Hallo,
gerade habe ich die Seite gehaltsvergleich.com gefunden, und
kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Bruttogehälter
echt stimmen.
obwohl ich nicht weiß welche Methode zur Mittelwertbildung herangezogen wurde, gehe ich aufgrund der großen Anzahl an Werten davon aus, dass die Durchschnittswerte schon halbwegs passen.
Sogar mit Ausbildung kommt ja anscheinend kaum jemand über
3000 brutto, ich mein, das sind vielleicht 1800 netto, wie
soll davon eine Familie leben??
Zu wenig zum Leben, aber zuviel zum Sterben.
Da es sich um Bruttogehälter handelt ist schwierig zu bewerten, was den Familien netto übrigbleibt. Je nach Familienstand, Anzahl der Kinder usw. unterscheiden sich, die zu zahlenden Steuern. Dann gibt es noch jede Menge Transferleistungen (Kindergeld, Wohngeld etc.), die man als Familie eventuell noch bezieht.
Eine Familie mit nur einem Verdiener durchzubringen war und ist nicht leicht. Man muss nicht nur sparsam leben, sondern das Leben ist dann auch, gemessen an aktuellen Wertvorstellungen, „Spaßarm“. Mit unseren Konsumwünschen ist das natürlich nicht kompatibel. Entweder es arbeiten beide, oder man verzichtet gleich auf Kinder (DINK).
Also, verstehe ich das falsch, sind das nur
Einstiegsgehälter, werden die evtl. von Arbeitgebern
runtermanipuliert um Arbeitnehmer klein zu halten oder habe
ich einfach unrealistische Vorstellungen davon, was ein
angemessenes Bruttogehalt ist?
Es handelt sich nicht um Einstiegsgehälter und es hat auch kein Arbeitgeber etwas daran manipuliert. Ich befürchte Deine Vorstellungen sind einfach nur unrealistisch. Geh mal davon aus, dass diese Gehälter für die betreffenden Leute bereits das Ende der Fahnenstange markieren. Nicht ohne Grund beklagen sich soviele Menschen darüber, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist. Ich möchte gar nicht wissen wieviele Haushalte in Deutschland hoffnungslos überschuldet sind.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/5742/u…
toeinkommen-und-verfuegbares-nettoeinkommen/
Damit kann man nicht viel anfangen, da weitere Informationen fehlen. Insbesondere geht daraus nicht hervor wie die Gehälter verteilt sind.
hiernach sind die Gehälter ja schon relativ deutlich
untertrieben. Das Nettohaushaltseinkommen liegt ja sogar in
Arbeiterhaushalten schon bei 2.700, da kommt ja ein Großteil
der Haushalte bei Gehaltsvergleich.com nicht mal als
Doppelverdiener drauf…
Lies mal dieses Buch hier: So lügt man mit Statistik! Du wirst anschließend vorsichtiger sein, was die Interpretation von Statistiken angeht. Je nachdem welchen Eindruck man erwecken möchte, kann man Statistiken unterschiedlich präsentieren, und somit eine Fehlinterpretation ganz bewußt herbeiführen.
MfG
Stephan