Strahlenbelastung Kanaren?

Die Kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs, und auf manchen Vulkanschloten kann man kochen.

In den Tiefen der Schluchten ist man umgeben von steilen Felswänden, die nicht von Wasser so „abgehobelt“ worden sind, sondern von Lava. Wie bei einem durchgeschnittenen Blätterteig kann man da die Schichten der einst ins Meer geströmten Lava erkennen.

Bei so viel Vulkanismus und der riesigen Strahlungsflächen der senkrechten glatten Felshänge kann ich mir vorstellen, daß die natürliche radioaktive Strahlung sicher viel höher liegt als in anderen Ländern.

Wer weiß darüber bescheid?

Hallo Schorsch

Bei so viel Vulkanismus und der riesigen Strahlungsflächen der
senkrechten glatten Felshänge kann ich mir vorstellen, daß die
natürliche radioaktive Strahlung sicher viel höher liegt als
in anderen Ländern.

natürliche Radioaktivität liegt nur dann vor, wenn in den Felsen Thorium und/oder Uran vorkommen. Das ist z.B. häufig bei Graniten so.
Sind die nicht vorhanden, strahlt a wenig bis nichts.

Übrigens sind Kaliumsalze auch leicht radioaktiv. Wenn Du also mal mit Kali gedüngt hast…
Ich wag gar nicht dran zu denken.
Das gesamte Argon in der Atmosphäre stammt aus dem radioaktiven Kalium.

Gandalf

Servus Schorsch

Aufgrund des Zusammensetzung der Laven (Basaltisch bis Alkalibasaltisch sowie deren Differenziationsprodukte… Trachyte und Alkalitrachyte/Basanite/Phonolite) ist nicht von einer signifikant höheren Strahlenbelastung auf den kanarischen Inseln auszugehen.

In derartigen Schmelzen kommt es im allgemeinen nicht zur Anreicherung von Uran und Thorium. Die meist etwas erhöhten Kaliumgehalte sollten die natürliche Strahlenbelastung nicht Großartig verstärken.

Gruß
Mike

Danke für die Antworten. Kann jemand Meßergebnisse aus diesen Gebieten liefern?

In meiner laienhaften Vorstellung muß ich sagen, ich bin überwältigt gewesen, z.B. im Valle Gran Ray, von solchen kolossalen, senkrecht stehenden Felswänden umgeben gewesen zu sein. Man sah deutlich die erkaltete Lava der Vulkanschlote in diesen Wänden wie in einem Präparateschnitt unter dem Mikroskop.

Alleine die riesigen Wandflächen, die einem da zu beiden Seiten des Tales umgeben, müßten doch in ihrer Gesamtfläche mehr abstrahlen, zumal man als Mensch dazu parallel steht, im Gegensatz zum Flachland, wo man mit den Füßen senkrecht auf der strahlenden Fläche draufsteht und somit der Erdstrahlung weniger Körperfläche bietet.

Danke für die Antworten. Kann jemand Meßergebnisse aus diesen
Gebieten liefern?

Bitteschön
Ein Abstract:
http://rpd.oxfordjournals.org/cgi/content/abstract/4…
Danach beträgt die Durchschnittliche jährliche Strahlungsdosis durch Geogene Faktoren ca. 0,6 mGy/a Die effektive Biologische Strahlendosis (die durch empirisch ermittelte Umrechnungsfaktoren, abhängig von Strahlungsart und Exponiertem Material bestimmt wird) liegt in der gleichen Grössenordnung.
dabei handelt es sich um vollkommen normale Werte. Im bayerischen wald oder im Erzgebirge ist aufgrund der weiten Verbreitung von Graniten die Geogene Strahlungsbelastung um einigres höher.

In meiner laienhaften Vorstellung muß ich sagen, ich bin
überwältigt gewesen, z.B. im Valle Gran Ray, von solchen
kolossalen, senkrecht stehenden Felswänden umgeben gewesen zu
sein. Man sah deutlich die erkaltete Lava der Vulkanschlote in
diesen Wänden wie in einem Präparateschnitt unter dem
Mikroskop.

ist schon beeindruckend.

Alleine die riesigen Wandflächen, die einem da zu beiden
Seiten des Tales umgeben, müßten doch in ihrer Gesamtfläche
mehr abstrahlen, zumal man als Mensch dazu parallel steht, im
Gegensatz zum Flachland, wo man mit den Füßen senkrecht auf
der strahlenden Fläche draufsteht und somit der Erdstrahlung
weniger Körperfläche bietet.

das ist ziemlich wurscht. Die hauptstrahlung, die der mensch abbekommt, kommt eh aus den obersten Bodenschichten, und eine andere wichtige geogene Strahlungsquelle ist das aus dem boden ausgasende Radon aus dem Uran- und Thoriumzerfall.

Nachdem aber, wie bereits erwähnt, die basalte/Alkalibasalte sowie die durch differentiationb daras entstehenden Trachyte und Phonolite here wenig Uran und Thorium enthalten (verglichen z.B. mit Graniten) ist die von derartigen Gesteinen ausgehende Strahlung vergleichsweise gering.

Auf dem Flug dorthin (und zurück) dürftest Du erheblich mehr Strahlung abbekommen haben als auf Teneriffa, dank der Höhenstrahlung.

Es besteht übrigens kein genereller Zusammenhang zwischen Vulkanismus und erhöhter geogener radioaktiver Belastung. Für die Schmelzbildung sind andere Wärmequellen und Prozesse verantwortlich.

Gruß
Mike

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