Störendes Brummen von Nachbars Wärmepumpe

Hallo,
die Sache ist nicht neu, es gibt schon diverse Artikel und Berichte
über dieses Thema im Internet. Auch wir sind davon betroffen. Also
eigentlich haben wir ein gutes Verhältnis zu dem Nachbarn, aber die-
ses Brummen von deren Wärmepumpe macht einen echt wahnsinnig! Es ist
absolut nicht zu fassen, dass sich jeder sowas im Wohngebiet in sein
Haus einbauen darf.

Gut, der eine ist Lärmempfindlicher als der andere. Wir sind alle un-
terschiedlich. Aber wir können nicht mal mehr mit offenem Fenster in
der Nacht schlafen. Teilweise gar nicht mehr schlafen! Und tagsüber
raubt es einem auch den letzten Nerv.

Nun meine Fragen: Muss der Nachbar einen Nachweis erbringen, dass d.
Anlage nach den gesetzlichen Bestimmungen korrekt installiert ist?
Wenn ja, wem gegenüber hat er diesen Nachweis zu erbringen? Ansons-
ten dürfte es ja schwierig werden, das nachbarschaftliche Verhält-
nis gut zu erhalten. Man kann ja schlecht beim Nachbar klingeln mit
den Worten: Hallo ich würde gern zusammen mit Ihnen eine Hausbegeh-
ung machen bei Ihnen und mich von der korrekten Installation der An-
lage überzeugen. Das geht doch nicht. Vorgespräche hatten wir schon
und die verliefen im Sand. Oder gleich einen Sachverständigen beauf-
tragen? Aber dann ist das Verhältnis auch im Ar*** und außerdem ist
der so teuer und er muss ja auch in deren Haus rein (das ginge wohl
höchstens im Gerichtsverfahren).

Der Nachbar sagt, er hat den Lärm gemessen und hält die gesetzlichen
Grenzwerte ein. Aber das ist doch Käse! Überhaupt nicht nachweisbar
und jedes Messgerät liefert andere Ergebnisse. Dann müsste da schon
ein amtlicher Sachverständiger gucken und messen.

Also was tun?
Was meint ihr dazu?
Er hat den Nutzen und andere den Schaden (die Beeinträchtigung).

Danke und Gruß,
Yedi386

hallo.

Also was tun?
Was meint ihr dazu?

ich kenne das aus eigener erfahrung (als wärmepumpenbesitzer).
die installationsfirma stellt sich hin und sagt „35dB an der grundstücksgrenze - damit sind wir aus dem schneider!“.
daß derart niederfrequentes brummen durch sämtliche wände dringt, hätte ihm eigentlich egal sein können. war’s aber glücklicherweise nicht.
nach ewigem hin und her, und nach montage diverser schalldämm-maßnahmen haben wir die wärmepumpe versetzen lassen. das grundstück ist - wieder glücklicherweise - groß genug.
hätte das nicht funktioniert, wär’s wohl auf ein gerichtsverfahren hinausgelaufen. und wie auch immer das ausgegangen wäre, das gute verhältnis wäre dahin gewesen.

einzige friedensstiftende maßnahme wäre dann gewesen, für die nacht eine alternative heizung einbauen zu lassen, was natürlich mit erheblichen kosten verbunden gewesen wäre.

gruß

michael

Guten Tag.
Was auch noch helfen könnte, wäre ein Akkustiker. Also ein Fachmann der in der Lage ist, herauszufinden wo und was das Brummen erzeugt.
Oft sind es nur kleine Eingriffe, so zu Beispiel die Verkleidung / Abdeckung der Wärmepumpe von Innen zu Isolieren oder eine andere als die bisherige Schalldämmatte einzubauen.
Oder eine/mehrere Trennwände (aus dem Baumarkt)so aufzustellen oder immer wieder umzusetzen bis das Brummen fast nicht mehr zu hören ist.

MfG Wolfgang

hallo.

Was auch noch helfen könnte, wäre ein Akkustiker. Also ein
Fachmann der in der Lage ist, herauszufinden wo und was das
Brummen erzeugt.

dann aber bitte einen neutralen.
hatten wir leider nicht. die firma unseres akustikers (der eigentlich gar kein richtiger gewesen sein kann, wenn ich’s mir recht überlege) hat schalldämmhauben hergestellt. sündhaft teuer, mit mäßigem effekt. im unteren frequenzbereich hat’s gar nix gebracht, und die höheren frequenzen sind sowieso relativ uninteressant.

gruß

michael

Moin!

Er hat den Nutzen und andere den Schaden (die
Beeinträchtigung).

Welchen Nutzen? Schließlich heizt er letztlich seine Bude mit Strom!
Das der Betrieb einer Wärmepumpe auch die Einhaltung gewisser (Schall-) Emissionsgrenzwerte bedingt ist eh klar. Wenn das Ding nachgewiesenermaßen zu laut ist (unabhängige Gutachter könnten das messen und beurteilen) muß er entsprechendeMaßnahmen ergreifen.
Um des „lieben (nachbarschaftlichen) Frieden willens“ würde ich mir das nicht gefallen lassen. Denn durch fortgesetzte (wenn auch nicht in böser Absicht erfolgende) Lärmbelästigung kann man krank werden.
Sofern also gesetzliche Grenzwerte nicht eingehalten werden, solltest Du um Deiner und der Gesundheit Deiner Familie wegen tätig werden.
Gruß Walter

Bist Du sicher mit 35dB?
Hallo Michael,

bist Du sicher mit 35dB an der Grundstücksgrenze? Ich dachte es
dürften sogar 45 sein. Aber was mich nochmal ganz besonders bren-
nend interessiert ist: Wer macht die Abnahme? Muss der Betreiber
gegenüber irgendeiner Behörde denn keinen Nachweis über die kor-
rekte Installation u. über die Einhaltung aller gesetzlichen Be-
stimmungen erbringen?

Mich wundert ja auch, dass den Betreiber selber das Gebrumme ü-
berhaupt nicht stört. Ist es in den umliegenden Nachbarhäusern
etwa lauter wahrnehmbar (vor allem die tiefen Frequenzen)?

Danke und Gruß,
Yedi386

hallo yedi.

bist Du sicher mit 35dB an der Grundstücksgrenze? Ich dachte
es
dürften sogar 45 sein.

kommt drauf an, ob’s reine wohngebiete sind oder mischgebiete. in mischgebieten gilt 45dB. ich meine sogar, es gibt noch ein zwischending, wo’s maximal 40dB sein dürfen.
aber die werte so pauschal zu definieren ist sowieso kokolores: ein alles durchdringender bass stört den schlaf auch mit 25dB. und wenn der schall bis zu nachbars haus mit dem pegel ankommt…

Aber was mich nochmal ganz besonders
bren-
nend interessiert ist: Wer macht die Abnahme? Muss der
Betreiber
gegenüber irgendeiner Behörde denn keinen Nachweis über die
kor-
rekte Installation u. über die Einhaltung aller gesetzlichen
Be-
stimmungen erbringen?

nein. der betreiber hat aber natürlich das risiko, daß im streitfall nicht unerhebliche kosten auf ihn zukommen können.

Mich wundert ja auch, dass den Betreiber selber das Gebrumme
ü-
berhaupt nicht stört. Ist es in den umliegenden Nachbarhäusern
etwa lauter wahrnehmbar (vor allem die tiefen Frequenzen)?

das kommt drauf an, wie die pumpe aufgestellt ist. „betreiberfreundlich“ macht man die hauptrichtung der schallausbreitung natürlich vom eigenen haus weg und sorgt für genügend abstand.
im haus hört man es - je nach größe der anlage - schon, und mitunter stört es einen auch. aber beim nachbar kann’s je nach den örtlichen gegebenheiten deutlich lauter sein.

gruß

michael