Steuerfreiheit für vip logen einnahmen?

Hallo,

den Grund für meine Aufregung kann man hier nachlesen:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,342763,0…

Ich finde es die Krönung, dass hier Steuerfreiheit erwartet und gefordert wird. Natürlich gehören diese Einnahmen versteuert, genauso wie der geldwerte Vorteil, wenn mir meine Fa. eine Karte für ihre Loge „schenkt“.

Allerdings ist die Dimension bzw. die Aufregung bei der Dimension auch bedenklich:
Beispiel HSV / A*L Arena: Einnahmen: 75Mio - Steuerlast 100000. Und große Aufregung.
Ich glaube, dass ich meine Arbeit in der Fa. auch als VIP Service deklarieren sollte. Dann würde ich 0.15% Steuern zahlen - das wäre okay.

Absetzbarkeit von Ausgaben für VIP-Logen
Hallo,

den Grund für meine Aufregung kann man hier nachlesen:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/

Ich finde es die Krönung, dass hier Steuerfreiheit erwartet
und gefordert wird. Natürlich gehören diese Einnahmen
versteuert,

evtl. würde ich den Artikel noch einmal lesen. Es geht nicht um die Steuerfreiheit von Einnahmen sondern um die Absetzbarkeit von Ausgaben.

Allerdings ist die Dimension bzw. die Aufregung bei der
Dimension auch bedenklich:
Beispiel HSV / A*L Arena: Einnahmen: 75Mio - Steuerlast
100000. Und große Aufregung.

Die 100.000 Euro muß der Mieter der Loge nachzahlen, weil die Miete nicht mehr als Betriebsausgabe abgesetzt werden kann. Das wiederum kann zur Folge haben, daß sich das Unternehmen zukünftig die Loge nicht mehr gönnt.

Zu dem Gezeter bzgl. geldwerter Vorteil: Ein Mittagessen mit Kunden ist auch als Betriebsausgabe absetzbar. Da der Kunde einerseits schlecht allein essen gehen kann und andererseits niemand erwarten kann, daß der Mitarbeiter sein Essen aus eigener Tasche bezahlt (weil der Mitarbeiter u.U. gar nicht mal so freiwillig da ist), muß das gefutterte Essen auch nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden.

Bei der Loge sieht das im Prinzip ähnlich aus, aber anscheinend ist das FA Hamburg der Ansicht, daß bei der Loge der Spaßfaktor überwiegt und vor allem nicht zur Pflege der Geschäftsbeziehung dient, sondern primär der Unterhaltung der Mitarbeiter.

Ich für meinen Fall halte das für nicht so eindeutig, weil es auch Arbeitnehmer geben soll, die es nicht so prickelnd finden, Samstags in Anzug und Krawatte (weil: Kunde hört mit) gute zwei Stunden 22 Affen zuzuschauen, die hinter einem Ball herjagen, um sich dann anschließend drei Stunden bei einer Cocktailparty zu langweilen.

Wenn also Finanzamtsfritze auf den Gedanken käme, mit diese Veranstaltung per geldwertem Vorteil in Rechnung zu stellen, darf er beim nächsten mal in seiner Freizeit mit mir eine hochspannende Karnickelausstellung besuchen und sich anschließend zwei ausführlichst von meiner früheren Briefmarkensammelleidenschaft berichten lassen.

Gruß,
Christian

evtl. würde ich den Artikel noch einmal lesen. Es geht nicht
um die Steuerfreiheit von Einnahmen sondern um die
Absetzbarkeit von Ausgaben.

yo, sorry, mein Fehler… Lesekompetenz…

In der Sache ändere ich meine Meinung nicht: Auch wenn die Einnahmen nicht gemeint sind. Warum sollte ein Unternehmen diese Ausgaben sozusagen „von der Steuer“ bezahlt bekommen?
Klar, Betriebskosten gibt es - aber diese reinen, die niederen Instinkte ansprechenden Dinge mag ich persönlich nicht.

Zu dem Gezeter bzgl. geldwerter Vorteil: Ein Mittagessen mit
Kunden ist auch als Betriebsausgabe absetzbar. Da der Kunde
einerseits schlecht allein essen gehen kann und andererseits
niemand erwarten kann, daß der Mitarbeiter sein Essen aus
eigener Tasche bezahlt (weil der Mitarbeiter u.U. gar nicht
mal so freiwillig da ist), muß das gefutterte Essen auch nicht
als geldwerter Vorteil abgesetzt werden.

Bei der Loge sieht das im Prinzip ähnlich aus, aber
anscheinend ist das FA Hamburg der Ansicht, daß bei der Loge
der Spaßfaktor überwiegt und vor allem nicht zur Pflege der
Geschäftsbeziehung dient, sondern primär der Unterhaltung der
Mitarbeiter.

Hmm, hier sehe ich es weiterhin anders. Ich kenne genügent Leute, die im Verkauf arbeiten, die diesen Dingen nicht so negativ gegenüber stehen. Das Essen in einem „feinen Restaurent“ (in das man sonst nicht gehen würde) und das Fußballspiel wird oft gerne mitgenommen (auch wenn man vielleicht nur 80% froh ist). Zur Kanickel-Ausstellung: Mein Beileid…:wink:

Ich finde, dass all diese „Löcher“ gestopft gehören, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ausgenutzt werden (eben: Spesen, geldwerte Vorteile aller Art). Das ist ein hartes Statement aber mir allemal lieber als diese vielen Hintertürchen und kleinen Previlegien).

In der Sache ändere ich meine Meinung nicht: Auch wenn die
Einnahmen nicht gemeint sind. Warum sollte ein Unternehmen
diese Ausgaben sozusagen „von der Steuer“ bezahlt bekommen?

Von der Steuer bezahlt bekommen? Das Geld ist erst mal weg; am Ende des Jahres wurde nur der Betrag vom Jahresergebnis abgezogen, was wiederum die Steuerbelastung reduzierte. Von bezahlen kann also keine Rede sein. Die Steuerlast reduziert sich auch nicht um den vollen Betrag, sondern um die Steuern, die auf den höheren Gewinn zu bezahlen gewesen wären, also rd. 35%

Klar, Betriebskosten gibt es - aber diese reinen, die niederen
Instinkte ansprechenden Dinge mag ich persönlich nicht.

Dann trenne das mal. Weihnachtskarte an den Kunden? Einladung zum Mittagessen? Kekse auf dem Konferenztisch? Cocktail an der Bar nach der zwölfstündigen Besprechung?

der Spaßfaktor überwiegt und vor allem nicht zur Pflege der
Geschäftsbeziehung dient, sondern primär der Unterhaltung der
Mitarbeiter.

Hmm, hier sehe ich es weiterhin anders. Ich kenne genügent
Leute, die im Verkauf arbeiten, die diesen Dingen nicht so
negativ gegenüber stehen. Das Essen in einem „feinen
Restaurent“ (in das man sonst nicht gehen würde) und das
Fußballspiel wird oft gerne mitgenommen (auch wenn man
vielleicht nur 80% froh ist).

Oder vielleicht zu 60%, oder zu 40%, oder nur zu zehn? Wer soll das entscheiden? Außer bei einem speziellen Kunden hätte ich bisher immer den drei Gängen im Edelrestaurant eine Pizza allein und in der Bude um die Ecke vorgezogen. Nicht, daß ich nicht gerne teuer und gut essen würde, aber im Anzug und mit Kunden macht mir das keinen Spaß. Oder gerade weil ich gerne gut esse und mir das auch leisten kann, habe ich daran keinen Spaß, denn bei einem guten Essen muß möglichst alles stimmen und dazu gehört auch, daß ich meine Klamotten selber auswählen kann und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen muß.

Zur Kanickel-Ausstellung: Mein
Beileid…:wink:

So weit ist das bisher zum Glück noch nicht gekommen; das war mehr eine Drohung an die Finanzverwaltung.

Ich finde, dass all diese „Löcher“ gestopft gehören, bei denen
die Gefahr besteht, dass sie ausgenutzt werden (eben: Spesen,
geldwerte Vorteile aller Art). Das ist ein hartes Statement
aber mir allemal lieber als diese vielen Hintertürchen und
kleinen Previlegien).

Ich hätte auch nichts gegen eine Vereinfachung des Steuersystems einzuwenden, aber den Mitarbeitern irgendwas zu belasten, geht eindeutig zu weit. Um zu prüfen, ob der Mitarbeiter beim Fußballspiel versehentlich Spaß hatte, ist nicht möglich. Um konsequent zu sein, müßte dann jede Minute, die man auf der Arbeit Spaß mit den Kollegen hat, auch steuermäßig anders behandelt werden. Offensichtlicher Mumpitz, was natürlich nicht heißt, daß das eine oder andere trotzdem kommt.

Gruß,
Christian

Von der Steuer bezahlt bekommen? Das Geld ist erst mal weg; am
Ende des Jahres wurde nur der Betrag vom Jahresergebnis
abgezogen, was wiederum die Steuerbelastung reduzierte. Von
bezahlen kann also keine Rede sein. Die Steuerlast reduziert
sich auch nicht um den vollen Betrag, sondern um die Steuern,
die auf den höheren Gewinn zu bezahlen gewesen wären, also rd.
35%

Das ist mir bewusst - „Steuerminderung“ muss es heissen.

Zum Rest: Deine Argumentation klingt für mich so, als würdest du die Möglichkeiten, Dinge von der Steuer abzusetzen als zusätzliche Einnahme, oder sagen wir, eine Art Schmerzensgeld empfinden.
Wenn dich solche Termine so nerven ist dein Gehalt vielleicht zu gering oder du hast ein Motivationsproblem (sorry, kein Angriff)

Warum sollte der Staat, die Gesellschaft dir deine beruflichen Termine versuessen, in dem du sie absetzen kannst (dass dein Arbeitgeber dein Essen bezahlt ist ja okay, sonst würdest du dich ja auch nicht mit dem Kunden treffen)? Das gehört doch einzig zu deiner Arbeit und hat mit der Gesellschaft nichts zu tun. Oder soll ich die Absetzbarkeit solcher Dinge als eine Art Gehaltssubvention verstehen?
Ich fände es fair, wenn dein Arbeitgeber dir deinen Job angemessen bezahlen würde; steuerlich Erleichterungen sollten keine indirekten Lohnzuschüsse darstellen.

Zum Rest: Deine Argumentation klingt für mich so, als würdest
du die Möglichkeiten, Dinge von der Steuer abzusetzen

Schon wieder daneben. Ich kann die Termine doch nicht absetzen, ich will bloß nicht dafür nicht auch noch bezahlen müssen, indem ich vermeintliche Vergnügungen auch noch als geldwerten Vorteil versteuere, wie das in dem Bericht in letzter Konsequenz u.a. auch gefordert wurde.

als
zusätzliche Einnahme, oder sagen wir, eine Art Schmerzensgeld
empfinden.

Quatsch, siehe oben.

Wenn dich solche Termine so nerven ist dein Gehalt vielleicht
zu gering oder du hast ein Motivationsproblem (sorry, kein
Angriff)

Keine Ahnung haben, aber klug rumschwafeln? So was liebe ich. Ich habe ein Beispiel gebracht, um die Thematik zu veranschaulichen. Der höfliche Mensch liest, versteht und schweigt, zumindest aber macht er den anderen deswegen nicht an. Warum ich mich nicht um diese Essentermine reiße, hat verschiedene Gründe, die ich im letzten Artikel anriß. Vielleicht ist da auch etwas nicht richtig rübergekommen:
In der Zeit, in der ich in meiner täglichen Verkleidung im Restaurant sitze, erledigt sich meine Arbeit nicht von selbst, und derartige Termine machen nur einen kleinen Teil meiner Arbeit aus. Die Zeit, die ich also im normalerweise überheizten Restaurant im Anzug (inkl. Jäckchen) bei uninteressantem small talk abreiße, fehlt mir im Büro oder beim Arbeitsteil des Kundentermins bzw. in letzter Konsequenz zuhause. Und ja, ich gebe es zu, ich bin gerne zuhause und zwar lieber als auf der Arbeit. Aber das macht mich bestimmt jetzt wieder zu einem faulen und unterbezahlten Menschen.

Um zu Deiner Bemerkung trotzdem noch was zu sagen: Nein, ich habe kein Motivationsproblem und nein, mein Gehalt ist nicht zu niedrig. Eigentlich weiß ich im Augenblick nicht, wohin mit der Kohle, was auch daran liegt, daß ich im Augenblick eine gemütliche 60 Stunden-Woche fahre und somit keine Zeit zum Ausgeben habe - außer via Internet, aber das ist auch Mist, weil ich an die Pakete nicht rankomme, weil ich tagsüber nicht zuhause bin und abends die Post gerne mal zu hat. Wenn ich ein Motivationsproblem hätte und zuwenig Geld für meine Arbeit bekäme, würde ich das ganz sicher nicht mitmachen, oder siehst Du das anders?

Warum sollte der Staat, die Gesellschaft dir deine beruflichen
Termine versuessen, in dem du sie absetzen kannst (dass dein
Arbeitgeber dein Essen bezahlt ist ja okay, sonst würdest du
dich ja auch nicht mit dem Kunden treffen)?

Wie gesagt: Ich kann nichts absetzen. Hier geht es um zwei Sachverhalte, die ich zum besseren Verständnis bzw. zur Verhinderung von weiteren Mißverständnissen noch mal kurz skizziere:
a) Ein Betrieb kann Ausgaben, die für den Geschäftsbetrieb notwendig sind, steuermindernd geltend machen. Das FA HH ist der Ansicht, daß die Logen die notwendigen Kriterien zur Absetzung nicht erfüllen. Darüber kann man streiten.

b) Ein Arbeitnehmer muß sog. geldwerte Leistungen jenseits eines Freibetrages versteuern, d.h. Dienstwagen, Mitarbeiterkonditionen usw. Das ist so auch in Ordnung, denn sowas kann schnell mal ein wesentlicher Bestandteil der Vergütung werden, die natürlich zu versteuern ist. Ein Schlaukopf in dem Artikel kam auf den Gedanken, den Gegenwert der Fußballveranstaltungen als geldwerten Vorteil einzustufen, der dann zu bewerten und zu versteuern wäre.

Das halte ich für problematisch, weil mitunter ein Mitarbeiter dort zwangsweise abhängt. Hier kam mein Beispiel mit dem angeblich so tollen Essen. Folgt man der Argumentation des Schlaufkopfes, müßte ich den Gegenwert meines Mittagessens versteuern.

Jetzt verstanden? Ich will kein zusätzliches Geld, sondern ich weigere mich, für meine „Unannehmlichkeit“ noch zusätzlich zu bezahlen, indem ich das verfressene Geld als geldwerten Vorteil auch noch versteuern muß.

Ich denke, daß das irgendwie nachvollziehbar ist.

Gruß,
Christian