Stoiber: Nicht ohne meinen Münte

Moin,
was Stoiber in den letzten Wochen so abgezogen hat, ist doch selbst mit dem Begriff Realsatire nicht mehr treffend zu beschreiben. Erst setzt er alles daran, mit seinen wirren und unverschämten Äußerungen ein möglichst schlechtes Wahlergebnis für die Union einzufahren, so dass selbst seine Weggefährten das Unverständnis nicht mehr verbergen können. Dann macht er seiner kaum designierten Chefin sofort die Richtlinienkompetenz streitig.
Dann lässt er bis auf den letzten Drücker offen, ob er sich traut nach Berlin zu kommen - und welches Amt ihm dort denn genehm wäre. Kaum hat er den Zuschlag, führt er sich auf wie ein Kleinkind im Sandkasten, das noch mehr Förmchen haben will, obwohl er alle anderen Kinder schon abgezockt hat. Und dazu passt die jüngste Posse. Wie ein bettnässender Vierjähriger will Stoiber nur in den Berliner Kindergarten, wenn auch sein bester Freund, der kleine Münte, mitkommt. Und Unterdessen brechen in München Klein-Günter und Klein-Erwin in Tränen aus…
Ein Fall für die Super-Nanny oder doch eher für die Weißkittel?

Gruß
André

.

Hallo Andre!

…will Stoiber nur in den Berliner Kindergarten,
wenn auch sein bester Freund, der kleine Münte, mitkommt.

Viele Interpretationen der Vorgänge sind möglich, z. B. diese: Manche als sozial angesehenen Träume werden zukünftig auf der Strecke bleiben müssen. Es zeichnet sich ab, daß diese Einsicht in der Führung einer der Koalitionsparteien nicht mehrheitsfähig ist, die Ziele also vorhersehbar verfehlt werden. Wer hat schon Lust, sich auf ein totes Pferd zu setzen, um damit ins Rennen zu gehen?

Gruß
Wolfgang

Hi

Viele Interpretationen der Vorgänge sind möglich, z. B.
diese: Manche als sozial angesehenen Träume werden zukünftig
auf der Strecke bleiben müssen. Es zeichnet sich ab, daß diese
Einsicht in der Führung einer der Koalitionsparteien nicht
mehrheitsfähig ist, die Ziele also vorhersehbar verfehlt
werden. Wer hat schon Lust, sich auf ein totes Pferd zu
setzen, um damit ins Rennen zu gehen?

Also ist Stoiber der Lafontaine der CSU?

Gruß
André

Hallo Andre!

Also ist Stoiber der Lafontaine der CSU?

Läßt sich die derzeitige Gemengelage überhaupt an einzelnen Personen festmachen? Das Ergebnis der Bundestagswahl und die anschließenden Sondierungen ließen nur mit der großen Koalition eine Regierungsbildung möglich erscheinen. Dabei sind Ziele zu verfolgen, die in deutlich schwächerer Form schon Kanzler Schröder das Handtuch werfen ließen.

Es kracht in den großen Volksparteien in allen Ecken. Mitglieder von C-Parteien gehen mit öffentlichen Finanzen nicht sinnvoller um als Sozialdemokraten. Das läßt sich abgesehen von ganz seltenen Ausnahmen in tausenden Kommunen beobachten. Das Schwimmbad, die neue Sporthalle für ein paar Millionen, das neue Rathaus, natürlich reichlich Personal und Zuwendungen für die jeweils eigene Klientel bindet man sich überall ans Bein, sehr weitgehend unabhängig von den zur Verfügung stehenden Einnahmen. Dann wurden und werden eben Schulden gemacht. Solche Leute kommen nach Jahrzehnten gewohnter Verfahrensweise nicht ohne weiteres zur Einsicht, die Ausgaben an den Einnahmen orientieren zu müssen. Auf Bundesebene das gleiche Spiel. Dabei ist es eher Zufall, ob ein CDU- oder ein SPD-Vortänzer von den eigenen Leuten weggeekelt wird. Ich gehe davon aus, daß nötige Maßnahmen zur Liberalisierung, Deregulierung, Verschlankung und ein Ende der Neuverschuldung im Parteivolk beider großer Volksparteien nicht populär sind und auf massiven Gegenwind treffen. Die grundsätzliche Richtung ist umstritten.

Dieses Land hängt nicht an Herrn Müntefering und auch nicht an Herrn Stoiber. Beide Männer sind keine besonders herausragenden Visionäre, die irgendeine Lücke hinterlassen. Ich halte es nicht für bedeutsam, ob diese Leute Ministerposten in einer Bundesregierung bekleiden oder nicht.

Gruß
Wolfgang

Ich finds auch prima…
…das wir so vielleicht mit dem blassen, initiativlosen Münte gleich noch den selbstverliebten, nervenden Stoiber loswerden könnten.
Das wäre doch eine Art Vorweihnachtsgeschenk und dürfte die Koalitionsverhandlungen eigentlich nur verbessern.
Meint
Branden

Treffender kann man es nicht sagen! Spitze!(otw)
.

Gruppenbild mit Dame
Stoiber passt so schön zu Kohl, Schäuble, Merz & Co

meint maxet.

Das fehlende Machtwort bzgl. ressortzuschnitt bekommt jetzt einen ganz anderen touch.

Stimmt. Wahrscheinlich hat Merkel Münte dazu angestiftet, um den bayerischen Giftzwerg loszuwerden.
Im ZDF wurde kolportiert, es habe am Sonntag einen „handfesten und lautstarken“ Streit zwischen Merkel und Stoiber gegeben, weil sie kein Machtwort zu Edis Gunsten gesprochen habe. Stoiber hat wohl nur auf einen Anlass gewartet, um die Segel zu streichen.

Gruß
André

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Stoiber hat völlig recht.
Tach auch!

was Stoiber in den letzten Wochen so abgezogen hat, ist doch
selbst mit dem Begriff Realsatire nicht mehr treffend zu
beschreiben.

Ich gehe mit.

Erst setzt er alles daran, mit seinen wirren und
unverschämten Äußerungen ein möglichst schlechtes Wahlergebnis
für die Union einzufahren, so dass selbst seine Weggefährten
das Unverständnis nicht mehr verbergen können. Dann macht er
seiner kaum designierten Chefin sofort die
Richtlinienkompetenz streitig.

Ich gehe mit.

Dann lässt er bis auf den letzten Drücker offen, ob er sich
traut nach Berlin zu kommen - und welches Amt ihm dort denn
genehm wäre.

Das war einfach nur Taktik, um möglichst viel für sich herauszuholen. Halte ich für unproblematisch.

Kaum hat er den Zuschlag, führt er sich auf wie
ein Kleinkind im Sandkasten, das noch mehr Förmchen haben
will, obwohl er alle anderen Kinder schon abgezockt hat.

Stimmt nicht, niemand wurde „abgezockt“. Für Deutschland wäre es umso besser gewesen, je mehr Bereiche Stoiber bekommen hätte.

Und
dazu passt die jüngste Posse. Wie ein bettnässender
Vierjähriger will Stoiber nur in den Berliner Kindergarten,
wenn auch sein bester Freund, der kleine Münte, mitkommt. Und
Unterdessen brechen in München Klein-Günter und Klein-Erwin in
Tränen aus…

So ist das viel zu kurz gedacht.
Durch die Wahl von Frau Nahles machte die SPD einen Linksruck. Müntefering gab, wie ich im übrigen meine vollkommen verständlicherweise, auf.
Er war jedoch Stoibers Hauptansprechpartner und neben Schröder, mit dem Stoiber nichts anfangen kann, der Hauptgarant für den vereinbarten Kurs, welchen die SPD in den Koalitionsverhandlungen und v.a. in der Regierung für die nächsten 4 Jahre steuiern sollte.
Diese Voraussetzungen gibt es nun nicht mehr, es ist mit ewigen Querelen durch den linken Flügel der SPD zu rechnen und v.a. damit, dass die neue Regierung niemals 4 Jahre durchhalten würde.

Weshalb also sollte Stoiber für 2 Jahre in Berlin und einen unrühmichen Abgang (den es für alle an der kommenden Regierung beteiligten Politiker zwangsläufig geben wird) seinen sicheren Posten in BAyern aufgeben? Einen Rückzug gäbe es nämlich nicht, da sitzen dann Huber oder Beckstein.

Somit hat Stoiber nichts anderes gean, als eine nachvollziehbare Entscheidung zu treffen.

Ein Fall für die Super-Nanny oder doch eher für die
Weißkittel?

Eher für den Verfassungsschutz, sollte nun wieder über rot-rot-grün gesprochen werden…

Grüße,

Mathias

Hi

Kaum hat er den Zuschlag, führt er sich auf wie
ein Kleinkind im Sandkasten, das noch mehr Förmchen haben
will, obwohl er alle anderen Kinder schon abgezockt hat.

Stimmt nicht, niemand wurde „abgezockt“. Für Deutschland wäre
es umso besser gewesen, je mehr Bereiche Stoiber bekommen
hätte.

Nun ja, darüber kann man nun wirklich streiten. Deutschland ist nicht Bayern. Darüber war sich Stoiber wohl immer auch im Klaren, daher sein Zaudern. Seine bundespolitische Bilanz würde mit seinen bayerischen Erfolgen kaum mithalten können. Außerdem: Wer so schnell den Bettel hinschmeißt, nachdem er sich so großmäulig als einzig wahren Notwender profiliert hat, an dessen politischer Kompetenz und Aufrichtigkeit lässt sich doch trefflich zweifeln. (siehe Lafo)

Durch die Wahl von Frau Nahles machte die SPD einen Linksruck.
Müntefering gab, wie ich im übrigen meine vollkommen
verständlicherweise, auf.
Er war jedoch Stoibers Hauptansprechpartner und neben
Schröder, mit dem Stoiber nichts anfangen kann, der
Hauptgarant für den vereinbarten Kurs, welchen die SPD in den
Koalitionsverhandlungen und v.a. in der Regierung für die
nächsten 4 Jahre steuiern sollte.
Diese Voraussetzungen gibt es nun nicht mehr, es ist mit
ewigen Querelen durch den linken Flügel der SPD zu rechnen und
v.a. damit, dass die neue Regierung niemals 4 Jahre
durchhalten würde.

Der befürchtete Linksruck der SPD war nicht der Grund für Stoibers Abgang. Stoiber hat sich ja schon vorher, als Schwarz-Gelb noch als Ziel stand, gewunden. Sein Zaudern und ständiges Hin und Her rührt daher, dass er um die Unterschiede zwischen Berlin und München weiß. Außerdem gibt es ja noch einen Koalitionsvertrag. Der ist zur Hälfte im Kasten und Münte und Schröder werden auch weiter die Verhandlungen für die SPD führen - und das sicherlich, ohne sich von Nahles oder Schreiner reinreden zu lassen.

Weshalb also sollte Stoiber für 2 Jahre in Berlin und einen
unrühmichen Abgang (den es für alle an der kommenden Regierung
beteiligten Politiker zwangsläufig geben wird) seinen sicheren
Posten in BAyern aufgeben? Einen Rückzug gäbe es nämlich
nicht, da sitzen dann Huber oder Beckstein.

Also ging es ihm von Anfang an nur um sich selbst und nicht darum, dass „Deutschland wieder in der Champions League spielen“ kann?

Ein Fall für die Super-Nanny oder doch eher für die
Weißkittel?

Eher für den Verfassungsschutz, sollte nun wieder über
rot-rot-grün gesprochen werden…

Naja, so weit wirds nicht kommen. Eher spaltet sich die SPD auf und Münte gründet eine eigene Glück-auf-Partei.

Gruß
André

Hallo!

Kaum hat er den Zuschlag, führt er sich auf wie
ein Kleinkind im Sandkasten, das noch mehr Förmchen haben
will, obwohl er alle anderen Kinder schon abgezockt hat.

Stimmt nicht, niemand wurde „abgezockt“. Für Deutschland wäre
es umso besser gewesen, je mehr Bereiche Stoiber bekommen
hätte.

Nun ja, darüber kann man nun wirklich streiten.

Eigentlich bin ich der Ansicht, dass man das nicht mehr kann, aber selbstverständlich hat jeder Mensch das Recht auf seine eigenen Ansichten.

Deutschland
ist nicht Bayern. Darüber war sich Stoiber wohl immer auch im
Klaren, daher sein Zaudern. Seine bundespolitische Bilanz
würde mit seinen bayerischen Erfolgen kaum mithalten können.

Natürlich nicht, aber niemand anders der nun als Wi-Minister in Frage kommenden Kandidaten würde mit seiner Bilanz mithalten können.
Davon bin ich, frei nach Gerd Schr., „völlich überzeucht“.

Außerdem: Wer so schnell den Bettel hinschmeißt, nachdem er
sich so großmäulig als einzig wahren Notwender profiliert hat,
an dessen politischer Kompetenz und Aufrichtigkeit lässt sich
doch trefflich zweifeln. (siehe Lafo)

Diesen vergleich halte ich für unangebracht.

Durch die Wahl von Frau Nahles machte die SPD einen Linksruck.
Müntefering gab, wie ich im übrigen meine vollkommen
verständlicherweise, auf.
Er war jedoch Stoibers Hauptansprechpartner und neben
Schröder, mit dem Stoiber nichts anfangen kann, der
Hauptgarant für den vereinbarten Kurs, welchen die SPD in den
Koalitionsverhandlungen und v.a. in der Regierung für die
nächsten 4 Jahre steuiern sollte.
Diese Voraussetzungen gibt es nun nicht mehr, es ist mit
ewigen Querelen durch den linken Flügel der SPD zu rechnen und
v.a. damit, dass die neue Regierung niemals 4 Jahre
durchhalten würde.

Der befürchtete Linksruck der SPD war nicht der Grund für
Stoibers Abgang. Stoiber hat sich ja schon vor, als
Schwarz-Gelb noch als Ziel stand, gewunden. Sein Zaudern und
ständiges Hin und Her rührt daher, dass er um die Unterschiede
zwischen Berlin und München weiß.

Klar. Er würde nur nach Berlin gehen, wenn er dort auch Chancen sieht. Das kann er nun nicht mehr.

Außerdem gibt es ja noch
einen Koalitionsvertrag. Der ist zur Hälfte im Kasten und
Münte und Schröder werden auch weiter die Verhandlungen für
die SPD führen - und das sicherlich, ohne sich von Nahles oder
Schreiner reinreden zu lassen.

Das kann nicht Dein Ernst sein.
Was glaubst Du, wird wohl in der Regierung los sein, wenn man nun die Linken übergeht? In 1 Jahr wären Neuwahlen, denn die Linke würde im Parlament gegen alles stimmen.

Weshalb also sollte Stoiber für 2 Jahre in Berlin und einen
unrühmichen Abgang (den es für alle an der kommenden Regierung
beteiligten Politiker zwangsläufig geben wird) seinen sicheren
Posten in BAyern aufgeben? Einen Rückzug gäbe es nämlich
nicht, da sitzen dann Huber oder Beckstein.

Also ging es ihm von Anfang an nur um sich selbst und nicht
darum, dass „Deutschland wieder in der Champions League
spielen“ kann?

Es ging ihm um beides, wie ich schätze. Das macht ihn im vergleich zu den Akteuren der SPD/SED/Grünen schon zum politischen Altruisten…

Ein Fall für die Super-Nanny oder doch eher für die
Weißkittel?

Eher für den Verfassungsschutz, sollte nun wieder über
rot-rot-grün gesprochen werden…

Naja, so weit wirds nicht kommen. Eher spaltet sich die SPD
auf und Münte gründet eine eigene Glück-auf-Partei.

…mit wem koaliert die dann…?

Grüße,

Mathias

Hi!

Weshalb also sollte Stoiber für 2 Jahre in Berlin und einen
unrühmichen Abgang (den es für alle an der kommenden Regierung
beteiligten Politiker zwangsläufig geben wird) seinen sicheren
Posten in BAyern aufgeben? Einen Rückzug gäbe es nämlich
nicht, da sitzen dann Huber oder Beckstein.

Somit hat Stoiber nichts anderes gean, als eine
nachvollziehbare Entscheidung zu treffen.

Nachvollziehbar?

Da hat jemand wochenlang sein Maul weit aufgerissen:
„Ich bin bereit, unter der Richtlinienkompetenz von Frau Merkel einen Beitrag zu leisten für Deutschland in einem guten Kabinett.“ (O-Ton Stoiber). Aber kaum gibt’s ein kleines Problem, schmeißt der Herr die Brocken hin, anstatt die Krise konstruktiv anzupacken (ich mag gar nicht daran denken, dass dieser Mensch vor drei Jahren um ein Haar Bundeskanzler geworden wäre).

Da wirft jemand dem politischen Gegner vor, „Tugenden wie Anstand, Disziplin und Fleiß“ (O-Ton Stoiber) den Garaus gemacht zu haben und das ganze Land mit „organisierter Verantwortungslosigkeit“ (O-Ton Stoiber) zu überziehen, zieht dann aber den eigenen Egoismus dem Dienste am Lande vor: Was kümmert mich Deutschland, wenn ich in Bayern König sein kann?

Interessanterweise ähnelt Stoibers Flucht nach München der Rotation Lafontaines. Zwar wechselt Stoiber nicht die Partei, aber er wird - in bester CSU-Tradition (F.J.Strauß lässt grüßen) - gegen jede wie auch immer geartete Regierung in Berlin schießen.

Kurzum: Statt in Berlin was zu schaffen (mit Anstand, Disziplin und Fleiß) , begeht Stoiber Fahnenflucht. Der Mann hat sich endgültig lächerlich gemacht und gehört ganz schnell aufs Altenteil. Mögen Beckstein und Huber die Messer wetzen!

Grüße
Heinrich

Hi!

Weshalb also sollte Stoiber für 2 Jahre in Berlin und einen
unrühmichen Abgang (den es für alle an der kommenden Regierung
beteiligten Politiker zwangsläufig geben wird) seinen sicheren
Posten in BAyern aufgeben? Einen Rückzug gäbe es nämlich
nicht, da sitzen dann Huber oder Beckstein.

Somit hat Stoiber nichts anderes gean, als eine
nachvollziehbare Entscheidung zu treffen.

Nachvollziehbar?

Da hat jemand wochenlang sein Maul weit aufgerissen:
„Ich bin bereit, unter der Richtlinienkompetenz von Frau
Merkel einen Beitrag zu leisten für Deutschland in einem guten
Kabinett.“ (O-Ton Stoiber).

Nun wird es kein „gutes Kabinett“ mehr, sondern ein von Anfang an zerstrittener Quatschclub.
Da würde ich auch nicht mehr mitmachen.

Aber kaum gibt’s ein kleines
Problem, schmeißt der Herr die Brocken hin, anstatt die Krise
konstruktiv anzupacken (ich mag gar nicht daran denken, dass
dieser Mensch vor drei Jahren um ein Haar Bundeskanzler
geworden wäre).

Er hätte keine Chance mehr und würde seine Karriere verheizen.
Mit ihm als Kanzler hätten wir zudem in 2007 einen ausgeglichenen Haushalt. Leider waren die Deutschen auch damals schon zu dumm, das zu verstehen.

Da wirft jemand dem politischen Gegner vor, „Tugenden wie
Anstand, Disziplin und Fleiß“ (O-Ton Stoiber) den Garaus
gemacht zu haben und das ganze Land mit „organisierter
Verantwortungslosigkeit“ (O-Ton Stoiber) zu überziehen, zieht
dann aber den eigenen Egoismus dem Dienste am Lande vor: Was
kümmert mich Deutschland, wenn ich in Bayern König sein kann?

Er kann nichts mehr ausrichten in Berlin.
Die Regierungskoalition ist jetzt eine Totgeburt, in 1-2 Jahren gibt es spätestens Neuwahlen.
Dann kann er wieder mitspielen.

Interessanterweise ähnelt Stoibers Flucht nach München der
Rotation Lafontaines.

Dieser Vergleich ist Blödsinn.

Zwar wechselt Stoiber nicht die Partei,
aber er wird - in bester CSU-Tradition (F.J.Strauß lässt
grüßen) - gegen jede wie auch immer geartete Regierung in
Berlin schießen.

Natürlich. Und sie wird ihm beste Angriffspunkte bieten.

Kurzum: Statt in Berlin was zu schaffen (mit Anstand,
Disziplin und Fleiß) , begeht Stoiber Fahnenflucht.

Keineswegs. Er vertagt sich nur.
Und das macht, wie gesagt, Sinn.

Der Mann
hat sich endgültig lächerlich gemacht und gehört ganz schnell
aufs Altenteil. Mögen Beckstein und Huber die Messer wetzen!

Gott bewahre!

Grüße,

Mathias