Steuermodell die 1

moin moin alle zusammen.

lese ja auch dieses brett immer mit großem interesse und dabei fällt mir auf, dass zwar immer wieder die mißstände in diesem land benannt werden und das darüber im allgemeinen auch ein einverständnis herrscht, jedoch keiner hier in der lage scheint lösungsmodelle zu präsentieren, die das was unsere „lieben“ unfähigen poliker präsentieren, um längen toppen könnte!
wäre es nicht möglich, gerade in einem forum wie diesem, mit all seinen „experten“, modelle zu entwerfen, die hier einen allgemeinen konsens erzielen könnten?

hier eine erste idee was die steuer- und finanzpolitik in unserem lande betrifft:

abschaffung aller lohnnebenkosten.
finanzierung aller staatsausgaben überwiegend durch die mehrwertsteuer/konsumentensteuer:
zb. 20% auf grundnahrungsmittel (ökologisch 10%), 25% auf bedarfsartikel (kleidung, körperpflege usw.), 30% auf elektronische artikel, 35% auf kraftfahrzeuge, 40% auf „suchtkonsum“ ( tabak, alkohol, usw.), 50% auf luxusgüter.
von diesen einnahmen werden alle sozialausgaben gedeckt, wie die einführung einer einheitsrente für jeden bürger vom strassenkehrer bis zum minister ab 60 (rente könnte zb das doppelte der sozialhilfe entsprechen), staat sichert nur noch stationäre krankenbehandlung.
die immensen kosten die der arbeitgeber dadurch spart, werden zum gutteil an den arbeitnehmer weiter geleitet, der selbst entscheiden kann, worin er sein geld investiert. dh volle privatisierung wie kranken, arbeitslosen -und rentenversicherung.

über die höhe von steuerfreien löhnen, sowie eigentum/besitz und deren steuersätzen müßte noch diskutiert werden.

der mittelstand hat steuern nur ab einer gewissen größenordnung zu entrichten, wenn diese nicht für die erhaltung bzw. schaffung von arbeitsplätzen dienen.

großkonzerne und deren gewinne (vor dividendenausschüttung) werden nach maß ihrer arbeitsplatzschaffung besteuert.

deutsche konzerne die überwiegend im ausland produzieren, verlieren jeden anspruch auf staatliche beihilfen und deren produkte werden nach allgemeinen zollvorschriften behandelt.
staatliche subventionen gibts es nur noch mit entsprechenden verträgen, die die interessen des bürgers sichern.
jeder deutsche staatsbürger hat seine steuern in diesem land zu entrichten, egal wo er/sie „wohnhaft“ ist.

na das wär`s mal im groben! was sagen die „experten“? wie hoch müßte eine konsumentensteuer sein, um ein derartiges modell zu finanzieren? worin würden noch, nicht hinnehmbare, ungerechtigkeiten liegen? was stellen sich sonst noch für fragen???

mit besten grüßen
nadir

Hi,

na das wär`s mal im groben! was sagen die „experten“?

Unfug. Die Vereinfachungen wären berechtigt, da dürften aber einige laut schreien.

wie hoch
müßte eine konsumentensteuer sein, um ein derartiges modell zu
finanzieren? worin würden noch, nicht hinnehmbare,
ungerechtigkeiten liegen? was stellen sich sonst noch für
fragen???

Woher kommt der Zuwachs an Mehrwert?

fragt:
Frank

Unfug. Die Vereinfachungen wären berechtigt, da dürften aber
einige laut schreien.

wer denn?..??..ja natürlich zb minister die nicht einsehen, warum sie die selbe grundrente eines tellerwäschers bekommen! aber da müssen sie halt durch *seufz*

Woher kommt der Zuwachs an Mehrwert?

„mehrwert“ hat mir noch nie gefallen!
da wir sowieso weniger bürger/menschen als mehr „verbraucher“ sind, nennen wir es doch auch so „verbrauchssteuer“.
mein tenor ist ganz einfach! da verbrauch immer auch die chancen nächster generationen mindert, sollten alle steuern auch darin ihren schwerpunkt haben, sollte das groß der staatlichen ausgaben auch aus diesem topf genommen werden!
es scheint mir weniger gerecht, wenn für die größten ausgaben eines landes, die arbeitende bevölkerung herhalten muß! warum muß ich noch abgaben leisten, wenn ich mir den buckel wund schindere!? auch schädige ich erstmal niemanden mit meiner arbeit.
konsum/verbrauch (zumal unkontrollierter) vermindert die ressourcen dieses planeten, mindert also die möglichkeiten des zukünftigen.

bei der vorgeschlagenen idee liegen doch auch so die vorteile auf der hand: keine lohnnebenkosten, schwarzarbeit lohnt nicht mehr, bessere verteilung der staatsausgaben auf alle bürger/verbraucher, grundrenten sind auf „ewig“ gesichert, da von der verbrauchssteuer finanziert und und und…

kann hier nicht mal ein experte ausrechnen, um wieviel % denn ein verbrauchssteuer liegen müßte!??

mit besten grüßen
nadir

und die Freiheit?
Hallo Nadir,

mein Einwand stellt Dich auf eine Ebene mit den Schöpfern des jetzigen Systems. Der Staat bestimmt, was für uns gut oder schlecht ist. Du willst mit Deinen Steuersätzen regulieren und lenken. Genau darin liegt doch das Grundübel. Wer bestimmt, was ökologisch ist? (In meiner Schulzeit haben wir wie bekloppt Papier gesammelt, hat sich im Nachhinein als nicht sehr waldunterstützend herausgestellt.) Wer sagt, was Luxus ist?

Aber genau der Verlust dieser Gestaltungsmacht wird die Politiker darin hindern, so etwas wie Merz’ Steuerkonzept einzuführen. Sehr schade.

Andreas

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi!

hier eine erste idee was die steuer- und finanzpolitik in
unserem lande betrifft:

abschaffung aller lohnnebenkosten.
finanzierung aller staatsausgaben überwiegend durch die
mehrwertsteuer/konsumentensteuer:
zb. 20% auf grundnahrungsmittel (ökologisch 10%), 25% auf
bedarfsartikel (kleidung, körperpflege usw.), 30% auf
elektronische artikel, 35% auf kraftfahrzeuge, 40% auf
„suchtkonsum“ ( tabak, alkohol, usw.), 50% auf luxusgüter.
von diesen einnahmen werden alle sozialausgaben gedeckt, wie
die einführung einer einheitsrente für jeden bürger vom
strassenkehrer bis zum minister ab 60 (rente könnte zb das
doppelte der sozialhilfe entsprechen), staat sichert nur noch
stationäre krankenbehandlung.
die immensen kosten die der arbeitgeber dadurch spart, werden
zum gutteil an den arbeitnehmer weiter geleitet, der selbst
entscheiden kann, worin er sein geld investiert. dh volle
privatisierung wie kranken, arbeitslosen -und
rentenversicherung.

Die Idee mag im ersten Moment gut und interessant erscheinen, hat aber einen ziemlich heftigen Pferdefuß. Und der liegt genau darin, daß nicht die Höhe des Einkommens, sondern die Höhe der Ausgaben besteuert wird. Wer alleine lebt, der wird von diesem Steuersystem bevorzugt. Familien mit Kindern, die einen deutlich höheren Bedarf an Grundnahrungsmittel, Bedarfsartikel usw. haben als ein Single-Haushalt, werden durch dieses Steuersystem bestraft. Die Folge dürfte ein weiterer Rückgang der Geburtenzahlen sein.

Ebenfalls bevorzugt werden in diesem Modell jene Bürger, die grenznah wohnen und ihre Einkäufe im Ausland erledigen können. Wenn Deutschlands Anrainerstaaten das Modell nicht übernehmen, wird sich der wirtschaftliche Wandel, der heute bereits an den Grenzen zu sehen ist (man bedenke das derzeitige Problem der Tankstellenpächter an den Grenzen, weil der Sprit im Ausland deutlich billiger ist).

Die steuerlichen Einnahmen des Staates sind weitaus stärkeren Schwankungen unterworfen als heute, da Steuern nahezu ausschließlich vom Konsumverhalten der Bürger abhängig sind. Eine auch nur im Ansatz solide Haushaltsplanung dürfte noch schwieriger sein als das, was zur Zeit von den Regierungen verbrochen wird.

Problematisch dürfte auch die völlige Privatisierung aller Sozialversicherungen werden. Trotz der „typisch deutschen Versicherungsmentalität“ werden viele Menschen in finanzielle Engpässe geraten (die Privat-Überschuldung der Bürger ist heute ja bereits ein Thema), gerade weil sie mehr Geld haben. Unklar ist in den Modell auch, ob der Arbeitnehmer Zuschüsse vom Arbeitgeber zu den privat zu finanzierenden Sozialversicherungen bekommt oder nicht (dürfte m.E. nicht, da sonst der Effekt des Fortfalls der Lohnnebenkosten nicht mehr existiert). Das hat aber zur Folge, daß der Arbeitnehmer höhere Aufwendungen betreiben muß als bisher, ergo hat man weniger Geld in der Tasche (Rückschluß: die Arbeitnehmer werden zum Teil keine Versicherungen abschließen). Um im Renten-, Krankheits- und Arbeitslosigkeitsfall Geld zu haben, wird die Sparquote steigen, was dem Konsum Kapital entzieht - und damit die Steuereinnahmen senkt.

Wer also konsumiert, dem droht im Alter die Armut.

Kostenreduzierungen bei Unternehmen fließen mit allergrößter Sicherheit nicht den Arbeitnehmern zu, sondern verbessern die Situation des Unternehmens im Konkurrenzkampf. Um gegen die Konkurrenz zu bestehen, werden sinkende Kosten zu sinkenden Produktpreisen führen (bei gleicher Qualität wird über den Preis verkauft; die Marktanteile steigen, Gewinne und Umsatz bleiben aber nahezu unverändert).

Dies nur so als erste Gedanken beim Lesen deines Vorschlages.

Grüße
Heinrich

Mehrwert und Mehrwert

Woher kommt der Zuwachs an Mehrwert?

„mehrwert“ hat mir noch nie gefallen!
da wir sowieso weniger bürger/menschen als mehr „verbraucher“
sind, nennen wir es doch auch so „verbrauchssteuer“.

Hallo nadir,

nur als Exkurs: Ich tue jetzt mal einfach so, als hätte Frank mit Mehrwert die Mehrwersteuer gemeint. Jene wurde erst 1968 in der BRD eingeführt. Der Begriff stammt daher, dass im Gegensatz zu einer sogenannten „All-Phasen-Umsatzsteuer“ eben nur der jeweilige Mehrwert besteuert wird. Konkret sieht das so aus, dass zB ein Stahlrohr-Hersteller das Vorprodukt Stahl einkauft und diese Steuer, als Vorsteuer abziehen kann. Er muss also nur die Differenz zwischen seinen Umsatzsteuern und den Vorsteuern, die sogenannte Zahllast an das Finanzamt abführen.

kann hier nicht mal ein experte ausrechnen, um wieviel % denn
ein verbrauchssteuer liegen müßte!??

Ich finde den Gedankengang an und für sich nicht uninteressant. Gabriele Krone-Schmalz hat in einem Buch darüber ein ganzes Kapitel geschrieben und ein komplettes gedankliches System genannt. Wenn es dich interessiert, dann schau mal rein (ab € 0,49 gebraucht):
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3612264346/ref…

Gruss,
Klaus

Bei der Verringerung der Lohnnebenkosten stimme ich dir zu. Denken wir utopisch meinetwegen auch Abschaffung. Ist auf jeden Fall weitaus wichtiger als eine weitere Senkung der Einkommenssteuer. Deutschland ist ein Niedrigsteuerland mittlerweile, da besteht kein Bedarf, hat aber hohe Abgaben.

Zum Teil kann dies auch über die Mehrwertsteuer finanziert werden. Einfach weil der Weg in Richtung Angleichung der EU-Steuersätze gehen muss und Deutschland im Bereich der Mehrhwertsteuer eh am unteren Rand liegt.

Allerdings ist die Mehrwertsteuer auch die unsozialste Steuer. Heinrich hat hierzu ja schon näheres geschrieben. Hinzufügen muss man, dass die Armen natürlich 100% ihres Einkommens für den Konsum in Deutschland ausgeben und Reiche deutlich weniger. Wie hoch die Mehrwertsteuer dann wäre, weiss ich allerdings auch nicht. Vielleicht rechne ich es bei Gelegenheit mal aus (natürlich dann sehr einfach).

Im übrigen bedeutet eine Abschaffung der Lohnnebenkosten nicht, dass die Unternehmen aus der Finanzierung entlassen werden sollte. Die Unternehmenssteuern müssten dann dementsprechend steigen. Nur würden die Steuern dann nicht mehr auf den Lohn liegen.

Zu deinen Unternehmenssteuern: an sich nicht schlecht, aber dürften diese in der Praxis zu Problemen führen, wann ein Unternehmen von der Steuer befreit ist und wann nicht.

Du willst mit Deinen Steuersätzen regulieren und
lenken. Genau darin liegt doch das Grundübel.

Nein, genau das ist der Sinn von Steuern (neben der Erzielung von Einnahmen).

Wer bestimmt,
was ökologisch ist? (In meiner Schulzeit haben wir wie
bekloppt Papier gesammelt, hat sich im Nachhinein als nicht
sehr waldunterstützend herausgestellt.)

Häh? Natürlich ist die Benutzung von Recyclingpapier (und dazu muss man Papier sammeln), waldunterstützend.

Hallo Nadir

hier eine erste idee was die steuer- und finanzpolitik in
unserem lande betrifft:

ändert an diesen für jeden einfachst nachzuvollziehenden in einem 13 Seitigen Bilderbuch für jeden leicht verständlich gemachten Ursachen aber nichts

„Gib mir die Welt plus 5%“
Larry Hannigan (1971)

ed2k://|file|(ebook.-.german).Larry.Hannigan.-.Gib.mir.die.Welt.plus.5.Prozent.(1971).pdf|426153|67c18ba7c27a64622455abfb98a1ea76|/

(Link in emule eintragen)

Gruß Torsten

PS: sonst ganz nett Dein Vorschlag, er behandelt jedoch nur Sympthome und beseitigt nicht die Ursachen!
Allgemein:letztes Jahr Ökosteuer und Dosenpfand, dieses Jahr Kassengebühr, nächstes Jahr KFZ Steuer, möchte noch jemand einen Tipp abgeben wie es weitergeht? Oder glaubt hier wirklich jemand allen Ernstes (ausgenommen berufliche Weiterentwicklung) kommendes Jahr mehr (Kaufkraft, nicht Geld) in der Tasche zu haben als dieses?

Du willst mit Deinen Steuersätzen regulieren und
lenken. Genau darin liegt doch das Grundübel.

Nein, genau das ist der Sinn von Steuern (neben der Erzielung
von Einnahmen).

Ja, so denken heute viele. Aber sei ehrlich: findest Du, dass der Staat besser weiß als Du selbst, was gut für Dich und uns alle ist? Mir ist die deutsche Geistesgeschichte bekannt, die genau davon ausgeht (Hegel etc.). Freiheitlich ist das nicht. Außerdem führte es zu dem Steuerwildwuchs, in dem sich keiner mehr auskennt.

Wer bestimmt,
was ökologisch ist? (In meiner Schulzeit haben wir wie
bekloppt Papier gesammelt, hat sich im Nachhinein als nicht
sehr waldunterstützend herausgestellt.)

Häh? Natürlich ist die Benutzung von Recyclingpapier (und dazu
muss man Papier sammeln), waldunterstützend.

Siehst Du, dass dachten wir auch. Bis ich einen Waldbesitzer traf, der mir mal erklärt hat, wie und woraus Papier hergestellt wird. Vor allem aus dem Kleinholz, dass man aus dem Wald herausholt, um den anderen Bäumen ein gesundes Wachstum zu ermöglichen.
Dies ist eine Haupteinnahmequelle der Waldbesitzer, ohne die eine ordentlich Pflege nicht möglich ist.

Ein anderes Beispiel: die oberflächlich so umweltschonenden Pfandflaschen. Dass deren hygienische Reinigung (Chemie!) und deren spritintensiver Hin- und Hertransport (hast Du mal die Herkunft Deines Tafelwasser angeschaut?) in der ÖKoendabrechunng schlimmer ist, als eine recht harmlose Tetraverpackung, die sehr umweltschonend entsorgt werden kann, hat sich nicht sehr herumgesprochen.

Andreas

Ja, so denken heute viele. Aber sei ehrlich: findest Du, dass
der Staat besser weiß als Du selbst, was gut für Dich und uns
alle ist?

Selbstverständlich. Ohne staatliche Zwänge gäbe z.B. keine Schulpflicht. Ist doch angenehmer draussen zu spielen, als zu lernen. Langfristig wäre das schlechter. Ohne staatliche Zwänge gäbe es keine Nationalparks. Langfristig gäbe es auch die Tiere nicht mehr. Ohne staatliche Verbote gäbe es immer noch Asbest usw. usf. Vieles (CO2-Emissionen) kann nicht verboten werden. Daher muss es andere Anreize für eine Reduktion geben. Dies sind dann z.B. Steuern.

Der Staat ist ja kein Wesen vom anderen Stern sondern der Staat sind wir alle. Und natürlich hat es absolut nichts mit Unfreiheit zu tun (auch wenn Ideologen vom Schlage FDP-Politiker, die vom Freiheitsbegriff keine Ahnung haben, uns etwas anderes einreden wollen), wenn wir alle zu der Übereinkunft kommen, dass jemand, der eine bestimmte Handlung ausübt (z.B. fossile Energieträger verbraucht), einen höheren Obolus entrichtet als jemand, der seine Energie aus anderen Quellen bezieht. Zu dieser Einkunft kommen in einer repräsentativen Demokratie, die von uns allen gewählten Politiker.

Wir haben die Freiheit andere Politiker zu wählen und eine solche Steuer wieder abzuschaffen.

Warum willst du uns diese Freiheit nehmen?

Siehst Du, dass dachten wir auch. Bis ich einen Waldbesitzer
traf, der mir mal erklärt hat, wie und woraus Papier
hergestellt wird. Vor allem aus dem Kleinholz, dass man aus
dem Wald herausholt, um den anderen Bäumen ein gesundes
Wachstum zu ermöglichen.

Schlicht Quatsch. Das deutsche Papier kommt vor allem aus Kanada, Skandinavien, Russland, aber auch Indonesien. In diesen Ländern wird immer noch sehr viel Urwaldholz für die Papierproduktion verbaucht. Du scheinst einen Waldbesitzer getroffen zu haben, der schlicht keine Ahnung hatte.

Natürlich ist es richtig, dass Kleinholz auch zur Papierproduktion verwendet wird. Er hat euch nicht angelogen, aber dies macht einen verschwindend geringen Anteil beim deutschen Papierverbrauch aus.

Daher will ja auch niemand Frischfaserpapier abschaffen. Wäre auch nicht möglich, da du Recyclingpapier nur 6-7mal einsetzen kannst. Dann musst du Frischfaser zuführen. Aber bis zu dieser Grenze sind wir noch nicht. Wir können den Frischfaseranteil in Deutschland immer noch erheblich reduzieren (und natürlich vor allem den Papieranteil überhaupt).

Ein anderes Beispiel: die oberflächlich so umweltschonenden
Pfandflaschen. Dass deren hygienische Reinigung (Chemie!) und
deren spritintensiver Hin- und Hertransport (hast Du mal die
Herkunft Deines Tafelwasser angeschaut?) in der
ÖKoendabrechunng schlimmer ist, als eine recht harmlose
Tetraverpackung, die sehr umweltschonend entsorgt werden kann,
hat sich nicht sehr herumgesprochen.

Doch hat sich. Daher ist die Tetraverpackung vor allem bei Milch (wo es extrem ist, Milchglasflaschen zu reinigen) auch aus der Einwegverpackungsrechnung herausgenommen worden.

Die Idee mag im ersten Moment gut und interessant erscheinen,
hat aber einen ziemlich heftigen Pferdefuß. Und der liegt
genau darin, daß nicht die Höhe des Einkommens, sondern die
Höhe der Ausgaben besteuert wird. Wer alleine lebt, der wird
von diesem Steuersystem bevorzugt. Familien mit Kindern, die
einen deutlich höheren Bedarf an Grundnahrungsmittel,
Bedarfsartikel usw. haben als ein Single-Haushalt, werden
durch dieses Steuersystem bestraft. Die Folge dürfte ein
weiterer Rückgang der Geburtenzahlen sein.

na dies ließe sich ja locker regeln! in dem der staat natürlich kinder weitaus mehr fördert, als er es im moment tut! das vorgeschlagene modell basiert ja letztlich auf „zukunft“! verbrauch (zukunftsverschlechterung) wird stärker belastet, „zukunftsverbesserung“ (erhalt oder verbesserung des gesamten globalen systems) wird entlastet.
auch soll ja einkommen (vielleicht ab 50.000 jahresgehalt?) und vermögen noch besteuert werden, nur nach festen und klaren richtlinien

Ebenfalls bevorzugt werden in diesem Modell jene Bürger, die
grenznah wohnen und ihre Einkäufe im Ausland erledigen können.

das ist wohl überall so, lässt sich aber auch unter kontrolle halten

Wenn Deutschlands Anrainerstaaten das Modell nicht übernehmen,
wird sich der wirtschaftliche Wandel, der heute bereits an den
Grenzen zu sehen ist (man bedenke das derzeitige Problem der
Tankstellenpächter an den Grenzen, weil der Sprit im Ausland
deutlich billiger ist).

kleinigkeiten, weil mit zu nehmender entfernung bzw. des gesamtaufwandes nur noch schwaben und sachsen 100km weg und 6 stunden fahr-und grenzwartezeit für 6,50€ ersparnis in kauf nehmen

Die steuerlichen Einnahmen des Staates sind weitaus stärkeren
Schwankungen unterworfen als heute, da Steuern nahezu
ausschließlich vom Konsumverhalten der Bürger abhängig sind.
Eine auch nur im Ansatz solide Haushaltsplanung dürfte noch
schwieriger sein als das, was zur Zeit von den Regierungen
verbrochen wird.

na das seh ich vorerst anders! nicht nur die deutschen staatshaushalte (die usa ist einer der spitzenreiter) zeigen doch jedes jahr auf`s neue, wie sehr sie sich verkalkuliert haben. das basiert meines erachtens gerade eben, weil die steuermodelle und „reformen“ teilweise viel zu weit in die zukunft ragen, mit all ihren nicht berechenbaren möglichkeiten. eine „verbrauchersteuer“ hat eine feste vorjahresbasis, die sich nur um wenige % prozent nach vorne und hinten verschieben kann (der „konsument“ konsumiert von heut auf morgen nicht mal eben 50% weniger oder mehr)

Problematisch dürfte auch die völlige Privatisierung aller
Sozialversicherungen werden. Trotz der „typisch deutschen
Versicherungsmentalität“ werden viele Menschen in finanzielle

das wäre erst nur eine unbekannte!
ich sebst wünsche mir versicherungen, die meinen erfordernissen auch entsprechen. ich würde zb lieber 20-30€ mtl. weniger zahlen und dafür auf lohnausgleich im krankheitsfalle verzichten. einem anderen wäre dies aber vielleicht wichtiger und er täte auf anderes verzichten.
privatisierung heißt für mich auch immer mehr flexibelität.

Unklar ist in den Modell auch, ob der Arbeitnehmer Zuschüsse
vom Arbeitgeber zu den privat zu finanzierenden
Sozialversicherungen bekommt oder nicht

das kann ein arbeitgeber dann frei anbieten zb um sein unternehmen für arbeitnehmer schmackhafter zu machen

weniger Geld in der Tasche (Rückschluß: die Arbeitnehmer
werden zum Teil keine Versicherungen abschließen). Um im
Renten-, Krankheits- und Arbeitslosigkeitsfall Geld zu haben,
wird die Sparquote steigen, was dem Konsum Kapital entzieht -
und damit die Steuereinnahmen senkt.

ein geringerer konsum ist „zukunftsfördernd“

Wer also konsumiert, dem droht im Alter die Armut.

wer zuviel konsumiert hat im alter dann zb nur die grundrente und wird dann eben auf seinen „gewohnten“ konsum verzichten müssen

Kostenreduzierungen bei Unternehmen fließen mit allergrößter
Sicherheit nicht den Arbeitnehmern zu,

das müßte natürlich vermieden werden

Dies nur so als erste Gedanken beim Lesen deines Vorschlages.

danke!
ist ja auch nur eine idee, die sich sicher noch um welten verbessern lässt!
aber es wäre doch schön, wenn hier auch mal konstruktive
ideen verbreitet werden, die das bestehende für alle einsichtig verbessern!
also heinrich und auch alle die sich angesprochen fühlen, was sind eure ideen!??

mit besten grüßen
nadir

hallo torsten,

na wenn wir wirklich „ursachen“ beseitigen wollten, dann brauchen wir erst gar nicht die zeit mit steuer-und finanzpolitik zu verschwenden.
dazu bedürfte es einer grundlegenen bewußtseinsänderung des menschen!
aber ich glaube nicht, dass das von heutaufmorgen machbar ist.
uns bleiben wohl nur geduldige kleine schritte dorthin. doch niemals vergessend, dass diese schritte von nöten sind, wenn wir wirklich eine „bessere“ welt für alle menschen wollen.
was würdest du denn als einen „kleinen“ schritt zur „ursachenbeseitigung“ vorschlagen?

mit besten grüßen
nadir

Allerdings ist die Mehrwertsteuer auch die unsozialste Steuer. :Heinrich hat hierzu ja schon näheres geschrieben. :Hinzufügen muss man, dass die Armen natürlich 100% ihres Einkommens für den Konsum in Deutschland ausgeben und Reiche deutlich weniger.

wie siehts denn damit heutzutage aus?

Wie hoch die Mehrwertsteuer dann wäre, weiss ich allerdings auch nicht. :Vielleicht rechne ich es bei Gelegenheit mal aus (natürlich dann sehr einfach).

tja das müsste man mal ausrechnen…

Im übrigen bedeutet eine Abschaffung der Lohnnebenkosten nicht, dass die Unternehmen aus der Finanzierung entlassen werden sollte. :smiley:ie Unternehmenssteuern müssten dann dementsprechend steigen. :Nur würden die Steuern dann nicht mehr auf den Lohn liegen.

genau

Zu deinen Unternehmenssteuern: an sich nicht schlecht, aber dürften diese in der Praxis zu Problemen führen, wann ein Unternehmen von der Steuer befreit ist und wann nicht.

die heutige „praxis“ ist chaos total (und was das schlimmste noch dabei ist, es profitieren noch die davon, bei denen sowieso schon der profit liegt)…

mit besten grüßen
nadir

Siehst Du, dass dachten wir auch. Bis ich einen Waldbesitzer
traf, der mir mal erklärt hat, wie und woraus Papier
hergestellt wird. Vor allem aus dem Kleinholz, dass man aus
dem Wald herausholt, um den anderen Bäumen ein gesundes
Wachstum zu ermöglichen.
Dies ist eine Haupteinnahmequelle der Waldbesitzer, ohne die
eine ordentlich Pflege nicht möglich ist.

hahahhahaaa…der ist gut! den muß ich mir merken!
schätze mal das dein „waldbesitzer“ der deutsche manger einer japanischen klopapierfirma war und dir nur vermitteln wollte, dass das alles nur ökolügen wären- von wegen das abholzen ganzer urwälder für dein klopapier. du darfst also weiterhin chlorgebleichtes toilettenpapier bester güte für deinen hintern benutzen, weil du damit sogar noch den wald pflegst…hahhhaha der ist wirklich gut…

Ein anderes Beispiel: die oberflächlich so umweltschonenden
Pfandflaschen. Dass deren hygienische Reinigung (Chemie!) und
deren spritintensiver Hin- und Hertransport…

hier hast du ja teilweise sogar recht!
es gibt `n ganze menge recht fragwürdiger „ökomaßnahmen“

und was deine frage nach der „freiheit“ betrifft! die erschließt sich mir noch nicht?
möchtest du, dass der staat sich aus allem raushält um so dem bürger eine höchstmögliche „freiheit“ zu gewähren? dann müßte sich der staat ja erstmal „auflösen“…

mit besten grüßen
nadir

Allerdings ist die Mehrwertsteuer auch die unsozialste Steuer. :Heinrich hat hierzu ja schon näheres geschrieben. :Hinzufügen muss man, dass die Armen natürlich 100% ihres Einkommens für den Konsum in Deutschland ausgeben und Reiche deutlich weniger.

wie siehts denn damit heutzutage aus?

Genauso. Nur ist es daher nicht sinnvoll, die Mehrwertsteuer weiter zu erhöhen.

Zu deinen Unternehmenssteuern: an sich nicht schlecht, aber dürften diese in der Praxis zu Problemen führen, wann ein Unternehmen von der Steuer befreit ist und wann nicht.

die heutige „praxis“ ist chaos total

Möglich. Nur ist es daher nicht sinnvoll, ein anderes System mit ähnlichen Problemen einzuführen.

hallo torsten,

na wenn wir wirklich „ursachen“ beseitigen wollten, dann
brauchen wir erst gar nicht die zeit mit steuer-und
finanzpolitik zu verschwenden.

Irrtum, ausschliesslich damit, respektive Geldpolitik

hast Du das 17 Seitige Bilderbuch (Gib mir die Welt plus 5%) unterdessen gelesen?

was würdest du denn als einen „kleinen“ schritt zur
„ursachenbeseitigung“ vorschlagen?

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

bis auf weiteres…
und falls es für Dich neu ist:

Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man schon hundert mal gehört hat, als eine Wahrheit, die man noch nie gehört hat.
Robert S. Lynd

Gruß Torsten

Hallo nadir.

Unfug. Die Vereinfachungen wären berechtigt, da dürften aber
einige laut schreien.

wer denn?..??..ja natürlich zb minister die nicht einsehen,
warum sie die selbe grundrente eines tellerwäschers bekommen!
aber da müssen sie halt durch *seufz*

Warum gibts denn das ganze Steuercvhaos? Weil sich damit Unternehmen ihre Bilanzen dermassen frisieren können, dass sie nicht pleite sind.
Wenn du das deutlich vereinfachst, dass z.B. ausschliesslich nur noch jeder pauschal z.B. 10% bezahlt, mußt du gleichsam Abaschreibungen und Vergünstigungen wegfallen lassen. Damit wäre ein sicher nicht unerheblicher Teil Firmen pleite.

Woher kommt der Zuwachs an Mehrwert?

„mehrwert“ hat mir noch nie gefallen!
da wir sowieso weniger bürger/menschen als mehr „verbraucher“
sind, nennen wir es doch auch so „verbrauchssteuer“.

Nein, du bist Lohnsklave und produzierst mehr, als für den Erhalt deiner Arbneitskraft nötig ist. Dieses „mehr“ ist der Mehrwert, den sich dein AG aneignet. Er ist nicht identisch mit der Mehrwertsteuer, da z.B. auch in den Lohnnebenkosten Mehrwert enthalten ist.

mein tenor ist ganz einfach! da verbrauch immer auch die
chancen nächster generationen mindert, sollten alle steuern
auch darin ihren schwerpunkt haben, sollte das groß der
staatlichen ausgaben auch aus diesem topf genommen werden!
es scheint mir weniger gerecht, wenn für die größten ausgaben
eines landes, die arbeitende bevölkerung herhalten muß! warum
muß ich noch abgaben leisten, wenn ich mir den buckel wund
schindere!? auch schädige ich erstmal niemanden mit meiner
arbeit.

Denkst du :smile:
Gerade mit deiner Arbeit sorgst du dafür, dass der Fall der Profitrate immer weiter geht. Das Problem ist systemimmanent. Du produzierst ja nicht, um deine Bedürfnisse zu befriedigen, sondern um Profit für deinen AG zu erwirtschaften. Der ist lediglich daran interessiert, dass du morgen wieder auf Arbeit krauchen kannst. Deine Bedürfnisse sind dem egal.

konsum/verbrauch (zumal unkontrollierter) vermindert die
ressourcen dieses planeten, mindert also die möglichkeiten des
zukünftigen.

Dich zwingt (noch :smile: keiner, zu verbrauchen.

bei der vorgeschlagenen idee liegen doch auch so die vorteile
auf der hand: keine lohnnebenkosten, schwarzarbeit lohnt nicht
mehr, bessere verteilung der staatsausgaben auf alle
bürger/verbraucher, grundrenten sind auf „ewig“ gesichert, da
von der verbrauchssteuer finanziert und und und…

Unmöglich. Die Grundrenten kannst du so nicht sichern. Das Problem liegt da, dass es in diesem Land nicht möglich istz, die Produktion von Mehrwert zu steigern, was zum Wachstum des BIP nötig wäre. Mit einer Steueränderung bekommst du exakt 0,00 Promille mehr oder weniger Wachstum. Die Mehrwertquellwen fehlen. Siehe: http://kds-nano.de/physik-live/physik/Kapitalismus.htm

kann hier nicht mal ein experte ausrechnen, um wieviel % denn
ein verbrauchssteuer liegen müßte!??

Das darfst du pauschal festlegen :smile:

Gruß
Frank