Stereoanlage kaputt, wenn Kabel rausgezogen?

Hallo,

Die im Versicherungsboard wollten mir nicht glauben, vielleicht habt ihr ja eine logische Erklärung hierfür:

Ich habe ein Audiokabel aus einem PC gezogen, das diesen, mit einer Stereoanlage verband. Der PC war aus, die Stereoanlage war an. Ich bekam eine elektrischen Schlag und die Stereoanlage geht seitdem nicht mehr (Sicherung durch? Mikroprozessor kaputt?).
Noch einmal zu Klarstellung: Es ist wirklich so passiert!!!
Habt Ihr eine technische Erklärung hierfür?

Danke,
Eike

Ich habe ein Audiokabel aus einem PC gezogen, das diesen, mit
einer Stereoanlage verband. Der PC war aus, die Stereoanlage
war an. Ich bekam eine elektrischen Schlag und die
Stereoanlage geht seitdem nicht mehr (Sicherung durch?
Mikroprozessor kaputt?).

Der beschriebene Effekt, daß Du beim Lösen eines Audiokabels zwischen PC und Stereoanlage einen Schlag bekommst, ist vorstellbar, wenn es irgendwo in den beteiligten Geräten, in deren Netzkabeln oder in der Hausinstallation eine Unterbrechung des Nulleiters gibt und wenn in der Hausinstallation kein FI-Fehlerstromschalter vorhanden ist. Dann kann es passieren, daß ein Strom nicht zwischen Phase und Nulleiter fließt, sondern zwischen Phase und Schutzleiter.

Ich empfehle Dir dringend, die Steckdose und die Geräte durch einen Elektriker überprüfen zu lassen. Wenn dort etwas schadhaft ist, kann das richtig gefährlich sein.

Der Strom hat sich einen Weg gesucht, wo er eigentlich nicht fließen sollte. Als Folge ist auch ein Geräteschaden denkbar.

Ich hatte übrigens auch den Verdacht, daß ein Versicherungsschaden fingiert werden sollte (ach, die Welt ist ja so schlecht). Aber eine Sache für die Haftpflichtversicherung des Besuchers ist das nach wie vor nicht. Das Ziehen des Audiokabels darf nämlich unter keinen Umständen zum elektrischen Schlag und zum Geräteschaden führen. Und falls doch, liegt ein Fehler der beschriebenen Art vor. Dafür haften nicht die Besucher und deren Versicherungen.

Gruß
Wolfgang

Der beschriebene Effekt, daß Du beim Lösen eines Audiokabels
zwischen PC und Stereoanlage einen Schlag bekommst, ist
vorstellbar, wenn es irgendwo in den beteiligten Geräten, in
deren Netzkabeln oder in der Hausinstallation eine
Unterbrechung des Nulleiters gibt und wenn in der
Hausinstallation kein FI-Fehlerstromschalter vorhanden ist.
Dann kann es passieren, daß ein Strom nicht zwischen Phase und
Nulleiter fließt, sondern zwischen Phase und Schutzleiter.

Ich kenn zwar nicht umbedingt den Unterschied, aber eigentlich hat sich der Schlag nicht wie ein 220V- Schlag angefühlt, es war nur ein leichtes Kribbeln. Es ist auch keine Haussicherung rausgeflogen, so daß ich denke es war nur ein bißchen (zu) viel Saft auf der Leitung.

hat sich der Schlag nicht wie ein 220V- Schlag angefühlt, es
war nur ein leichtes Kribbeln.

Das darf nicht sein. Irgendwas an den Geräten oder an der Installation ist dann nicht in Ordnung.

Es ist auch keine Haussicherung rausgeflogen,…

Das muß auch nicht unbedingt passieren. Die Sicherung hält kurzzeitig das 1000-fache dessen, was Dich längst tötet. Die üblichen Sicherungen in der Hausinstallation sind auch nicht als Schutz für den Menschen geeignet und gedacht. Sie sind nur ein Überlastschutz für die Installation.
Gefährliche Fehlerströme auf der Erdleitung erkennt aber ein sog. FI-Schalter. Sowas ist in Neuinstallation Vorschrift.

so daß ich denke es war nur ein bißchen (zu)viel Saft auf der :Leitung.

Auf welcher Leitung? Ein Audiokabel muß man jedenfalls ohne „Kribbeln“ anfassen können. Andernfalls liegt ein gefährlicher Fehler vor, der unbedingt schleunigst gefunden und behoben werden muß.

Gruß
Wolfgang

Aufgeladen?
Hallo Eike,

kann es sein das Du Dich vielleicht elektrostatisch aufgeladen hast? Solche Stromschläge sollen sogar Platinen zerstören können (bin aber kein Fachmann, hab das aber von einem PC-Experten gehört).

Gruß

Friedrich Eschle

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Es könnte sich um eine elekrostatische Entladung handeln, wenn Du mit dem Kontakt in Berührung gekommen bist. Das ist so, wie wenn Du eine Türklinke anfässt und eine gewischt bekommst dabei.
Was an der Anlage kaputt ist, ist schwer zu sagen, aber die Netzsicherung wohl kaum.

Gruß Surf

Klar geht das und kommt auch oft vor
Hallo liebe Eike,

wir haben in unserer Fachwerkstatt häufiger diesen Fall. Problem
ist hier der fehlerhafte Potenialausgleich der Geräte. Dadurch
kommt es über den Signalleitungen im angeschlossenen Zustand zu
einen ständigem Ladungsfluss, welcher bei einer Unterbrechung
letztendlich eine kleine Funkenstrecke zwischen den Kontakten
bewirkt. Dieser elektrische Impuls bewirkt widerrum eine
Beschädigung des Eingangswahlumschalters im Verstärker. Moderne
Verstärker haben als Eingangsumschalter ein s.g. MOS-Schaltkreis
eingebaut, welcher bei statischer Entladung beschädigt werden
kann. Das selbe kann auch in dem Moment passieren, wo du die
Geräte anschließt. Hierbei ist es unerheblich, ob die Geräte
gerade im Betrieb sind oder nicht. Einzige Vorraussetzung ist,
das die Geräte an den fehlerhaften Anschlüssen (Netz oder
Antennenleitungen) angeschlossen sind.

Ursache für den fehlerhaften Potentialausgleich ist in der Regel
nicht die eigentliche Netzversorgung, sondern vielmehr ein
fehlerhafter Potentialausgleich der angeschlossenen
Antennenanlage. Dies solltest du von einem Antennenbauer oder
Elektriker nach erfolgter Reparatur doch mal überprüfen lassen.

Ob deine Versicherung bezahlt, weiß ich nicht so genau.
Ist zweifelhaft. Ist sowas denn versichert ?? Ich würde da
zumindestens den Verursacher zur Verantwortung ziehen. Wenn du
Mieter bist und die Antennen-Anlage fehlerhaft ist, so wäre hier
wohl dein Vermieter zuständig.

Schöne Grüße und frohes Fest
Oliver

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Es ist auch keine Haussicherung rausgeflogen,…

Das muß auch nicht unbedingt passieren. Die Sicherung hält
kurzzeitig das 1000-fache dessen, was Dich längst tötet. Die
üblichen Sicherungen in der Hausinstallation sind auch nicht
als Schutz für den Menschen geeignet und gedacht. Sie sind nur
ein Überlastschutz für die Installation.
Gefährliche Fehlerströme auf der Erdleitung erkennt aber ein
sog. FI-Schalter. Sowas ist in Neuinstallation Vorschrift.

Es kann sein, daß die hohe Spannung am Halbleiterschalter dazu geführt hat, das es zu einem Latch up (Durchschalten von technologisch bedingenten Thyristorstrukturen auf dem Chip) gekommen ist. Es entsteht ein satter Kurzschluß auf der internen Versorgungsspannung des Verstärkers und die Gerätesicherung wird warscheinlich auslösen. Der Halbleiterschalter wird dabei auf jeden Fall zerstört. Leiterbahnen können dabei ebenfalls durchbrennen.

Grüße

Josef