Stevia zum Süßen - geschmacklich 2. Wahl?

hallo,

habe gestern einen bericht über das süßungsmittel stevia gesehen … interessant. 300x bessere süßkraft als zucker? da wurde ich dann aber doch skeptisch, wie gut das wohl schmeckt.

ich muss dazusagen, dass sämtliche süßstoffe (natreen, assugrin, huxolin, canderel) von meinen rezeptoren bisher entlarvt wurden, und coca-cola light, coca-cola zero, pepsi light, fanta light usw. ebenso als geschmacklich nicht akzeptabel gelten.

da ich täglich 2 - 3 große tassen kaffe, und abends noch ne kanne tee (früchte, rooibos oder kräuter) trinke, und in jeder 2 teelöffel zucker verschwinden, ist das unterm strich eine beachtliche menge, die ich gerne durch etwas kalorienarmes ersetzen würde - aber nur, wenn meine zunge keinen geschmacksspagat machen muss. es muss also schon verdammt nah an zucker rankommen … nicht so wie die gängigen süßstoffe - die krieg ich nicht runter.

im voraus vielen dank für eure antworten
pit

hi,

das ist sichdrlich geschmackssache und daher kaum drüber zu streiten. ich finde, stevia schmeckt etwas lakritzig …

probiers selbst. ich kann dir was abgeben, habe noch blätter, pulver- und flüssigstevia. bei bedarf mailto:

schöne grüße
ann

Tach,

so ähnlich wie Du hab ich auch gedacht… Zuckersparen usw…
Machen wir es kurz: Ich trinke meinen Tee usw. schwarz.
Stevia schmeckt mir absolut nicht… der Nachgeschmack ist *bäh*
Aber de gustibus non disputandum esse (oder so) Probier es einfach aus, um Dir selbst ein Urteil zu bilden

Grüße

Midir

Hi

Stevia hat schon so einen gewissen beigeschmack…
Ich kann den nur mit etwas aus meiner Kindheit vergleichen, als ich mal ein Zuckergussbärchen in Wasser aufgelöst habe… so ungefähr schmeckt das: Süß und nach irgendwas künstlichen, auch wenn da eigentlich nix künstliches dran ist.

Wenn die Dosis höher ist, finde ich auch, dass es leicht lakritzig schmeckt.

Insgesamt aber, wenn man nicht zuviel benutzt, sehr erträglich. Vor allem im Tee fällt der Geschmack kaum auf, bei Kräuter und Gewürztees passt es ja auch sehr.

lg
Kate

Hallo Pit,

über Stevia kann ich dir nichts sagen, weil ich es noch nie probiert habe. Aber zum Thema Süßen kann ich etwas sagen.

Wie süß man isst, ist reine Geschmackssache :wink:… Aber das ist nicht einfach so „Geschmackssache“, sondern reine Gewöhnung. Um sich das abzugewöhnen, müsste man nur mal eine Weile verzichten.

Ich bin kein Apostel, was das angeht. Ich war immer schon ein Süßmaul und bin es auch heute noch. Aber süß ist bei mir inzwischen relativ deutlich weniger. Um das mal in vergleichbare Cluster zu rücken:

Früher war genau richtig: Jede Tasse Tee mit 1-2 TL Zucker (oder Honig), Kaffee mit 2 gut gehäuften TL, Mars und Co waren ideal, Kuchen wurde mit der angegebenen Zuckermenge gebacken. Lieblingsschokolade: Milchschokolade. Bitterschokolade fand ich tendenziell eher bäh.

Heute: Trinke ich Tee ohne Zucker (Ausnahme Ingwer / Zitrone, da kommt ein gehäufter TL auf die ganze Kanne), Kaffee bekommt noch 1 TL, Mars und Co ist mir viel zu süß, Kuchen backe ich in der Regel mit 1/3 weniger Zucker (manchmal nur die Hälfte), Milchschokolade ist bäh (so sie nicht mind. 40 % Kakao hat), Favorit ist Bitterschokolade. Benutzen tue ich eh meist Rohzucker, der hat bei gleicher Menge auch noch weniger Süßkraft (und mehr Aroma).

Das, was ich gemacht habe? Das, was man jetzt in der Fastenzeit glatt mal machen kann :wink:… 2, 3 Wochen mir alles Süße verkniffen. Keinen Kaffee getrunken (weil mich das ohne Zucker denn doch zu sehr gestört hätte), bei den Teesorten ein bisschen geguckt, wo mir das nicht so schwer gefallen ist, ohne Zucker. Anderen Süßkram mal ganz weggelassen.

Um es ganz klar zu sagen: Es ist sooo geil :wink:. Man schmeckt auf einmal viel besser. So ein blöder Apfel schmeckt auf einmal richtig gut. Und auch der Tee schmeckt dann plötzlich ganz anders, weil man auf einmal Aromen schmeckt - und nicht einfach nur süß.

Ich habe das übrigens nicht aus Diätgründen gemacht, sondern weil mit der Punkt mit den Aromen mal erklärt worden ist und eingeleuchtet hat. Und es hat ja auch gestimmt.

Insofern gilt meine Empfehlung von Herzen: Gewöhn dir den Zucker einfach mal ab. Wobei du nur in der zeitlich begrenzten Entwöhnungsphase wirklich gegensteuern muss. Nachher hast du eh keine Lust mehr drauf :wink:

LG Petra

Hallo,
Stevia habe ich einmal bei Bekannten gekostet - nahezu ungenießbar!
Pomeranze hat absolut recht - es ist nur Gewöhnung, Getränke etc. weniger oder gar nicht zu zuckern. Zum Beispiel schmeckt mir ungezuckerter Kaffee um vieles besser als gezuckerter - allerdings ist es „Familiengeschmack“ seit ich denken kann. Vielleicht solltest Du einmal versuchen, Zucker zu reduzieren!
Mit Grüßen Annemarie

Zucker und Salz
Hallo,

zu allem ja - nur funktioniert auch (genau wie übrigens bei Salz) nicht nur die Radikal-cold-turkey-Methode, sondern auch die langsame Reduzierung.

Einfach immer ein bisschen weniger Zucker.
Allerdings sollte man während dieser Zeit auf gesüsste Fertigprodukte verzichten, weil man da den Zuckergehalt ja nicht kontrollieren kann.
Wenn man dann an weniger Zucker gewöhnt ist, mag man das Zeugs dann sowieso nicht mehr.

Das ist übrigens der Nachteil dabei: es gibt einiges, was einem dann nicht mehr schmeckt.

Stimmt auch bei Salz: wenn man zu sehr Salzzugabe reduziert, kann man kaum noch in Restaurants essen gehen, weil alles versalzen schmeckt.

Gruß
Elke

Servus,

von Zeit zu Zeit - hängt auch vom Jahr ab, sie keimt nicht sehr gern und ist noch weit in den Sommer hinein ziemlich kälteempfindlich - benutze ich MA-Neggerauer Stevia, homegrown.

Für Tee (abgesehen vielleicht von lang auf dem Blatt gezogenen Ceylontee alla Turca) ist Stevia ungeeignet, mit schwarzem Kaffee passt sie ganz gut zusammen, auch mit vanillig-zimtigen süßen Sachen, nicht gut mit roten Beeren - das geht so in Richtung Lakritze, Süßholz, brauner Zucker. Dem Vernehmen nach wird sie in Japan (wo sie für Lebensmittel zugelassen ist) für Cola Light verwendet. Ziemlich scharmant finde ich Stevia pur aufgebrüht und sehr heiß getrunken - dann kommt der Eigengeschmack schön herum, und wirkt nicht als störendes Beiwerk; im Gegenteil, das ist dann süß, aber nicht babbisch. Mit paar frischen Blättlein Nanaminze dabei gibt das noch einmal einen richtigen Kick unterm Großen Wagen…

Ob der Eigengeschmack als störend empfunden wird oder nicht, hat wie so viele Geschmackssachen eine starke subjektive Komponente. Wenn man weiß, daß es nicht „künstlich“ ist, und „Künstliches“ sonst nicht so gern mag, wirkt der Eigengeschmack von Stevia bereichernd. Wenn man etwas erwartet, was wie Zucker schmeckt, aber keiner ist, wirkt er störend. Wie die indonesische Markthändlerin zur Beschreibung ihrer Minibananen sagte: „Yessir, like Banana - samesame, but different!“

In diesem Sinne

MM

Servus Elke,

hierzu:

es gibt einiges, was einem dann nicht mehr schmeckt.

grüble ich seit zwei-drei Jahren drüber nach, ob die Lila Kuh so viel schlechter geworden ist, oder ob ich sie schlicht anders schmecke - außer Fett und Zucker nehme ich da kaum mehr etwas war, dabei war sie doch eigentlich die Lila Kuh schlechthin, in einer Klasse mit Waldbaur und Novesia rangierend?

Schöne Grüße

MM
(Diabetikerinnenversorger, muss den eigenen Ranzen jetzt mit Radeberger und Schmucker pflegen)

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Hi

Du bist nicht alleine. Die Milka schmeckt außer sehr kleinen Kindern die schlecht ernährt worden sind nur noch wenigen Leuten in meinem Umfeld.
Die meisten (normalen) Kinder finden sie bis auf 1-2 Spezialsorten widerlich, die Erwachsenen auch.
Meiner Meinung nach schmeckt sie auch anders (aber ich bin ja auch „erst grade“ erwachsen), ich finde sie schmeckt mehr nach quarkiger, süßer Nusspaste. Und Nuss mag ich nicht, v.a. wenn ich Schokolade will.

Meine Großmutter, die alles isst weil sie kaum noch schmecken kann, mag sie aber sehr gerne…

lg
Kate

Stevia hat einen Eigengeschmack, der bei Zucker nicht vorhanden ist. Ähnlich verhält sich das bei Ahornsirup aus Kanada. Da mußte ich auch erst versuchen, bis alles richtig war.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ahornsirup

Servus,

süße Nusspaste kann in ihrer Ausgestaltung als „Zetti Schlager Süßtafel“ ganz delikate Ausprägungen erfahren. Die immer noch geheime Rezeptur - die wesentlichen Bestandteile sind, vermute ich, Zucker, gehärtetes Rapsöl, Erdnussbruch und Pappmaché - ist erst nach 1990 zu ihrer wahren Erfüllung gekommen.

Im Vergleich zur Lila Kuh, und nicht nur zu dieser, denke ich immer öfter an „Einholen und Überholen“: Etwas hat überlebt. Wenn heute ein Kollege kommt und sagt „Ich brauch noch vier Leute, bei Aldi gibts Portlandzement, aber bloß einen Sack pro Nase“, hat er gleich das Auto voll - bloß die Wessies stehn dumm rum und wissen nicht, wovon er spricht. Von lauter Erinnerungen beseelt startet dann der Golf mit einem (geklauten) Äääääääin - bäläpp- bäpp - bäpp - bäpp, und stößt dicke blaue Wolken aus, ganz als ob er ne richtsche Rennpappe wäre.

In diesem Sinne

MM

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Klar. Das funktioniert auch bei Salz. Allerdings hab ich da das Glück gehabt, dass ich ohnehin in einem Maggi-losen Haushalt aufgewachsen bin, wo eh relativ sparsam gesalzen wurde.

Den Rest habe ich mir durch die Verbannung von Glutamat+Co. abgewöhnt.

Beides - Zucker und Salz - heben in kleinen Mengen durchaus Aroma. Aber in den Mengen, wie sie üblicherweise auftauchen, schlagen sie einfach nur noch alles kaputt. Und man schmeckts eben erst, wenn man von der „Sucht“ befreit ist …

LG Petra

alternative
ich mag herkömmlichen süßstoff auch nicht *bäh*, nehme aber seit jahren schon den von jean pütz. schmeckt wirklich nicht nach saccharin & co.
mit dem pott komme ich fast 1 jahr aus: http://www.jean-puetz-produkte.de/shopdev/suessstoff…

gruß
ann

Hallo Ann,

ich mag herkömmlichen süßstoff auch nicht *bäh*, nehme aber
seit jahren schon den von jean pütz. schmeckt wirklich nicht
nach saccharin & co.
mit dem pott komme ich fast 1 jahr aus:
http://www.jean-puetz-produkte.de/shopdev/suessstoff…

dem kann ich nur beipflichten. Ich brauche zwar keinen Pott im Jahr (eher fünf Jahre für einen Pott), weil ich Tee und Kaffee ganz einfach unsüß trinke, aber wenn Süßstoff, dann der.

Gruß, Karin

Hallo,
es gibt aus mehreren Steviapflanzen mehrere unterschiedliche Suessstoffe, nicht nur EIN STEVIA. Darunter sind auch welche, die bei hoeherer Konzentration nicht so schnell bitter schmecken.
Gruss Helmut

Zitat
Von Zucker und Süßstoffen sind wir gewohnt: je mehr desto süßer. Die Intensität des süßen Geschmacks gelöster Steviolglykoside steigt jedoch nicht stetig linear mit der Erhöhung der Konzentration. Die Kurve knickt recht früh ab und ein bitterer Nachgeschmack stellt sich ein. Darum ist es nicht einfach mit Steviolglykosiden extrem hohe Süßungswerte zu erreichen. Auf die optimale Dosierung ist bei der Verwendung von Steviolglykoside zu achten. Bessere geschmackliche Resultate lassen sich mit einem höheren Anteil an Rebaudiosid A erzielen. Quelle http://www.freestevia.de/products/products.html