Hallo liebe Leute
In den Medien war ja in den letzten Tagen viel zu hoeren von einer
Amerikanerin, die jetzt per Gerichtsbeschluss sterben soll, weil es
ja doch keinen Zweck mehr habe, sie weiterhin maschinell am Leben zu
halten, nachdem man 15 Jahre vergeblich auf ein Erwachen aus dem Koma
gehofft hat. Die Eltern sprechen von Mord.
Diejenigen, die Sterbehilfe ablehnen, argumentieren oft religioes:
Nur Gott darf das Leben beenden. Der Mensch darf nicht Herr ueber
Leben und Tod spielen. U.s.w. Oder man kommt ohne Gott aus und fuehrt
das slippery-slope-Argument an, man weist also darauf hin, dass man
keine Grenzen ziehen koenne und schliesslich in willkuerlicher
Euthanasie ende, womoeglich noch gegen den Willen des Sterbenden
b.z.w. des zu Toetenden.
Uebersehen diese Menschen eigentlich alle, dass sie die
lebensverlaengernden Massnahmen mit den gleichen Argumenten
ablehnen muessten? Wenn ein Arzt einen Kranken vor dem Tode bewahrt
oder die Maschine zur Lebenserhaltung weiterlaufen laesst, dann setzt
er sich doch ebenfalls ueber den vermuteten goettlichen Willen
hinweg, und enthaelt Gott vor, was dieser zu sich nehmen wollte.
Und sind wir nicht ebenfalls ueber eine schiefe Ebene in die
Situation geraten, dass wir ansonsten Tote lebendig halten koennen,
naemlich durch den Wunsch, das Leben unnatuerlich zu verlaengern?
Konsequenterweise muessten die Gegner der Sterbehilfe jegliche
Medizin ablehnen, zumindest, wenn ihnen keine anderen Argumente
einfallen als die von mir genannten.
Wie seht ihr das?
Danke fuer Antworten, Tychi