Wir sind vor etwa 1 Jahr in diese ruhige Gegend gezogen. Mein 10jähriger Sohn tut sich schwer damit Freunde zu finden, da er ADHS hat und sich entsprechend benimmt. Die Leute hier haben wenig Verständnis, auch wenn ich es versucht habe zu erklären. Immer wieder wirft er mit Ausdrücken um sich, die er in der Schule hört. Ich denke, er sucht die Aufmerksamkeit der Kinder. Alles reden und erklären hat noch nicht gefruchtet. Ich versuche ihm klar zu machen, dass er damit das Gegenteil von dem erreicht, was er gerne hätte. Zudem kommt, dass ich seit 3 Jahren von meinem ExMann getrennt bin und er dem Jungen nicht wirklich ein guter Vater ist. Seine neue Frau lehnt den Jungen völlig ab und lässt ihn das auch spüren, obwohl sie selbst Kinder hat. Mein ExMann tanzt ganz nach ihrer Pfeife.
Nun zum eigentlichen Probelm: Da ich inzwischen wieder voll berufstätig bin, denn sonst kommen wir nicht über die Runden, ist er nach der Schule etwa 1-2 Std. alleine. Gestern nun war er noch mit dem Rad draußen. Die verwöhnte Nachbarstochter (wohlhabender Eltern) bezeichnete sein Rad als Schrotthaufen. Es ist gebraucht und wird auch schon zu klein. Er wollte sich das nicht gefallen lassen und ist wütend geworden, was zur Folge hatte, dass er sie zuerst beschimpft hat und als sie noch immer weiter trätzte und ihm dann die Haustüre vor der Nase zuschlug, mit dem Vorderrad an die Haustür fuhr. Natürlich kam abends die Mutter rüber. Ich habe mich für das Verhalten des Jungen entschuldigt. Er hat sich bei dem Mädchen entschuldigt. Damit meinte ich die Sache erledigt. Heute nun kam sie wieder und meinte, ihre Tür habe einen Abdruck, der wohl vom Reifen des Fahrrades stamme und sei ganz zerkratzt. Ich solle doch bitte der Versicherung Bescheid geben. Ich habe die Tür angesehen. Der Abdruck könnte tatsächlich vom Reifen stammen, allerdings die Kratzer sind so weit oben, die können unmöglich von dem Fahrrad sein. Auch ist die Tür über und über mit Fingerabdrücken übersäht. Ich bin nicht sicher, ob die „Kratzer“ beim Putzen nicht verschwinden würden. Wie verhalte ich mich am Besten, damit kein Nachbarschaftsstreit entsteht?
Mein vorschlag:
Die Nachbarin mit Tochter auf nen Kaffee einladen und mit ihr in ruhiger Umgebung über das Porblem reden.(auch ruhig nochmal alles von anfang an…) Sagen sie deutlich das sie glauben das die Kratzer nicht von ihrem Sohn stammen wenn sie berechtigte Zweifel haben, lassen sie sich nicht alles gefallen aber seien sie immer freundlich. Lassen sie in der Zeit in der sie miteinander reden die Kinder zusammen spielen(
vorrausgesetzt sie sind einigermassen gleich alt)
Meistens vertragen sich Kinder schnell wieder wenn sie zu zweit sind und nicht andere Kinder in der nähe sind vor denen sie Cool sein müssen.
Sie können ihrer Nachbarin ja vorschlagen nochmal mit dem Fahrrad ihres Sohnes an der Tür zu Testen ob die höhe der Kratzer passen könnte u.s.w. wenn sie das total abblockt kann man da wohl eher nix mehr tun, manche Menschen sind enfach zu verbockt und haben auch überhaubt kein interesse an einer guten Nachbarschaft.
In diesem Fall mal bei der Versicherung anrufen und den Schaden melden, die Prüfen meistens eh vorher die Sachlage bevor sie zahlen. Denen können sie ja ihre Zweifel mitteilen. Wenn die Versicherung ihrer Meinung ist und nicht Zahlt wirds schwierig, dann müssen sie sich entscheiden entweder sie weigern sich zu zahlen und riskieren eine Anzeige oder was warscheinlich eher der Fall ist ewiger Nachbarschaftsstreit oder sie Zahlen trotzdem des Friedens willen.
Aber wie gesagt, ich würde mir nicht alles Gefallen lassen…
In Zukunft würde ich vieleicht mal alle Nachbarinen zum Kaffee einladen, wenn sie diese in ihr Haus lassen und sie sich offen präsentieren und ihr Sohn zuhause den anderen Kindern sein Reich zeigen kann. Es wird viel mehr gelässtert oder verurteilt wenn man die Menschen nich so gut kennt…
Hallo ScorpiSu,
ich find die Situation ganz schön schwierig. Aber anhand dessen wie diese Mutter jetzt wegen dem Fahrrad reagiert merkt man auch wie komisch auch sie davor ist. Es scheint wenig Verständnis und selbstreflexion bei ihr dazusein. Denn was ihre Tochter da macht war ja nu auch unter aller Kanone.
Es wird schwer sein ohne Gutachter zu beweisen, dass die Kratzer nicht von Fahrrad sind( ich hatte kürzlich etwas ähnliches)
Was Ihren Sohn angeht würde ich bei der ,finde ich , vielschichtigen Situation( Vater weg, andere Frau lehnt ihn ab, ADHS und neue Umgebung) mir ruhig mal überlegen einen Jugend und Kinderpsychologen aufzusuchen. Denn Sie sind schon mit der ganz praktischen Situation ( arbeiten, Mutter) mehr als genug herausgefordert. Und die Tatsache das er ADHS hat macht es für Sie auch nicht einfacher. Viell findet er in solch einer Person dann auch jemanden der mal völlig ausserhalb steht und ihn anders wahrnimmt. Daher viell auch andere Lösungswege findet.
Ihnen viel Mut und Kraft!!
M.Witte
Hallo, SkorpiSu,
du hast hoffentlich eine Haftpflichtversicherung? Dann melde ihr den Vorgang genau so, wie er gewesen ist. Falls der Anspruch unberechtigt ist, ist es Sache der Versicherung, das zu klären.
Ich hatte mal den Fall, dass ich mit Metallteilen in einer Tasche mich nach meiner Tochter umgedreht habe und mit den Stangen gegen ein Auto gerempelt bin. Das Auto hatte an der Stelle einen schwarzen Abdruck und zu meinem Entsetzen einen Kratzer; ansonsten war es sehr schnieke. Ich habe meinen Versicherungsvertreter angerufen, und die haben gesagt, ich soll die Polizei anrufen, um den Schaden aufzunehmen. Habe ich gemacht, der Polizist hat das Auto und meine Stangen angeguckt, dann hat er den von mir verursachten Schaden - den schwarzen Abdruck - mit dem Finger weggerubbelt. Der Kratzer war für ihn auf den ersten Blick als älter erkennbar. Der Polizist sagte mir, dass der Einsatz im Streifenwagenprotokoll steht, falls jetzt jemand auf die Idee käme, mir den Kratzer anzuhängen.
Bleib du im persönlichen Umgang der Nachbarin gegenüber großzügig - unterstelle ihr nicht, sie wolle ihre Tür auf Kosten deiner Versicherung sanieren (obwohl der Verdacht nahe liegt, so wie do es schilderst; wenn der Bub mit dem Reifen gegen die Tür gefahren ist, kann er meines Erachtens keinen Kratzer verursacht haben.) - es ist Aufgabe von Versicherungen, uberechtigte Ansprüche abzuwehren.
Vielleicht kannst du dann auch einfließen lassen, wieviel Verständnis du hast, dass deine Nachbarn ihrer Tochter noch nicht bebringen konnten, wie unfair so ein ein Schrotthaufenspruch ist… , und dass du dich mit den Eltern freust, wenn das Nachbarsmädchen solche Spielchen nicht nötig hat - mit allem Verständnis, dass die Eltern ihrem Kind das noch nicht beibrigen konnten - auch du hast deinem Sohn ja noch nicht alles beigebracht, was er können sollte ;.)
Hallo SkorpiSu,
danke dass du bei diesem Problem an mich gedacht hast.
Zwar sind unsere Kinder bereits alle aus dem Haus,
aber da wir neben den beiden eigenen immer noch mehrere Pflegekinder hatten, kenne ich dein Problem aus eigener Erfahrung. Anmerken möchte ich noch, dass keines unserer Kinder ADHS gehabt hat, aber während meinem Aufenthalt in der Schweiz hatte ich regelmässig eine Mitfahrerin, die in einer speziellen Einrichtung für ADHS Kinder gearbeitet hat.
Du hast offenbar ganz einfach Pech mit solchen verständnislosen Nachbarn.
Ich würde mir überlegen, ob ich das Verhältnis nicht langfristig irgendwie verbessern kann, mit einem gelegentlichen Gespräch von Frau zu Frau, auch wenns schwer fällt, einfach um des lieben nachbarlichen Friedens willen.
Das kurzfristige Problem ist ja schon in einem Stadium, wo du eigentlich nicht mehr zurück kannst. Wenn du also eine passende Versicherung für deinen Sohn hast, dann würde ich den Vertreter einmal anrufen und mit ihm das Problem besprechen. Falls nicht, würde ich das Problem wahrscheinlich einschlafen lassen, denn es kann ja sein, dass die Forderung nach der Versicherung als weitere oder letzte Warnung gedacht war. Dann würde ich aber trotzdem überlegen, zusammen mit anderen ADHS-Müttern oder per Nachforschung im Internet, ob es nicht doch eine passende Versicherung gibt.
Längerfristig würde ich aber nicht immer sofort klein beigeben und mich (vorschnell) entschuldigen und bei solchen Vorwürfen zuerst auch mal an mich und mein Kind denken. „Die haben halt gestritten und da kommt sowas vor - keiner von uns Eltern war dabei - vielleicht organisieren wir gemeinsam mal ein Treffen für unsere Kinder und dann können sie sich besser kennen lernen“ oder so ähnlich würde ich versuchen zu argumentieren.
Meine Frau hat nämlich immer gekämpft wie ein Löwe für ihre Kinder. Nicht alle Nachbarn haben uns dann geliebt aber respektiert haben sie uns ganz sicher.
Ich würde mich freuen, wenn du mir wieder antwortest und mir erzählst, wie es bei diesem Problem weitergegangen ist - oder natürlich auch ob du von anderen Teilnehmern noch viel interessantere Vorschläge bekommen hast.
Liebe Grüße aus München
Rupert
Hallo Skorpisu,
das ist manchmal schwer mit nachbarn , besonders , wenn man da bei den wohlhabenden als alleinerziehende „arme“ in soeine schublade gesteckt wird .Aber ich kenne deine Nachbarin nicht und will ihr nicht unrecht tun .Meine Taktik währe glaube ich in soeinem Fall in die Offensive zu gehen und nochmals mit einem Putzlappen und ner Flasche gutem Putzmittel rübergehen und genau das mit dem Kratzer freundlich vortragen , mit ihr zusammen oder in ihrem Beisein die Tür putzen. und sie und die Tochter mal auf nen Stück Kuchen einladen und dann kann man immernoch über die versicherung gehen wenn es zwischenmenschlich nicht klappt.ist aber wie gesagt so auf die entfernung schwer zu sagen wenn man die beteiligten nicht kennt.
viel erfolgwünscht fammum