Liebe/-r Experte/-in,
meine Tante, 75 Jahre und selbst Erbin eines stattlichen Vermögens möchte mit einem Teil, ca. 100.000,- Euro etwas für ältere un hilfebedürtige Personen tun.
Ich habe einiges über Stiftungen gelesen und würde gern weitere Infos sammeln, damit ich als helfende Hand, so gut wie möglich einwirken kann, im Vorfeld Fehler vermeiden kann, indem ich Expertenrat annehme.
Wie muss ich eine Stiftung gründen, reicht es, wenn ich die Wünsche aufschreibe, was mit dem Geld geschehen soll, und wie kann ich eine Gemeinnützigkeit erwirken, macht es überhaupt Sinn…
Hallo,
Leider befassen wir uns mit Fragen der Wohngesundheit- Ihre Frage stellt eine rein steuerrechtliche Angelegenheit dar und ich empfehle daher die Inanspruchnahme eines Steuerberaters.
Umfassende Informationen finden Sie aber auch unter:
http://www.stiftungen.org/de/news-wissen/stiftungsgr…
http://www.stiftungen.org/de/publikationen/unsere-pu…
Herzliche Grüße
Josef
Hallo,
Schön das Ihre Tante eine gemeinnütziges Ziel hat. Wie man das Geld am sinnvollsten an den guten Zweck bekommt ist aber meist die Schwierigkeit, wie Sie ja selbst schon festgestellt haben.
Als erstes empfehle ich immer sich über die Ziele des Engagements klar zu werden. Was will ich fördern? Gerade bei Ihrem Thema sehe ich viele Möglichkeiten. Zum Beispiel: Förderung altersgerechten Wohnen, von Mehrgenerationenhäuseren von Altwerden in Gemeinschaft, von Sozialer und bildender Unterstützung und gesundheitlichen Maßnahmen. Ein weites Feld. Mit dieser Frage sehr eng verknüpft ist die Frage, was kann man mit 100.000 Euro für eines oder mehrere dieser Ziele erreichen? Hier spielt auch die Form der „Gabe“ eine entscheidende Rolle:
eigene selbständige Stiftung: Das Kapital bleibt erhalten, aber nur 4-5 % kommen dem guten Zweck als Kapitalertrag jährlich zu Gute. die Verwaltungskosten sind hoch. Vorteil: als Stifterin kann ihre Tante noch zu Lebzeiten als Stiftungsvorstand über den Einsatz des Geldes mitbestimmen und sich einbringen. Zustiftungen von anderen Förderern sind möglich um das Stiftungskapital zu erhöhen. 100 TEuro sind aber nicht viel für ein solches Vorhaben.
Treuhandstiftung. Bürgerstiftungen aber auch Notare bieten an das Vermögen treuhänderisch zu verwalten und für den gewünschten Zeck auszugeben. Spart Verwaltungskosten (insbesondere bei Bürgerstiftungen) und würde bei 100 TEuro eher eine Stiftungsform sein. Der Kapitalertrag bleibt. Eine Einflußnahme ist je nach Treuhandvertrag möglich. Auch andere soziale Einrichtungen haben Stiftungen, die bei solchen Beträgen Stiftung mit dem Namen der Stifterin unter dem Dach ihrer eigenen Stiftung gründen. Meist gehen die Erträge dann an konkrete Gewünschte Projekte der Dachstiftung.
Verbrauchsstiftung. Diese Form ist eher selten. Dabei wird das Kapital langsam für den guten Zweck eingesetzt und verbraucht.
Großspende. Dieser Betrag würde vielen Einrichtungen sehr helfen Projekt zu verwirklichen. Als Spende würde er aber innerhalb von drei Jahren verbraucht und eingesetzt. Aber auch hier könnten langlebigere Projekte unterstützt werden. Das Geld geht dann an eine Organisation ihrer Wahl und wird sofort eingesetzt.
Nun zur Gemeinnützigkeit. Das lohnt sich nur als Treuhandstiftung oder selbständige Stiftung. Sie müssen dafür einen gemeinnützigen Zweck verfolgen. Das sollte bei dem Thema kein Problem sein. Alle Zwecke stehen in §58 Abgabenordnung aufgelistet. Sinn macht das nur, wenn Sie den Zweck so gestalten, das er auch für andere Spender und Stifter interessant ist. Dann können diese nämlich für Ihre Spenden und Zustiftungen eine Spendenbescheinigung erhalten und das Engagement steuerlich geltend machen. Sie sind aber gezwungen das Geld schnell dem Zweck zuzuführen, es sei denn es sind Spenden in den Kapitalstock (Stiftungsvermögen) dann wird auch hier nur das verzinste Kapital eingesetzt.
Bei der Stiftungsgestaltung (Satzung oder Treuhandvertrag) ist Expertenrat unbedingt zu empfehlen. Sowohl vom eigenen Steuerberater als auch von Leuten, die schon Stiftungen gegründet haben.
Je nachdem welche Stiftung sie wählen, sind auch die Anforderungen. Bei der selbständigen Stiftung höher als bei der Treuhandstiftung. Dort übernimmt der Treuhänder bereits vieles für Sie. Eine „Aufschreiben“ reicht da aber auch nicht aus.
Ich hoffe ich konnte schon mal helfen. Sie merken aber das dies keine einfache Entscheidung ist. Es hängt auch viel von den Wünschen Ihrer Tante ab. Gern beantworte ich Ihre Fragen auch direkt. Schauen Sie auf der Seite der Spendenagentur mal vorbei:
Ich habe bereits Stiftungen gegründet und beraten. Ein Beispiel: die Stiftung Naturbewahrung Osterzgebirge
http://www.naturbewahrung-osterzgebirge.de
Viele Grüße
Matthias Daberstiel
Liebe/-r Experte/-in,
meine Tante, 75 Jahre möchte mit ca. 100.000,- Euro etwas für :ältere un hilfebedürtige Personen tun.
Wie muss ich eine Stiftung gründen, reicht es, wenn ich die Wünsche aufschreibe, was mit dem Geld geschehen soll, und wie kann ich eine Gemeinnützigkeit erwirken, macht es überhaupt Sinn…