Sterbende winterharte Clematis - Bitte um Tipps

Liebe Gärtner,

vor einem Jahr habe ich eine winterharte Clematis (armandii von Clematis Westphal) gepflanzt, die sich auch sehr gut entwickelt hat und in diesem Frühjahr vielversprechende Triebe gezeigt hat. Kurz nach Beginn der Blüte (vor fünf Wochen) fing sie aber an zu welken und scheint jetzt ganz abzusterben. Könnte natürlich Clematiswelke sein, allerdings sollen ja kleinblumige Clematis nicht so empfindlich sein. Kann es sein, dass ich ihr versehentlich zu viel Dünger verpasst habe und sie deshalb Schwierigkeiten hat? Kann ich hoffen, dass sie nächstes Jahr wieder austreibt?

Danke,
Juliane

Hallo Juliane,

schneide alle absterbenden Triebe ab, zur Not bis zur Wurzel. Ist diese noch intakt, so wirst Du das am Neuaustrieb merken. Aber mit zuviel Dünger kannst Du eine Wurzel regelrecht verbrennen. Da hilft nur hoffen. Solltest Du Erfolg haben, so wirst Du die Pflanze als Baby hochpäppeln müssen. Also: besser ausgraben, neue Pflanze kaufen und den Fehler nicht wiederholen.

André

Guten Morgen Juliane,
wenn eine Überdüngung vorliegen kann, würde ich den Topf erst mal wässern, um den Dünger zu verdünnen bzw. auszuschwämmen,
oder die Pflanze austopfen, die Wurzeln von der Erde lösen und in neue Erde pflanzen–ohne die Wurzeln zu knicken, biegen usw.
Vielleicht wird es noch mal was. Pflnaze vorher zurückschneiden.

Deborah

PS: eigentlich müsste die Pflnaze in diesem Jahr nochmal austreiben, warum sollte sie es erst nächstes Jahr wieder tun?

Hallo Juliane - da Dein Clematis winterhart ist, nehme ich an dass er nicht im Topf ist. Neben Krankheiten und tierischen Schädlingen, die du sicher am Blatt erkannt hättest, hatte ich folgendes Problem: 2 Jahre hintereinander einen Clematis gepflanzt, und genau so eingegangen wie Du beschreibst. Die Lösung war: Jedes Frühjahr haben die Schnecken die jungen Triebe direkt ab Boden „geschält“ d.h. nicht ganz abgefressen, sondern nur die äussere Haut, da der ganze Trieb anscheinend doch zu hart war. Danach habe ich die Biester 3 Jahre lang mit Schneckenkorn (leider hatte ich nichts besseres) gekillt. Danach war der 3. nachgepflanzte Clematis so stark verholzt, dass sie ihm nichts mehr anhaben konnten. Nun schau mal genau nach, vielleicht habe ich dir geholfen.
Gruß Fritz

Liebe Gärtner,

vor einem Jahr habe ich eine winterharte Clematis (armandii
von Clematis Westphal) gepflanzt, die sich auch sehr gut
entwickelt hat und in diesem Frühjahr vielversprechende Triebe
gezeigt hat. Kurz nach Beginn der Blüte (vor fünf Wochen) fing
sie aber an zu welken und scheint jetzt ganz abzusterben.
Könnte natürlich Clematiswelke sein, allerdings sollen ja
kleinblumige Clematis nicht so empfindlich sein. Kann es sein,
dass ich ihr versehentlich zu viel Dünger verpasst habe und
sie deshalb Schwierigkeiten hat? Kann ich hoffen, dass sie
nächstes Jahr wieder austreibt?

Danke,
Juliane

Hallo Deborah,

Wenn ich das posting richtig verstanden habe, duerfte die Clematis wohl nicht in einem Topf sondern im Freien im Boden stecken.
Ein Problem koennte auch das falsche Substrat sein. Bei uns ist eine Clematis mal eingegangen, weil sich im Boden noch irgendwelcher Bauschutt befand von dem wir nix wussten.
Vom Standort braucht die Clematis nrmalerweise einen heissen Kopf und kalte Fuesse (Sonne mit beschattetem Erdreich).

Gruss, Niels

hallo juliane,

kann es denn sein, dass deine clematis gar keine clematis ist?

so du in deutschland wohnst, kann diese vor fünf wochen (da hatten wir ja noch tiefsten winter in mitteleuropa) einfach noch nicht geblüht haben! je nach sorte und standort blüht eine clematis im mai/juni/juli. (meine clematis treibt jetzt gerade mal 10 cm lange triebe, obwohl ich in einer eher warmen gegend wohne)

steht sie vielleicht in einem wintergarten? dann wäre ja der frühe blühbeginn eine möglichkeit. und hat sie dann einen kältschock bekommen?

bezüglich tipps wegen überdüngung schliesse ich mich den vorrednern an. auch der neuaustrieb müsste jetzt bei beginn der warmen jahreszeit erfolgen.

Hallo Deborah,

Wenn ich das posting richtig verstanden habe, duerfte die
Clematis wohl nicht in einem Topf sondern im Freien im Boden
stecken.

Stimmt, Denkfehler (mich hat es irgendwie irritiert, dass die Clematis erst wieder im nächsten Jahr austreiben würde; das klang für mich wie eine Pflanze, die im Topf steht, jetzt hätte blühen sollen, dies aber nicht tat).
Also: ausgraben und die Pflanze von dem überdüngten Substrat befreien, grossräumig ein Loch ausheben (und die überdüngte Erde entfernen, unbelastetee Erde reintun, Clematis wieder vorsichtig einpflanzen, angiessen und hoffen.

Vom Standort braucht die Clematis nrmalerweise einen heissen
Kopf und kalte Fuesse (Sonne mit beschattetem Erdreich).

Korrekt.

Deborah

Schade, irgendwie postet der Fragesteller nicht mehr und erklärt die Situation bzw. gibt Rückmeldung auf die Tipps. :frowning:

liebe antennaria,

doch, ganz bestimmt, das ist ein (eine?) Clematis! ich habe sie von einem spezial-clematisversand (Fa Westphal), bei der es die vielfältigsten und erstaunlichsten clematissorten gibt. Dabei sind eben auch solche (z. b. die besagte armandii), die im winter blätter haben und ganz früh im jahr blühen. Der katalog macht leider gierig. sonst sehr zu empfehlen, adresse auf anfrage. gruß juliane

Danke für eure Tipps. Leider komme ich nicht ganz so oft zum internetten. Der Tipp mit den Schnecken ist vielversprechend.

Hallo, Juliana,
nach meinen Unterlagen ist die armadii nicht frosthart!
Zitat:
Clematis armandii Apple Blossem
BLÜTE: weiß-rosa (apfelblütenähnlich); BLÜTENGRÖßE: ca. 7 cm; BLÜTEZEIT: 2-4; HÖHE: ca. 3 mtr.; RÜCKSCHNITT: Gruppe 1; BESONDERHEIT: duftend und immergrün - nicht frosthart; STANDORT: geschützte Süd/Westseite (Weinbauklima) oder als Kübelpflanzen in den Wintergarten stellen;
Ende Zitat
Ich nehme an, dass die Pflanze Frost bekommen hat, was sehr wahrscheinlich ist, wenn Du nicht gerade am Oberrhein wohnst.

Um zu retten, was zu retten ist, kannst Du versuchen, die beschädigten Pflanzenteile rigoros zurückzuschneiden, und den Rest im Wintergarten oder an einem entsprechenden Fenster zu hegen und zu pflegen, in der Hoffnung, dass sie sich erholt.

Hoffentlich gelingt es! Dann aber im Kübel lassen und vor den ersten Frösten wieder ins Haus holen!
Viele Grüße
Eckard.

Könnte die Lösung sein…
Lieber Eckard,
das könnte die Lösung sein…

nach meinen Unterlagen ist die armadii nicht frosthart!
Zitat:
Clematis armandii Apple Blossem
BLÜTE: weiß-rosa (apfelblütenähnlich); BLÜTENGRÖßE: ca. 7 cm;
BLÜTEZEIT: 2-4; HÖHE: ca. 3 mtr.; RÜCKSCHNITT: Gruppe 1;
BESONDERHEIT: duftend und immergrün - nicht frosthart;
STANDORT: geschützte Süd/Westseite (Weinbauklima) oder als
Kübelpflanzen in den Wintergarten stellen;
Ende Zitat
Ich nehme an, dass die Pflanze Frost bekommen hat, was sehr
wahrscheinlich ist, wenn Du nicht gerade am Oberrhein wohnst.

Es bleiben aber Ungereimtheiten:
Nach meinen Unterlagen habe ich eine armandii botanische Art bestellt und bekommen. Es könnte nun sein, dass ich von der Firma aus Versehen eine andere Art bekommen habe, da die Blüten nicht mit denjenigen auf dem Foto übereinstimmten. Jedoch waren sie nicht rosaweiß, sondern eher creme-grünlich. Allerdings bin ich mir nicht sicher, inwiefern dies eine Rolle spielt, denn angeblich sollen beide Pflanzen nach dem Westphal-Katalog die gleichen Eigenschaften in Bezug auf Winterhärte besitzen. Außerdem verwirrt mich die Tatsache, dass die Pflanze nicht im Winter aufgegeben hat, sondern im zeitigen Frühjahr und dass sie nicht auf einmal abgestorben ist, sondern von den Trieben abwärts verwelkte. Könnte Frostschaden trotzdem die Ursache sein? Außerdem spricht noch gegen diese Version, dass ich zum selben Zeitpunkt eine zweite immergrüne Clematis mit angeblich ebenfalls dieser „Winterhärte“ in den Vorgarten gepflanzt habe, an noch weniger geschützter Stelle. Die hat gut überlebt. Danke jedenfalls für deine detaillierte Auskunft! Mich würde interessieren, woher deine Informationen über Clematis stammen.

Gruß
Juliane

Hallo, Juliane,

Blüten nicht mit denjenigen auf dem Foto übereinstimmten.
Jedoch waren sie nicht rosaweiß, sondern eher creme-grünlich.

das klingt aber nicht nach C. Armandii!

Außerdem verwirrt mich die Tatsache,
dass die Pflanze nicht im Winter aufgegeben hat, sondern im
zeitigen Frühjahr

Bei uns trat der erste richtige Frost des Winters erst Ende Feb/Anf. März auf!

und dass sie nicht auf einmal abgestorben
ist, sondern von den Trieben abwärts verwelkte.

Das ist eigentlich für Frostschaden typisch. Die Triebspitzen sind am empfindlichsten.

Außerdem spricht noch
gegen diese Version, dass ich zum selben Zeitpunkt eine zweite
immergrüne Clematis mit angeblich ebenfalls dieser
„Winterhärte“ in den Vorgarten gepflanzt habe, an noch weniger
geschützter Stelle. Die hat gut überlebt.

Das sagt nicht viel, die Unterarten haben sehr unterschiedliche Eigenschaften, da sie aus sehr unterschiedlichen Klimagebieten stammen. Immergrüne Pflanzen mit weichen Blättern stammen meist aus dem subtropischen Bereich. Dort wo das Klima rauher ist, sind die Blätter der Pflanzen meist lederartig oder stark behaart.

Mich würde interessieren, woher
deine Informationen über Clematis stammen.

Meine Hauptquelle ist mein Schwiegervater (Gärtnermeister) und seine recht umfangreiche Fachbibliothek.

Lieben Gruß
Eckard.

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Danke (o. T.)