Hey, ich schreibe gerade eine Projektarbeit in der ich u.a. die Kundenzufriedenheit in einem speziellen Edeka-Markt analysieren möchte.
Leider hab ich was die mathematische Seite betrifft schon mit der Wahl eines geeigneten Stichprobenverfahrens Probleme.
Ich hätte an das Quota-Verfahren gedacht, da ich hier die zu Befragenden entsprechend unserer Kundenstruktur ansprechen könnte, zmdst. was Alter/Geschlecht usw betrifft.
Allerdings möchte ich auch Unterscheiden in Berufstätige/Nichtberufstätige/Rentner usw.
Gibt es hier ein anderse/besseres Verfahren dass ich anwenden könnte?
Wie sieht es mit der einfachen Zufallsstichprobe aus? Kann ich diese überhaupt anwenden wenn ich keine Grundgesamtheit habe wg der vielen Lauf-/Einmalkunden?
Hallo Lisa,
ja, so eine Auswertung ist mit Sicherheit nicht einfach. Schließlich soll ja eine einigermaßen repräsentative Aussage dabei heraus kommen.
Nun ja, grundsätzlich sollte ein Stichprobenumfang ja ca. 10% der Grundgesamtheit betragen, um statistische Aussagen treffen zu können. Aber du hast durchaus recht, du wirst bei deiner Auswertung differenzieren müssen zwischen Lauf- und Stammkundschaft, weiter unterteilt in männlich/weiblich, davon berufstätig usw. Die Baumstruktur der Prioritäten legst du am besten in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber fest und entwickelst daraus deinen Fragebogen.
Die Auswertung der Bögen kann dann ja ruhig mehrere Diagramme beinhalten, die jeweils immer weiter ins Detail gehen, oder?
Ob deine Auswertung statistische Signifikanz aufweist oder nicht wirst du eigentlich nur über die Varianzanalyse (F-Test) heraus finden. Aber es würde den Rahmen sprengen, wenn man hier die Mathematik der Statistik diskuttieren wollte.
du kannst entweder möglichst viele Kunden befragen und allen möglichen Zeiten und dann hoffen, das das irgendwie den Schnitt trifft.
Du kannst auch einfach soviel befragen wie möglich und dann argumentieren, dass du dich auch nur für diese Stichprobe interessierst.
Du kannst aber auch vorab bestimmte Kriterien aufstellen (Laufkunde, einkommen, Geschlecht, alter, … ) und dann stratifiziert befragen. D.h. dass du eine bestimmte Anzahl mit jedem kriterium befragst und überzählige auslässt - dann kannst du gesichert etwas über jede Subgruppe aussagen.
Grüße,
JPL
Hallo Lisa,
ja, so eine Auswertung ist mit Sicherheit nicht einfach.
Schließlich soll ja eine einigermaßen repräsentative Aussage
dabei heraus kommen.
Nun ja, grundsätzlich sollte ein Stichprobenumfang ja ca. 10%
der Grundgesamtheit betragen, um statistische Aussagen treffen
zu können.
Warum 10%? Stat. aussagen kann man auch mit n=1 treffen, nur sind sie weder sicher noch müssen sie zutreffen.
Ob deine Auswertung statistische Signifikanz aufweist oder
nicht wirst du eigentlich nur über die Varianzanalyse (F-Test)
heraus finden.
Warum gerade ANOVA? Vom Prinzip her ist ein Fragebogen eine multivariate ordinale/nominale Analyse mit Abhängigkeiten. ANOVA ist da nur ein Notbehelf, aber nicht die Krönung.
eine Stichprobengröße von ungefähr 10% resultiert daraus, daß man in der Wahrscheinlichkeit üblicher Weise einen Bereich von 95% anstrebt. Mit „weder sicher noch müssen sie zutreffen“ kann niemand etwas anfangen, von daher möchte man das Irrtumsrisiko möglichst gering halten und wählt üblicher Weise entweder 5% oder 1%. Besser wäre natürlich 1%, aber dann wird die Stichprobengröße zu hoch und das wiederum muß man sich wirtschaftlich gesehen überlegen.
Mit der Varianzanalyse (F-Test) verhält es sich genauso. Auch hier ist im Ergebnis entweder mit 95% Wkt ein signifikanter Unterschied da oder mit 1% Wkt - je nachdem, welchen F-Wert du wählst.
Aussagen mit definiertem Restrisiko kann man da wohl weniger als ‚Notbehelf‘ bezeichnen und eine ‚Krönung‘ wird wohl ebenfalls nicht angestrebt, wenn ich Lisas Frage richtig verstanden habe.
Hallo, Danke schonmal für eure Antworten!
Ich möchte bei meiner Analyse eigentlich den mathematisch einfachsten Weg nehmen, da wir das gebiet Statistik in meinem Studium in lächerlich kurzer Zeit abgehandelt haben und ich hier kein sehr tiefes Wissen habe. Was wäre denn die einfachste Lösung für mein Problem?
Ich könnte mir auch vorstellen 1 Woche lang die kompletten Öffnungszeiten mit Befragungen abzudecken, also von 8-22 Uhr von Montag bis Samstag im Markt präsent zu sein. Und das ganze vll nach 2 Wochen zu wiederholen. Hier hätte doch jedes Individuum der Grundgesamtheit die gleiche Chance in die Stichprobe zu kommen oder denke ich gerade in die falsche Richtung?
Ich habe bei der Arbeit nicht wirklich Rückendeckung durch kompetentes Personal, die sich mit Mafo geschweige denn Mathe auskennen & bin wirklich auf mich alleine gestellt
Es ist eig auch keine ausführliche und in die Tife gehende mathematische Analyse notwendig. Die Kundenbefragung soll quasi den praktischen Teil der Arbeit abdecken und ist Grundlage für meine anschließenden Empfehlungen.
Gibt es ein Verfahren, dass rechnerisch nicht meilenweit in die Tiefe geht und bei dem ich als Leihe nicht allzu viel verkehrt machen kann. Oder würdet ihr mir raten komplett die Finger davon zu lassen wenn ich nicht so viel Ahnung habe. Ist ja auch schwierig sich selbst in das Gebiet einzulesen.
Danke! Ihr helft einer verzweifelten Studentin
Grüße, Lisa
eine Stichprobengröße von ungefähr 10% resultiert daraus, daß
man in der Wahrscheinlichkeit üblicher Weise einen Bereich von
95% anstrebt.
Was damit aber nichts zu tun hat.
95% CIs kann man mit beliebigem n > 2 berechnen, sie werden nur immer enger mit wachsendem n. Fragt sich also immer noch, warum man deiner Meinung nach 600Mio Menschen befragen müsste um eine Aussage darüber treffen zu können: wird england Weltmeister.
Mit „weder sicher noch müssen sie zutreffen“
kann niemand etwas anfangen,
du musst den satz schon ganz lesen: bei n=1 ist das so.
Mit der Varianzanalyse (F-Test) verhält es sich genauso. Auch
hier ist im Ergebnis entweder mit 95% Wkt ein signifikanter
Unterschied da oder mit 1% Wkt - je nachdem, welchen F-Wert du
wählst.
schon, aber darauf kam es mir nicht an. Du hast es hingestellt wie: Fragenbogen auszuwerten? ANOVA ist genau das richtige. Und das ist eben nicht so.
Aussagen mit definiertem Restrisiko kann man da wohl weniger
als ‚Notbehelf‘ bezeichnen und eine ‚Krönung‘ wird wohl
ebenfalls nicht angestrebt, wenn ich Lisas Frage richtig
verstanden habe.
Mit definiertem Restrisiko meinst du vermutlich das Signifikanzniveau. Das brauchst du aber für jeden stat. Test, von daher sind sie alle gleich gut (solange sie das Niveau einhalten). Was ich meinte war, dass ANOVA deswegen ein Notbehelf ist, weil es für die Auswertung von Fragebögen nur bedingt geeignet ist.
das einfachste ist: eine woche vor den Markt stellen, alle befragen, die Lust haben ud die daten anschließend deskriptiv auswerten (Mediane, Qaurtile, Boxplots, Means, …) fertig.
Der komplizierteste Weg ist, die Kunden erst zu beobachten (Kundenprofil erstellen), dann eine repräsentative Befragung anhand stratifizierung vorzunehmen und dann eine stat. Hypothese mittels multivariater Analyse vorzunehmen.
Das erste kannst du auch alleine und stellt eine Beschreibung einer zufälligen Stichprobe von Kunden dar. Das zweite ist zielgerichtet auf die Hypothese und erfordert viel Zeit.
Irgendwo dazwischen wirst du dich aufhalten, kommt drauf an, ob du wirklich etwas testen willst oder „nur“ beschreiben.
Viele Grüße,
JPL
wir können gern über Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung diskuttieren, jedoch sollten wir das bilateral tun, da es Lisa und ihrer Fragestellung nicht sonderlich weiter hilft.
Ihr geht es um die Ermittlung der Kundenzufriedenheit und vermutlich der Zufriedenheit der größten Zielgruppe. Und die Mathematik dazu stellt bloß ein Werkzeug dar. Ein Signifikanztest ist nicht zwingend notwendig, simple Graphiken tuns in der Auswertung genauso. Einzig wichtig hierbei ist eine möglichst repräsentative Stichprobe zu erwischen und das ist nicht ganz einfach.
Schmunzelnd nehme ich noch zur Kenntnis, daß England allein durch Befragung von ein paar Mio Menschen Weltmeister werden kann - interessante These
wir können gern über Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung
diskuttieren, jedoch sollten wir das bilateral tun, da es Lisa
und ihrer Fragestellung nicht sonderlich weiter hilft.
dann mal los - bin gespannt
Ihr geht es um die Ermittlung der Kundenzufriedenheit und
vermutlich der Zufriedenheit der größten Zielgruppe. Und die
Mathematik dazu stellt bloß ein Werkzeug dar. Ein
Signifikanztest ist nicht zwingend notwendig, simple Graphiken
tuns in der Auswertung genauso. Einzig wichtig hierbei ist
eine möglichst repräsentative Stichprobe zu erwischen und das
ist nicht ganz einfach.
Stimmt. Ich wollte nur die anderen Sachen anmerken, damit Lisa keinen falschen Eindruck bekommt.
Schmunzelnd nehme ich noch zur Kenntnis, daß England allein
durch Befragung von ein paar Mio Menschen Weltmeister werden
kann - interessante These
Hab ich nicht geschrieben - sondern, dass man (deines statements nach) so viele leute braucht um eine Aussage zu bekommen, _ob_ …
Viele Grüße und weiteres bilateral…
JPL