Hallo lieber desperado,
hier mal eine qualifizierte ausgewogene Analyse deines Argumentes.
Also zusammengefasst forderst du: kleine Einkommensteuer, KEINE oder geringe Konsumsteuer und Steuer auf Sparleistungen!
Also:
- Problem:
DIE ABGRENZUNG. Du versuchst ja schon zu unterscheiden, ob für Konsumzwecke oder Investitionszwecke gespart wird. Hier wird es sehr kompliziert! Stell dir vor, ich kaufe ein Auto! Ich fahre damit privat rum! Eindeutig Konsum! Was aber, wenn ich es Beige streiche und als Taxi rumfahre!? Investition! Was wenn ich ein privates Auto umlackiere und an einen Taxiunternehmer verkaufe?Bekomme ich dann eine Steuererstattung? Du merkst, Konsum und Investition ist kniffelig abzugrenzen!
INVESTITIONEN SIND KONSUM VON INVESTITIONSGÜTERN! Aber es ist Konsum!
2.Problem:
DIE PRODUKTIVITÄT. Was passiert, wenn wir nun das wirklich so machen? Die Leute werden weniger sparen! Das willst du ja! Sparen wird unattraktiver! Okay! Das heißt aber auch, dass weniger Geld für Kredite und Investitionen bereit steht. ( Hier mal die Frage was dann der Kauf einer Anleihe einer Firma ist? Konsum oder Investition? Ich Investiere in ein Unternehmen, aber um meinen Urlaub(= Konsum) in 2 jahren zu finanzieren)
Wenn das so ist, steigen die Zinsen, und die Unternehmer werden weniger investieren! Dies führt aber dazu, dass notwendige Investitionen nicht getätigt werden, und die Produktivität der Arbeiter sinkt, weil sie an veralteten Maschinen arbeiten müssen. Dies führt dazu, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Arbeiter sinkt, und damit, wenn wir das Beschäftigungsniveau halten wollen, auch ihr LOHN!
Alternativ, bei konstantem Lohn, würde es Arbeitslosigkeit geben.
Außerdem, werden die Ausländer unsere Anleihen kaufen,wenn wir so hohe Zinsen haben. Dies führt dazu dass sie deutsche Anleihen kaufen! Um das machen zu können brauchen sie Euros! Sie werden also ihre ausländische Währung in Euro umtauschen wollen, was dazu führt, dass der Euro aufwertet, was für die Exportwirtschaft schlecht ist. Also wird außerdem die Ausländische Nachfrage nach deutschen Gütern zurückgehen!
Du wirst also erstmal zum großen Teil nur ausländische Nachfrage durch Inländische Nachfrage ersetzen!( wenn’s gut geht
)
- Problem:
KONSUMSTRUKTUR!
Wenn du wirklich den „kleinen Mann“ entlasten willst, und ihm somit die Möglichkeit zum Konsumieren geben willst, muss man doch mal sehen, wofür er es ausgibt!? Die meisten Konsumgüter sind Importartikel! Oder kennst du jemanden der noch einen Deutschen Fernseher, ein deutsches Handy oder deutsche Spielwaren hat?
Das Meiste was die Menschen konsumieren, belebt nur die sogenannte Inländische Nachfrager nach Importgüter. Damit entsteht nicht ein neuer Arbeitsplatz in Deutschland! Bestes Beispiel Q-Cell! Ein Solarenergiehersteller. Es wird immer argumentiert, dass die exorbitanten Öko-Subventionen für deutsche Arbeitsplätze gut seien. Die Wahrheit ist, das Q-cell (eine DEUTSCHE FIRMA) heute über 80% der Solarpannel in China herstellt.
- GEGENARGUMENT!
Wenn wir deiner Argumentation mal folgen, und wir wirklich die Nachfrage nach in Deutschlandproduzierten Gütern erhöhen wollen, müssen wir uns erstmal fragen, was stellen wir denn so her?! Wir sind am stärksten im Bereich des Maschienen- und Anlagenbaus! Das heißt, die klassischen INVESTITIONSGÜTER!
Wenn du also die Nachfrage nach deutschen Produkten steigern willst, musst du die Investitionen fördern! Also den KONSUM mit einer „Strafsteuer“ besteuern!
- Allgemeines:
Die unteren Einkommen entlasten klingt immer dufte, aber die Wahrheit ist, dass die unteren 20 % der Einkommen garkeine Steuer zahlen! Wer keine Steuern zahlt, den kann man auch keine Steuern erlassen. Viel sinnvoller wäre es, die Sozialabgaben im Niedriglohnbereich abzuschaffen! Zum Beispiel durch indirekte Progression der Sozialversicherungsbeiträge!