Ähm, schon klar, schon klar. Meine Frage zielt ja gerade
darauf, warum man die Versenkung der Eskorte nicht zum
Primärziel der U-Bootangriffe gemacht hat.
Sorry, aber „waren schwer zu treffen“ und „waren gefährlich“
können ja wohl kaum die Gründe für solch eine strategisch
wichtige Frage gewesen sein.
Doch, genau das sind wichtige Gründe. Durch die Ignoranz der Wichtigkeit des U-Bootbauprogramms durch Raeder und das Oberkommando der Kriegsmarine, welche dem Flottenaufbauprogramm für Großkampfschiffe entgegen Dönitz Rat den Vorzug vor dem U-Bootbauprogramm gegeben haben standen zu beginn des Krieges schlicht nicht mal ansatzweise genug U-Boote zur Verfügung, um Risiken eingehen zu können, geschweige denn den Atlantik effektiv abzuriegeln. Geboren war dies insbesondere aus Raeders Meinung, dass ein Krieg gegen England ausgeschlossen sei.
Dönitz setzte für eine effektive Seekriegführung gegen England im Atlantik eine Mindestzahl von 300 atlantikggeigneten U-Booten an, bei denen 100 zur Überholung der Boote und Erholung der Besatzung im Hafen, 100 Boote auf dem Marsch zu und von Operationsgebieten und 100 am Feind stehen würden.
Am Tag der Kriegserklärung Englands und Frankreichs an Deutschland hatte man 56 U-Boote im Dienst, von denen nur 46 einsatzbereit waren, aber nur 22 Atlantikgeeignet.
Jeder Torpedo auf ein Begleitschiff war also eine Verschwendung, weil das Ziel des Einsatzes der Handelskrieg war, der so sowieso nur mit Nadelstichen möglich war. Es ging schlicht darum, so viel Handelsschiffsraum wir möglich zu versenken und dabei möglichst wenig Risiken einzugehen, weil U-Boote, als auch Besatzungen und Torpedos sehr wertvoll waren.
Die für „Experimente“ erforderliche Anzahl von U-Booten im Operationsgebiet wurde während des ganzen Krieges nie erreicht.
Schon gar nicht wenn man an die spätere Rudeltaktik denkt.
Wieso an die „spätere“? Die Rudeltaktik hatte Dönitz bereits vor dem Krieg entwickelt und ausbilden lassen. Zudem ist die Rudeltaktik nicht für das vorgehen, gegen „Bewacher“ ausgelegt.
Gruß Andreas