Stellmotor defekt? Überprüfung?

Wir haben eine Wandheizung, die einzelnen Räume werden im zentralen Verteiler mittels Raumthermostat und Stellmotor am Ventil geregelt. Seit einiger Zeit bleiben/blieben in 2 Räumen die Wände kalt. Ich wollte nun nachschauen, ob man erkennen kann, ob die Stellmotoren auf- und zumachen, wenn man sie abschraubt und hineinschaut (Regler ein-aus). Leider konnte ich keinen Unterschied erkennen, ABER sie sind beide leicht warm, so wie die Stellmotoren in den nicht defekten Heizkreisen. Die Wände wurden nach dem Abschrauben der Stellmotoren warm, da ja das Ventil dann offen ist.

Kann ich irgendwie anders feststellen, ob die Stellmotoren funktionieren bzw. woran es hakt? Ist es mit elektrischen Grundkenntnissen möglich, diese zu tauschen? Wo bekommt man diese, im Netz habe ich einiges gefunden, aber nie genau die Werte, die auf den alten Stellmotoren stehen?

LG Liesl

Hallo !

dazu müsste man wissen,ob das Stellmotoren mit Netzspannung oder Kleinspannung sind,wieviel Anschlüsse sie haben usw.

In der Regel gibts dazu auch Universalgeräte die oft passen.

Und ob sie mechanisch blockiert sind,oder die Steuerspannung nicht am Motor ankommt kann man nur mit einem Meßgerät nachprüfen.

Die Schaltbefehle vom Raumthermostat an das Zentralgerät können ja auch die Ursache sein.

Ein Heizungsfachmann würde Dir bestimmt helfen bei Fehlersuche und Ersatzbeschaffung und Montage.

Wenns „nur“ die Motoren sind,wäre es elektrisch nicht besonders kompliziert. Aber 2 Motoren gleichzeitig defekt,da würde ich eher andere Fehler zuerst suchen.
Und wie sie elektrisch arbeiten,kann man an einwandfrei funktionierenden Motoren anschauen, Motor abnehmen und dann die Bewegung des Stellstiftes beobachten, dazu Thermostat verstellen.

MfG
duck313

Guten Tag,

danke duck313. Es sind 230V Motoren. Ich werde schauen, ob man bei den intakten Stellmotoren etwas erkennen kann.

LG Liesl

Hallo!
Vermutlich sind diese Stellmotoren „stromlos geschlossen“, d.h. sie schließen über Federkraft, wenn die Stromversorgung durch den Regelthermostaten bei Erreichen der eingestellten Rauntemperatur unterbrochen wird. Da die Motoren „warm“ werden, liegt der Verdacht nahe, das sie zwar Spannung bekommen, aber trotzdem nicht arbeiten, also warscheinlich defekt sind. Trotzdem mal messen, ob dort Spannung anliegt.
Der Austausch dieser Motoren ist im Grunde kein Hexenwerk, wenn man ein wenig technisches Verständnis und handwerkliches Geschick hat. Die wichtigsten Parameter für die neuen Stellmotoren sind imGrunde nur die Betriebsspannung, die Arbeitsweise (stromlos geschlossen oder geöffnet) und der Arbeitshub.
Gruß Walter

Hallo Walter,

ja diesen Verdacht habe ich eben auch. Zum Messen brauche ich dann doch meinen Vater (samt Messgerät) oder den Heizungsmann, dan mir ein Nachbar heute genannt hat. (Der muss das wohl können, ohne ein Elektriker zu sein, oder?) Auf den Motoren stehen folgende Werte: 230V, 50-60 Hz, 5W, IP 42

Nun habe ich z.B. folgenden Stellantrieb im IN gefunden(selfio.de/Stellantrieb Alpha Standard): V u. Hz. gleich, 1,8W und IP 54/II Wäre der geeignet?

Und dann habe ich noch einen Verdacht, der jetzt mit dem Defekt nichts zu tun hat: In einem Raum (Bad)haben wir das Gefühl, dass die Wand nie so warm wird, wie sie könnte und es wird dort auch nie wärmer als rund 20°. Könnte das daran liegen, dass der Stellmotor eben nicht weit genug öffnet? Dann hätte ich nämlich überlegt, gleich alle zu tauschen, auch die intakten.

LG Liesl

Wir haben eine Wandheizung, die einzelnen Räume werden im
zentralen Verteiler mittels Raumthermostat und Stellmotor am
Ventil geregelt. Seit einiger Zeit bleiben/blieben in 2 Räumen
die Wände kalt.

Wurde überprüft ob die Heizschlangen richtig entlüftet sind?

Wenn möglich, einfach mal nur jeweils EINEN betroffenen Heizkreis öffnen (Stellmotor abnehmen) und alle andere Heizkreise schliessen und die Pumpe auf Maximalleistung stellen und mal sehen was „passiert“.

Bei abgenommen Stellmotor auch mal prüfen ob der Venilstift aus dem Ventil herausfährt und nicht „hängt“ weil z.B die Feder innen gebrochen ist. Der Hub beträgt nur ca. 2-3 mm.

Hallo odo,

Ja, die Anlage ist entlüftet, wir hatten wegen eines anderen Problems auch gerade einen Installateur da, der hat das alles geprüft bzw. wieder aufgefüllt und entlüftet. Und der Beweis, dass die Räume heizen können (Ventilstifte kommen auch heraus)ist ja gegeben, wenn ich die Stellmotoren entferne. Dann werden ja beide Wände warm.

LG Liesl

Dann werden ja beide Wände warm.

Dann ist ja zumindest ein „Notbetrieb“ möglich.

Es ist dann zunächst zu prüfen ob die Raumthermostaten richtig funktionieren und die Spannung am Stellmotor ankommt. Wenn das der Fall ist kann man von einem defekten Stellmotor ausgehen.

Sonst muss man „rückwärts“ nach der Ursache des „fehlenden Stroms“ suchen.

Hallo Liesl

Zum Messen brauche ich
dann doch meinen Vater (samt Messgerät) oder den Heizungsmann,
dan mir ein Nachbar heute genannt hat.

(Der muss das wohl
können, ohne ein Elektriker zu sein, oder?)

Bestimmt kann der das. Der hat ja auch Grundkenntnisse in Elektrotechnik. Der braucht nur die Spannung am Anschluß des Stellantriebs messen. Bloß wird das nicht nötig sein. Da diese Antriebe einfach beheizt werden, um die Ventile zu betätigen, kann man hier die elektrische Funktion der Steuerung schon durch die Temperaturerhöhung feststellen.

Wenn der Antrieb also bei hochgedrehtem Thermostat warm wird, dann ist auch Spannung da, das heißt, der Antrieb selber ist defekt.
Das gilt, wenn die Thermostate beim Verstellen klicken. Es gibt geräuschlose Varianten mit elektronischem Ausgang, dann wirds etwas komplizierter.

Auf den Motoren

stehen folgende Werte: 230V, 50-60 Hz, 5W, IP 42

Nun habe ich z.B. folgenden Stellantrieb im IN
gefunden(selfio.de/Stellantrieb Alpha Standard): V u. Hz.
gleich, 1,8W und IP 54/II Wäre der geeignet?

Das kommt alleine darauf an, ob der Antrieb auf das Ventil paßt. Da gibts verschiedene Varianten. Wichtig bei den technischen Angaben ist die Spannung, hier 230V, und die Ausführung stromlos geschlossen.

Und dann habe ich noch einen Verdacht, der jetzt mit dem
Defekt nichts zu tun hat: In einem Raum (Bad)haben wir das
Gefühl, dass die Wand nie so warm wird, wie sie könnte und es
wird dort auch nie wärmer als rund 20°. Könnte das daran
liegen, dass der Stellmotor eben nicht weit genug öffnet? Dann
hätte ich nämlich überlegt, gleich alle zu tauschen, auch die
intakten.

Na dann schraub doch erst mal einfach den zuständigen Stellantrieb ab und schau ob es dann warm wird. Wenn ja, hätt ich auch den Stellantrieb getauscht.

Die Dinger anzuschließen ist aber eher was für Fachleute wie den Heizerer oder Elektriker. An den Anschlußklemmen liegt eine potentiell tödliche Spannung an!

Hans

Nachtrag
Servus Liesl

ich sehe gerade, du bist in Österreich.

(Der muss das wohl
können, ohne ein Elektriker zu sein, oder?)

Bestimmt kann der das. Der hat ja auch Grundkenntnisse in Elektrotechnik

In Deutschland bekommt ein Heizungsinstallateur bei seiner Ausbildung soviel in Elektrotechnik vermittelt, daß er auch innerhalb seiner Heizungsanlage an der Elektrik arbeiten darf, z.B. eine Pumpe anschließen. Wie das in Österreich geregelt ist, weiß ich nicht.

Hans

Das gilt, wenn die Thermostate beim Verstellen klicken.

Das sagt noch gar nicts darüber aus ob Strom anliegt oder tatsächlich geschaltet wird.

Das Klicken kommt nur vom „umspringen“ des Bimetalls oder dem Mikroschalter.
Also zuerst prüfen ob am Motorventil Spanung ankommt. (Gegen den Null-Leiter des Ventils messen). Wenn ja, dann kann man davon ausgehen dass das Raumthermostat OK ist.

Na dann schraub doch erst mal einfach den zuständigen
Stellantrieb ab und schau ob es dann warm wird.

Wie weiter oben schon geschrieben (Liesl, 31.12.2011 17:48) ist das offenbar der Fall.

Die Dinger anzuschließen ist aber eher was für Fachleute wie
den Heizerer oder Elektriker. An den Anschlußklemmen liegt
eine potentiell tödliche Spannung an!

In Deutschland kann einem das als Eigenleistung an der eigenen Anlage nicht verwehrt werden -entsprechende Sachkenntnis vorausgesetzt-.

Wenn sie im nicht-gezeizten Raum kalt sind und beim Heizen warm werden, deutet das auf stromlos geschlossen hin, oder?

LG Liesl

Hallo Hans

Bestimmt kann der das. Der hat ja auch Grundkenntnisse in
Elektrotechnik. Der braucht nur die Spannung am Anschluß des
Stellantriebs messen. Bloß wird das nicht nötig sein. Da diese
Antriebe einfach beheizt werden, um die Ventile zu betätigen,
kann man hier die elektrische Funktion der Steuerung schon
durch die Temperaturerhöhung feststellen.

Wenn der Antrieb also bei hochgedrehtem Thermostat warm wird,
dann ist auch Spannung da, das heißt, der Antrieb selber ist
defekt.
Das gilt, wenn die Thermostate beim Verstellen klicken. Es
gibt geräuschlose Varianten mit elektronischem Ausgang, dann
wirds etwas komplizierter.

Danke, das bestätigt ja genau meinen Verdacht. Ja, die Thermostate klicken.

Auf den Motoren

stehen folgende Werte: 230V, 50-60 Hz, 5W, IP 42

Nun habe ich z.B. folgenden Stellantrieb im IN
gefunden(selfio.de/Stellantrieb Alpha Standard): V u. Hz.
gleich, 1,8W und IP 54/II Wäre der geeignet?

Das kommt alleine darauf an, ob der Antrieb auf das Ventil
paßt. Da gibts verschiedene Varianten.

Meinst du jetzt das Gewinde? Was bedeutet eigentlich diese Schutzklasse (IP)?

Die Dinger anzuschließen ist aber eher was für Fachleute wie
den Heizerer oder Elektriker. An den Anschlußklemmen liegt
eine potentiell tödliche Spannung an!

Schon klar, aber die Hauptsicherung läßt sich doch einfach betätigen, denke ich… werde es wahrscheinlich trotzdem jemandem anderen überlassen, möchte nur die nötigen Vorrecherchen soweit möglich erledigen, um demjenigen Aufwand zu sparen.

LG Liesl

Na dann schraub doch erst mal einfach den zuständigen
Stellantrieb ab und schau ob es dann warm wird.

Wie weiter oben schon geschrieben (Liesl, 31.12.2011 17:48)
ist das offenbar der Fall.

Das bezog sich auf die Räume, die gar nicht mehr warm wurden. Das Bad wird schon warm, aber zu wenig.

Könnte es auch daran liegen, dass der Verteiler zuerst die anderen Räume versorgt (Wohnzimmer, Küche, etc.) und im Bad dann einfach zu wenig Wärme ankommt, weil es das letzte in der Reihe ist?

LG Liesl

Hallo Liesl !

Gutes Neues Jahr wünsche ich Dir !

Die unterschiedlichen Angaben bei der Schutzklasse IP 42 zu IP 54 kann unbeachtet bleiben.

Hier wird der Schutz gegen Berührung(Fremdkörper,Staub) und Nässe genannt.
Das alte IP 42 ist gegen Fremdkörper größer 1 mm geschützt und gegen tropfendes Wasser,genauer schräg tropfendes Wasser aus 15° .

Das reicht auch aus im Verteiler.

Das neue Motorventil(was gar keinen „Motor“ enthält!) bietet mit IP 54 hauptsächlich mehr Nässeschutz,Spritzwasser aus allen Richtungen,es wäre damit auch fürs Freiland geeignet.

MfG
duck313

Hallo duck313!

Danke und auch dir ein schönes neues Jahr!

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung der Schutzklasse! Da „nerve“ ich dann gleich noch einmal mit der Frage, was denn eigentlich in dem Stellantrieb passiert, bzw. warum/wie der Druck auf das Ventil ausgeübt wird, wenn es kein Motor ist (ich war tatsächlich der Meinung, da dreht sich sicher etwas und schraubt so rauf und runter)? Das ist zwar jetzt für die Problemlösung unerheblich, befriedigt aber meine Neugier…:wink:

LG Liesl

Könnte es auch daran liegen, dass der Verteiler zuerst die
anderen Räume versorgt (Wohnzimmer, Küche, etc.) und im Bad
dann einfach zu wenig Wärme ankommt, weil es das letzte in der
Reihe ist?

Das mit „der letzte in der Reihe“ dürfte irrelevant sein.
Das liegt dann eher an einer voreingestellten Drosselung (meist im Rücklaufanschluss) oder einer tatsächlich zu geringen Heizleistung wegen zu wenig „Heizschlange“ (das evtl. auch wegen zu geringer verfügbarer Fläche?).

Wie verhält sich dieser Bad- Heizkreis denn wenn man (auch) dort das Motorventil komplett abnimmt?

Hallo duck313!

Danke und auch dir ein schönes neues Jahr!

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung der Schutzklasse!
Da „nerve“ ich dann gleich noch einmal mit der Frage, was denn
eigentlich in dem Stellantrieb passiert, bzw. warum/wie der
Druck auf das Ventil ausgeübt wird, wenn es kein Motor ist
(ich war tatsächlich der Meinung, da dreht sich sicher etwas
und schraubt so rauf und runter)? Das ist zwar jetzt für die
Problemlösung unerheblich, befriedigt aber meine
Neugier…:wink:

Das wüsste ich jetzt auch gerne mal konkret.

Wobei ich weiss, dass es Werkstoffe gibt, die alleine bei Anlegen einer Spannung/ Stromfluss oder auch bei einer „Beheizung“ ihre Ausdehnung ändern.

Also praktisch ein „beheizter Thermostatkopf“ dessen Regelkurve deutlich über der Raumtemperatur liegt.

Hallo Liesl

Wenn sie im nicht-gezeizten Raum kalt sind und beim Heizen
warm werden, deutet das auf stromlos geschlossen hin, oder?

Stimmt genau.

Hans

Hallo

Das gilt, wenn die Thermostate beim Verstellen klicken.

Das sagt noch gar nicts darüber aus ob Strom anliegt oder
tatsächlich geschaltet wird.

Hast du das nicht gelesen?

Wenn der Antrieb also bei hochgedrehtem Thermostat warm wird, dann ist auch ::Spannung da, das heißt, der Antrieb selber ist defekt.
Das gilt, wenn die Thermostate beim Verstellen klicken. Es gibt geräuschlose ::Varianten mit elektronischem Ausgang, dann wirds etwas komplizierter.

Das Klicken kommt nur vom „umspringen“ des Bimetalls oder dem
Mikroschalter.

Ja klar. Damit meinte ich, daß es ja sein könnte, daß ein defektes elektronisches Thermostat nur noch eine Halbwelle durchschalten könnte. Daraus würde folgen, daß der Antrieb zwar ein wenig warm würde, aber möglicherweise nicht genug um das Ventil zu betätigen.

Dieser Fehler kann bei einem mechanischen Thermostat praktisch ausgeschlossen werden. Daraus folgt:

Der Anwender kann die Funktion mit meiner Beschreibung ohne jede weitere Kenntnis, ohne Meßgeräte und ohne Gefahr prüfen.

Symptom: Antrieb wird warm, betätigt aber das Ventil nicht. Bei abgeschraubtem Antrieb funktioniert Heizung.

Diagnose: Ventil in Ordnung, Antrieb defekt.

Also zuerst prüfen ob am Motorventil Spanung ankommt. (Gegen
den Null-Leiter des Ventils messen). Wenn ja, dann kann man
davon ausgehen dass das Raumthermostat OK ist.

Ja, so geht es auch. Ich wollte aber einer Nichtfachkraft nicht zumuten, mit Meßgeräten an Netzspannung zu hantieren und das Meßergebnis auch noch richtig zu interpretieren.

Eine Nichtfachkraft würde ich auch nicht dazu anleiten wollen, „gegen denn Null-Leiter“ zu messen. Was soll sich ein Laie darunter vorstellen? Neutralleiter? Schutzleiter? Wasserleitung? Die frühere Bezeichnung „Nulleiter“ gibt es seit geschätzten 30 Jahren nicht mehr. Eigentlich ist das der heutige PEN. Was du mit „Null-Leiter“ meinst, ist mir als Fachkraft schon auch klar. Richtig angewandt ist der Begriff aber nicht.

Hans