Stielmus - Typische Rezepte?

Hallo,

ich habe schon so oft exotische Lebensmittel zubereitet, da denk ich doch, mich kann so leicht nichts überraschen. Denkste! Gestern sehe ich das erste Mal im Leben beim Einkauf einheimisches Stielmus. Ich hätte es ja mitgenommen, wenn nicht schon die Hälfte meines Mittagessens daheim auf dem Herd gestanden hätte, denn das Gewächs sah appetitlich aus.

Im Internet habe ich inzwischen allerlei Wissenswertes gefunden, natürlich auch Rezepte. Trotzdem ein paar Fragen an euch: Gibt es (regional) typische Rezepte mit Stielmus. Sowas wie Grünkohl mit Pinkel, Labskaus oder Himmel und Äd. Kann wer Tipps geben, wie man es schmackhaft hinbekommt, oder womit man es gut kombinieren kann?

Ich werde es die Tage auf jeden Fall ausprobieren, aber für Anregungen wäre ich nicht undankbar.

LG Barbara

Ey Barbara,

wie wär et denn mit so’n richtich deftigen Pott dörgereen, wie man ne im Kohlenpott verkasematucken tut:

1 kg Stielmus
500 g Rindfleisch zum Kochen oder
1 runde Mettwurst vom gleichen Gewicht oder
4 - 5 Mettendchen
750 g Kartoffeln
1/2 l Wasser
Pfeffer
Salz

Das Rindfleisch wird in Salzwasser ca. 1 1/2 Stunden vorgekocht (die Mettwurst oder die Endchen kommen mit ca. 30 min. aus). Das Stielmus wird gestrüppt (abgestreift) und die Stiele in 2 cm lange Stücke geschnitten (So die Blätter ganz!!! zart sind, kann man sie auch mitverwerten - sie werden kleingeschnitten). Kartoffeln werden geschält und würflig geschnitten.

Stielmusstengel, -blätter und Kartoffeln werden in der Suppe gar gekocht (ca. 20 min.). Danach schüttet man die überflüssige Brühe vom Gemüse ab (sehr!!! lecker aus kleinen Tassen als Suppe zu trinken) und nimmt das Fleisch (oder die Wurst) heraus. Man stampft die Kartoffeln und einen Stich Butter durch, damit das Ganze sämig wird. Das Fleisch wird in Würfel (die Wurst in Scheiben) geschnitten und entweder unter das Gemüse gemischt (die Wurst) oder mit Senf extra gegessen.

Am Tisch steht ein Kännchen mit fetter Sahne (heute nimmt man Creme fraiche) zur beliebigen Verfeinerung des Eintopfes.

Also denn: Haut ma schön rein…

Glück auf!

Helmut

„gestrüppt“
Haha, Gemüse strüppen, hab ich noch nie gehört, muss ich mir merken!

Das Rezept ist ausgedruckt, hört sich deftig und recht lecker an. Mücke tack!