Stiefvater überfordert

Hallo,

mein Mann fühlt sich überfordert bei der Erziehung meiner Kinder aus erster Ehe. Nun möchte ich von euch gerne wissen, ob er Recht hat und ich zuviel verlange.
Ich habe zwei Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren.
Offiziell leben sie bei ihrem Vater, aber seitdem ich mit meinem jetzigen Mann zusammen bin, sind sie ständig bei uns. Sie lieben ihn abgöttisch und sind enttäuscht, wenn er nicht zuhause ist.
Das kommt oft vor, denn er ist Kraftfahrer und meist nur am Wochenende zuhause, aber öfter mal auch zwischendurch.
Nun sind die Mädchen gerade in einer schwierigen Phase wegen der Pubertät. Mein Mann hat aber eine Art mit den Mädchen umzugehen, die ihresgleichen sucht. Souverän meistert er jeden Ärger und tatsächlich hören sie auch auf ihn.
Deswegen schicke ich sie bei irgendwelchen auftretenden Problemen meist zu ihm.
Nun ist es so, das seine Firma gerade Kurzarbeit macht und er einwenig angespannt ist, weil er sich Sorgen macht und so kam es, das er nun meinte, sich in manchen Situationen überfordert zu fühlen und von mir möchte, das ich mehr autorität übernehme. Schliesslich bin ich die Mutter und in seiner kurz bemessenen Freizeit möchte er mal ein bisschen abschalten. Verstehe ich, aber habe ich wirklich bisher zuviel von ihm erwartet?

Bitte um ehrliche Meinungen.

Ich muss noch dazu sagen, das wenn wir mal gemütlich auf der Couch liegen und TV sehen wollen, direkt die Kinder dabei sind und das wars dann mit der Ruhe, obwohl sie in ihrem Zimmer selber einen Fernseher haben. Da rollen bei ihm schonmal die Augen. Das ist nur ein kleines Beispiel.

Danke
Gruß
Elke

Hallo Elke,

ich weiß nicht, ob du es schaffst, deinen eigenen Beitrag mal aus dem Heißluftballon zu betrachten. Dich also selbst ein wenig von dir zu distanzieren und die Situation als Ganzes zu betrachten. Denn eigentlich hast du dir die Frage schon selbst beantwortet.

Ich habe zwei Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren.
Offiziell leben sie bei ihrem Vater, aber seitdem ich mit
meinem jetzigen Mann zusammen bin, sind sie ständig bei uns.
Sie lieben ihn abgöttisch und sind enttäuscht, wenn er nicht
zuhause ist.

Sei froh, dass das so ist. Das dürfte gerade bei Pubertierenden nicht selbstverständlich sein. Und daher solltest du diesen Zustand als wertvolles Geschenk betrachten, dass es - auch von deiner Seite aus! - gilt zu hegen und zu pflegen.

Mein Mann hat aber eine Art mit den Mädchen
umzugehen, die ihresgleichen sucht. Souverän meistert er jeden
Ärger und tatsächlich hören sie auch auf ihn.
Deswegen schicke ich sie bei irgendwelchen auftretenden
Problemen meist zu ihm.

Oh. Das ist aber sehr praktisch. Und obendrein richtig bequem für dich. Dann brauchst du dir keinen Kopp mehr zu machen.

Nun ist es so, das seine Firma gerade Kurzarbeit macht und er
einwenig angespannt ist, weil er sich Sorgen macht und so kam
es, das er nun meinte, sich in manchen Situationen überfordert
zu fühlen und von mir möchte, das ich mehr autorität
übernehme. Schliesslich bin ich die Mutter und in seiner kurz
bemessenen Freizeit möchte er mal ein bisschen abschalten.
Verstehe ich, aber habe ich wirklich bisher zuviel von ihm
erwartet?

Du hast wahrscheinlich bisher gar nicht zu viel erwartet. Sondern du hast ihm - schleichend? - einfach zu viel zugemutet. Und um es klar auf den Punkt zu bringen:

mein Mann fühlt sich überfordert bei der Erziehung meiner
Kinder aus erster Ehe. Nun möchte ich von euch gerne wissen,
ob er Recht hat und ich zuviel verlange.

Dein Mann ist nicht mit der ERZIEHUNG überfordert, sondern - wie er selber sagt, in einigen Situationen. Dass er mit der Erziehung selbst nicht überfordert ist, hast du ja ein paar Zeilen vorher schon selbst gelobt.

Noch einmal in Schritte aufgedröselt:

  1. Du schickst die Brut bei jedem größeren Problem zu deinem Männe. Der macht das schon. Und entziehst dich selbst damit total DEINER erzieherischen Verantwortung. Und das im Zweifel aus Bequemlichkeit. Schon das ist falsch. (Dass es sich dabei noch nicht einmal um seine Kinder handelt, ehrt ihn, verschärft aber das Problem.)

  2. Jetzt ist er auf Kurzarbeit. Angespannt. Verständlicherweise. Und hat offenbar mehr Bedürfnis nach Zweisamkeit (dein Fernsehbeispiel). Anstatt als Partnerin dafür zu sorgen, dass dies möglich wird, beschwerst du dich über seine rollenden Augen.

  3. In puncto „Erziehung“ gibt er dir Meldung, dass er im Augenblick eben manchmal nicht so souverän ist, weil er sich nicht so souverän fühlt. Jetzt müsstest du das tun, was eigentlich schon unter 1 (also in guten Zeiten) dein Job gewesen wäre. Nämlich ihm die Aufgabe wieder ein Stück abnehmen, die eigentlich deine ist. Anstatt das zu tun, „degradierst“ du das Ganze zu „mit der Erziehung überfordert“.

Zusammengefasst: Ja dein Mann hat recht. Er hat eine ganze Menge Verantwortung übernommen (im Job, in eurer Familie) und du hast es dir arg bequem gemacht. Spätestens jetzt, wo es von außen nicht so gut läuft, solltest du mal „vom Sofa“ runterkommen und auch mal was machen. Für die Kinder (denn das ist ohnehin eigentlich DEIN Job) aber auch für eure Partnerschaft.

LG Petra

Hallo Elke,

hat er selber Kinder?

Ok, wenn er die ganze Woche unterwegs ist und dann kommen 2 süße pubertäre Mädels mit jedem Problemchen zu ihm, das kann schon anstrengend sein. Sie haben ja auch eine Mutter!
Auf der anderen Seite kann er so stolz sein, das er gerade von 2 süßen pubertären Mädels so gut aufgenommen wird!!
Vielleicht redest du mal mit deinen Mädchen, das sie ein wenig ihren neuen Papa in Ruhe lassen, jedenfalls eine Verschnaufspause könnten sie ihm gönnen:wink:

LG

hi,

Schliesslich bin ich die Mutter und in seiner kurz
bemessenen Freizeit möchte er mal ein bisschen abschalten.
Verstehe ich, aber habe ich wirklich bisher zuviel von ihm
erwartet?

ja.

gruß
ann

Hallo Elke!

Die Frage ist so NICHT zu beantworten.

Die Menschen sind einfach verschieden in ihren Fähigkeiten und Belastbarkeiten.

Helfen kann nur jemand, der eure Situation aus der Nähe sieht und genau kennt.

Grüße

Andreas

Das hast du
ganz toll auf den Punkt gebracht!

Dafür gibt’s ein Sternchen!

LGChrisTine

Hallo!
Über diesen Satz

mein Mann fühlt sich überfordert bei der Erziehung meiner
Kinder aus erster Ehe.

bin ich ganz schön gestolpert!
Wieso eigentlich erzieht er deine Kinder? Das ist doch dein Job!

Nun möchte ich von euch gerne wissen,
ob er Recht hat und ich zuviel verlange.

Ja!!!

LiebeGrüßeChrisTine

Hallo Elke,

überspitzt ausgedrückt: Hat Dein Mann eigentlich Dich geheiratet oder nur Deine Töchter adoptiert?

Eigentlich scheint das fast ein Traumtyp zu sein :wink::

  • er bindet sich sofort in die Erziehungsverantwortung mit ein, das obwohl die Mädels eigentlich beim Vater sind und sich dann quasi „rein gemogelt“ haben.
  • er scheint das in einer Art zu machen, die die Mädels einerseits respektieren (und das obwohl es da ja noch einen Vater gibt!) und ihn gleichzeitig noch mögen. Und das in der Pubertät. Da träumen manche Eltern von :smiley:
  • irgendwann schleicht sich eine Unzufriedenheit ein (sowas kommt ja meistens klamm heimlich) und er artikuliert sehr klar, was Sache ist. (Da sag mal einer Männer würden nicht das Maul aufmachen, wenn was ist. Besser und präziser kann man damit doch nicht umgehen.)

Im Zweifel hat der Gute nur den Fehler gemacht, das alles zu selbstverständlich zu tun. Mit dem Ergebnis, dass das Positive daran kaum noch wahrgenommen wird…

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Hallo,

zu dem Grundproblem ist ja schon viel gesagt worden, relativ eindeutig, obwohl ich der Meinung bin, daß Du viel mehr erzählen müßtest, damit man sich ein endgültiges Urteil bilden kann.

Aber diesen Satz versteh ich überhaupt nicht:

Ich muss noch dazu sagen, das wenn wir mal gemütlich auf der
Couch liegen und TV sehen wollen, direkt die Kinder dabei sind
und das wars dann mit der Ruhe, obwohl sie in ihrem Zimmer
selber einen Fernseher haben.

Die „Kinder“ sind 15 und 16!!! O. K., gut, vielleicht immer noch in der Pubertät aber nichtsdestotrotz handelt es sich weder um 2jährige, noch um 6jährige noch um 9jährige. Wieso war’s das dann mit der Ruhe? Toben die „Kleinen“ dann auf dem Sofa rum?

Also wir waren drei Geschwister und alles andere als Musterkinder, aber in diesem Alter konnten meine Eltern durchaus in aller Ruhe auf der Couch liegen und fernsehen.

Gruß,
Christiane

Hallo Christiane,

Also wir waren drei Geschwister und alles andere als Musterkinder, aber in diesem Alter konnten meine Eltern durchaus in aller Ruhe auf der Couch liegen und fernsehen.

vielleicht gehts nicht nur ums Fernsehen, sondern ums „Zu Zweit allein, Mal für sich sein“.

Das müssen Kinder manchmal lernen, obwohl nach meiner Beobachtung bei vielen in der Pubertät eine Art natürlich Hemmschwelle wächst, die Jugendlichen zu signalisieren scheint, wann zwei Erwachsene sie nicht dabeihaben wollen.

Im vorliegenden Fall könnte es (küchenpsychologisch) ggf. um eine Art Rivalität der Töchter mit der Mutter gehen, wer denn nun mehr von dem (einzigen) Mann im Haus hat, der immerhin nicht der Vater ist. Ein anderer Ansatz wäre, dass die Töchter mehr von ihrer Mutter wollen und die Beachtung nur finden, wenn sie „störend“ zwischen Mama und deren Mann agieren.

By the way: Mit 16 waren meine Töchter längst fast dauernd auf Achse und hätten kaum Lust gehabt, mit mir/uns vorm Fernseher zu hocken - sind diese Töchter mind. am Wochenende abends nicht unterwegs? Zum anderen sollte es genügen, den (fast erwachsenen) Töchtern zu sagen, wenn man allein (zu Zweit) sein möchte und das sollten die respektieren.

Hallo,

sagen wir es mal so:

Ich komme seit Monaten auch regelmäßig erst am Freitagabend nach einer Woche mit immer >50h verantwortungsvoller Arbeit, zusätzlicher stundenlangen nerviger Fliegerei und Fahrerei und vier einsamen Abenden nach Hause zu meinem eigenen kleinen Sohnemann, den ich über alles liebe. Ich habe keine akuten Sorgen wie Kurzarbeit o.ä. und trotzdem komme ich an meine Grenzen, wenn Sohnemann dann - vollkommen verständlicher weise - bis in die Puppen bei Mama und Papa dabei sein will, und uns keine ruhige Minute lassen will. Ich habe daher klar eingefordert, dass unser Au-Pair einen halben Tag ihrer Wochenarbeitszeit am Wochenende erbringen muss, damit meine Frau und ich auch mal für uns sein können, bevor ich dann Montag noch zu nachtschlafender Zeit wieder in den Flieger steige.

Dass dein Männe mit zwei pubertierenden Teenagern, die nicht mal seine eigenen sind, und der Belastung durch seine Arbeitssituation noch nicht vollkommen ausgerastet oder zusammen geklappt ist (da reagiert jeder in solchen Stresssituationen anders), ist eigentlich ein Wunder.

Glücklicherweise ist das junge Volk in einem Alter, in dem man schon recht vernünftig mit ihm reden kann, und das solltest Du tun. Klare Marschrichtung: Das Wochenende ist für Papas Erholung da, und er braucht Mama auch mal für sich alleine um sich auch mal die eigenen Sorgen und Nöte von der Seele reden zu können. Wenn Papa spielen will und Lust hat etwas mit der Familie zu unternehmen, wunderbar, ansonsten sollte man ihn in seiner aktuellen Situation eher mit Samthandschuhen anpacken. Dann hat man noch länger was von ihm.

Gruß vom Wiz

Mutter, Du warst auch mal Teenie! :smile:
Hi Elke,

versteh es bitte nicht falsch, aber Du machst Dir das Leben ganz schön einfach.
Oder hast Du geheiratet, um einen Erzieher für Deine Töchter kostengünstig zu bekommen?

Nun möchte ich von euch gerne wissen,
ob er Recht hat und ich zuviel verlange.

Du verlangst zu viel! Du bist die Mutter!

Ich habe zwei Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren.

Das sind inzwischen junge Frauen.

Sie lieben ihn abgöttisch und sind enttäuscht, wenn er nicht
zuhause ist.

*smile*
vielleicht ist das wirklich die Wahrheit!
Denk mal drüber nach!
Ich will Dich nicht verunsichern, aber Deine „Kinder“ sind auf dem Weg „erwachsen“ zu werden…

Nun sind die Mädchen gerade in einer schwierigen Phase wegen
der Pubertät.

???
Ich grins mir hier einen… manche Probleme sind eher „erzogen“ als biologisch bedingt - zumal mit 16 Jahren!

Souverän meistert er jeden
Ärger und tatsächlich hören sie auch auf ihn.

Erinnere Dich daran, wie Du mit 15/16 warst. Hast Du für den Lehrer Deiner Träume nicht auch alles getan?

Keine Angst, ich sehe keinen Grund, in Deinen Töchtern Konkurrentinnen zu sehen. Dein Mann scheint es zu verstehen - und ist hin und wieder genervt, von jungen Frauen angehimmelt zu werden. Er hat Lust auf die FRAU, die Mutter dieser Kinder.

Wenn ihr abends entspannt fernsehen wollt - schmeisst die Mädels raus!
Ihr habt ein Recht auf gemeinsame Stunden - und das können auch verliebte Teenies verstehen (wenn auch nicht akzeptieren) :smile:

belustigte Grüsse
Ulli

Huhu,

vielleicht gehts nicht nur ums Fernsehen, sondern ums „Zu
Zweit allein, Mal für sich sein“.

Na dann sollen sie entweder ins Schlafzimmer gehen und nicht vor der Glotze rumlümmeln oder sich ein schönen Abend in einem Restaurant genehmigen. Mensch, das sind doch fast keine Kinder mehr in dem Alter…

Das müssen Kinder manchmal lernen, obwohl nach meiner
Beobachtung bei vielen in der Pubertät eine Art natürlich
Hemmschwelle wächst, die Jugendlichen zu signalisieren
scheint, wann zwei Erwachsene sie nicht dabeihaben wollen.

Hmmm, lernen… Ich weiß nicht wie lange die Pubertät dauert, ist ja eh bei jedem Kind anders, aber ich weiß daß sie heutzutage wesentlich früher anfängt „als früher“ und die Kinder schon dem Ende der Pubertät entgegensteuern. Also ich hatte mit 15 alles andere zu tun als im Wohnzimmer mit meinen Eltern vor dem Fernseher zu liegen. Und auch wenn das schon lange her ist, wenn ich mir meine 16jährige Nichte anschaue, dann sitzt die am Abend auch nicht sehr oft bei den Eltern im Wohnzimmer.

Im vorliegenden Fall könnte es (küchenpsychologisch) ggf. um
eine Art Rivalität der Töchter mit der Mutter gehen, wer denn
nun mehr von dem (einzigen) Mann im Haus hat, der immerhin
nicht der Vater ist. Ein anderer Ansatz wäre, dass die Töchter
mehr von ihrer Mutter wollen und die Beachtung nur finden,
wenn sie „störend“ zwischen Mama und deren Mann agieren.

Da magst Du natürlich recht haben. Von daher sollte das Thema eher ins Psychologiebrett als ins Eltern-Kind-Brett. Aber auch 15jährigen kann man verständlich machen, daß man mal alleine sein möchte. U. U. eben mal mit einer eher autoritären Ansage:wink:

By the way: Mit 16 waren meine Töchter längst fast dauernd auf
Achse und hätten kaum Lust gehabt, mit mir/uns vorm Fernseher
zu hocken - sind diese Töchter mind. am Wochenende abends
nicht unterwegs? Zum anderen sollte es genügen, den (fast
erwachsenen) Töchtern zu sagen, wenn man allein (zu Zweit)
sein möchte und das sollten die respektieren.

Ich glaub zumindest wir sind uns einig. :wink:

Liebe Grüße,
Christiane

Mutter überfordert?
Hallo Elke,

aus welchen Gründen auch immer:

Offiziell leben sie bei ihrem Vater,

und

aber seitdem ich mit
meinem jetzigen Mann zusammen bin, sind sie ständig bei uns.

… Die Mädels sind nicht wegen dir da. Aber auch nicht bei ihrem Vater.

Könnte mir durchaus vorstellen, dass die beiden die Situation im gemeinsamen Bund gnadenlos ausnutzen. Und dir die Hölle heiß machen.

Mein Mann hat aber eine Art mit den Mädchen
umzugehen, die ihresgleichen sucht. Souverän meistert er jeden
Ärger und tatsächlich hören sie auch auf ihn.

Du siehst das m.E. falsch. Wenn er souverän wäre, würde er den Mädels zwischendurch ein eindeutiges „Stopp“ geben. Er mag es sich aber nicht mit dir und (auch wegen dir) nicht mit den Mädels verderben.

Du solltest mit ihm gemeinsame Sache machen. Eure gemeinsame Zeit am kurzen Wochenende zusammen nutzen, und die Mädels ein wenig außen vor lassen. Er hat dich geheiratet (?), nicht in erster Linie die Mädels. Du solltest auch diesen Aspekt von deiner Seite aus höher bewerten: Du hast ihn wegen ihm geheiratet.
Und gemeinsam am WE die Mädels beiseite schieben.

Die sind alt genug, die zwei, und zu zweit. Lasst euch von ihnen nichts vormachen.

Gruß
Der Fanke

Hallo,

wie die meisten schon geschrieben haben, kann es durchaus sein, dass Du zuviel an Deinen Mann „weiterreichst“.

Hier hilft oft schon etwas „selektieren“. Möglich, dass er das Fahrrahd vielleicht leichter reparieren kann als Du - dann ist es auch richtig, dass er es macht.

Aber alles an ihn schieben, ist nicht so richtig.

Allerdings sehe ich ein paar Probleme, die die Anderen hier noch nicht geschrieben haben.

Die Kinder leben normalerweise nicht in Euerem Haushalt, sondern beim leiblichen Vater.
Jetzt kann ich mir vorstellen, dass Du es sehr genießt, wenn die Mädchen bei Dir sind. Selten setzen Trennungs- und Umgangseltern ihren Kindern (egal welchen Alters und welche Probleme) die gleichen Grenzen, die Eltern setzen würden, bei denen die Kinder immer sind.

Dir gefällt es sicherlich, dass sich die Mädels bei Euch wohl fühlen und hoffst vielleicht im Innersten, dass sie ganz zu Euch ziehen. Dabei spielt es für Dich vermutlich keine Rolle, warum die Töchter so an ihrem Stiefvater hängen. Über verliebte Schwärmerei kannst Du vermutlich leise schmunzeln.

Eine Deiner Ängste könnten sein, dass Du befürchtest, dass die Mädchen ganz wegbleiben, wenn Du sie - z. B. am „zweigliedrigen“ Fernsehabend aus dem Zimmer schicken würdest. Kann eine Angst sein, die durchaus ihre Berechtigung hat - aber hierzu fehlen Informationen wie sich die Trennung usw. mal gestaltet hatte.

Dass Dein jetziger Mann durchaus auch mal seine Ruhe haben will, ist auch nachvollziehbar. Sein Zusammenleben mit Dir ist jetzt anders als er es sich am Anfang gedacht hatte.

Meine Idee ginge dahin, dass Du mit Deinem Mann - ohne jede Vorwürfe - mal ein ruhiges Gespräch führst. Du erzählst ihm (in Bezug auf Deine Kinder) Deine Ängste, Gefühle und Hoffnungen und er erzählt Dir, was er sich so vorstellt.

Ihr habt Euch lieb und scheint auch sonst eine gute Ehe zu führen. Eine Einigung und Lösung zu finden, sollte also nicht allzu schwer sein.

Viele Grüße
Ingrid

Hallo,

Souverän meistert er jeden
Ärger und tatsächlich hören sie auch auf ihn.
Deswegen schicke ich sie bei irgendwelchen auftretenden
Problemen meist zu ihm.

ich denke, es ist doch auch wichtig für dich und die beiden Mädels, dass ihr miteinander auskommt und unter euch die Regeln absteckt.

Sie müssen doch auch lernen dich als Mutter zu akzeptieren und zu respektieren. Wenn du sie zu ihm schickst, löst sich zwar vielleicht das aktuelle Problem, aber das Problem eures Verhältnisses untereinander wird dadurch nicht gelöst.

Wenn die Kinder (lange?) beim Vater lebten und nun bei euch, so sind sie den Alltag mit dir ja nicht gewohnt, und da ist es eben deine Sache zu sagen, wie der Hase läuft und entsprechend pädagogisch zu agieren.
Die Regeln gemeinsam festzulegen und eine Form zu finden, wie ihr mit Problemen umgeht und darüber reden.

Sehe es nicht als Last, wenn die Mädels rumzicken, sondern als Chance ein vertrautes und gutes Verhältnis zu ihnen aufzubauen und verschaffe dir Respekt.

Ich muss noch dazu sagen, das wenn wir mal gemütlich auf der
Couch liegen und TV sehen wollen, direkt die Kinder dabei sind
und das wars dann mit der Ruhe, obwohl sie in ihrem Zimmer
selber einen Fernseher haben. Da rollen bei ihm schonmal die
Augen. Das ist nur ein kleines Beispiel.

Dann fühle du dich doch auch mal dafür Verantwortlich den Mädels Grenzen zu zeigen, denn das scheint das Hauptproblem zu sein.

Wie sollen sie dich und deine Bedürfnisse respektieren, wenn du ihnen keine Gtrenzen setzt, sondern sie zu deinem Mann schickst.

Du scheinst einen wunderbaren Mann und ein „seltenses Exemplar“ ergattert zu haben. Behandle ihn würdig und verständnisvoll. Sei Wachsam und einfühlsam gegenüber seinen Bedürfnissen. Denn sonst kann es dir passieren, dass sich herausstellt, dass du einen solchen Mann nicht verdient hast.

TM

Hallo,

ich danke allen für die ehrliche Meinung.
Ich bedauere dass ich nicht antworten konnte, aber es liegt ein turbulentes Wochenende hinter uns.
Vieles wurde besprochen, auch mit den KIndern und die Wochenenden sind in Zukunft für uns, zumindest ein paar Stunden, wenn die Kinder von ihren Feierlichkeiten nach Hause kommen.
Lustiges am Rande, eines der Mädels meinte spasseshalber, er hat uns schliesslich mitgeheiratet, mit einem Augenzwinkern.
Viele eurer Ratschläge konnte ich beherzigen und ich bin froh, dass ich hier gefargt habe.
Ich war wirklich zu egoistisch.
Nachdem mein Ex die Kinder damals zu sich gelockt hat, hatte ich Angst sie jetzt wieder zu verlieren. Diese Angst ist offensichtlich unbegründet.
Die Kinder freuen sich jetzt über ein intaktes Familienleben, was sie bei ihrem Vater nie hatten, auch wenn die Couch uns jetzt am Wochenende wieder alleine gehört.

Zu diesen Gesprächen kam es jetzt, weil mein Mann ziemlich fertig war.
Auch ihm geht es jetzt viel besser.

Ich danke nochmal allen für ihre ehrliche Meinung, allerdings über die Vermutung das sie in ihm mehr sehen als den Stiefvater, musste ich tatsächlich schmuzeln.

Viele Grüße
und ein schönes Restwochenende wünscht eine geläuterte
Elke