Stickstoff-Verb. im Wasser

Hallo,

wie ist der Zusammenhang zwischen verschiedenen Stickstoffverbindungen (NH4+, NO3- usw.) in einem natürlichen (Gruben-)Wasser? Gibt es den überhaupt? Wodurch und wie wird die Konzentration beeinflußt? (Bakterielle Aktivitäten, Sauerstoffzutritt oder -mangel, andere gelöste Stoffe usw.) Kann man irgendwie nachweisen, ob ein Kontakt zu Altlasten besteht oder ob irgendwie industrielles Abwasser zugemischt wurde? Vielleicht auch an anderen Ionen oder Summenparametern?

So viele Fragen :wink: Ich freue mich über jede (Teil-) Antwort!

Tschüssi

Cora

Hallo Cora

natürliche Grundwässer sind meist NH4- und NO3-arm, wenn nicht Dünger aus der Landwirtschaft hineingelangt. Auch Abwässer (aus WC oder Industrie) können z.B über undichte Kanäle ins Grundwasser gelangen.

Grubenwässer lassen sich anhand von Beimischungen (meist Salze) entsprechend den geologischen Gegebenheiten erkennen. Bergbau ist dann auch immer in der Nähe !

Altlasten kann man eher an Stoffen erkennen, die eindeutig anthropogenen Ursprungs sind (z.B. Öle, PCB uvm).

Mit entsprechendem analytischem Aufwand und z.B. der Beobachtung der Fließrichtung des Grund- und Oberflächenwassers lassen sich somit Herkunftsbereiche einschätzen.

Nennenswerte biologische Abbau- und Umsetzungsvorgänge finden dagegen erst nahe bzw. über der Erdoberfläche statt.

Gruß Andreas

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Hallo,

die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Stickstoffverbindungen (NH4+, NO3- usw.) in einem natürlichen (Gruben-)Wasser gibt es, wie Du ja schon von Harald erfahren hast in Form der NITRIFIKATION bzw. DENITRIFIKATION.
Dabei spielen DEINE Vermutungen (Sauerstoffgehalt, Bakterien usw.) eine wichtige Rolle … wie bei allen biologischen Vorgängen macht das Wasser hier auch keine Ausnahme :smile:

Zum Nachweis: Es verwirrt in diesem Bereich etwas die Schreibweise der N - Verbindungen. Z.B. wird der Ammoniumstickstoff als NH4-N dokumentiert. Diese Verbindung gibt es so nicht, wie sie geschrieben wird. Es handelt sich hier um eine Schreibweise! Es ist „DER“ Stickstoff in der VERBINDUNG „NH4“ gemeint. Bei Nitrat u. Nitrit ist es gleich.
Man kann also Nachweisen: NH4-N, No2-N und No3-N. Das sind aber nur die ANORG. Stickstoffverbindungen. Diese 3 ergeben auch den anorg. Gesamtstickstoff (Nges.anorg.).

Wenn Du den org. und den anorg. N bestimmen willst, muß Du die Methode nach Kjehldahl anwenden. Vorschriften und wissenswertes findest Du in div. Suchmaschinen. Probier es einfach mal !

Es gibt neben div. DIN - Methoden sog. Schnelltests oder Küvettentest (Ergebnisse je nach dem in 15 min bzw. 60). Damit kann man evtl. Stoffe in Summen oder sogar in Einzelparametern bestimmen.

Info´s über diese Schnell-Tests z.B. unter „drlange.de“ Das ist ein Hersteller dieser Tests. Ob Dir die Seite etwas nützt mußt Du ausprobieren !

Wenn Du weitere Info´s brauchst, schildere mir Dein Problem, dann kann ich evtl. in meinen Unterlagen etwas aussuchen …

Viel Spaß noch mit den „N-Verbindungen“

:wink:
Marc

Hallo,

diese Schnelltests gibt es in jedem Zoohandel !
Jeder Aquarianer braucht sie zur Beurteilung der Wasserqualität seines Fischbeckens. Sie sind preiswert und einfach zu handhaben.

Gruß Andreas

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Hallo,
die in Grundwasser enthaltenen Stickstoffverbindingen können unter anderem
durch Düngemittel oder Abwasser eingebracht
worden sein.
Das im Abwasser enthaltene Ammonium (NH4-N)
wird mittels Bakterien ( Nitrifikanten)
und Anwesenheit von Sauerstoff über Nitrit
zu Nitrat ( NO2-N -: NO3-N ) umgewandelt.
Das ganze nennt sich Nitrifikation.
In einem weitern Prozess wird im sauerstofflosen Wasser ( Nährstoffe und
Bakterien müssen vorhanden sein ) das Nitrat aufgespalten. Der so frei gewordene
Stickstoff entweicht gasförmig in die
Atmosphäse. Dieser Vorgang nennt sich
Denitrifikation. Funtioniert normalerweise nur in Kläranlagen, könnte meiner Meinung nach aber auch unter günstigen Bedingungen
auch in der Natur ablaufen.

mfG Harald

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Hallo,

wie ist der Zusammenhang zwischen
verschiedenen Stickstoffverbindungen
(NH4+, NO3- usw.) in einem natürlichen
(Gruben-)Wasser? Gibt es den überhaupt?
Wodurch und wie wird die Konzentration
beeinflußt? (Bakterielle Aktivitäten,
Sauerstoffzutritt oder -mangel, andere
gelöste Stoffe usw.) Kann man irgendwie
nachweisen, ob ein Kontakt zu Altlasten
besteht oder ob irgendwie industrielles
Abwasser zugemischt wurde? Vielleicht
auch
an anderen Ionen oder Summenparametern?

So viele Fragen :wink: Ich freue mich über
jede (Teil-) Antwort!

Tschüssi

Cora

Hallo,
die in Grundwasser enthaltenen
Stickstoffverbindingen können unter
anderem
durch Düngemittel oder Abwasser
eingebracht
worden sein.
Das im Abwasser enthaltene Ammonium
(NH4-N)
wird mittels Bakterien ( Nitrifikanten)
und Anwesenheit von Sauerstoff über
Nitrit
zu Nitrat ( NO2-N -: NO3-N ) umgewandelt.
Das ganze nennt sich Nitrifikation.
In einem weitern Prozess wird im
sauerstofflosen Wasser ( Nährstoffe und
Bakterien müssen vorhanden sein ) das
Nitrat aufgespalten. Der so frei
gewordene
Stickstoff entweicht gasförmig in die
Atmosphäse. Dieser Vorgang nennt sich
Denitrifikation. Funtioniert normalerweise
nur in Kläranlagen, könnte meiner Meinung
nach aber auch unter günstigen
Bedingungen
auch in der Natur ablaufen.

mfG Harald

Da Nitrifikation und Denitrifikation nichts unnatürliches sind, kommen sie überall in der Natur vor. In einer Kläranlage werden (meist) solche Lebensbedingungen gezielt geschaffen, damit die einzelnen (natürlichen) biologischen Prozesse gezielt ablaufen können.

Gruß Andreas

Hallo Harald,

In einem weitern Prozess wird im
sauerstofflosen Wasser ( Nährstoffe und
Bakterien müssen vorhanden sein ) das
Nitrat aufgespalten. Der so frei
gewordene
Stickstoff entweicht gasförmig in die
Atmosphäse. Dieser Vorgang nennt sich
Denitrifikation. Funtioniert normalerweise
nur in Kläranlagen, könnte meiner Meinung
nach aber auch unter günstigen
Bedingungen
auch in der Natur ablaufen.

Ist das ähnlich zu verstehen wie die Gewinnung von Sauerstoff aus Sulfat (Reduktion zu H2S)? Das heißt, die Bakterien holen sich bei Sauerstoffmangel dort den Sauerstoff her? Dann wäre doch ein niedriger Nitratwert ein Zeichen für Sauerstoffmangel, oder?

Cora

Hallo Cora

Ja !

Allerdings darf kein Nitrat mehr vorhanden sein, dort tun sich die Bakterien nämlich leichter.

Gruß Andreas

Hallo Harald,

In einem weitern Prozess wird im
sauerstofflosen Wasser ( Nährstoffe und
Bakterien müssen vorhanden sein ) das
Nitrat aufgespalten. Der so frei
gewordene
Stickstoff entweicht gasförmig in die
Atmosphäse. Dieser Vorgang nennt sich
Denitrifikation. Funtioniert
normalerweise
nur in Kläranlagen, könnte meiner Meinung
nach aber auch unter günstigen
Bedingungen
auch in der Natur ablaufen.

Ist das ähnlich zu verstehen wie die
Gewinnung von Sauerstoff aus Sulfat
(Reduktion zu H2S)? Das heißt, die
Bakterien holen sich bei Sauerstoffmangel
dort den Sauerstoff her? Dann wäre doch
ein niedriger Nitratwert ein Zeichen für
Sauerstoffmangel, oder?

Cora

Hallo Harald,

In einem weitern Prozess wird im
sauerstofflosen Wasser ( Nährstoffe und
Bakterien müssen vorhanden sein ) das
Nitrat aufgespalten. Der so frei
gewordene
Stickstoff entweicht gasförmig in die
Atmosphäse. Dieser Vorgang nennt sich
Denitrifikation. Funtioniert
normalerweise
nur in Kläranlagen, könnte meiner Meinung
nach aber auch unter günstigen
Bedingungen
auch in der Natur ablaufen.

Ist das ähnlich zu verstehen wie die
Gewinnung von Sauerstoff aus Sulfat
(Reduktion zu H2S)? Das heißt, die
Bakterien holen sich bei Sauerstoffmangel
dort den Sauerstoff her? Dann wäre doch
ein niedriger Nitratwert ein Zeichen für
Sauerstoffmangel, oder?

Cora

Jein:smile: gilt jetzt für Kläranlagen!
niedriger Nitratwert aber hoher Ammoniumwert
ist ein Zeichen für dauernde Sauerstoffanwesenheit.
Wenn Ammonium und Nitrat niedrig ist,
dann muß zumindest soviel Sauerstoff vorhanden gewesen sein, um eben NH4-N zu
NO3-N zu reduzieren.
Ist beim Ablauf aus dem Denitrifikationsbecken einer funktionierenden ARA der Nitratwert niedrig,
dann besteht nicht nur Sauerstoffmangel -
es herschen anoxische Bedingungen
( kein gelöster Sauerstoff vorhanden )

mfG Harald