Hi Tino,
nenne mir bitte Seiten, die den von Dir geforderten „respektvollen Umgang“ mit Kreaturen aufzeigen, die damit wie Steve Irwin über 500 Millionen Menschen in 137 Ländern erreichen?
Kennst Du auch nur eine? Glaube ich nicht!
Tja, und scheinbar kam genau das was Du als „Show“ bezeichnest, angesichts der Zuschauerreaktion an. Und das lag garantiert nicht nur an Steve Irwin, sondern weil es auch die Menschen so wollten. Wäre es weniger, wie Du es bezeichnest, Effekthascherei, hätte das dann auch die Menschen in ihren Fernsehsesseln mehr zum Zusehen und eventuell Nachdenken oder gar Handeln motiviert? Wir leben nun mal in einer Welt von teils Superlativen und viele Menschen brauchen mehr „Kick“. Hätten die Menschen dieses Bedürfnis nicht, wer weiss, vielleicht hätte das Sendeformat dann auch anders ausgesehen. Ich weiss es nicht. Und Du?
Überdies appellierte Steve Irwin mehrmals an die Menschen das nicht zu tun, was er da gerade tat, und wies auch immer wieder auf die Gefährlichkeit hin. Über das was richtig ist oder falsch ist, wird sich sicherlich immer streiten lassen (können). Doch letztendlich werden es die Tiere entscheiden, ob ihnen jemand (bedrohlich) zu nahe kommt. Und da er sich mit den giftigsten Tieren der Welt umgeben hat, und soweit keine größeren Schäden genommen zu haben, hatte er entweder großes Glück oder vielleicht spürten die Tiere auch, dass er sie nicht bedroht, ihnen nichts will. Außerdem was weiß man schon, was hier im Vorfeld, sprich vor den Filmaufnahmen, gelaufen ist? Und wie er verstarb, das ist wohl die große Ausnahme, von einem Tier getötet zu werden. Da wäre ein Krokodilbiss oder Schlangenbiss sehr viel wahrscheinlicher gewesen.
Kleine Anmerkung einer eigenen Erfahrung: in Sri Lanka in einem Elefanten-Waisenhaus lief ein Hund einem paar Monate altem Elefantenbaby im Kreis nach. Es hatte den Anschein als der kleine Jumbo plötzlich innehielt und nachdachte, drehte um, und rannte dann dem kleinen Kläffer wieder im Kreis nach. Dieser büchste dann aus dem Kreislaufen aus und lief davon. Das Elefantenbaby schüttelte den Kopf und rannte auf mich zu. Es soll drei Monate alt gewesen sein und kein Mahut war gerade da, doch das kleine Elefantenbaby wirkte verärgert. Und ich die noch eben die Situation amüsiert filmte, war etwas starr geworden. Es blieb vor mir stehen und wusste nicht so recht. Und ich dachte, hoffentlich rennt der Kleine mich nun nicht um, was sicherlich kein großes Problem für den „Kleinen“ gewesen wäre. Er hob kurz seine Rüssel an, schien zu schnuppern, drehte sich um und lief von dannen. Sehr viel passiert wäre wohl nicht, doch ein Schlammbad hätte ich nicht nehmen wollen; und die Kameraausrüstung hätte dann wohl eventuell auch Schaden nehmen können. Ob das nun Glück war oder ob das Elefantenbaby spürte, dass ich ihm nichts will und eher etwas Schiss vor ihm habe, ich weiss es nicht.
Und noch was: vieles ist umstritten, z.B. auch Zoos. Doch gleich was man von Zootieren halten mag, solche „Gefängnisse“ zeigen nicht nur Tiere dieser Welt in teils nicht artgerechter Haltung, sondern sie machen auch das eine oder andere Geld locker für Tiere die eben noch in freier Wildbahn vor dem Aussterben geschützt werden müssen. Manchmal – so traurig es für einzelne Tiere sein mag – werden diese zum Wohle vieler Tiere „gestört“ bishin zu, dass sie sterben.
Und ich denke, wenn ein Tier wüsste, dass wenn es sich mal stören lässt, dadurch Menschen auf die Not seiner Artgenossen hingewiesen werden, es sich sicherlich gerne stören lässt. Zumindest finde ich es besser ein Tier mal zu stören als ihm z.B. die Lebensgrundlage zu entziehen. Und lieber ist ein Mensch mutig und „stört“ Tiere als dass Menschenmassen die Tierwelt „stören“, gleichwohl die meisten Menschen eh nicht den Mut oder das Interesse dazu aufbrächten.
Ciao,
Romana