Stevia in Marmelade

Guten Tag,
ich habe mir eine Steviapflanze gekauft. Mir hilft sie tagsüber ab und zu bei appettit auf Süßes.
Nun möchte ich sie gern als Zuckerersatz bei Marmelade verwenden. Wer kann mir helfen auch einen Ersatz für Dickungsmittel zu finden, die dann passen.
Vielen Dank

Hallo,

ich habe zwar noch nicht mit Stevia gearbeitet. Aber ein neutrales Dickungsmittel, das auch Basis für Gelierzucker ist, ist reines Pektin. Das ist natürlich in Pektinreichen Früchten enthalten (Apfel, Quitte oder Aprikose bspw.). Wichtig ist nur, dass man auch auf ausreichend Säure achtet. Bei Früchten mit wenig Säure also Zitronensaft ergänzen.

LG Petra

Servus,

als meine Mutter 1944 ländliche Hauswirtschaft unterrichtete, war an Zucker nicht mehr zu denken. Da hat man als Pektinquelle die Äpfel hergenommen, die wegen Apfelwicklerbefall frühzeitig vom Baum abgestoßen werden - die bringen auch ein bissel Säure mit - und dann halt auf dem Herd gerührt, bis der Schmadder die Löffelprobe bestanden hat. Das ging ab Spätsommer 1944 nicht mehr gut, weil da jedes irgendwie entbehrliche Holzscheit als kriegswichtiger Treibstoff für die Holzvergaser-Fahrzeuge an die Wehrmacht ging - aber da war dann auch wegen der Jahreszeit nimmer so viel einzukochen.

In den beerenreichen Sommern 1945 und 1946 klappte das mit dem ewig langen Kochen auch nicht gut, weil alles Holz, das nicht nach Frankreich geliefert werden musste, für Särge benötigt wurde. Aber dann später wieder, bis zur Währung.

Für Spaß habe ich das einmal mit Holunder probiert - die zu dessen Reifezeit abgestoßenen Äpfel sind nicht mehr gar so grauselig zu essen - und bin zu einem guten Ergebnis gekommen, obwohl Holunder sonst ziemlich heikel mit dem Gelieren ist.

Schöne Grüße

MM

Hallihallo!

Neben dem alt bekannten Pectin (siehe Vorredner) kann man auch mal mit AgarAgar rumexperimentieren. Es ist ein Geliermittel aus Algen und wird vorwiegend in der vegetarischen Küche eingesetzt (wegen Verzicht auf Schweine-Gelatine). Da man AgarAgar sowieso kochen muss, damit es seine Wirkung entfaltet, dürfte es für Marmelade geeignet sein. Nur mit den Mengen muss man schauen, da die Packungshinweise für schnittfeste Ergebnisse sorgen. Also lieber 1 1/2 bis doppelt soviel Flüssigkeit nehmen, wie vorgeschrieben :wink:

Ein weiteres Verdickungsmittel ist Sago und wird aus einer Palmenart gewonnen. Dürfte aber eher ungeeignet sein, weil die Eigenschaften mit denen der Kartoffelstärke vergleichbar sind, und wer dickt seine Marmelade schon mit Stärke an?!

Grüße,
the_digger