Hier eine Frage, die mir schon sehr lange auf der Fingern brennt, aber niemand so richtig beantworten kann. Es geht um das leidige Thema der Steuern.
Ich verdiene erst seit kurzem mein eigenes Geld und schon wollen es mir alle wieder nehmen. Ich habe vier Konten und musste jetzt die Steuererklärung machen. Ich finde, ich Zahle sehr viel Steuern.
Konto 1: Lohnkonto
Konto 2: Steuerkonto (ein bestimmer Statz vom Lohn gehe für Steuern und Versicherungen auf dieses Konto)
Konto 3: Rechnungskonto (Konto um Rechnungen zu bezahlen)
Konto 4: Sparkonto
Ich habe auf den Konten entsprechend wenig und hatte zuvor nocht nichts! auf den Konten. Ich verfüge über kein Vorvermögen. Auf dem Sparkonto konnte ich eine kleine Summe weglegen.
Bei der Steuererklärung habe ich nur das Lohnkonto angegeben, da ich das Gefühl hatte, dass ich sonst mein „Vermögen“ Konto 2-4 mehrmals versteuern muss. Es handelt sich bei den Vermögensbeträgen ja immer um Daueraufträge von „Konto 1“.
Ich bin total verwirrt. Was verstehe ich nicht und was muss ich noch angeben? Wenn ich jetzt alles angebe nehmen die mir doch den grössten Teil meines Geldes wieder? Es handelt sich jetzt schon um mehr als das 1.5 fache meines Lohnes!
Kann mich jemand aufklären, allenfalls auch mit Tipps, bei denen ich gut und einfach sparen kann?
Du bezahlst in der Schweiz die geschuldeten Steuern auf Dein EINKOMMEN.
Dazu wollen sie wissen, wieviel vermögen Du hast, das gibst Du separat an zum jeweiligen Stichtag.
Das wird zum einen viel niedriger besteuert als einkommen, zum anderen gibts hohe Freibeträge, da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen
Also was das Angeben der Konten betrifft, musst/solltest du alle Konten angeben (das nicht Angeben nennt man Steuerhinterziehung ≠ nicht zu verwechseln mit Steuerbetrug, das wird es erst, wenn du Unterlagen fälscht z.B. Lohnausweis = Straftatbestand!). So wie ich deine Situation so auf die Ferne beurteile, müsstest du auch keine Vermögenssteuern bezahlen, wenn du alles angibst, normalerweise hast du einen Freibetrag von 50‘000-100‘000 (je nach Kanton, auf Bundesebne fallen keine Vermögensteuern an).
Einkommenssteuer auf Vermögenserträge bezahlst du nur auf Beispielsweise Dividendenerträgen, Zinsen etc. also spielt es keine Rolle, wie du dein Geld auf den verschiedenen Konten hin und her schiebst.
Also ich gehe einmal davon aus, dass du normal verdienst. Dann bewegt sich deine Steuerbelastung zwischen 1.5-2 Nettolöhnen (also was du ausbezahlst bekommst).
Wenn du wirklich regelmässig etwas auf die Seite legen willst und das Geld erst später z.B. für einen Wohnungs-/ Hauskauf verwenden möchtest, rate ich dir dass du ein 3a-Konto eröffnest. Auf dieses Konto kannst du ~6‘500.— pro Jahr einbezahlen, welche du zu 100% von den Steuern abziehen kannst (auch die Zinserträge auf diesem Konto sind Steuerfrei). Somit kannst du jedes Jahr >1‘000.–an Steuern sparen.
Mehr kann ich dir leider mit den vorhandenen Informationen nicht sagen. Falls du mehr optimieren möchtest gibt es möglicherweise noch Möglichkeiten jedoch kann ich diese von hier aus nicht beurteilen. Diese hängen sehr stark von deinen persönlichen Präferenzen, Einkommen, Vorstellungen etc. ab.
Hallo Alf
Ich habe immer alle meine Konten angegeben, als ich noch in der Schweiz lebte. Du gibst ja immer nur den Kontostand vom 31.12. an, da kann nichts doppelt vorkommen.
Gruss
Jonathan
PS: Falls deine Konten alles normale Girokonten sind: Bei Postfinance gibt es sog. Depositokonten, wo du keine Kontoführungsgebühren zahlst, dafür aber ein wenig Zinsen bekommst. Du kannst davon keine Überweisungen machen, aber das geht via Hauptkonto. So habe ich immer meine Steuern und Spareinlagen angesammelt.
Hallo,
ich kenne das Steuerprinzip der Schweiz nur grob, im deutschen Steuerrecht kenne ich mich wesentlich besser aus.
Insgesamt denke ich aber, dass ihre Schilderung so nicht korrekt sein kann, denn Sie schreiben, dass Sie das 1,5-fache ihres Lohnes an Steuern entrichten? Das wären 150% Steuern? Sorry, aber das ist mehr als unwahrscheinlich.
Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Problem an einen Schweizer Steuerexperten.
Mit freundlichen Grüssen
Barbara
ich kenne mich in der Schweiz nicht aus, aber ich kann es mir nur so vorstellen, dass man AUF EINKÜNFTE Steuern zahlt (und nicht auf Überweisungen, die man an sich selbst macht…).
Insofern solltest du einfach deine Einkünfte (=Lohnkonto?) bei der Steuer angeben.
Ich würde dort (Finanzamt) aber noch einmal nachfragen, um ganz sicher zu gehen.
Vermögen geht ab 10000 und mehr los. Bis dahin bist du eigentlich arm.
Deine Steuern sind verdienstabhängig. Ich nehme an du zahlst keine Quellensteuern (da du sonst keine Steuererklärung machen müsstes).
Aehm ja, die Steuern müssen immer erst im nächsten Jahr für das aktuelle Jahr gezahlt werden. Wenn du also neu bist sollten noch keine Steuerforderungen geltend sein. (Da kein Einkommen bisher).
Prinzipiell wäre ich ganz ruhig was die Höhe der Steuern anbelangt. In Deutschland gehen bis zu 40% direkt an den Staat. Das heisst bei 12 Monaten = 1.2 Monate mal 4 also rund 4,8 - 5 mal Monatslohn (excl. Mehrwertsteuern und weiteren versteckten Abgaben). Von daher bist du mit deinen 1,5 mal monatslohn in der CH nicht schlecht!!!
Also einfach alles was man hat eingeben und alles was man abziehen kann abziehen und gut ist.
Ich weiss, das ist saumässig kompliziert und obendrein noch von Kanton zu Kanton verschieden. Immerhin kannst Du wohl mit einer plausiblen Auskunft rechnen, wenn Du Dich direkt an die Steuerverwaltung des zuständigen Kantons wendest.
also erstmal: An wen hast du alles geschrieben?
Es reicht doch wohl, wenn du dich an EINE Person wendest, die dir dann in ihrer Freizeit antwortet.
Arbeitest du in der Schweiz? Wohnst du dauerhaft, also mehr als 180 pro Jahr in der Schweiz? Wenn beides zutrifft, kann ich dir nicht weiterhelfen, da ich mich nur im deutschen Steuerrecht auskenne.
Du schreibst „handelt sich jetzt schon um mehr als das 1.5 fache meines Lohnes!“
Das geht gar nicht, dann würde dein Steuersatz bei 150% liegen, das ist auch in der Schweiz nicht möglich.
Wenn dies deine erste Einkommensteuererklärung ist, gehe einfach zu einem Steuerberater und lasse dich einmal richtig beraten - oder in D zum Lohnsteuerhilfeverein. Das ist besser, als so per E-Mail.
Das kostet dann nur einmal etwas, dafür weißt du dann für die nächsten Jahre Bescheid.
Ganz grundsätzlich versteuerst du in der Schweiz das Einkommen (insbesondere dein Nettolohn fällt darunter) und das Vermögen. Und dies auf Kantons- wie auch auf Bundesebene. Das Vermögen wird dabei je nach Kanton erst ab einer bestimmten Grenze versteuert (Kanton Bern liegt sie bei CHF 97000). Wenn du also erst seit kurzen verdienst, hast du sicher nicht so viel Vermögen angespart und dein Steuerbetrag ist also reine Einkommenssteuer.
Wenn du nun einen Lohnausweis hast, musst du den Nettolohn in die Steuererklärung eintragen. Weiter kannst du vom Nettolohn, Krankenkasse (jedoch Kanton max. CHF 2300) abziehen sowie Berufskosten (wie Fahrkosten, Verpflegung und weitere). Auf dem Formular 5 kannst du ausserdem für Vergabungen noch einen Betrag einsetzen (je nach Lohn, max. CHF 500). Dies ergibt dann das steuerbare Einkommen und je nach Kanton kann dies sehr gut 1.5 bis sogar 2-mal den Nettolohn ausmachen.
Du kannst also auch gut alle deine Konten angeben, da dies weder steuerrelevant ist bei dir (da Vermögen zu tief). Ausserdem wird ja berücksichtigt, dass du dies bereits als Einkommen mit deinem Lohn versteuert hast.
Steuern sparen mit einem Lohnausweis ist recht schwierig. Eine Möglichkeit ist die Einzahlung in die Säule 3A. Dies aber nur, wenn du das einbezahlte nicht brauchst. Das Geld, welches du in die Säule 3A einbezahlst, kannst du nicht mehr so schnell herauslösen (erst bei Pensionierung, Selbstständigkeit, für selbst bewohntes Wohneigentum). Falls du recht viel verdienst und Geld anlegen kannst, informiere dich doch darüber mal bei deiner Bank.