Zum Rest: Deine Argumentation klingt für mich so, als würdest
du die Möglichkeiten, Dinge von der Steuer abzusetzen
Schon wieder daneben. Ich kann die Termine doch nicht absetzen, ich will bloß nicht dafür nicht auch noch bezahlen müssen, indem ich vermeintliche Vergnügungen auch noch als geldwerten Vorteil versteuere, wie das in dem Bericht in letzter Konsequenz u.a. auch gefordert wurde.
als
zusätzliche Einnahme, oder sagen wir, eine Art Schmerzensgeld
empfinden.
Quatsch, siehe oben.
Wenn dich solche Termine so nerven ist dein Gehalt vielleicht
zu gering oder du hast ein Motivationsproblem (sorry, kein
Angriff)
Keine Ahnung haben, aber klug rumschwafeln? So was liebe ich. Ich habe ein Beispiel gebracht, um die Thematik zu veranschaulichen. Der höfliche Mensch liest, versteht und schweigt, zumindest aber macht er den anderen deswegen nicht an. Warum ich mich nicht um diese Essentermine reiße, hat verschiedene Gründe, die ich im letzten Artikel anriß. Vielleicht ist da auch etwas nicht richtig rübergekommen:
In der Zeit, in der ich in meiner täglichen Verkleidung im Restaurant sitze, erledigt sich meine Arbeit nicht von selbst, und derartige Termine machen nur einen kleinen Teil meiner Arbeit aus. Die Zeit, die ich also im normalerweise überheizten Restaurant im Anzug (inkl. Jäckchen) bei uninteressantem small talk abreiße, fehlt mir im Büro oder beim Arbeitsteil des Kundentermins bzw. in letzter Konsequenz zuhause. Und ja, ich gebe es zu, ich bin gerne zuhause und zwar lieber als auf der Arbeit. Aber das macht mich bestimmt jetzt wieder zu einem faulen und unterbezahlten Menschen.
Um zu Deiner Bemerkung trotzdem noch was zu sagen: Nein, ich habe kein Motivationsproblem und nein, mein Gehalt ist nicht zu niedrig. Eigentlich weiß ich im Augenblick nicht, wohin mit der Kohle, was auch daran liegt, daß ich im Augenblick eine gemütliche 60 Stunden-Woche fahre und somit keine Zeit zum Ausgeben habe - außer via Internet, aber das ist auch Mist, weil ich an die Pakete nicht rankomme, weil ich tagsüber nicht zuhause bin und abends die Post gerne mal zu hat. Wenn ich ein Motivationsproblem hätte und zuwenig Geld für meine Arbeit bekäme, würde ich das ganz sicher nicht mitmachen, oder siehst Du das anders?
Warum sollte der Staat, die Gesellschaft dir deine beruflichen
Termine versuessen, in dem du sie absetzen kannst (dass dein
Arbeitgeber dein Essen bezahlt ist ja okay, sonst würdest du
dich ja auch nicht mit dem Kunden treffen)?
Wie gesagt: Ich kann nichts absetzen. Hier geht es um zwei Sachverhalte, die ich zum besseren Verständnis bzw. zur Verhinderung von weiteren Mißverständnissen noch mal kurz skizziere:
a) Ein Betrieb kann Ausgaben, die für den Geschäftsbetrieb notwendig sind, steuermindernd geltend machen. Das FA HH ist der Ansicht, daß die Logen die notwendigen Kriterien zur Absetzung nicht erfüllen. Darüber kann man streiten.
b) Ein Arbeitnehmer muß sog. geldwerte Leistungen jenseits eines Freibetrages versteuern, d.h. Dienstwagen, Mitarbeiterkonditionen usw. Das ist so auch in Ordnung, denn sowas kann schnell mal ein wesentlicher Bestandteil der Vergütung werden, die natürlich zu versteuern ist. Ein Schlaukopf in dem Artikel kam auf den Gedanken, den Gegenwert der Fußballveranstaltungen als geldwerten Vorteil einzustufen, der dann zu bewerten und zu versteuern wäre.
Das halte ich für problematisch, weil mitunter ein Mitarbeiter dort zwangsweise abhängt. Hier kam mein Beispiel mit dem angeblich so tollen Essen. Folgt man der Argumentation des Schlaufkopfes, müßte ich den Gegenwert meines Mittagessens versteuern.
Jetzt verstanden? Ich will kein zusätzliches Geld, sondern ich weigere mich, für meine „Unannehmlichkeit“ noch zusätzlich zu bezahlen, indem ich das verfressene Geld als geldwerten Vorteil auch noch versteuern muß.
Ich denke, daß das irgendwie nachvollziehbar ist.
Gruß,
Christian