Stornierte Reise

Hallo liebe Experten,

im August 2012 haben wir eine zweiwöchige Bootstour mit einer Motorbootyacht gemietet. Diese kostete 1050€ (die im voraus zahlen mussten). Diese sollte vom 18.05.2013 bis 01.06.2013 stattfinden. Anfang Mai wurde das Boot erstmal für 2013 vermietet. Dabei ging das Boot kaputt. Man konnte uns ewig nichts sagen wie der Stand der Dinge ist und hielt uns nur hin. Am 22.05.2013 kam Abends der Anruf das die Reise nicht stattfinden wird, da das Boot immer noch nicht ganz gemacht wurde. Bis zum heutigen Tage hat er uns das Geld nicht zurücküberwiesen, trotz mehrfacher Anschreiben und E-Mails. Was können wir machen um unserer Geld zurückzubekommen. Der Bootsverleiher hat leider seinen Wohnsitz in Ungarn.

Vielen Dank vorab.

Hallo Ramona,
das ist ein beliebter Trick in Ungarn.

Wenn du keine Rechtschutzversicherung hast und gutem Geld nicht noch gutes Geld hinterher werfen willst, dann belaste Dich nicht weiter mit diesem verunglückten Urlaub. Wenn der angebliche Bootsverleiher ehrlich wäre, hätte er schon längst geantwortet. Alles deutet auf einen Betrüger hin. Aber man weiß es nicht.

Freilich hast Du einen Rechtsanspruch auf Rückzahlung. Vermutlich wirst Du den Anspruch aber mangels Masse nicht durchsetzen können. Dann zahlst Du nur für den deutschen Rechtsanwalt, den ungarischen Korrespondenzanwalt, das ungarische Gericht, den ungarischen Gerichtsvollzieher. Das werden viele tausend Euro sein, mit denen Du in Vorschuss gehen musst. Ob Du diese Kosten wieder siehst ist ebenso mehr als zweifelhaft.

Ungarn ist kein Rechtsstaat wie Deutschland.

Ich kann jedem Leser nur empfehlen, Vorauszahlungen nach Ungarn (und andere nicht mitteleuropäischen Länder) nur über deutsche Reisebüros gegen Sicherungsschein oder über PayPal laufen zu lassen. Dann bekommt man wenigstens das Geld zurück, und hat den Schaden nur hinsichtlich vertaner Urlaubszeit.

Viele Grüße,
Dagwyna

Hallo,

ihr habt direkt bei dem Bootsvermieter gebucht und das Geld auf ein ausländisches Konto überwiesen? Oder habt Ihr das über einen Vermittler in Deutschland gemacht.

Wenn Du mir diese Details mitteilst, kann ich mehr sagen.

Hallo,

wenn der Anbieter nicht auf die Anfragen reagiert, bleibt nur der Gang zum Anwalt und selbst dann wird es schwierig sein, an das Geld zu kommen, da der Beklagte im Ausland sitzt. Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, sollten Sie sich juristisch beraten lassen, aber ohne können Sie nur hoffen, das der Betreiber doch noch reagiert und das Geld überweist, da der Klageweg dann einfach zu teuer wäre.

Bleibt nur, beim nächsten Mal versuchen, einen Anbieter mit Sitz in Deutschland zu finden oder auf eine Anzahlung zu bestehen und den Restbetrag erst kurz vor Reise zu zahlen (am besten vom Konto oder Kreditkarte abbuchen lassen, dann kann man bei Problemen sofort von der Hausbank zurückbuchen lassen - bei Überweisung haben sie kein Anspruch auf eine Rückbuchung)

hallo Ramona,
über welchen Veranstalter hast du denn gebucht?
Wenn du privat gebucht haben solltest kann ich dir nicht weiterhelfen weil die Gesetzeslage dort eine andere ist.
Viel Glück

Hallo,
wir haben das Boot im Internet gefunden bei Jelena Team Ungarn.Das war über HappyCharter verlinkt. Das Geld ging aber auf ein deutsches Konto. Da mussten das Geld selber überweisen, daher kann uns die Bank auch nicht helfen. Auch unsere Rechtsschutzversicherung übernimmt den Fall nicht, da es sich um ein Motorboot handelt.

Liebe Grüße

Ok, wer ist der Reiseveranstalter? Happy Charter oder der ungarische Vermieter? Mit wem habt ihr den Vertrag?

Happy Charter ist nur eine Plattform im Internet wo Boote zur Vermietung angeboten werden. Das Boot selber ging über den ungarischen Vermieter.

Leider ist das nicht besonders klug gewesen direkt über einen ungarischen Vermieter zu buchen.

Ihr habt nun folgende Möglichkeiten:

Prüft die Vermittlerbedingungen von HappyCharter. Vielleicht könnt ihr die in die Pflicht nehmen.

oder

Wer ist der Geldempfänger gewesen? Könnte auch sein, dass der deutsche Kontoinhaber krumme Geschäfte mit dem Vermieter macht

oder

Ihr erstattet Anzeige

Hallo,
m.E. gilt hier EU-Recht. Setze schriftlich eine letzte Frist von 10 Tagen. Ist das Geld bis dahin nicht da, einen Zahlungsbefehl schicken. Keine Ahnung wie das geht, evtl. die Botschaft einschalten oder wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast einen kompetenten Rechtsanwalt beauftragen.
Gruß Charly-Heinz