Sterbende Gastherme?

Nachdem meine Fragen gestern schon so prompt beantwortet wurden, habe ich noch eine:

Die Gastherme in der neuen Mietwohnung ist schon relativ alt und bei der letzten Wartung wurde festegestellt, dass sie schon ziemlich verkalkt ist und sich eine Repertur wahrscheinlich nicht mehr lohnen wird und wir sollen sie einfach „zu Tode“ betreiben und dann austauschen lassen.

Jetzt ist es aber ziemlich kalt draußen und ich habe irgendwie Angst, dass die Therme es eventuell nicht mehr bis Frühjahr schaffen könnte.

Gibt es irgendwelche speziellen Symptome, wenn die Gastherme kurz vorm Eingehen ist? Geht so eine Therme bei Verkalkung plötzlich nicht mehr oder lässt die Leistung einfach langsam nach?

Und wenn es soweit ist und sie zu Grabe getragen werden muss: dauert es lange, die Therme auszutauschen?

Soll ich mir sicherheitshalber schon mal einen Vorrat an dicken Wollsocken zulegen?

Danke im Voraus!

Hi!

Also was genau an der Therme alles festgestellt wurde kann ich natürlich nicht wissen.
Was jedoch die Verkalkung angeht:
Die spielt bei Kombithermen (die Heizung und Warmwasser in einem Gerät bereiten) eine Rolle. Verkalkung kann dort eintreten, wo der Härtegrad des Leitungswassers etwas höher ist. Ich hab z.B. Härtegrad 1, da passiert an sich nie was -auf der Schwäbischen Alb ist der Härtegrad teils 18 -da verkalkt schneller was.

Verkalken kann in der Therme grundsätzlich dort etwas, wo frisches Wasser erwärmt wird. Das Heizungsnetz ist ständig von der selben Wassermenge (geschlossener Kreislauf) durchströmt, bekommt also keinen „Kalknachschub“, und verkalkt daher nicht. Der Heizbetrieb kann also durch Kalk so gut wie nie gestört werden.
Wenn sich nun Verkalkungen im Brauchwasserwärmetauscher ansammeln, so merkt man das idR. zunächst daran, dass das Brauchwasser langsamer warm wird, und später dann auch nicht mehr so warm wird. Das ist aber ein eher schleichender Prozess. Also wenn noch ausreichend Warmwasser kommt, und ansonsten nix dran ist, dann steht der Nutzung bis zur milderen Jahreszeit im Grunde nix im Wege, da würde ich mir keine Sorgen machen.

Eine Verkalkung an sich ist auch kein Todesurteil für eine Gastherme. Das lässt sich im Rahmen der Wartung vom Installateur mit einer mobilen Entkalkungspumpe ruck-zuck lösen. Das ist ne Kleinigkeit. Dort werden dann auch je nach Modell best. Dichtungen, Siebe und Gummimembranen getauscht.
Wird eine Therme regelmäßig ordnungsgemäß gewartet, kann sie durchaus extrem alt werden. Also „altbacken“ kann ne Therme durchaus sein… aber komplett schrottreif -das kommt bei vernünftiger Wartung auch bei älteren Modellen nicht so häufig vor.

Wenn ihr nen gesprächsbereiten Vermieter habt, dann würde ich euch jedoch trotzdem nahelegen, die Anschaffung einer Brennwerttherme in Erwägung zu ziehen. Der Umbau ist üblicherweise auch keine große Sache. Bei Brennwertgeräten muss eben zusätzlich ein Rohr in den Schornstein eingelassen werden (es dürfen dann keine weiteren Altgeräte an diesem Schornstein hängen). Der Umstieg auf Brennwerttechnik beschert euch dann nicht nur ein moderneres Gerät, sondern auch eine deutliche Ersparnis beim Gas.

Also…wegen dem Kalk wirst die dicken Socken nicht brauchen :wink: