Sterben

Hallo,
welche Faktoren beeinflussen das Alter eines Lebewesens?
Diese Frage ging gestern bei uns im Bekanntenkreis rum.
Meine Antwort war, das beispielsweise Hamster ja nur knapp 2-3 Jahre alt werden, sich aber rasend vermehren können. Um eine Übervölkerung zu vermeiden sterben sie halt etwas früher, als andere Lebewesen!?
Passte leider nur auf die Hamster und sicherlich auch einige andere Tiere.
Wir Menschen können um die 100 Jahre werden.Vermehren uns aber deutlich anders als einige Tiere.
Nahrung, Lebensraum spielen sicherlich auch eine große Rolle.
Wer kann mir weiter helfen?!
Danke

Hi manou,

eine Theorie besagt, dass jedes Herz nur eine bestimmte Zahl von Schlägen absolvieren kann. Kleine Tiere haben einen viel schnelleren Herzschlag als größere und leben deswegen kürzer, weil sie ihre „Herzschlagzahl“ schneller „verbrauchen“.

Grüße,
JPL

Hi JPL
sterben Sportler früher?
die puschen ja bewusst den Herzschlag… gegenüber dem, der den ganzen Tag im Bett liegt…

Ich glaube da eher daran, dass die Lebenszeit zur Arterhaltung ausreicht…

grübelnde Grüsse
Ulli

Hallo,
welche Faktoren beeinflussen das Alter eines Lebewesens?

Hi

Das ist aktuell auch ein ziemlich heißes Thema in der Forschung. Warum überhaupt Zellen nach einer gewissen Zeit sterben und andere nicht.

Es gibt Lebewesen (Pflanzen, Bakterien, aber auch einige „höhere“ Lebewesen) die praktisch unendlich lange leben, solange sie nicht gefressen oder sonstwie von außen getötet werden.

Was da also genau abläuft, kann ich dir auch nicht sagen. Aber wozu es gut ist vielleicht:
Ein Organismus, der ewig lebt, hat ja sein Leben lang ein und das selbe Erbgut, aber nur zwischen den Generationen finden Mutationen und Durchmischung statt.
Eine Population kurzlebiger Mäuse passt sich demnach theoretisch schneller an wechselnde Umweltbedingungen an, als ein Elefant, der lange lebt UND auch noch wenige Nachkommen produziert.

Allerdings ist meine Theorie für einige Organismen nicht so ganz hieb und stichfest. Aber es könnte ein erster Anhaltspunkt sein…

Grüße

Laralinda

hallo

die Theorie mit der Herzschlagzahl haut aber auch nur solange hin wie man Tiere mit ähnlichen Lebensweisen vergleicht. Kleine Vögel und Fledermäuse werden wesentlich älter als z.B. kleine Nagetiere ( bis zu 10* ) und haben gleichzeitig eine um einiges höhere Herzschlagfrequenz.

aber im Archiv sollte auch etwas dazu zu finden sein
Gruß Markus
^°-°^

Hallo, Manou,
vielleicht liegt es auch an der Reproduktion der Zellen in mehrzelligen Lebewesen. http://home.claranet.de/falkev/telomere.htm
Große Lebewesen haben mehr Zellen als kleine.

Gruß
Eckard

Hallo Fragewurm,

welche Faktoren beeinflussen das Alter eines Lebewesens?

Grundsätzlich die Arterhaltung. Dabei gibt es Unterschiedliche Strategien.

Einjährig/Mehrjährig.

Einjährig: Das Überwintern wird Larven, Eiern Samen usw. überlassen. Das Erwachsene Lebewesen muss nur die Geschlechtsreife erlangen und braucht keine Strategien um z.B. den Winter zu überleben.

Mehrjährig: Das Lebewesen muss Überlebensstrategien für die unterschiedlichen Jahreszeiten besitzen.

Brutpflege/Geschlechtsreife.

Brutpflege:
Entweder wird gar keine Brutpflege betrieben, dafür werden jede menge Nachkommen gezeugt, von denen aber nur ein kleiner Teil bis zur Geschlechtsreife überlebt. Im Extremfall werden die geschlechtsreifen Lebewesen nach der Befruchtung nicht mehr benötigt und sterben z.B. der Lachs.
Das andere Extrem ist eine Jahrelange Brutpflege und eine späte Geschlechtsreife. Nur in dieser Kombination ist es möglich, neben der genetischen Form, auch noch erlerntes Wissen weiter zu geben.

Geschlechtsreife:
Ein kurze Entwicklungseit bis zur Geschlechtsreife ermöglicht eine optimale Ausnutzung des aktuellen Nahrungsangebots und ein Dominieren des Lebensraums.

Zellteilung:
Mutationen entstehen nicht nur bei der Zeugung von Nachkommen, sondern auch bei Zellteilungen. Meist führen Fehler beim Kopieren zu Zellen welche gar nicht lebensfähig sind, dass ist das Thema erledigt :wink:
Fehler in Gensequenzen, welche ausgeschaltet sind, stören auch nicht unbedingt, bzw. kommen erst zum Tragen, wenn diese Sequenzen aktiviert werden. Und manche Fehler führen dann z.B. zu Krebs. Je Mehr Zellteilungen eine Zelle hinter sich hat, umso grösser ist die Anzahl der eingeschlichen Fehler.
Praktisch gibt es aber mehrere Mechanismen um fehlerhafte Zellen zu Reparieren oder zu Vernichten. Die Zelle selber kann Fehler erkennen und teilweise korrigieren oder sich selber zerstören. Die nächste Stufe ist dann das Immunsystem. Dies bedeutet aber einen zusätzlichen Energiebedarf für die Überwachung.
Auch theoretisch und ohne Verletzungen lässt sich die Zellteilung nicht verhindern. z.B. muss der Organismus vor der Umwelt geschützt werden (z.B. Haut und Haare). Diese Schicht wird durch abgestorbene Zellen gebildet, nutzt sich mechanisch dauernd ab und muss deshalb durch neue Zellen erneuert werden.

Im Prinzip ist das Ganze als Optimierung des Energieaufwandes anzusehen, wobei unterschiedliche Strategien zum Ziel führen.

MfG Peter(TOO)

Vielen Dank euch allen.

Nun werde ich ja vielleicht ein wenig punkten bei unserm nächsten Gespräch:wink:

Danke!

Hi,

sterben Sportler früher?
die puschen ja bewusst den Herzschlag… gegenüber dem, der
den ganzen Tag im Bett liegt…

Dafür haben sie einen deutlich niedrigeren Ruhepuls.

Gruß S