Stiefpapa wird Daddy genannt,Papa mag das nicht!

Also, seit dem meine Tochter 2 ist, ist sie von ihrem Papa getrennt und sie sehen sich alle 2 Wochen übers Wochenende. Sie ist nun 5 3/4 Jahre und seit 2 1/2 Jahren bin ich mit einem neuen Mann zusammen. Wir haben auch geheiratet und seit April einen Sohn. Damit wir ein einheitliches Bild abgeben und das eine Kind nicht Dirk und das andere Kind Papa ruft sind wir auch die Idee gekommen, das beide Daddy sagen sollen! Das ist auch für die Kinder einfacher, denken wir. ABER der richtige Papa hat was dagegen! Er meint für Janine gebe es nur ein Papa und auch Daddy fände er nicht gut, das es einfach nur Papa auf Englisch heisst! Wie denkt Ihr darüber? Wie könnte man ihm gegenüber Argumentieren?

Hallo Sabine,
ich finde auch dass deine Tochter bei *Dirk* bleiben soll. Was bringt dir *einheitliches Bild*, wenn das eigentlich gar nicht stimmt und warum soll das *einheitliches Bild* abgeben?
Mein Sohn nennt mich auch nur seltens *Mama*, ansonsten schon immer *Maja* und keiner hat je Fragen gestellt oder sich gewundert, obwohl ich wirklich seine Mama bin :smile:. Mein Mann, der nicht sein Vater ist *g*, wird auch bei Namen genannt, ansonsten werden wir schon als *seine Eltern* tituliert, wenn er über uns spricht :smile:.
Wenn der Dirk nicht der Papa ist, dann soll er auch nicht der Daddy sein-finde ich, ausser deine Tochter nennt ihn von sich aus so. Deswegen mein Rat: am besten so lassen wie es ist und keine Gedanken dran verschwenden.
Tut mir leid dass ich dir keine Argumente für das *Für* liefern konnte.
Gruss,
Maja

ich finde , dass dein kind wichtiger ist, als der leibliche vater. ich kann mir die konflikte vorstellen, wenn ein kind „papa“ o.ä. sagt, und das andere „darf“ ihn nur mit namen nennen.

die tatsache, dass jemand der erzeuger eines kindes ist, gibt ihm meiner meinung nach nicht das recht, die allleine „papa-herrschaft“ auszuüben.
du lebst nun mal mit einem neuen partner zusammen, der ja faktisch auch die vater-rolle übernimmt, ob das dem leiblichen vater nun passt oder nicht.
also, bleibt bei eurer regelung und ignoriert hier das veto des leiblichen vaters (der dieses sicher aus einer gewissen eifersucht heraus tut. ist vielleicht verständlich, aber sicher nicht zum wohle des kindes!)
liebe grüße
steinchen

Hallo Steinchen

die tatsache, dass jemand der erzeuger eines kindes ist, gibt
ihm meiner meinung nach nicht das recht, die allleine
„papa-herrschaft“ auszuüben.
du lebst nun mal mit einem neuen partner zusammen, der ja
faktisch auch die vater-rolle übernimmt, ob das dem leiblichen
vater nun passt oder nicht.

Vielleicht solltest du das Ausgangsposting nochmal genauer lesen. Dieser „Erzeuger“ übernimmt immerhin seit fast 4 Jahren mindestens jedes 2. Wochenende sein Kind. Das scheint mir doch ein Mann zu sein, der sich nicht nur als Erzeuger versteht, sondern eben auch als Vater, auch wenn er nicht mehr mit der Mutter des Kindes zusammenlebt.

also, bleibt bei eurer regelung und ignoriert hier das veto
des leiblichen vaters (der dieses sicher aus einer gewissen
eifersucht heraus tut. ist vielleicht verständlich, aber
sicher nicht zum wohle des kindes!)

Kommt für dich als „Vater“ denn nur der Mann in Frage, der gerade mit der Mutter zusammenlebt, auch wenn sich der leibliche Vater noch so sehr kümmert ? Und wieso sollte es im Interesse des Kindes sein, plötzlich 2 Väter zu haben ? Mit fast 6 Jahren weiss man sehr genau, wer sein Vater ist und wer nicht, was soll da also die Begriffsverwirrung ?

Ich denke, es ist für einen Mann, der sein Kind liebt (und einer der das seit 4 Jahren durchzieht beweist meiner Meinung nach genug Ernsthaftigkeit), schwer genug, wenn er sein Kind nur jedes zweite Wochenende sehen kann, und weiss, dass dieses ansonsten mit einem anderen Mann den Alltag teilt, „nur“ weil sich die Eltern getrennt haben. Da muss man nicht noch Salz drauf streuen.

Gruss
Marion

Hallo Sabine

Damit wir ein einheitliches Bild abgeben und

das eine Kind nicht Dirk und das andere Kind Papa ruft sind
wir auch die Idee gekommen, das beide Daddy sagen sollen! Das
ist auch für die Kinder einfacher, denken wir.

Ich versteh das nicht so ganz mit dem „einheitlichen Bild abgeben“. Für wen ? Was für ein Bild ?

Ich finde, ihr macht es durch die neue Regelung 3 Leuten schwerer:

  1. dem leiblichen Vater (klar)
  2. der Tochter (hat sie jeh von sich aus den Wunsch geäußert, irgend etwas anderes als „Dirk“ zu deinem neuen Mann zu sagen ?
  3. für den Sohn. Über kurz oder lang wird er seinen Vater nämlich auch Papa nennen wollen, so wie andere Kinder auch. Und dann ?

Es tut mir leid, ich kann dir ebenfalls keine Argumente „gegen“ den leiblichen Vater liefern, aber vielleicht kannst du mal erläutern, warum das für euch eigentlich so wichtig ist ?

Gruss
Marion

Hallo Steinchen

Vielleicht solltest du das Ausgangsposting nochmal genauer
lesen. Dieser „Erzeuger“ übernimmt immerhin seit fast 4 Jahren
mindestens jedes 2. Wochenende sein Kind. Das scheint mir doch
ein Mann zu sein, der sich nicht nur als Erzeuger versteht,
sondern eben auch als Vater, auch wenn er nicht mehr mit der
Mutter des Kindes zusammenlebt.

sorry, aber wenn ich das wort „erzeuger“ benutzt habe, dann nur, um die unterscheidung der beiden „väter“ deutlich zu machen. es sollte keine abwertung sein.

Kommt für dich als „Vater“ denn nur der Mann in Frage, der
gerade mit der Mutter zusammenlebt, auch wenn sich der
leibliche Vater noch so sehr kümmert ? Und wieso sollte es im
Interesse des Kindes sein, plötzlich 2 Väter zu haben ? Mit
fast 6 Jahren weiss man sehr genau, wer sein Vater ist und wer
nicht, was soll da also die Begriffsverwirrung ?

nein, aber für mich kommt auch nicht nur der mann als vater in frage, der der „erzeuger“ (tschuldigung, schon wieder dieses wort) ist, sondern auch der mann, der im täglichen leben die „vaterrole“ übernimmt. warum soll ein 6-jähriges kind nicht verstehen können, dass es 2 väter hat? ich stimme zu, dass es die „rolle“ der beiden „väter“ sehr wohl unterscheiden kann. deshalb ja auch nicht 2mal „papa“, sondern 1 papa und 1 daddy.

Ich denke, es ist für einen Mann, der sein Kind liebt (und
einer der das seit 4 Jahren durchzieht beweist meiner Meinung
nach genug Ernsthaftigkeit), schwer genug, wenn er sein Kind
nur jedes zweite Wochenende sehen kann, und weiss, dass dieses
ansonsten mit einem anderen Mann den Alltag teilt, „nur“ weil
sich die Eltern getrennt haben. Da muss man nicht noch Salz
drauf streuen.

ich stimme die hier zu, was die ernsthaftigkeit betrifft. jedoch darf auch der verantwortungsbewusstetste (schreibt sich das so???) leibliche vater nicht ignorieren, dass das leben weiter geht, und dass sich die mutter des kindes neu gebunden hat. ich denke hier wirklich eher an das wohl des kindes als an das des vaters.

gruß
steinchen

Hallo Steinchen

ich stimme die hier zu, was die ernsthaftigkeit betrifft.
jedoch darf auch der verantwortungsbewusstetste (schreibt sich
das so???) leibliche vater nicht ignorieren, dass das leben
weiter geht, und dass sich die mutter des kindes neu gebunden
hat. ich denke hier wirklich eher an das wohl des kindes als
an das des vaters.

Ich versteh nur nicht so ganz, wieso es für das Wohl der Tochter wichtig sein soll, dass sie den neuen Mann ihrer Mutter statt Dirk jetzt Daddy nennen soll ?
Wirft das für das Kind denn nicht auch neue Loyalitätskonflikte auf ? Warum kann nicht einfach alles so bleiben, wie es ist ?

Gruss
Marion

Ich versteh nur nicht so ganz, wieso es für das Wohl der

Tochter wichtig sein soll, dass sie den neuen Mann ihrer
Mutter statt Dirk jetzt Daddy nennen soll ?
Wirft das für das Kind denn nicht auch neue
Loyalitätskonflikte auf ? Warum kann nicht einfach alles so
bleiben, wie es ist ?

Ich verstehe das Problem auch nicht. Mein Vater hat mit 50 nochmal geheiratet und mir dadurch noch drei Halbbrüder beschert ;o). Alle drei reden aber sowohl meinen Vater als auch ihre Mutter mit Vornamen an.
Ich fand das zwar am Anfang auch befremdlich, aber was solls?!

Gruss Zauberm@us

Hallo Steinchen,

die tatsache, dass jemand der erzeuger eines kindes ist, gibt
ihm meiner meinung nach nicht das recht, die allleine
„papa-herrschaft“ auszuüben.

deine Arroganz spricht Bände! Ich bin selbst „Erzeuger“, wie du mich beschimpfst. Meine Beziehung zu meiner Tochter ist Trotz der verschiedenen Wohnsitze mehr als hervorragend, wie mir viele Bekannte sagen, viel tiefer als eine normale Tochter-Vater-Beziehung.

Wie wäre es denn andersherum? Wenn die Mutter schon nicht mit der Tochter zusammenleben kann, dann soll sich gefälligst auch die Mutterschaft mit der neuen Partnerin des Vaters teilen? NEIN! Für Fälle, in denen das Kind zum getrennt lebenden Elternteil eine innige Beziehung hat, sollte Vater Vater und Mutter Mutter bleiben.

Weder mir noch meiner neuen Partnerin käme es jemals in den Sinn, dass sie von meiner Tochter „Mutti“ genannt wird, egal ob meine Tochter bei uns oder bei ihrer wahren Mutter lebt.

Ein ziemlich geladener
Michael

Hallo nochmal,

sorry, aber wenn ich das wort „erzeuger“ benutzt habe, dann
nur, um die unterscheidung der beiden „väter“ deutlich zu
machen. es sollte keine abwertung sein.

ich vermute schon, dass mehr hinter deiner Wortwahl steht. Schon alleine aus dem Zusammenhang in dem du es benutzt hast. Sorry.

nein, aber für mich kommt auch nicht nur der mann als vater in
frage, der der „erzeuger“ (tschuldigung, schon wieder dieses
wort) ist, sondern auch der mann, der im täglichen leben die
„vaterrole“ übernimmt.

Schon das sollte er nicht! Ich würde es mir verbitten, wenn der neue Partner sich plötztlich als Vater unseres Kindes aufspielen würde. Genauso wie sie es sich auf verbittet, dass meine neue Partnerin eine Mutterolle für unser Kind übernimmt. Ein väterlicher Freund, ja, aber ein vorhandenes Elternteil ersetzt man nicht.

warum soll ein 6-jähriges kind nicht
verstehen können, dass es 2 väter hat?

Weil ich aus eigener, persönlicher, Erfahrung weiss, dass ein 6-jähriges Kind das nicht kann. Nur war es bei mir andersherum: Mein Vater war mein Stiefvater, weil ich seit meinem 2. Lebensjahr nur ihn kannte. Und dann wurde mir plötzlich erzählt, dass eigentlich ein anderer mein Vater ist. Mir war das schnurzpiepegal! Später, mit 14, habe ich dann guten Kontakt zu meinem leiblichen Vater bekommen. Es geht hier um gewachsene Beziehungen, und die liegt im Ausgangsfall ja wohl offenbar zwischen leiblichem Vater und Kind vor. Und bei mir damals waren die Zeiten anders, daher ergab sich die umgekehrte Situation.

ich stimme zu, dass es
die „rolle“ der beiden „väter“ sehr wohl unterscheiden kann.
deshalb ja auch nicht 2mal „papa“, sondern 1 papa und 1 daddy.

Hier hast du sogar fast recht. Wobei ich weiss, was „Daddy“ im Englischen bedeutet. Ein „daddy“ ist normalerweise ein besonders hingebungsvoller, geliebert, ganz besonderer, Vater. Nicht wenn das Wort „dahingesagt“ wird, sondern wenn es so gemeint ist. Im vorliegenden Fall ist das wohl irgendwie der falsche Begriff für den Stiefvater.

ich stimme die hier zu, was die ernsthaftigkeit betrifft.
jedoch darf auch der verantwortungsbewusstetste (schreibt sich
das so???) leibliche vater nicht ignorieren, dass das leben
weiter geht, und dass sich die mutter des kindes neu gebunden
hat. ich denke hier wirklich eher an das wohl des kindes als
an das des vaters.

Und wie wäre es andersherum? Ich wette, die Mutter würde ausflippen!

Michael

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Hall

Dieser „Erzeuger“ übernimmt immerhin seit fast 4 Jahren
mindestens jedes 2. Wochenende sein Kind. Das scheint mir doch
ein Mann zu sein, der sich nicht nur als Erzeuger versteht,
sondern eben auch als Vater, auch wenn er nicht mehr mit der
Mutter des Kindes zusammenlebt.

Sorry, vielleicht tut das hier nichts zur Sache, aber ich könnte mir nur schwer vorstellen, dass ich im Fall des Falles (der glücklicherweise bei mir nicht zutrifft) meinen Sohnemann nur alle zwei Wochen zu Gesicht bekomme. Das würde mich seelisch zu Grunde richten!

Zur Sache: Ich würde mein Kind nicht versuchen, einen Anredetitel vorzuschreiben. Wenn sie bisher den Vornamen benutzt hat und von sich aus nicht den Wunsch äußert, dies zu ändern, sollte sie dabei bleiben.
Nur meine persönliche Meinung!

Gruß
Guido

Stiefpapa wird Daddy?
Hallo Steinchen
ich muss jetzt auch was dazu sagen :smile:
Das Kind hat definitiv nur einen Vater. Was ist wenn der Mann wieder geht und der nächste kommt? Ist das dann der…wie wird der genannt? Papa, Daddy, Vater…? Wieso ist dir das so wichtig? Wie wer gennant wird ist nicht so wichtig, sondern wie sich derjenige verhält. Wenn das Kind dann eine neue *Ernennung* vornimmt-ist gut, aber ansonsten finde ich das völlig daneben dem Kind zu suggerieren den Mann an meiner Seite Vater, Papa oder Daddy zu nennen.
Wieso ist das zum Wohle des Kindes ihn *Daddy* nennen zu sollen/dürfen? Ich sehe an meinem Sohn keinerlei seelische Schäden, obwohl mein Mann nicht *Daddy*, sondern beim Namen genannt wird. Was die Stiefpapas dem Kind bedeuten, das muss nicht an der Titulierung (künstlich)gezeigt werden, sondern an dem Verhältniss selbst.
Gruss,
Maja

Hallo Michael,

ok, ich gebe zu, der satz ist wohl etwas unglücklich gewesen. ich wollte damit keinesfalls die leiblichen väter disqualifizieren. mir ging es um eine unterscheidung zwischen leiblichem vater (= erzeuger) und sozialem vater.
ich streit überhaupt nicht ab, dass auch ein vater, der nicht mit seinem kind zusammenlebt, eine wunderbare beziehung zu diesem aufbauen kann.
aber ich denke, es ist an der realität vorbei, wenn man verleugnet, dass da eben noch ein anderer „vater“ ist, der den alltag des kindes, so hoffe ich zumindest, doch wesentlich mitprägt. und deshalb denke ich, dass es nicht im interesse des kindes (und nur darum geht es mir) ist, wenn einen dieser väter mit vornamen anreden soll (es sei denn, das kind wünscht es sich so).
konnte ich dich etwas entladen???
gruß
steinchen

hi maja,

ja, wenn das in der familie kein problem ist, dann sollte man natürlich auch keines draus machen. aber in diesem fall ist es ja wohl ein problem, sonst wäre diese anfrage hier ja nicht gewesen.
und da denke ich nach wie vor, dass ein kind durchaus mehrere „väter“ haben kann, nämlich z.b. einen leiblichen und einen sozialen (auch stiefvater genannt…). ich gehe mal davon aus, dass es sich hier ja nicht um einen vorübergehenden partner handelt, denn die mutter hat ja wieder geheiratet. im übrigen ist es sogar so, dass die gerichte meistens zustimmen, wenn die mutter beantragt, dass das kind den neuen familien-namen bekommt, eben um ein einheitliches bild zu haben. natürlich kann man auch hier streiten, ob das gut und richtig ist, aber meiner meinung nach sollte derjenige, der im alltag die vaterrolle übernimmt, auch so genannt werden können.
gruß
steinchen

nein, aber für mich kommt auch nicht nur der mann als vater in
frage, der der „erzeuger“ (tschuldigung, schon wieder dieses
wort) ist, sondern auch der mann, der im täglichen leben die
„vaterrole“ übernimmt.

Schon das sollte er nicht! Ich würde es mir verbitten, wenn
der neue Partner sich plötztlich als Vater unseres Kindes
aufspielen würde. Genauso wie sie es sich auf verbittet, dass
meine neue Partnerin eine Mutterolle für unser Kind übernimmt.
Ein väterlicher Freund, ja, aber ein vorhandenes Elternteil
ersetzt man nicht.

aber natürlich sollte er das. er lebt tagtäglich mit dem kind zusammen, sie sind eine familie! da ergibt es sich doch zwangsläufig. natürlich sollte eine abstimmung zwischen den leiblichen elternteilen und dem stiefvater erfolgen, aber die er kann sich doch nicht völlig aus der erziehung raushalten, oder? was anderes wäre es, wenn das kind schon im jugendlichen-alter wäre. aber bei einem klein-kind?

warum soll ein 6-jähriges kind nicht
verstehen können, dass es 2 väter hat?

Weil ich aus eigener, persönlicher, Erfahrung weiss, dass ein
6-jähriges Kind das nicht kann. Nur war es bei mir
andersherum: Mein Vater war mein Stiefvater, weil ich seit
meinem 2. Lebensjahr nur ihn kannte. Und dann wurde mir
plötzlich erzählt, dass eigentlich ein anderer mein Vater ist.
Mir war das schnurzpiepegal! Später, mit 14, habe ich dann
guten Kontakt zu meinem leiblichen Vater bekommen. Es geht
hier um gewachsene Beziehungen, und die liegt im Ausgangsfall
ja wohl offenbar zwischen leiblichem Vater und Kind vor. Und
bei mir damals waren die Zeiten anders, daher ergab sich die
umgekehrte Situation.

damit bestätigst du mich ja fast. für dich war die gewachsene beziehung entscheiden für die „vaterrolle“. und, auch wenn es dir als „außenstehender“ vater (soll wirklich keine abwertung sein!) nicht gefällt, ich denke, die tochter wird in erster linie zu dem mann eine „vater-kind“ beziehung aufbauen, der ihr tägliches leben mitbestimmt. was nicht heißen soll, dass auch zum leiblichen vater eine herzliche beziehung aufgebaut werden kann.

ich stimme zu, dass es
die „rolle“ der beiden „väter“ sehr wohl unterscheiden kann.
deshalb ja auch nicht 2mal „papa“, sondern 1 papa und 1 daddy.

Hier hast du sogar fast recht. Wobei ich weiss, was „Daddy“ im
Englischen bedeutet. Ein „daddy“ ist normalerweise ein
besonders hingebungsvoller, geliebert, ganz besonderer, Vater.
Nicht wenn das Wort „dahingesagt“ wird, sondern wenn es so
gemeint ist. Im vorliegenden Fall ist das wohl irgendwie der
falsche Begriff für den Stiefvater.

ok, aber ich denke, so tief sind die englichkenntnisse einer 6-jährigen nicht *g*

ich stimme die hier zu, was die ernsthaftigkeit betrifft.
jedoch darf auch der verantwortungsbewusstetste (schreibt sich
das so???) leibliche vater nicht ignorieren, dass das leben
weiter geht, und dass sich die mutter des kindes neu gebunden
hat. ich denke hier wirklich eher an das wohl des kindes als
an das des vaters.

Und wie wäre es andersherum? Ich wette, die Mutter würde
ausflippen!

auch im umgekehrten fall würde ich genaueso argumentieren. entscheidend ist, was ist für das kind gut!

gruß
steinchen

hi,
wie schon oben geantwortet, wenn es kein problem ist, dann ist ok. wenn es aber ein problem ist, wie der „neue mann“ genannt werden soll, dann denke ich, man sollte seine eigenen wünsche zurückstecken und gucken, was ist für das kind gut. und ich fände es schon „komisch“, wenn mein bruder (habe leider keinen *seufz*) den mann, der bei mir im alltag die vaterrolle einnimmt anders nennen darf als ich.
gruß
steinchen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

ich gehe mal davon aus, dass deine halbbrüder etwas älter sind. dann ist das natürlich etwas anderes.
auch ich würde natürlich nie auf die idee kommen, meinen kindern (15 und 19)zu sagen, sie sollen meinen neuen partner „papa“ oder „daddy“ oder so nennen. aber er übt ja auch keine vaterrolle für sie mehr aus, sondern ist „nur“ MEIN neuer partner. und ich denke, da liegt der unterschied.
gruß
steinchen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ein väterlicher Freund, ja, aber ein vorhandenes Elternteil
ersetzt man nicht.

aber natürlich sollte er das.

Nein, auf keinen Fall darf der neue Partner eines - egal welchen - Elternteils, den leiblichen Elternteil ersetzen. Das steht überhaupt nicht zur Debatte. Aber du wirst das sicher erst einsehen, wenn dein Kinde einmal beim Vater leben sollte, der eine neue Parterin hat, die dann plötzlich deine Rolle einnimmt. Nicht nur, dass sie viel mehr Zeit mit deinem Kind verbringt, nein, sie wird auch noch Mutter genannt. Und dann ist es nicht mehr weit hin, und du bist nur noch „Steinchen“ - aber nicht mehr „Mutti“.

er lebt tagtäglich mit dem kind
zusammen, sie sind eine familie!

Falsch!

er kann sich doch nicht völlig aus der erziehung raushalten,
oder?

Doch, dass kann und sollte er. Ein Stiefelternteil sollte, Gefahr im Verzug ausgenommen, sein Handeln was Erzeihungsfragen betrifft, mit seinem Partner, dem leiblichen Elternteil abstimmen. Ein „Du darfst das nicht.“ muss z.B. gefolgt sein von: „weil Mutti und ich das so abgesprochen haben“. Ansonsten viel Spaß im Teeangeralter, dann heisst es nämlich „DU kannst mir gar nichts sagen“ - und zwar noch um vielfaches stärker als bei echten Eltern-Kind-Bezeihungen in dem Alter.

damit bestätigst du mich ja fast. für dich war die gewachsene
beziehung entscheiden für die „vaterrolle“.

HALT! In hier besprochenen Fall, BESTEHT offenbar eine innige Vater-Kind-Beziehung. Das war bei mir nicht der Fall, da ich meinen leiblichen Vater eben nach dem Babyalter nicht mehr gesehen habe. Hier sind also quasi die Rollen vertauscht.

ich denke, die tochter wird in erster
linie zu dem mann eine „vater-kind“ beziehung aufbauen, der
ihr tägliches leben mitbestimmt.

Das passiert nur, wenn die Mutter nicht aktiv darum bemüht ist, die gewachsene Bezeihung zum echten Vater zu fördern. Was ausserdem ihr gesetzlicher Gebot ist! Es passiert natürlich auch, wenn der leibliche Vater gar nicht so sehr daran interessiert ist oder aus Gründen der Entfernung, diese Rolle gar nicht aufrechterhalten kann. Ich rede aber nur von dem Fall, in dem

  1. eine inniges Vater-Kind-Verhältnis besteht
  2. dieses auch praktisch aufrechterhalten werden kann (z.B. Entfernung)
  3. der leibliche Vater sich auch darum bemüht, das Verhältnis aufrechtzuerhalten

was nicht heißen soll, dass
auch zum leiblichen vater eine herzliche beziehung aufgebaut
werden kann.

Natürlich darf es das. Das ist aber überhaupt nicht Thema! Thema ist, dass das Kind nicht vom leiblichen Vater entfremdet werden soll. Ein Schritt ist schon, dass dieser nicht mehr quasi jeden Tag mit dem Kind zusammen sein kann, dass der neue Partner ihm dann als gleichwertiger Vater beigestellt wird, ist aber ein weiterer und unnötiger Schritt zur Entfremdung vom leiblichen Vater.

Auch meine Tochter hat ein herzliches Verhältnis zu meiner neuen Partnerin. Das ist doch noch lange kein Grund dazu, dass sie sie „Mutti“ nennt oder meine Partnerin sich in meinen Erziehungsstil einmischt.

Hier hast du sogar fast recht. Wobei ich weiss, was „Daddy“ im
Englischen bedeutet. Ein „daddy“ ist normalerweise ein
besonders hingebungsvoller, geliebert, ganz besonderer, Vater.
Nicht wenn das Wort „dahingesagt“ wird, sondern wenn es so
gemeint ist. Im vorliegenden Fall ist das wohl irgendwie der
falsche Begriff für den Stiefvater.

ok, aber ich denke, so tief sind die englichkenntnisse einer
6-jährigen nicht *g*

Aber die des leiblichen Vaters schon. Auch wenn das Kind im Mittelpunkt stehen muss, heisst es noch lange nicht, dass man die Gefühle des leiblichen Vaters mit Füßen treten darf. Seine Trennung vom Kind ist schon schlimm genug - für Kind wie Vater. Dieser nächste Schritt schlicht eiskalt. Und dabei heisst es doch immer, Frauen wären die gefühlvolleren Menschen. Wenn es um dieses Thema geht (siehe auch Forum im http://www.isuv.de) scheint mir das oft genau andersherum zu sein.

Und wie wäre es andersherum? Ich wette, die Mutter würde
ausflippen!

auch im umgekehrten fall würde ich genaueso argumentieren.
entscheidend ist, was ist für das kind gut!

Für das Kind ist es völlig egal, ob es den neuen Partner seiner Mutter „Dirk“ oder „Daddy“ oder „Papa“ nennt. War das nicht Thema?

Oft läuft dieses „am besten für’s Kind“ aber nur darauf hinaus, den Ex nochmal mit Füßen nachzutreten und das Ego des neuen Partners zu streicheln. Alles unter dem Deckmantel des „am besten für’s Kind“.

Ja, in dieser Sache „Entvaterung“ verstehe ich als liebender Vater keinen Spaß.

Michael

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ich gehe mal davon aus, dass deine halbbrüder etwas älter
sind. dann ist das natürlich etwas anderes.
auch ich würde natürlich nie auf die idee kommen, meinen
kindern (15 und 19)zu sagen, sie sollen meinen neuen partner
„papa“ oder „daddy“ oder so nennen. aber er übt ja auch keine
vaterrolle für sie mehr aus, sondern ist „nur“ MEIN neuer
partner. und ich denke, da liegt der unterschied.

Nein, meine Halbbrüder sind zwar *jetzt* etwas älter (der älteste ist 13 geworden), aber sie haben von Anfang an die Vornamen benutzt. Und meine Vater ist der leibliche Vater und sie haben vor der Geburt des großen geheiratet.
Wenn ich ehrlich bin würde ich meinem Kind niemals vorschreiben wie es jemanden zu nennen hat. Ich finde die ganze Diskussion Pipifax. Wenn das Kind immer den Vornamen benutzt hat - warum daran etwas ändern? Es wird sich von alleine regeln. Vielleicht mit einem spitznamen „Pops“ oder so. Ich hatte Schulfreundinnen die auch nicht „Papa“ oder „Vati“ gesagt haben, sondern einen anderen Namen erfunden hatten.
Das ist doch so unwichtig.
Wichtig ist die Beziehung untereinander, dann regelt sich das von selbst.

Muss denn alles reglementiert werden???

Zauberm@us

Hallo Steinchen,

mir ging es um eine unterscheidung zwischen
leiblichem vater (= erzeuger) und sozialem vater.

das ist genau der Punkt. Der leibliche Vater kann oft nur deshalb nicht mehr sozialer Vater sein, weil er selbst oder die Mutter es nicht will.

ich streit überhaupt nicht ab, dass auch ein vater, der nicht
mit seinem kind zusammenlebt, eine wunderbare beziehung zu
diesem aufbauen kann.

Aufbauen sicher auch, aber mir ging es vor allem darum, eine bestehende Beziehung auch weiterzupflegen und nicht zu sagen: „so, nun ist ein neuer da, der ist nun der Papa und der Alte sollte lieber zusehen, den ‚Familienfrieden‘ nicht zu stören“.

aber ich denke, es ist an der realität vorbei, wenn man
verleugnet, dass da eben noch ein anderer „vater“ ist, der den
alltag des kindes, so hoffe ich zumindest, doch wesentlich
mitprägt.

Eben! Natürlich tut er das. Und genau daher sollte man alles versuchen, dem leiblichen Vater seine Rolle zu lassen, soweit es geht. Und dazu gehört auch, das „Privileg“ „Papa“ genanannt zu werden. Das mit „Daddy“ mag im vorliegenden Fall evtl. eine Lösung sein, eine nette Idee ist es auf jeden Fall. Ich persönlich könnte das aufgrund meiner engen angelsächsischen Bindungen nicht akzeptieren.

konnte ich dich etwas entladen???

Nur ein ganz klitzekleines Bischen :wink:

Michael