wo denn?
TU Berlin, denke ich…
Nix gut f"ur Astronomie…also, zun"achst einmal kann man gar nicht ‚‚Astrophysik‘‘ studieren. Man studiert erstmal ganz normal Physik, wobei man nat"urlich nach dem Vordiplom Astronomie oder Astrophysik als Nebenfach oder Wahlfach physikalischer Richtung nehmen kann (darin wird man dann auch im Diplom gepr"uft). Dann kann man seine Diplomarbeit auch schon in Astronomie machen, ist allerdings hinterher auf dem Papier Physiker. Astronomie selbst ist ein Promotionsstudiengang, das heisst, Du kannst nur Astronomie studieren, wenn Du bereits ein Diplom-Physiker bist - sprich im Rahmen Deiner Doktorarbeit. Wenn Dein Interesse also haupts"achlich bei der Astronomie liegt (ich kenne das, ich habe auch nur Physik studiert, um Astronomie/Astrophysik machen zu k"onnen), dann geh’ an eine Uni in einer Stadt mit einem (oder besser noch mehreren) astronomischen Institut(en), da kannst Du Dich dann schon ein bisschen ‚‚warmmachen‘‘ bevor es losgeht - also zu den Kolloquia gehen, Praktika machen, Vorlesungen h"oren. Da bietet sich z.B. M"unchen an (da gibt es die Universit"atssternwarte, das Max-Planck-Institut f"ur Astrophysik, das Max-Planck-Institut f"ur Extraterrestrische Physik, und die Europ"aische S"udsternwarte). Hier in Heidelberg sieht’s auch nicht schlecht aus, hier gibt es die Landessternwarte, das Institut f"ur Theoretische Astrophysik, das Astronomische Recheninstitut, das Max-Planck-Institut f"ur Kernphysik (die machen auch Hochenergieastrophysik), und das Max-Planck-Institut f"ur Astronomie. Dann gibt’s nat"urlich noch Bonn (MPI f"ur Radioastronomie und Uni), Hamburg, G"ottingen, Jena, T"ubingen…
Und wie stell ich es nun an, nach CalaR zu
beobachten, zu arbeiten ???
tov
Als Privatperson gar nicht.
Astronomen k"onnen Beobachtungsantr"age stellen, die werden dann von einem Komitee (TAC=Time Allocation Comitee) gepr"uft und begutachtet, und wenn man seinen Antrag gut begr"undet, dann bekommt man Zeit ("Uberzeichnungsfaktor ist je nach Teleskop zwischen zwei und drei). Wir (MPIA) haben ein Viertel der Zeit (m"ussen aber nat"urlich auch Antr"age stellen), die Spanier 10 Prozent (die haben damals die Infrastruktur bereitgestellt), und der Rest geht auf die europ"aische Community (so heisst das albernerweise). Ich pers"onlich habe nie einen Antrag stellen m"ussen, da ich in einem grossen Projekt arbeite, und mein Chef die Antr"age schreibt. Wer dann hinterher die Arbeit macht, wird unter uns ausdiskutiert. Da ich sehr gern beobachte, habe ich mich oft freiwillig gemeldet, und in den letzten vier Jahren (ein Jahr Diplomarbeit, drei Jahre Doktorarbeit) insgesamt mehr als ein halbes Jahr auf dem CA verbracht. Das ist aber eher der Ausnahmefall, nicht nur f"ur einen Doktoranden.