Hallo Takeru22,
es ist sicherlich unfair, etwas auf Medikamente bzw. der Nichteinnahme dieser zu schieben, wenn derjenige, der sie nehmen muss, darauf in irgendeiner Weise angewiesen ist.
Allerdings fiel der Satz in einer hitzigen und emotional aufwühlenden Situation. Es stellt sich also die Frage, ob der Partner das wirklich ernst meinte oder nur in der Hitze des „Gefechts“ gesagt hat, um eine Art Punkt zu landen. Denn man trifft den anderen immer mit Sachen, die ihn besonders nahe gehen, am besten, um ihn mundtot zu machen oder zumindest zum Aufgeben in der jeweiligen Situation zu bringen. Immerhin fühlt der andere sich auch nicht verstanden in einer solchen Situation und versucht die ANgelegenheit so schnell wie möglich zu beenden. Natürlich muss am Ende ein Sieg her. Und das geht durch derartige Argumente eben am besten.
Ich denke, wenn sich die Situation beruhigt hat und der Partner sich hinter her dafür entschuldigt, ist alles gut. Es ist für viele Menschen nicht einfach mit Depressionen oder seelischen Störungen umzugehen. Viele fühlen sich demgegenüber hilf- und machtlos. Das Thema ist für Nichtbetroffene auch schwer zu fassen. Zumal bis vor wenigen Jahren diese Thematik totgeschwiegen und als extreme Schwäche des CHarakters angesehen wurde. Bei einer solchen Erziehung ist es noch schwerer sich für das Thema zu sensibilisieren und damit sorgsam umzugehen. Viele schämen sich auch und wollen sich eine derartige Schwäche bei sich oder beim Partner auch nicht eingestehen und versuchen es irgendwie zu überspielen. Eigentlich steckt aber hinter dem Verhalten die Hilflosigkeit und das Nichtwissen darüber.
Reden hilft Barrieren auch innerhalb der Beziehung abzubauen. Natürlich muss der Partner dafür offen sein. Wichtig ist es, solche Gespräche in Ruhe und ungezwungener Atmosphäre zu führen.