Strafe durchziehen trotz Entschuldigung ?!

Hi,

wenn es sich nur um Einzelfälle handelt, bin ich deiner
Meinung.
Die Frage ist jedoch, ob der Ablauf bei diesen Situationen
schon regelmäßig so ist.

Glücklich sind die Familien in nicht sesshaften Völkern,
da gibt es weder Spielzeug, was man liegenlassen kann,
noch eine Zimmer, wo man es liegenlassen könnte, noch
einen Fernseher, auf dessen Konsum hin man seine Umwelt
manipulieren muss.

Dann hätte das Kind bereits gelernt, dass es - wenn es sich
nur entschuldigt - nie mit Konsequenzen rechnen muss.

Ja, denn was bedeuten „Konsequenzen“ in diesem Falle? Wie
das Kind gegenüber dem Umweltfaktor „Eltern“ operieren muss,
um den Punkt des schwächsten Frontabschnittes und des
leichtesten Sieges zu finden.

Ohne empathisches Hineinversetzen des Kindes in die
Situation der Eltern („es gefällt mir nicht, dass dies
und jenes hier liegt“) ist der Übergang von Erziehung
zu Dressur imho schwer zu vermeiden.

Grüße

CMБ

1 Like

Hallo PECOS,

den Fall kenn ich von meiner großen (7) nur zu gut. Sie darf an WOchentagen genau 1/2 Stunde am Tag fernsehen (KIKA 18:30 bis 19:00). Diese Zeit ist ihr auch wichtig und die Strafe dann hart.
Wir lassen das Fernsehverbot bestehen, sind aber gleichzeitig nach erfolgter Entschuldigung besonders lieb (in den Arm nehmen, trösten, etc).
Sie hat zu Beginn versucht, das Fernsehverbot einzutauschen („Dann brauchst Du mir keine Gutenachtgeschichte vorzulesen“).
Da haben wir ihr klargemacht, daß wir uns auf solche Händel nicht einlassen. Die Gutenachtgeschichte gibt es immer, unabhängig von ihrem Verhalten, unsere Liebe und Zuneigung wird sie niemals verlieren, aber das Fernsehverbot bleibt bestehen.

Liebe Grüße,

Max

Durchziehen, auch wenn es sogar für Dich hart ist.
Biete ihm aber eine variante an, zB ein Brettspiel mit Dir.

Grundsätzlich soll sich das kind immer entschuldigen, auch wenn es eine strafe bekommt

Gruss
Beat

Hallo

ich würde auch empfehlen, eine angekündigte Strafe durchzuführen.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man sonst dem Kind beibringt, diese Strafankündigung nicht ernst zu nehmen, das Verbotene zu tun und zu ewarten, dass mit einer Entschuldigung gut ist.

Das Kind muss dann später in einem schmerzhaften Prozess lernen, dass andere Leute es durchaus ernst meinen, wenn sie einmal was sagen. Es dauert dann auch sehr lange, bis das Kind dies begreift, weil es möglicherweise fest in seinem Bewusstsein verankert hat, dass alles erlaubt ist und eine Entschuldigung alles wieder gut macht.

Ich würde sagen, dass es optimal wäre, wenn im Normalfall das gilt, was angekündigt wurde, und dass in Ausnahmefällen (höchstens jedes 4. Mal) eine Entschuldigung irgendwas bewirkt, so dass das Kind mitkriegt, dass es so was auch gibt.

Man kann ja kleinen Kindern durchaus ein Paradies bauen, aber wenn man es damit übertreibt, ist die spätere Kindheit und Jugend, wenn die Kinder nicht mehr so niedlich sind und Außenkontakte wichtiger werden, eine große Enttäuschung.

Viele Grüße
Thea

PS: Eine Absprache mit der Partnerin würde ich auch ganz vehement verlangen. Eltern sind übrigens gesetzlich dazu verpflichtet, sich über die Erziehung zu einigen.

Hallo,

Fernsehverbot (und Fernsehen überhaupt) als
Disziplinierungsmittel ist problematisch. Bei Interesse
erzähle ich mehr darüber.

Ich denke er meinte es so:
Fernsehen sollte weder Strafe, noch Belohnung sein. Erstens ist es zweifelhaft, ob Fernsehen für das Kind eine Belohnung ist, da Fernsehen dem Kind eher schadet.

Außderdem sollten Strafen immer mit dem Fehlverhalten im Zusammenhang stehen.
richtig: Z.B. Kind nimmt mein Keksebacken dem Bruder den Teig weg und wirft mit den Streuseln nach ihm --> Ausschluss vom Kekesebacken
falsch: Kind quengelt auf dem Weihnachtsmarkt --> es gibt keine Gutenachtgeschichte
Was macht daher ein Fernsehverbot sinnvoll?

Gruß
Tato

Fernsehen sollte weder Strafe, noch Belohnung sein. Erstens
ist es zweifelhaft, ob Fernsehen für das Kind eine Belohnung
ist, da Fernsehen dem Kind eher schadet.

Ja, und wenn das Fernsehen schon eine solche Bedeutung erlangt hat, daß es als Belohnung, bzw. sein Entzug als Strafe taugt, dann sind wir nicht mehr im Gesunden.

Außderdem sollten Strafen immer mit dem Fehlverhalten im
Zusammenhang stehen.

In dem Alter braucht es das noch lange nicht.

weg und wirft mit den Streuseln nach ihm --> Ausschluss vom
Keksebacken

Und solche Beziehungsstrafen - also Liebesentzug - bringe ich nicht übers Herz.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Warum: ‚Nichtfernsehen ist immer gut‘??? (owT)
.

Hallo Pecos,

ich bin zwar keine Expertin, aber ich würde die Strafe trotzdem durchziehen. Du solltest aber mit deinem Sohn darüber reden wieso. Ich würde ihm sagen, dass du es schön findest, dass er sich entschuldigt hat, ihm aber andererseits erklären, dass sein Verhalten nicht richtig war und dass deswegen z.B. das Fernsehverbot trotzdem gilt.

Wenn du bei Entschuldigungen jedesmal auf die Strafe verzichtest, kommt dein Kind irgendwann dahinter, was er mit Entschuldigungen erreichen kann. Das kann zur Folge haben, dass seine Entschuldigungen irgendwann nicht mehr von Herzen kommen, sondern nur noch Mittel zum Zweck sind.

Viele Grüße

Phoebe

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Hi Pecos!

Vorab: Ich habe die anderen Antworten noch nicht gelesen.

Meine Meinung:
Wenn er in der Phase des Heulens und „Um-Verzeihung-bittend-und-1000-Küßchen-gebend“ bereit ist, das Zeug aufzuräumen (und die Entschuldigung ehrlich war), würde ich die Strafe annullieren. Aber auf jeden Fall, würde ich ihn sagen, daß es so nicht geht und in Zukunft nicht mehr sooooooooo viel Verständnis auffinden wird. Und tatsächlich würde ich das so machen.

Das ist meine Meinung und wie ich mit meinem David machen würde.

Wunderschöne Weihnachten und einen tollen, gesunden 2005 wünscht Dir
Helena