Stiftzahnprobleme

Hallo Experten,

hab ein tolles Problem:
vor einiger Zeit hatte ich einen Unfall, dabei ist ein Zahn abgebrochen (oben rechts der zweite). Hab das Teil sofort geschnappt und bin damit zum Zahnarzt. Der hat dann etwas rumgebastelt und das Teil mit einem Stift wieder eingesetzt.
Nach etwa einem Jahr ist er plötzlich wieder rausgefallen. Der Zahnarzt hat ihn aus „Kulanz“ erneut wieder eingesetzt.
Vorgestern habe ich Gummibärchen genascht und beim draufbeißen - „knack“, war er wieder weg.
Hab ihn dann mal angeschaut, der Stift schaute gerade mal etwa anderthalb Millimeter raus.
Bin dann wieder in die Praxis (den alten Arzt gibts nicht mehr).
Röntgenbild: der Stift sitzt noch in der Wurzel, rausbohren würde nicht gehen, also wurde die Wurzel heute gezogen.
Ich weiß jetzt nicht wie es weitergehen soll.
War das ein Kunstfehler? Für ein Implantat habe ich momentan kein Geld. Kann man da eine Brücke einbauen?

Danke für jeden Tip

Zeulino

Hallo Zeulino!

Mit Sicherheit war es kein Kunstfehler, dass der Stift abgebrochen ist! Soetwas nennt man Materialermüdung und das kommt nach einiger Zeit schon mal vor. Sicher besteht die Möglichkeit, die Lücke mit einer Brücke zu versorgen. Der Zahnarzt muss die Rö-Bilder ansehen und kann dir sagen, was er empfiehlt. Sprich ihn auf jeden Fall auf FESTPREIS und RATENZAHLUNG an. Dann wird das Ganze für dich vielleicht auch finanziell erträglich. Viel Erfolg! Gruss, Kirsten

Hallo Zeulino,

Ein Stiftbruch per se ist kein Kunstfehler sondern eine Komplikation, die leider immer mal wieder auftritt. Natürlich könnten bei der Versorgung des Zahns mit dem Stift auch Fehler gemacht worden sein, aber das ist aus der Ferne und/oder nachträglich nicht zu beurteilen.

Statt eines Implantates kann man natürlich eine Brücke machen. Dabei werden allerdings die zwei Nachbarzähne abgeschliffen und mit Kronen versorgt. Wenn die Zähne sowieso schon schwer mit Füllungen geschädigt sind, ist dies sicherlich sinnvoll. Wenn die angrenzenden Zähne noch intakt sind, so werden die Zähne durch die Kronen schon geschädigt.

Wenn Du mit „oben rechts der zweite“ den seitlichen rechten Schneidezahn meinst, dann ist eine gute Alternative zur klassichen Brücke die sogenannte Klebebrücke (oder auch Marylandbrücke). Dabei wird der Ersatzzahn nur mit einem kleinen Flügel auf die nicht-sichtbare Hinterseite der Nachbarzähne (oder aucn nur eines Zahns) geklebt.
Das hat den Vorteil, dass man die Nachbarzähne kaum beschleifen muss und sich die Option auf ein Implantat zum späteren Zeitpunkt nicht verbaut.

Meine persönliche Reihenfolge (bei gesunden Zähnen und jungen bis mittalalten Patienten) Implantat - Klebebrücke - normale Brücke

Grüße Christian

Servus Christian,

so toll sehen die Langzeiterfolge aber leider nicht aus:

http://www.utoronto.ca/dentistry/newsresources/evide…

http://www.cadth.ca/media/pdf/L0126_Resin_Bonded_Bri…

Gruß

Kai Müller

Hallo Kai,

Es ist richtig, dass die Versagensrate der Klebebrücke im Vergleich zur konv. Brücke höher ist. Dafür spare ich mir zwei Kronen - mit all den Langzeitfolgen.

Die Reihenfolge war von mir vielleicht etwas zu pauschal formuliert, weil es doch recht vom Einzelfall abhängt, welche Lösung die bessere ist.

Christian