Steuern wofür

Wofür zahlt man steuern, wenn Straßen nicht verbessert werden?

Wer sagt, daß Straßen nicht verbessert werden?

Dann schlage ich mal vor, daß Du einfach mal 100 Kilometer auf einer beliebigen Autobahn zurücklegst und Dir selbst ein Bild davon machst, ob es keine Baustellen gibt oder vielleicht doch. Im übrigen beschränkt sich der Sinn von Steuerzahlungen nicht darauf, möglichst bequem und schnell von A nach B zu kommen.

Eben, denn wer will schon nach B?

[Quote]Bypasses are devices that
allow some people to dash from point A to point B very fast while other
people dash from point B to point A very fast. People living at point C,
being a point directly in between, are often given to wonder what’s so
great about point A that so many people from point B are so keen to get
there, and what’s so great about point B that so many people from point A
are so keen to get there. They often wish that people would just once
and for all work out where the hell they wanted to be.
[/quote]

1 Like

sie werden nicht saniert, wie es aus fachlicher Sicht erforderlich wäre sondern hin und wieder geflickt. In Wohngebieten werden die Kosten darüber hinaus gerne den Anliegern aufs Auge gedrückt.

A propos Durchdiegegendfahren: Ich zahle u.a. dafür Steuern, dass die vorher recht unerträglichen Heulsusen der Baureihe 425 mit Sitzen ausgestattet werden, auf denen man ohne Schmerzen sitzen kann, und sogar ein bissele weniger penetrant jaulen. Außerdem dafür, dass ich mit dem recht gut gelungenen Stadler Flirt „Süwex“ endlich wieder flott nach Neustadt, Lautern, Saarbrücken, Mainz und Trier komme. Und auch dafür, dass der erste Kurs am Sonntag wieder um 9.56 Uhr am Eiswoog ist.

Für solche Sachen wie elektrischen Betrieb Neustadt - Landau - Karlsruhe und Landau - Pirmasens oder die Instandsetzung der Zellertalbahn und die Reaktivierung der Eifelquerbahn würde ich schon auch ein bissle mehr Steuern zahlen.

Schöne Grüße

MM

Guck mal hier:

Da findest Du eine ganze Reihe von Gründen. In den Landes- und Kommunalhaushalten findest Du noch mehr.

Grüße
Carsten

Man koennte mehr Steuern zahlen, dann koennten mehr Strassen verbessert werden. Einige haben schon Ideen zu mehr Steuern

Wann bist Du das letzte Mal vor der Haustür gewesen? Hier zumindest ist momentan (und schon seit Jahren) keinerlei Fortkommen mehr vor lauter Baustellen. Es wird gebaut, was das Zeug hält. Ja, meine kleine Hinterliegerstraße ist eine Aneinanderreihung von Schlaglöchern. Aber angesichts zu erwartendem Anliegeranteil bin ich nicht so wirklich scharf darauf, dass das Ding mit Bürgersteig, Radweg, Gosse und Verbundsteinpflaster ausgebaut wird.

Aber schon an der nächsten Kreuzung gab es gerade letztes Jahr einen vollständigen Umbau. Die Dorfstraße wurde vor ein paar Jahren komplett erneuert, die Einfallstraße in die Stadt wird seit Jahren abschnittsweise erneuert (mit kompletter Kanalisation, …), die große Querverbindung in den Nachbarort bekommt abschnittweise neue Fuß- und Radwege. Insbesondere auf der A2 ist seit Jahren überhaupt kein Durchkommen mehr, weil hier eine Baustelle die andere ablöst. Teilweise vierspuriger Ausbau, neue Kanalisation, neue Leitplanken, Erneuerung des Belags, … Oft genug Maßnahmen bei denen ich mir als Autofahrer wünschen würde, dass man sich damit mehr Zeit ließe, oder deren Sinn sich mir nicht ganz erschließt, und bei denen ich mir als Steuerzahler mehr Sparsamkeit wünschen würde. Momentan brauche ich auf meiner Hausstrecke oft 90 Minuten, die an sich in 50 Minuten zu bewältigen ist. In der Spitze hatte ich da schon mal fünf Baustellen gleichzeitig. In Hannover konnte man in den letzten Monaten nur einen großen Bogen um den Bereich zwischen Steintor und Bahnhof machen. Da haben sie 55 Mio. für neue Straßenbahnschienen, Haltestellen und damit verbundenen Umbau/Sanierung der Straßen verbuddelt. Demnächst kommt der große Tunnel für die abbruchreife Schnellwegbrücke. Das wird richtig teuer! In den letzten Jahren mal in Hamburg gewesen? Der Hamburger Deckel wird rund 200 Mio. kosten, und ist eine Anreihung von Riesenbaustellen.

Was willst du noch?

Abgesehen davon zahlst du nicht nur für den Straßenbau steuern, und würdest dich massiv wundern, was du alles bar auf Tatze für ganz alltägliche Dinge zahlen müsstest, wenn die nicht bereits durch deine Steuerzahlungen finanziert, oder erheblich subventioniert wären. Ganz viele Preise im öffentlichen Bereich sind angesichts tatsächlicher Kosten nur symbolisch, und würden ohne einen erheblichen bereits aus Steuern finanzierten Anteil ganz, ganz anders aussehen. Von der Absicherung, die du mit deinen Steuern finanzierst bekommst du hoffentlich so schnell nichts mit. Aber auch die ist da! Seien es Feuerwehren, THW, Polizei, … schau dir mal an, was z.B. Einsatzfahrzeuge kosten, und wieviel davon bereit stehen, um dir im Notfall zu helfen.

Bei den von mir unten genannten Beispielen geht es weit überwiegend um große Projekte, bei denen gerade nicht nur geflickt, sondern komplett neu gebaut wird.

Mal überlegen: die A 46 zwischen Grevenbroich und Düsseldorf wurden in den letzten drei Jahren wie folgt geflickt: Asphalt komplett erneuert, komplett neue Entwässerung, Leitplanken getauscht und noch ein paar Lärmschutzwände errichtet (leider alles nacheinander, aber das ist wieder ein anderes Thema). Außerdem wurden die Zu- und Abfahrten bis aufs Erdreich abgetragen und neu gebaut. Die A 540 zwischen Grevenbroich und der A 46 wurde bzw. wird komplett neu gemacht. Die B 59 in Jüchen wird derzeit in einer rd. 18 Monate dauernden Maßnahme komplett abgetragen und neu gebaut. Die B230 wurde in den letzten zwei Jahren in mehreren Abschnitten auf einer Länge von rd. 10 km ebenfalls komplett saniert. Und das sind jetzt die Maßnahmen, die einen Steinwurf von mir entfernt stattfanden und die Bundesfernstraßen betreffen/betrafen.

Die Gemeinden haben für solch umfassenden Maßnahmen allerdings eher wenig Geld, so daß da geflickt wird, was aber in vielen Fällen auch ausreicht. Außerdem zahlst Du an die Gemeinde auch nur einen kleinen Teil Deiner Steuern. Daß die Gemeinden nicht ständig die Luxusausführung von Bauarbeiten beauftragen, ist im übrigen auch gar nicht mal so unerwünscht. Denn:

Das hat nichts mit „gerne“ zu tun, sondern in den meisten Fällen zwangsläufig so. Während Flickarbeiten nicht auf die Anwohner umgelegt werden können bzw. müssen, sieht das bei grundlegenden Sanierungen oder gar Verbesserungen ganz anders aus. Da werden die Anwohner nämlich zur Kasse gebeten.

und das war genau einer der Kritikpunkte.

Unbegründeterweise. Die Ausbesserungen, die Du kritisierst, sind im Regelfall ausreichend und dazu noch im Sinne der Anwohner, weil sie eben billiger sind und die Kosten dafür nicht umgelegt werden müssen. Komplette Sanierungen sind hingegen nur bei vielbefahrene Straßen des überörtlichen Verkehrs erforderlich und das sind im Regelfall klassifizierte Straßen - also Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen und für die zahlen Anwohner eben nicht.

Kritik an der Umlage von Kosten für den Straßenbau kann man natürlich in den Raum stellen. Das Thema hat aber mit der eigentlichen Frage und auch mit Deiner Einlassung dazu nichts zu tun.

so wie ich das sehe doch. Die Frage zielte auf die Verwendung der erhobenen Steuern ab. Steuern werden u. a. zu Recht begründet mit der Notwendigkeit, Schulen, Straßen, Autobahnbrücken zu sanieren, letztlich die gesamte öffentliche Infrastruktur zu pflegen und wo erforderlich zu erweitern. Trotzdem werden bei Gemeindestraßen häufig die Anwohner herangezogen, für Autobahnen sollen alle PKW-Fahrer in Form einer MAUT zusätzlich zahlen. Auf der anderen Seite wird ein Teil der erhobenen Steuern verschwendet, was vermutlich auch mit den zahlreichen Abteilungen der Öffentlichen Hand zusammen hängt (Stichwort: Projektfinanzierung durch Fördergelder).