustecken.

MfG Peter(TOO)