Streik Lufthansa

Guten mittag,

Genauso wie jetzt
beim öffentlichen Dienst so getan wird, als ginge es darum,
Krankenschwestern und Feuerwehrleuten vor dem Hungertod zu
retten und damit den Konsum in Deutschland anzukurbeln.

Na ja. Hungetod ist sicher etwas übertrieben, die Wirtschaft
wird man so auch nicht retten, aber wenn ich höre, daß ein
höherer Angestellter bei der Feuerwehr weniger als €3000,-
Brutto bekommt, halte ich die schon für unterbezahlt. Warum
immer diese Extreme?

ich bin mir gerade nicht sicher, ob Du mich nicht falsch verstanden hast. Ich bin durchaus der Ansicht, daß bei etlichen Tätigkeiten im öD höhere Gehälter gezahlt werden sollten, nur sehe ich nicht ein, daß nun wieder durch die Bank per Gießkannenprinzip die Gehälter erhöht werden und zwar unabhängig davon, welchen Mehrwert der jeweilige Mitarbeiter für die Gesellschaft derjenige bringt.

Tarifverhandlungen bzw. deren Ergebnis sind der Existenzberechtigungsnachweis für die Gewerkschaften, keine Frage. Gerade beim öD sind Streiks ein effektives Mittel, weil es natürlich die Arbeitgeber unter Druck setzt, wenn der ÖPNV, die Müllabfuhr usw. nicht funktioniert. Dadurch versteht man Gehaltserhöhungen als eine Art Selbstverständlichkeit und kommt mit den dämlichsten „Argumenten“ des Weges. Das Konsumargument ist ein solches. Das wiederum schlägt den Bürgern, die auch gerne mehr Kohle in der Tasche hätten (und nicht wegen der Tarifverhandlungen weniger), irgendwann auch mal auf die Laune, spätestens wenn ein Bauantrag wegen Formalien zurückgewiesen wird oder man in irgendeinem Amt von Pontius nach Pilatus geschickt wird. Tatsächlich dürfte der Bürger weitaus häufiger mit Verwaltungsleuten zu haben als mit Feuerwehrleuten und Krankenschwestern. Insofern würde mich mal das Ergebnis interessieren, wenn die Bürger beschließen würden, wer wie viel von ihrem Geld bekommen soll.

Gruß
Christian

Hallo,

des Pudels Kern sind weder die Gehaltsforderungen noch Climb 2011 noch sonstige objektive Gründe.

Die wirkliche Ursache ist, dass die Lufthansa-Piloten sich seit jeher als besondere Elite fühlen. Man sieht sich nicht auf Augenhöhe mit den Berufskollegen anderer Airlines, sondern aufgrund des tatsächlich besonders harten Auswahlverfahrens (DLR-Test) vor einer Einstellung bei LH und der Mindestanforderung Abi, die andere Piloten teilweise nicht erfüllen, als primus inter pares bzw. noch etwas mehr.

Was in der Öffentlichkeit nicht so klar wird, aber schon in der Kommunikation am Funk oder wenn man sich in Frankfurt im FOC (Flight Operating Center, da beginnen die Vorbereitungen zu jedem Flug) begegnet tragen Hansens die Nase immer besonders hoch. das elitäre Denken wird den Leuten in der hauseigenen Flugschule offensichtlich als Grundausttattung mit eingeimpft.

Die Folge ist, dass man sich als Elite von anderen abgrenzt und somit eine Sonderstellung innerhalb der LH-Beschäftigten einnimmt und zugleich einen Unterschied zwischen LH-Piloten und allen anderen macht. Intern werden Unfallstatistiken sogar danach ausgewertet, ob ein Pilot bei LH ausgebildet wurde oder als Ready Entry später eingestellt wurde (dann allerdings auch nur mit bestandenem DLR-Test - er hat nur die Ausbildung nicht bei LH gemacht).

In guten Zeiten war die Lufthansa stolz auf das gute Cockpitpersonal und hat die Leute auch gerne als Elite agieren lassen. Das führte zu den besonders guten Tarifverträgen - und die LH-Piloten-Arroganz zur Abschottung des Konzerntarifvertrags zur Absicherung gegenüber Piloten anderer Flugbetriebe im Konzern, denen man keine gleichen Bedingungen zugesteht weil sie dann ja als ebenso leistungsfähig hingestellt würden.

Zugleich separierten sich die KTV-Kollegen mit der 70-Sitzer-Regelung von der Kollegenschaft: „Wir haben es nicht nötig, kleine Mühlen zu fliegen - wir gehören in die Big ones!“

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten, in denen LH sowohl am Finanzmarkt als auch in veränderten Konkurrenzverhältnissen in der Luftfahrt bestehen muss - und da auch durchaus manchmal Dinge verschlafen hat - muss der Gürtel enger geschnallt werden und das spüren konzernweit alle. Es gibt mehr Druck im Regionalsegment, Stellen werden abgebaut, die Versorgung der Passagiere zurückgefahren, man drängt zum elektronischen Check-in anstatt zu Schaltern usw.

Allein die Piloten nutzen ihre Sonderstellung, dass sie nicht so leicht abzubauen / auszutauschen sind wie Bodenpersonal oder Call Center Agents, um sich ihre eh schon paradiesischen Verhältnisse zu sichern. Das wäre an sich legitim, auch aufgrund der von dir angesprochenen Zugeständnisse, wenn es nicht so direkt gegen Kundenund andere Mitarbeiter ginge.

Die Schachzüge der Lufthansa-Geschäftsführung, Auslagerung zu neu gegründeten ausländischen Töchtern oder zugekauften Firmen wie Swiss, AUA oder Brussels Airlines und - ganz heiß - Lufthansa Italia, sind letztlich Reaktionen auf die Unwilligkeit der deutschen LH-Pilotenschaft, auch ihren Teil zum Unternehmenserfolg in schlechten Zeiten beizutragen. Man versucht, zu preiswerteren Konditionen im Ausland zu produzieren weil die deutschen LH-Piloten ihre üppigen Bezüge und Goodies haben und keinen Deut nachgeben wollen, nicht mal bei eigentlich längst überholten oder wirklich unnötigen Leistungen.

Die KTV-Piloten stellen es jetzt so dar, als müssten sie sich gegen Ausflaggung und Ausbeutung wehren. Da unterliegst aber eher du der Vereinigung-Cockpit-Propaganda. Medien reden viel dummes Zeug und versuchen oft sozialkritische Trends zu bedienen. In diesem Fall liegen sie richtig, denn was die LH-Piloten da jetzt abziehen, ist unsäglich. Um ihre luxuriösen Bedingungen durchzupressen, vorbei an der Marktsituation, bluten Nicht-KTV-Kollegen in anderen Flugbetrieben nebst Technik und allem, was dazu gehört, durch Arbeitsplatzverlust. Passagiere und die Volkswirtschaft zahlen immense Summen und haben den Ärger - nur damit die LH-Piloten weiterhin ihr elitäres Arroganzverhalten sichern können.

Natürlich wird das alles nicht so deutlich gesagt. Es ist aber die wahre Ursache für das ganze Theater.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

des Pudels Kern sind weder die Gehaltsforderungen

tatsächlich hast Du aber über genau die in Deinem ersten Artikel argumentiert. Daß die Gehaltsforderung im Prinzip vom Tisch ist, erwähnst Du mitten im Text eher indirekt und kurz.

Nachdem ich nun Deinen Artikel noch einmal gelesen habe, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau, was Du im laufenden Tarifkonflikt eigentlich kritisierst. Läßt man die Gehaltsforderung außen vor, bleibt eine Beschäftigungsgarantie und die Einhaltung der 70 Sitze-Regel. Eine Beschäftigungsgarantie finde ich nachvollziehbar und auf die Einhaltung bestehender vertraglicher Regelungen zu pochen, ist auch nichts besonderes – genauer gesagt sollte schon die Einhaltung selbstverständlich sein.

Zu Selbst- und Fremdbild von LH-Piloten kann ich nicht viel sagen. Diejenigen, die ich persönlich kennengelernt habe, waren alle nett und freundlich. Allerdings war ich bei den meisten auch nicht Kollege, sondern Kind bzw. Jugendlicher. So oder so sind Arroganz und Standesdünkel nicht Gegenstand der Tarifverhandlungen. Die Tarifforderungen sollte man auch nicht danach beurteilen, ob man jemanden mag oder nicht.

Die verbliebenen Forderungen kann zumindest ich gut nachvollziehen. Wenn gleichzeitig der öD bei quasi vorhandener Beschäftigungsgarantie 5% fordert, frage ich mich, warum so auf den Piloten rumgehackt wird.

Nein, das stimmt nicht: ich weiß, warum das so ist. Mich ärgert es nur, daß die Öffentlichkeit sich so manipulieren läßt.

Gruß
Christian

Hallo,

des Pudels Kern sind weder die Gehaltsforderungen

tatsächlich hast Du aber über genau die in Deinem ersten
Artikel argumentiert. Daß die Gehaltsforderung im Prinzip vom
Tisch ist, erwähnst Du mitten im Text eher indirekt und kurz.

Weil ich da noch versucht habe - vielleicht nicht besonders erfolgreich - mich an den offiziellen Forderungen abzuarbeiten. Es ist aber tatsächlich schwer, seine Kritik am Verhalten der LH-Piloten deutlich zu machen, wenn umgekehrt deren Forderungen nicht wirklich greifbar die wahren Streikgründe dokumentieren.

Nachdem ich nun Deinen Artikel noch einmal gelesen habe, weiß
ich ehrlich gesagt gar nicht so genau, was Du im laufenden
Tarifkonflikt eigentlich kritisierst. Läßt man die
Gehaltsforderung außen vor, bleibt eine Beschäftigungsgarantie
und die Einhaltung der 70 Sitze-Regel. Eine
Beschäftigungsgarantie finde ich nachvollziehbar und auf die
Einhaltung bestehender vertraglicher Regelungen zu pochen, ist
auch nichts besonderes – genauer gesagt sollte schon die
Einhaltung selbstverständlich sein.

Es geht um weniger Elitedenken, die Erkenntnis, dass im LH-Konzern alle Piloten gute Leistungen bringen und nicht die bei der klassischen Lufthansa die besseren Piloten sind, und dass der Konzern als Gesamtheit zu sehen ist, sich also nicht eine kleine Gruppe zu Lasten anderer, sogar unter Inkaufnahme von Arbeitsplatzverlusten bei anderen, besser stellen kann.

Die 70-Sitzer-Regelung muss weg weil sie nicht mehr zeitgemäß ist. Vor 18 Jahren war es OK, da hatten die Regionalflieger ca. 50 Sitzplätze und da focht es keinen an.
Natürlich war es auch damals schon schräg, wenn sie die einen als die „Besseren“ sahen und sich nicht auf das Fliegen kleiner Maschinen „herablassen“ wollten. Da die Flugzeuggrößen im Regionalbereich aber eh weit unter den 70 Sitzen angesiedelt waren kam es praktisch nicht zu Konflikten.
Inzwischen kratzen die Regionalflieger aber an der Grenze bzw. zunehmend liegen Flieger darüber. Jetzt kann die Geschäftsführung den Flieger entweder in die Regionalflotte stellen - wohin er vom Einsatzprofil und der sonstigen Flotte her hingehört, aber dann verstößt sie gegen die 70er-Regel. Oder man stellt die Maschine zur klassischen Lufthansa weil sie 2 Sitzreihen zu viel hat. Das wollen die LH-Piloten auch nicht weil es ja unter ihrer Würde wäre, die kleinen Mühlen zu fliegen. Laut gesagt wird’s aber nicht, man nutzt den Verstoß eher politisch um der Geschäftsführung einen Tausch „wir akzeptieren den Verstoß gegen die 70-Sitze-Regelung wenn wir dafür anderen Einfluss bekommen“ anzubieten / abzupressen.

Wichtig wäre:

  • Solidarität aller Piloten und nicht Absonderung der LH-Piloten
  • Ein Verhalten der LH-Piloten, das nicht deren Privilegien zu Lasten der Arbeitsplätze anderer Piloten und Beschäftigten sichert
  • Abschaffung der 70-Sitze-Regelung weil es nicht mehr zeitgemäß ist und nicht mehr zu der vorhandenen / demnächst anzuschaffenden Flotte passt
  • Beschränkung der LH-Piloten auf ihre fliegerische Tätigkeit und nicht Ausnutzung ihrer Machtposition um in unternehmerische Entscheidungen einzugreifen

Zu Selbst- und Fremdbild von LH-Piloten kann ich nicht viel
sagen. Diejenigen, die ich persönlich kennengelernt habe,
waren alle nett und freundlich.

Es gibt immer solche und solche. Unter 4500 LH-Piloten sind natürlich nicht alle arrogante Fatzkes. Aber ein gewisser Trend ist kaum von der Hand zu weisen… glaub’s mir. :smile:

So
oder so sind Arroganz und Standesdünkel nicht Gegenstand der
Tarifverhandlungen. Die Tarifforderungen sollte man auch nicht
danach beurteilen, ob man jemanden mag oder nicht.

Klar, laut sagen wird es natürlich keiner weil’s ja auch nicht greifbar / beweisbar ist. Es ist aber die eigentliche Ursache hinter dem ganzen Konflikt.
Wenn man die Hintergründe nicht kennt ist es schwer genug zu verstehen, warum und für was denn da eigentlich gestreikt wird. Viele kapieren nicht, was das soll, also wird natürlich auch die Gegenargumentation um so schwerer, warum die Begründungen vorgeschoben und „falsch“ sind.

Die verbliebenen Forderungen kann zumindest ich gut
nachvollziehen. Wenn gleichzeitig der öD bei quasi vorhandener
Beschäftigungsgarantie 5% fordert, frage ich mich, warum so
auf den Piloten rumgehackt wird.

Das würde bedeuten, dass man die Verhältnisse im öD auf die Verhältnisse bei LH übertragen kann - das sind aber 2 Paar Schuhe.

Nein, das stimmt nicht: ich weiß, warum das so ist. Mich
ärgert es nur, daß die Öffentlichkeit sich so manipulieren
läßt.

In solchen Tarifkonflikten manipulieren beide Seiten weil natürlich jeder die öffentliche Meinung hinter sich bringen will. In diesem Fall liegt zugegebenermaßen auch nahe, allein die Tatsache der guten Verdienste der LH-Piloten schon als Argument gegen sie zu nutzen. Das ist aber nicht das wirkliche Problem in diesem Fall.

Gruß,

MecFleih

Servus,

natürlich haben kleinere Geselllschaften kleinere Löhne. Dafür ist in der gesamten Geschichte Lufthansas nur die Entführung durch die RAF geschehen. Es gab nie einen Absturz durch einen Lufthansapiloten, da diese besondere Eigenschaften un Voraussetzungen besitzten und besondere Sicherheitstests durchführen müssen, die andere Airlines nicht bieten… wie würdest du es finden, wenn dein Arbeitsplatz in Gefahr ist, weil deine Riesenfirma, andere kleinere Firmen aufkäuft und billigere Arbeitsplätze deinen Job übernehmen?

mfg,

Hanzo

Moin,

die Piloten verlangten schon seit letzten Jahr mehr Geld und wird nun durch den „gedrohten Aufkauf“ kleinerer Firmen nochmal aufgewirbelt. Übrigens würden die Piloten sogar eine Nullrunde anbieten, wenn die Arbeitsplätze sicher bleiben.

mfg,

Hanzo

Servus,

ich kann Deine Aufregung nicht verstehen.

Die Lufthansapiloten nagen ja nun wirklich nicht am
Hungertuch, andere Leute hätten deren Probleme gern.

Die Finanzsache ist schon seit letzten Jahr aktiv. Es wird nur noch einmal aufgewirbelt und ja, andere Leute haben ähnliche Probleme, wie die Piloten. Ihre Arbeitsplätze sind in Gefahr, durch billigere, andere „nicht Lufthansapiloten“ die nun auch in Lufthansamaschinen sitzten sollen.

Das heisst: Lufthansapiloten raus, billigere andere Piloten rein. Fazit: Arbeitsplatzgefahr.

Außerdem würden die Piloten sogar eine Nullrunde machen, wenn sie ihre Plätze behalten dürfen.

Weil Du so herausstelltst, daß die oft Tagelang nicht zu Hause
sind … Das war ich als Schlosser auf Montage auch nicht. Wer
mehr Stunden gearbeitet hat, müsste man mal nachrechnen, ich
glaube, ich gewinne.

Joa… das dumme ist nur, das ein Pilot eine Verantwortung von über 100 Menschen hat, wo er nicht einfach mal den Stecker der Flex ziehen kann, sondern die in 10000 Metern höhe auch mit einem ausgefallenen Antrieb rechnen müssen und 100% in der Zeit, die sie arbeiten konzentriert sein müssen und auf alles achten sollen.

Gut ich will nicht sagen, dass man das als Schlosser nicht tun sollte, nur diese können meistens einfach mal 10min. Pause machen, dass können Piloten nicht.

Außerdem bist du nicht mal in New York Schlosser, dann in Peking, Paris, L.A. und mal wieder in Frankfurt. Das sind körperliche Anstrengungen, sich an die Zeiten zu gewöhnen, diese sorgen haben die wenigsten Schlosser.

Aber ich gönne den Jungs ihr Einkommen. Im Gegensatz zu
Managern beruht deren Einkommen ja nicht darauf, daß andere
weniger bekommen oder entlassen werden.

Einer Meinung. ^^

mfg,

Hanzo

Zur Klärung wegen den 6,4%
Servus zusammen,

die VC haben schon seit Monaten 6,4% gefordert. Dies wird mit dem Streik jetzt nur nochmal aufgewirbelt.

Der Hauptgrund ist die Arbeitsplatzsicherung.

Lufthansa will kleine Firmen aufkaufen und diese in Lufthansamaschinen setzten, die eig. von Lufthansapiloten nur geflogen werden. Fazit: Lufthansapiloten raus, billige Piloten rein.

Die Piloten gehen sogar eine Nullrunde ein, wenn die Arbeitsplätze sicher gestellt sind.

Außerdem sind die Lufthansapiloten, besondere Piloten, die nur Piloten werden, wenn sie verschiedene Tests bestehen, Vorraussetzungen und Eigenschaften besitzten. Sie machen sehr oft Sicherheitsprüfungen, die andere Piloten nur einmal machen müssen.

mfg,

Hanzo

Verantwortung
Grüß Gott,

Joa… das dumme ist nur, das ein Pilot eine Verantwortung von
über 100 Menschen hat, wo er nicht einfach mal den Stecker der
Flex ziehen kann, sondern die in 10000 Metern höhe auch mit
einem ausgefallenen Antrieb rechnen müssen und 100% in der
Zeit, die sie arbeiten konzentriert sein müssen und auf alles
achten sollen.

schau dir mal die Risiken in deinem normalen Lebensumfeld an.
Bei Rettungsdienst, Feuerwehr und bei Krankenhausaufenthalten liegen sie sicher höher.
Arbeiten Leute in diesem Bereich generell unkonzentriert?
Müssen Leute in diesem Bereich nicht auch auf Alles achten?

Wie oft fliegst du denn?
Wie oft entsteht wohl eine Gefahr, dass dir Flugzeuge auf den Kopf fallen?

Gruß
karin

Hi,

Lufthansa will kleine Firmen aufkaufen und diese in
Lufthansamaschinen setzten, die eig. von Lufthansapiloten nur
geflogen werden. Fazit: Lufthansapiloten raus, billige Piloten
rein.

Dann müsste die Vereinigung Cockpit mit ALLEN im Lufthansa-Konzern tätigen Piloten streiken um auch die Arbeitsplätze bei den Regionalzubringern CityLine, Cirrus, Augsburg Airways, Contact Air und Eurowings gegen Outsourcing zu schützen.
Zum Streik aufgerufen wurden aber nur die Piloten der klassischen Lufthansa. Dass die anderen womöglich ihre Jobs verlieren (Eurowings entlässt in den nächsten Monaten mehrere hundert Mitarbeiter, Contact ist gerüchteweise zum Jahresende hin platt) ficht bei der VC keinen an. Dabei sind die Probleme da wesentlich existentieller als bei den klassischen Lufthanseaten mit sicheren Arbeitsplätzen, Topgehältern und diversen Privilegien.
Hinter all dem steht nicht wirklich die Sicherung der Arbeitsplätze, sondern die Abschottung gegenüber allen anderen Flugbetrieben, also Standesdünkel.

Außerdem sind die Lufthansapiloten, besondere Piloten, die nur
Piloten werden, wenn sie verschiedene Tests bestehen,
Vorraussetzungen und Eigenschaften besitzten. Sie machen sehr
oft Sicherheitsprüfungen, die andere Piloten nur einmal machen
müssen.

Die gesetzlich vorgesehenen Checks gelten für jeden. LH ist in dem Bereich besonders engagiert, deswegen ist das Personal aber nicht per se besser.

Und zu dem, was du weiter unten geschrieben hast: LH hat 1974 einen Jumbo durch einen ganz blöden Pilotenfehler verloren, es gab den A320-Crash in Warschau und erst im vorletzten Jahr den nach wie vor umstrittenen Vorfall in Hamburg, bei der eine Tragfläche auf die Runway aufschlug. Der Untersuchungsbericht dazu steht noch aus, aber es könnte passieren, dass hier auch das Verhalten der Piloten kritisiert wird.

Die LH-Piloten sind gut, aber nicht grundsätzlich besser als alle anderen.

Gruß,

MecFleih

Hi,

Die Finanzsache ist schon seit letzten Jahr aktiv. Es wird nur
noch einmal aufgewirbelt und ja, andere Leute haben ähnliche
Probleme, wie die Piloten. Ihre Arbeitsplätze sind in Gefahr,
durch billigere, andere „nicht Lufthansapiloten“ die nun auch
in Lufthansamaschinen sitzten sollen.

Die Arbeitsplätze der klassischen Lufthansa-Piloten sind so sicher wie kaum ein anderer Arbeitsplatz außerhalb des Beamtentums. Der Verdienst ist exorbitant und die vielen geldwerten Leistungen, die obendrein gewährt werden, ebenso.

Gefährdet sind die Arbeitsplätze diverser anderer Piloten und vieler sonstiger Mitarbeiter im Lufthansa-Konzern weil das Geld, welches ausgegeben werden soll, auch verdient werden muss und die Piloten sich von diesem Zusammenhang nicht einfach auskoppeln können. Sie kassieren dekadente Unsummen, während rundum gekürzt, gestrichen und entlassen wird um das Gehalt für diese Piloten zusammen zu bekommen.

Die Auslandsbeteiligungen / Aufkäufe der Lufthansa dienen weniger der Ausflaggung von Piloten, sondern sind eher Finanztransaktionen um sich eine gewichtige Stellung in der Luftfahrt und im Finanzsektor zu sichern.
Dass bei den Tochterfirmen obendrein geringer bezahlte Piloten fliegen ist ein kleiner Nebeneffekt, den LH natürlich gerne mitnimmt. So, wie du es darstellst, dass man andere aufkauft um die eigenen Piloten auszubooten, ist es aber nicht.

Außerdem würden die Piloten sogar eine Nullrunde machen, wenn
sie ihre Plätze behalten dürfen.

Sie bieten eine Nullrunde an um im Gegenzug noch mehr auf unternehmerische Entscheidungen Einfluss nehmen zu können. Irgendwo muss da aber Schluss sein, es kann nicht eine kleine Minderheit von Beschäftigten in der Firmenpolitik mitmischen wollen. Mit der gleichen Berechtigung könnten sich LH-Putzfrauen zusammen tun und Einfluss auf die Ausrichtung der Firma nehmen wollen. Deren Problem ist nur, dass sie nicht so ein effizientes Druckmittel haben wie die Piloten.

Joa… das dumme ist nur, das ein Pilot eine Verantwortung von
über 100 Menschen hat, wo er nicht einfach mal den Stecker der
Flex ziehen kann, sondern die in 10000 Metern höhe auch mit
einem ausgefallenen Antrieb rechnen müssen und 100% in der
Zeit, die sie arbeiten konzentriert sein müssen und auf alles
achten sollen.

Jaja, Theorie und Praxis. Natürlich muss Können vorhanden sein, nicht jeder Hanswurst ist zum Piloten geeignet. Im Falle eines Falles muss der Pilot auch sehr viel Performance bieten um auf Situationen reagieren zu können. Das ist aber kein Dauerzustand in jeder Minute, in der er arbeitet.
Vieles ist Routine und erlernbar, du musst dir überlegen, dass man eine Lizenz in kürzerer Zeit erwerben kann als die Ausbildung in nahezu jedem Handwerksberuf dauert.
Verantwortung tragen viele Leute in ihrem Job, der Gasinstallateur genauso wie der Elektriker, ein Arzt, ein Busfahrer, Lokführer, Feuerwehrleute und viele andere. Man kann sogar sagen: eigentlich jeder in gewisser Weise.

Gut ich will nicht sagen, dass man das als Schlosser nicht tun
sollte, nur diese können meistens einfach mal 10min. Pause
machen, dass können Piloten nicht.

Die machen zwischen Start und Landung nur Pause… :smile: Na gut, das ist etwas zu flapsig gesagt, aber totarbeiten tut man sich im Cockpit nicht.

Außerdem bist du nicht mal in New York Schlosser, dann in
Peking, Paris, L.A. und mal wieder in Frankfurt. Das sind
körperliche Anstrengungen, sich an die Zeiten zu gewöhnen,
diese sorgen haben die wenigsten Schlosser.

Das hat auch jeder Schichtarbeiter, und der hat nicht jedes Mal 4 Off-Tage zwischen seinen Einsätzen. Es fliegt auch nicht jeder auf Routen, bei denen Zeitverschiebung ein Thema ist.

Gruß,

MecFleih

Servus,

Joa… das dumme ist nur, das ein Pilot eine Verantwortung von
über 100 Menschen hat, wo er nicht einfach mal den Stecker der
Flex ziehen kann, sondern die in 10000 Metern höhe auch mit
einem ausgefallenen Antrieb rechnen müssen und 100% in der
Zeit, die sie arbeiten konzentriert sein müssen und auf alles
achten sollen.

schau dir mal die Risiken in deinem normalen Lebensumfeld an.
Bei Rettungsdienst, Feuerwehr und bei Krankenhausaufenthalten
liegen sie sicher höher.
Arbeiten Leute in diesem Bereich generell unkonzentriert?

Also, wenn ein Arzt in Bereitschaft ist und mich um 4 Uhr morgens Notoperieren muss oder ich mal öfters von Fehloperationen, falsch Diagnosen höre oder schlechte Pfleger, die schon so manch einen hätten umbringen können, dann würde ich mal sagen, ja manche sind unkonzentriert.

Müssen Leute in diesem Bereich nicht auch auf Alles achten?

Eigentlich schon.

Wie oft fliegst du denn?

ca. 2mal im Jahr

Wie oft entsteht wohl eine Gefahr, dass dir Flugzeuge auf den
Kopf fallen?

Sehr gering, da ich dort wohne, wo kaum Flugzeuge sind/ich sie nicht sehe.

Ich besziehe mich übrigens hauptsächlich auf Lufthansapiloten, bei denen noch nichts passiert ist, im Gegensatz zu billig Airlines, die gerne mal eine turbine verlieren oder die Piloten mit ihren Laptops beschäftigt sind etc.

mfg,

Hanzo

Grüß Gott,

Joa… das dumme ist nur, das ein Pilot eine Verantwortung von
über 100 Menschen hat, wo er nicht einfach mal den Stecker der
Flex ziehen kann, sondern die in 10000 Metern höhe auch mit
einem ausgefallenen Antrieb rechnen müssen und 100% in der
Zeit, die sie arbeiten konzentriert sein müssen und auf alles
achten sollen.

schau dir mal die Risiken in deinem normalen Lebensumfeld an.
Bei Rettungsdienst, Feuerwehr und bei Krankenhausaufenthalten
liegen sie sicher höher.
Arbeiten Leute in diesem Bereich generell unkonzentriert?

Also, wenn ein Arzt in Bereitschaft ist und mich um 4 Uhr
morgens Notoperieren muss oder ich mal öfters von
Fehloperationen, falsch Diagnosen höre oder schlechte Pfleger,
die schon so manch einen hätten umbringen können, dann würde
ich mal sagen, ja manche sind unkonzentriert.

und in wie vielen Fällen pro Klient/ Kunde, waren diese Berufsgruppen unkonzentrierter, als Lufthansapiloten?

Müssen Leute in diesem Bereich nicht auch auf Alles achten?

Eigentlich schon.

Wie oft fliegst du denn?

ca. 2mal im Jahr

Wie oft entsteht wohl eine Gefahr, dass dir Flugzeuge auf den
Kopf fallen?

Sehr gering, da ich dort wohne, wo kaum Flugzeuge sind/ich sie
nicht sehe.

Die Gefahr ist bei mir schon mal höher (im direkten Flugumfeld wohnend).

Ich besziehe mich übrigens hauptsächlich auf Lufthansapiloten,
bei denen noch nichts passiert ist, im Gegensatz zu billig
Airlines, die gerne mal eine turbine verlieren oder die
Piloten mit ihren Laptops beschäftigt sind etc.

Wie können wir jetzt eine mathematische Berechnung erstellen, in der die Risiken der Schädigung, einer bestimmten Anzahl der Bevölkerung durch:

  • Lufthansapiloten
  • Billigairlines
  • Ärzten
  • Feuerwehrleuten
  • Mitarbeiter von Rettungsdiensten
  • Krankenhausangestellten
    usw…

im Zusammenhang mit der Vergütung der einzelnen Berufsgruppen
berücksichtigt wird?

Gruß
karin

Hi

natürlich haben kleinere Geselllschaften kleinere Löhne. Dafür
ist in der gesamten Geschichte Lufthansas nur die Entführung
durch die RAF geschehen. Es gab nie einen Absturz durch einen
Lufthansapiloten,

Du meinst, daß alle diese Unfällen von Lufthansamaschinen auf technische Gebrechen zurückzuführen sind oder die Piloten nicht bei der Lufthansa waren, sondern nur mit Lufthansamaschinen einen Unfall hatten?

http://de.wikipedia.org/wiki/Lufthansa-Flug_005

http://de.wikipedia.org/wiki/Lufthansa-Flug_540

http://de.wikipedia.org/wiki/Lufthansa-Flug_2904

Und wenn man den Statistiken trauen kann, dann gehört die Lufthansa noch nicht mal zu den 10 sichersten Fluglinien der Welt.

Mir ging es zwar bei meiner Anmerkung eigentlich nur darum, daß lange Abwesenheit ja wohl kaum ein so hohes Gehalt rechtfertigen, so wie von Christian in den Raum gestellt. Dein Argument dürfte allerdings auch nicht wirklich ziehen. So toll und sicher, daß derart hohe Pilotengehälter gerechtfertigt sind, scheint die Lufthansa doch nicht zu sein.

Gruß
Edith

Hi

Joa… das dumme ist nur, das ein Pilot eine Verantwortung von
über 100 Menschen hat, wo er nicht einfach mal den Stecker der
Flex ziehen kann, sondern die in 10000 Metern höhe auch mit
einem ausgefallenen Antrieb rechnen müssen und 100% in der
Zeit, die sie arbeiten konzentriert sein müssen und auf alles
achten sollen.

Jeder, der einen Personenzug durch die Gegend fährt, hat meist die Verantwortung für mehr Menschen als ein Pilot, kann auch nicht unkonzentriert sein, verdient aber nur einen Bruchteil

Gut ich will nicht sagen, dass man das als Schlosser nicht tun
sollte, nur diese können meistens einfach mal 10min. Pause
machen, dass können Piloten nicht.

Wieso? Wurden die Autopiloten abgeschafft?

Gruß
Edith

Moin auch,

mir ging es gerade nur um das Argument von Christian.

Ralph

Hallo,

Es gibt immer solche und solche. Unter 4500 LH-Piloten sind
natürlich nicht alle arrogante Fatzkes. Aber ein gewisser
Trend ist kaum von der Hand zu weisen… glaub’s mir. :smile:

damit habe ich – ehrlich gesagt – meine Schwierigkeiten. Wenn man über eine bestimmte Personengruppe spricht, sind Pauschalaussagen hinsichtlich der deren Mitglieder meist nicht zutreffend. Außerdem dürften die LH-Piloten, die alle paar Minuten wichtigtuend ihre Betriebszugehörigkeit erwähnen, mehr auffallen, als die Leute, die einfach nur ihre Arbeit machen und keinerlei Standesdünkel hegen.

Was bei der VC für Leute das Sagen haben, kann ich nicht beurteilen, aber ich meine mich entsinnen zu können, daß ich zu denen auch aus Pilotenkreisen nicht immer nur gutes gehört habe.

Meiner Ansicht nach ist die LH an der Situation nicht ganz unschuldig. Dadurch, daß man die Mitarbeiter, die ja letztlich alle die gleiche Arbeit erledigen, in verschiedenen Gesellschaften zu verschiedenen Bedingungen beschäftigt, hat man die Situation und die Lagerbildung überhaupt erst verursacht (möglicherweise sogar bewußt, um die Gruppen gegeneinander auszuspielen und vor allem, um immer eine Drohung in der Hinterhand zu haben).

Ich würde es dann auch dabei belassen wollen.

Gruß
Christian