Streik im öff.Dienst

Hallo zusammen , im Zusammenhang mit den aktuellen Streiks fällt mir auf: Verdi
fordert 10,5 % mehr , aber mindestens 500€ monatlich mehr für die Beschäftigten .
Das würde ja bedeuten , das dort auch der geringste Angestellte schon 5000€ Brutto verdient?Oder rechne ich das falsch? Wenn das so ist , dann fände ich das ganz schön unverschämt . ich bin erst seit kurzem in Rente und habe nie im Leben auch nur annähernd so viel Gehalt gehabt . Da hab ich wohl immer die falschen Arbeitgeber gehabt . Gruss michael

Diese Beobachtung habe ich auch gemacht, allerdings halte ich das für Augenwischerei von Verdi, denn es dürfte mitnichten so sein, dass

Aber es klingt weniger anspruchsvoll, wenn man 10,5 % fordert, als wenn man 15 oder gar 20 % fordern würde.

Oder ich habe auch gerade ein Brett vorm Kopf!

Nein, es bedeutet, dass jemand, der nur 2000 oder 3000 brutto verdient, mindestens 500 Euro mehr bekommt, auch wenn das mehr als 10,5 Prozent sind.

Gruß,
Max

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Ja.

Gruß,
Steve

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Würde der „geringste“ Angestellte bereits 5000€ brutto verdienen, dann würde Verdi nicht „mindestens aber 500€ mehr im Monat“ verlangen, denn diese Forderung würde durch die 10,5% bereits mehr als abgedeckt und daher überflüssig.

Verdi fordert diese „mindestens 500€“ gerade eben weil es viele Beschäftigte gibt, die weniger als 5000€ verdienen.

Man will dadurch den Abstand zwischen Gering- und Vielverdienern vermindern.

Eine ungelernte Hauswirtschaftskraft, die als Springer in den Mensen und Kantinen meiner Stadt für Einkäufe, Essensausgabe, Reinigungsarbeiten und Ähnliches eingesetzt werden soll, würde mit E3 2418€ bekommen.

Das entspricht bei einer 36-Stunden-Woche 15,5€ pro Stunde und damit recht genau dem Einstiegslohn eines ausgebildeten Elektroinstallateurs nach 3,5 Jahren Ausbildung.

Eigentlich ist die Bezahlung im öffentlichen Dienst doch gar nicht so schlecht.
Verdi verlangt also für diese Hilfskraft eine Gehaltserhöhung von 20 Prozent.

Die Stufen bedeuten automatische Lohnerhöhungen nach Anzahl der Beschäftigungsjahren:

Von Stufe 1 bis Stufe 5 sind 10 Jahre notwendig.
Die Stufen lassen die Gehälter der gut Verdienenden übrigens stärker ansteigen als die der Geringverdiener.
Die Aushilfe bekommt nach 10 Jahren 18% mehr, während ein Ingenieur in E11 nach 10 Jahren 43% mehr Geld bekommt.

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Wenn man kurz darüber nachdenkt, auf welchen Zeitraum sich das bezieht, wie hoch die Inflationsrate und die Lohnerhöhungen in den letzten Jahren betrug, wie hoch die aktuelle Inflationsrate ist und welche Unternehmensgewinne eingefahren wurden, ist die Forderung nicht

sondern nicht mal eine Reallohn-sicherung.

Sinnentnehmendes Lesen ist nicht so deins, oder?

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Für Doofe dich nochmal zum Nachlesen:

„anspruchsvoll“ bezog sich auf die 15-20 %, du Genie! :woman_facepalming:

Mein Text schloss auch das ein.

namd,

hast du kurz deine Daten, auf die du dich beziehst?

Wenn ich jetz so ganz grob schaue (es ist spät, vielleicht hab ich falsche Daten rausgesucht), dass E2 Stufe 2 von 2010 bis 2022 36% zugelegt hat und E10 Stufe 3 33%, und es mit dem Verbraucherindex vergleiche, der 26% in der Zeit zulegte…

ich finde das auf den ersten Blick nicht so dramatisch oder habe ich da nen ganz groben Schnitzer drin?

Ich wäre eventuell geneigt, sie Löhne etwas zu niedrig anzusehen. Aber auch nur für südliche Verhältnisse.

und nach dem großen Trick wären es 18,70€.

und wenn ich nicht ganz falsch liege, wird das für die meisten Beschäftigten zutreffen.

Öffentlichkeitswirksam 10,5% fordern, mit dem Wissen, dass des die Wenigsten betreffen wird?!
Oder ganz bewusst, damit es nicht so arg auffallen wird und nicht alle unmittelbar nachziehen und die Erhöhung so in der Inflation verpufft…

Aber was beschwer ich mich. Noch weniger Nachwuchs und damit künftig noch bessere Aussichten.

grüße
lipi

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