Stiefpapa wird Daddy genannt,Papa mag das nicht!

Hallo Maja,

Das Kind hat definitiv nur einen Vater. Was ist wenn der Mann
wieder geht und der nächste kommt? Ist das dann der…wie wird
der genannt? Papa, Daddy, Vater…?

sehr guter Punkt. Ich kenne ausserdem einen Fall, wo es um den NACHNamen ging. Die Mutter hatte damals dafür gekäpft, dass das Kind den Namen des „neuen Vaters“ annimmt, der Einheitlichkeit willen. Drei Jahre später: die zweite Scheidung! Und jetzt? Soll das Kind etwa alle drei Jahre seinen Namen ändern?

Ok ist eine andere Situation, aber die Parallelen sind offensichtlich.

Wieso ist dir das so wichtig? Wie wer gennant wird ist nicht so
wichtig, sondern
wie sich derjenige verhält. Wenn das Kind dann eine neue
*Ernennung* vornimmt-ist gut, aber ansonsten finde ich das
völlig daneben dem Kind zu suggerieren den Mann an meiner
Seite Vater, Papa oder Daddy zu nennen.
Wieso ist das zum Wohle des Kindes ihn *Daddy* nennen zu
sollen/dürfen?

Danke! Schön das von einer Frau zu lesen.

Michael

Hallo Guido,

Dieser „Erzeuger“ übernimmt immerhin seit fast 4 Jahren
mindestens jedes 2. Wochenende sein Kind.

Sorry, vielleicht tut das hier nichts zur Sache, aber ich
könnte mir nur schwer vorstellen, dass ich im Fall des Falles
(der glücklicherweise bei mir nicht zutrifft) meinen Sohnemann
nur alle zwei Wochen zu Gesicht bekomme. Das würde mich
seelisch zu Grunde richten!

das täte es sicher. Aber zum Glück steht da oben „mindestens“. Das nur nebenbei bemerkt.

Alles Gute
Michael

Oft läuft dieses „am besten für’s Kind“ aber nur darauf
hinaus, den Ex nochmal mit Füßen nachzutreten und das Ego des
neuen Partners zu streicheln. Alles unter dem Deckmantel des
„am besten für’s Kind“.

Ja, in dieser Sache „Entvaterung“ verstehe ich als liebender
Vater keinen Spaß.

Michael

hi michael, ok, wir haben wohl recht unterschiedliche sichtweisen, deshalb will ich auch gar nicht auf alle deine argumente hier eingehen (das sollte ja auch eigentlich die ursprüngliche fragestellerin machen; was sagt die eigentlich zu unserer diskussion?).
bei deinem letzten punkt stimme ich dir allerdings voll zu. wenn das ganze dazu dient, lediglich dem ex-partner eins auszuwischen, dann ist das nicht zu akzeptieren.
gruß
steinchen

Ich weiß nicht, wie es mir gehen würde, wenn ich mein Kind seltener als fünfmal in der Woche sehen würde…

Gruß
Guido

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

einheitliches Bild - mal anders!!
Hi Sabine!!
auch für mich bleibt Vater der leibliche Vater… solange er für das Kind sichtbar ist!
Warum nennt Euer gemeinsames Kind nicht auch seinen Vater beim Namen???
Dann ist das „einheitliche“ Bild wieder gewahrt,…und niemandem wird geschadet.

Ayla, die das mit dem „einheitlichen“ Bild einfach nicht verstehen kann…

Hi,

meine Eltern haben sich getrennt als ich 7 war. Ich hätte mich auch später noch, obwohl der Kontakt zu meinem Vater mehr als mies war, mit Händen und Füßen dagegen gesträubt zum Partner meiner Mutter Papa oder irgendeine andere Variante dieser Bezeichnung zu sagen. Es kann eine Nahe väterliche Bindung entstehen, aber er wird niemals zur Wurzel deines Lebens. Ob ein Vater VOM KIND zum Erzeuger abgeurteilt wird oder ein Partner der Mutter zum väterlichen Freund aufgewertet wird, hängt immer vom Einsatz der Person, ihrem Verhalten und den Möglichkeiten der gegebenen Situation ab.

Ich würde das Kind fragen und auch das Kind in die Sorge und Diskussion mit einbeziehen (alle Beteiligten), denn nichts ist schlimmer als so ein unsichtbarer Kampf über den Kopf hinweg. Aber im Grunde bin ich dafür, daß der nun mal geschiedene Vater nicht durch diese Tatsache um seine Wurzel zum Kind gebracht wird bzw. dem Kind diese Verbindung geraubt wird.

Und was zum Henker soll das mit dem Erscheinungsbild? *kopfschüttelnd*

Gruß, Faten

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Hallo Steinchen,

ursprüngliche fragestellerin …; was sagt die eigentlich
zu unserer diskussion?).
bei deinem letzten punkt stimme ich dir allerdings voll zu.
wenn das ganze dazu dient, lediglich dem ex-partner eins
auszuwischen, dann ist das nicht zu akzeptieren.

in Ihrem Fall (der ursprünglichen Fragestellerin) hat es offensichtlich ncihts mit „dem Ex-Parner eins auszuwischen zu tun“. Sie hat ja sogar nach einer Lösung („Daddy“ statt „Papa“) gesucht - auch wenn diese mir persönlich nicht gefällt. Aus diesem Konflikt heraus hatte ich auch darauf nicht geantwortet. Aber dein Beitrag ging mehr in Richtung Grundsatzdiskussion, da hatte ich dann schon eine Meinung zu.

Vielen Müttern ist leider auch gar nicht bewusst, wie sehr sie durch kleine, vielleicht unterbewusste, Handlungen den leiblichen Vater mehr und mehr vom Leben der gemeinsamen Kinder ausschließen. Oft genug führt das sogar dazu, dass dieser ganz schön heftig diskriminiert (im Sinne von als minderwertig dargestellt) wird. Das wiederum HAT aber negativen Einfluss auf das Kind. Welches Kind möchte schon minderwertige Eltern haben? Kinder wollen i.d.R. stolz auf ihre Eltern sein. Die Reaktion ist dann ganz unterschiedlich, entweder Distanzierung vom andern Elternteil oder Vergötterung (aus Trotz). Beides ist ungesund.

Alles Gute wünscht
Michael

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Hallo Guido,

Ich weiß nicht, wie es mir gehen würde, wenn ich mein Kind
seltener als fünfmal in der Woche sehen würde…

vermutlich beschissen, oder glaubst du mir geht es besser? Aber zum Glück denkt man nicht immer dran. Und wenn ich dran denke, denke ich immer: Hoffentlich denkt unsere Tochter nicht auch so, denn ich will nicht, dass sie Schmerz erleidet.

Vielleicht denke ich auch zuviel :wink:
Michael

hallo michael,
jetzt kann ich dir mal 100 % zustimmen. so langsam nähern wir uns.
selbstverständlich sollte man als elternteil nie den ex-partner dem kind gegenüber schlecht machen oder auch nur durch blöde bemerkungen das kind verunsichern.
ich weiß aus eigener erfahrung, dass das nicht immer einfach ist bei mir war es so, dass mein ex-partner es leider nicht geschafft hat, hier die nötige „neutralität“ zu wahren. zum glück waren meine kinder bei der trennung schon so alt, dass sie sich selbst ein bild haben machen können. aber trotzdem ist es für mich immens wichtig, dass ich meinen eigenen persönlichen groll, meine eigenen verletzungen etc. nicht auf dem rücken der kinder austrage.
liebe grüße
steinchen

Hallo Steinchen,

aber trotzdem
ist es für mich immens wichtig, dass ich meinen eigenen
persönlichen groll, meine eigenen verletzungen etc. nicht auf
dem rücken der kinder austrage.

mir ging es aber nicht nur um bewussten Groll, sondern auch um unterbewussten und vor allem dem „Besitzanspruchdenken“ das viele Eltern an den Tag legen, die nach einer Trennung vom anderen Elternteil mit den Kindern zusammenwohnen (wie du siehst, versuche ich, geschlechtsunabhängig zu formulieren).

Alleine durch das nicht-mehr-Zusammenwohnen wird der andere Elternteil eh schon ziemlich aus dem Leben des Kindes entfernt, worunter diese Kinder meist sehr leiden. Meiner Meinung nach sollte man daher alles mögliche tun, weitere Entfremdung zu vermeiden. Und dazu gehört auch, dass der neue Partner eben NICHT die Rolle des getrenntlebenden Elternteils einnehmen sollte.

Dabei ist mein Rollenbild auch wesentlich komplexer. Es gibt eben die verschiedensten Konstellationen, eine davon ist sogar, dass der Stiefelternteil eine volle Elternrolle einnimmt (ich kenne auch so einen Fall persönlich, den ich gutheisse, da der leibliche Vater sich für sein Kind nicht interressiert hat - und zwar seit er von der Schwangerschaft erfahren hat). Aber man darf das Rollenmodell dieser Fälle eben nicht auf die Fälle übertragen, in denen ein gesundes Verhältnis von Kind und getrennt lebendem Elternteil vorhanden ist. Ein solches gehört gefördert und nicht erschwert.

Daher wehre ich mich für solche Fälle sowohl gegen den Begriff „sozialer Vater“ für den Stiefvater, als auch dagegen, dass in solchen Fällen der Stiefvater „Papa“ genannt wird. Und für mich persönlich ist „Daddy“ nicht besser - und offenbar für den Vater im Ursprungsfall auch nicht. Mit anderen Worten: Dieser soll bewusst diskriminiert werden.

Alles Gute wünscht
Michael

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Vielleicht solltest du das Ausgangsposting nochmal genauer
lesen. Dieser „Erzeuger“ übernimmt immerhin seit fast 4 Jahren
mindestens jedes 2. Wochenende sein Kind. Das scheint mir doch
ein Mann zu sein, der sich nicht nur als Erzeuger versteht,
sondern eben auch als Vater, auch wenn er nicht mehr mit der
Mutter des Kindes zusammenlebt.

Die Mutter also ic, lebe nicht mehr mit dem Erzeuger zusammen, weil unter anderem dieser sich kaum in den ersten Jahren um das Baby gekümmert hat und am Anfang war es oft so das er die Kleine übers Wochenende hatte aber seinen Eltern brachte so das er wieder seine Freiheit hatte. Auch das öftere nehmen des Kindes hat er kaum interesse!!!

also, bleibt bei eurer regelung und ignoriert hier das veto
des leiblichen vaters (der dieses sicher aus einer gewissen
eifersucht heraus tut. ist vielleicht verständlich, aber
sicher nicht zum wohle des kindes!)

Ich bin auch der Meinung es ist reine eifersucht. Und meine Tochter ist sich bewusst das er der Vater ist und mein Mann eben mein Mann und trotzdem übernimmt er eine Vaterrolle!

Ausserdem geht es um die Gleichstellung innerhalb der Kinder!
Sie soll nicht das gefühl haben, weil unser Sohn irgendwann Papa oder in unserem Fall Daddy sagt anders behandelt sich fühlen!

Es ist für alle eine nicht alltägliche Situation aber wir wollen so gut es geht damit leben!

sweety

Hallo Sabine :smile:

Die Mutter also ic, lebe nicht mehr mit dem Erzeuger zusammen,
weil unter anderem dieser sich kaum in den ersten Jahren um
das Baby gekümmert hat und am Anfang war es oft so das er die
Kleine übers Wochenende hatte aber seinen Eltern brachte so
das er wieder seine Freiheit hatte. Auch das öftere nehmen des
Kindes hat er kaum interesse!!!

Tja, ich kenne viele Männer, die mit einem Säugling oder Kleinkind nicht allzuviel anfangen können. Ja älter die Kinder werden, desto mehr weckt das auch das Interesse dieser Männer.

Ich bin auch der Meinung es ist reine eifersucht. Und meine
Tochter ist sich bewusst das er der Vater ist und mein Mann
eben mein Mann und trotzdem übernimmt er eine Vaterrolle!

Dennoch wird es bei deiner Tochter sicher mal zu Loyalitätskonflikten kommen, z.B. weil der Vater etwas gutheisst, was dein Mann vielleicht ablehnt oder umgekehrt. Wenn deinen Tochter dann merkt, dass es ihren Vater verletzt, weil sie deinen Mann jetzt Daddy nennt, meinst du nicht, dass das einen Loyalitätskonflikt verstärken könnte ?

Ausserdem geht es um die Gleichstellung innerhalb der Kinder!
Sie soll nicht das gefühl haben, weil unser Sohn irgendwann
Papa oder in unserem Fall Daddy sagt anders behandelt sich
fühlen!

Ob das zutrifft liegt glaube ich weniger an der Nennung, als an dem Verhalten deines Mannes. Selbst wenn beide ihn Daddy nennen, kann es dazu führen, dass sie das Gefühl hat, dass ihr Bruder z.B. gelegentlich vorgezogen wird (selbst wenn sie sich das nur einbildet, weil sie weiss, dass dein Mann ja der „richtige“ Vater von ihrem Bruder, aber nicht der von ihr ist). Aber ich versteh schon, was du sagen willst. Dadurch dass sie Dirk sagt und der Bruder Papa ist dieser Unterschied natürlich ständig (für sie) offensichtlich.

Es ist für alle eine nicht alltägliche Situation aber wir
wollen so gut es geht damit leben!

Warum läß du deine Tochter nicht einfach selbst entscheiden, wie sie deinen Mann nennen will ?

Denn ich denke, eins ist klar, mit seiner Mutter bei einem Mann zu leben, der zwar viel von einer Vaterrolle übernimmt, aber noch zusätzlich einen leiblichen Vater zu haben, der dies ebenfalls macht, ist eben nie das gleiche, wie „nur“ mit leiblichen Eltern zusammenzuleben. Daran wird auch eine einheitliche Bennenung nichts ändern.

Mir scheint, dass diese Konstellation viel eher das Problem ist, (oder ein Problem werden könnte) als die „Nennung“. Ich weiss jedoch, dass es Bücher zu diesem Thema gibt, oder eine Beratung manchmal hilfreich sein kann, oder auch der Erfahrungsaustausch hier im Brett unter einer möglichen Überschrift „meine Kinder - deine Kinder“ oder so ählich :smile:. Ich denke, dann wirst du ganz andere Antworten bekommen, wie bei der Frage: Wie soll meine Tochter ihn nennen…

Gruss und viel Glück
Marion

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