hoffe mal, hier richtig zu sein, sonst bitte ich um „Schiebung“.
Hat man eigentlich schon einmal versucht Fleisch (was wir essen) daraufhin zu untersuchen, ob es Stressauswirkungen des Tieres aufweist?
Haltet mich bitte nicht für daneben, ich frage mich zur Zeit nur, ob es Auswirkungen in Form von … na ich rate jetzt mal, so was wie Stresshormonen … gibt, die ich dann beim Essen dieses Fleisches aufnehme. Und ob sich das dann auch auf meinen Organismus auswirkt?
Wenn jemand auf diese Frage eine Antwort hat, wäre ich echt begeistert.
Liebe Grüße, S:smile:nja
Hat man eigentlich schon einmal versucht Fleisch (was wir
essen) daraufhin zu untersuchen, ob es Stressauswirkungen des
Tieres aufweist?
dazu brauchts keiner aufwändigen Untersuchung.
Deine Zunge ist Sensor genug.
Mittlerweile ist man aber so schlau, die Tiere nach dem Transport eine Zeit lang in Ruhe zu lassen bevor man sie schlachtet, damit diese Geschmackveränderung nicht auftritt.
Was genau den Geschmackunterschied ausmacht, kann ich nicht sagen.
Ich würd ja gern mithalten, es gelingt mir nur gerade nicht. Meine Zunge versucht schon Geschmacksverstärker zu erkennen, versucht superfeuchtes Putenfleisch ohne Geschmack zu verbannen und fühlt sich als Sensor langsam aber sicher überfordert.
Mittlerweile ist man aber so schlau, die Tiere nach dem
Transport eine Zeit lang in Ruhe zu lassen bevor man sie
schlachtet, damit diese Geschmackveränderung nicht auftritt.
Grumpf.
Möglicherweise ist die „Stress-Ansammlung“, die sich durch miese Transporte und so aufbaut, dadurch ja nach einiger Zeit gesenkt. Wie gesagt, ich habe Null Ahnung, ich improvisiere und lass mir gern die Wahrheit sagen.
Aber wenn schon die Aufzucht und Haltung durch Stress geprägt wurde?
Was genau den Geschmackunterschied ausmacht, kann ich nicht
sagen.
Also Du meinst, man schmeckt es? Jetzt steh ich etwas schwach da, vermutlich verzehre ich Fleisch und finde es lecker, weil die Zubereitung und die Gewürze lecker sind.
Irgendwie möcht ich ja nicht so doof dastehen, doch da sind bei mir einfach Fragen, die brauchen eine Antwort.
Gibt es denn nun eigentlich im Fleisch so was wie Stress-Anzeichen, die messbar sind?
Also, ich muss gleich sagen, persönlich kenne ich mich mit sowas auch nicht aus. Habe keinen sehr feinen Geschmackssinn.
Aber ich weiß, dass mancherorten in China nicht nur Hunde gegessen werden, sondern diese zum Teil auch auch ziemlich brutal getötet werden. Beliebt ist dabei das strangulieren, wobei der Hund einem relativ langen Todeskampf ausgesetzt ist… Begründung sei der verbesserte Geschmack, hervorgerufen durch dass einschießende Adrenalin. Ich denke diese Info könnte im Zusammenhang mit der Ausgangsfrage ganz interessant sein.
Ob unsere westeuropäischen Zungen das nun als wohlschmeckend aufnehmen würden oder nicht ist wieder eine andere Frage, mal ganz abgesehen vom moralischen Aspekt.
Hat man eigentlich schon einmal versucht Fleisch (was wir
essen) daraufhin zu untersuchen, ob es Stressauswirkungen des
Tieres aufweist?
Ja, z.B. Wissenschaftler des Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN).
Allerdings muss man hier zwischen langanhaltendem Stress und kurzzeitigem Stress unterscheiden.
Der „long-term“ Stress wird durch nicht artgerechte Haltung verursacht, und führt z.B. beim Kampf ums Futter zur Bildung von schnell ermüdenden Muskelfasern, was zu blassem, myoglobinarmem und wasserreichem Fleisch führt, das beim Braten stark schrumpft.
Was anderes ist kurzzeitiger Stress, der sich vor allem über den Adrenalin-Ausstoß auf die Fleischqualität auswirkt. Bei Schweinen beispielsweise wird durch Adrenalin ein überstürzter Abbau des Muskel-Glykogens zu Milchsäure ausgelöst, das zu blassem, weichem, wässrigen Schweinefleisch, dem so genannten PSE-Fleisch (pale, soft, exudative) führt.
Dies ist übrigens (wahrscheinlich) auch der Grund, warum Hunde in Asien vor/bei dem Schlachten so gequält werden. Das Hundefleisch wird dadurch weicher und angeblich durch diese Behandlung überhaupt erst genießbar.
Gruß,
Sax
P.S.: Dass Du Adrenalin aus dem Fleisch (wirksam) aufnimmst, ist jedoch unwahrscheinlich, da oral aufgenommenes Adrenalin im Magen- und Darmtrakt relativ schnell abgebaut wird.
Was anderes ist kurzzeitiger Stress, der sich vor allem über
den Adrenalin-Ausstoß auf die Fleischqualität auswirkt. Bei
Schweinen beispielsweise wird durch Adrenalin ein überstürzter
Abbau des Muskel-Glykogens zu Milchsäure ausgelöst, das zu
blassem, weichem, wässrigen Schweinefleisch, dem so genannten
PSE-Fleisch (pale, soft, exudative) führt.
...
In general, “whiter” muscles such as the
longissimus, gluteus medius, and biceps
femoris, which have predominantly glycolytic
fibers, are particularly susceptible to rapid
postmortem glycolysis and PSE development.
Conversely, "red" muscles, which have pre-
dominantly oxidative fibers, are much less susceptible
to an accelerated postmortem glycolysis and PSE de-
velopment. Thus, <u>muscle fiber type composition</u>, at
least drastic differences, plays a significant role
in determining pork quality.
...
P.S.: Dass Du Adrenalin aus dem Fleisch (wirksam) aufnimmst,
ist jedoch unwahrscheinlich, da oral aufgenommenes Adrenalin
im Magen- und Darmtrakt relativ schnell abgebaut wird.
Ist das jetzt eine Vermutung oder hat man das auch wirklich mal untersucht?
Ich meine, stell Dir mal vor, ein Mensch ist eh schon reichlich gestresst, durch was auch immer.
Dann futtert er fröhlichst adrenalinhaltiges (nu ja, ich nehm jetzt einfach mal diesen Begriff auf) Fleisch und es macht ihn noch mehr gaga? Oder „nur vermutlich“ nicht?
Vermutlich bin ich zu naiv für so was. Aber hat denn noch keiner solche möglichen Zusammenhänge mal untersucht?
Bin weiterhin für jede helfende Antwort dankbar,
viele Grüße, S:smile:nja
Wenn sich in der Verpackung des Fleisches viel Flüssigkeit befindet ist das jedenfalls ein Zeichen dafür das das Tier kurz vor der Schlachtung Stress ausgesetzt war…
das finde ich wirklich heftig, echt!
Okay, ich habe gefragt, ich wollte wissen. Also muss ich da
wohl durch.
Die Katzen scheinen der selben Meinung wie die Chinesen zu sein. Deshalb spielen sie auch erst mit ihrer Beute.
Es kann aber auch sein, dass die Chinesen von den Katzen gelernt haben …
P.S.: Dass Du Adrenalin aus dem Fleisch (wirksam) aufnimmst,
ist jedoch unwahrscheinlich, da oral aufgenommenes Adrenalin
im Magen- und Darmtrakt relativ schnell abgebaut wird.
Ist das jetzt eine Vermutung oder hat man das auch wirklich
mal untersucht?
Das wurde pharmakologisch untersucht. Beim Adrenalin tritt der sogenannte First-Pass-Effekt vergleichsweise stark auf, d.h. ein Großteil wird bei oraler Gabe sofort wieder ausgeschieden, deswegen wird Adrenalin immer nur intravenös verabreicht (es gibt allerdings mit Ephedrin eine chemisch veränderte Form von Adrenalin, die oral aufgenommen werden kann).
Übrigens ist selbst bei intravenöser Verabreichung die Plasmahalbwertszeit von Adrenalin nur etwa ein bis drei Minuten.
Ich meine, stell Dir mal vor, ein Mensch ist eh schon
reichlich gestresst, durch was auch immer.
Dann futtert er fröhlichst adrenalinhaltiges (nu ja, ich nehm
jetzt einfach mal diesen Begriff auf) Fleisch und es macht ihn
noch mehr gaga? Oder „nur vermutlich“ nicht?
Selbst wenn man 100% des Adrenalins, im Fleisch aufnehmen würde (was man wie gesagt nicht tut), würde das keinen Unterschied machen. Dazu eine einfache Rechnung:
Eine ausgewachsene Sau wiegt 180 bis 220 kg. Wenn man jetzt also ein 500g Schweinesteak isst (was schon eine ordentliche Portion wäre), dann würde man ca. 0,25% des Gesamtadrenalins aufnehmen welches das Schwein ausgeschüttet hat (wenn man vereinfachend eine gleichmäßige Verteilung im Körper annimmt). Anders gesprochen: Wenn das Schwein 5 mg Adrenalin ausgeschüttet hätte (was eine Menge wäre) würden im Steak noch 12,5 ug Adrenalin vorliegen, eine Menge, die bei einem 80 kg Erwachsenen keine Wirkung zeigen dürfte (maximal könnte es zur sogenannten paradoxen Wirkung von niedrig-konzentriertem Adrenalin führen, d.h. einer blutdrucksenkenden Wirkung).
Nach wie vor bin ich noch nicht über
„Und ob sich das dann auch auf meinen Organismus auswirkt?“
im Klaren.
Ob sich das überhaupt nachweisen lässt?
Ist durch Fleisch fremd zugeführter Stress (aufgebaut von Tiergeburt an) in unserem Körper wirklich ein unwichtiges Element? Macht unser Körper damit einfach ruckizucki kurzen Prozess und das wars?
Dann wären nur meine Gedanken/Fragen dazu das erste Hindernis gewesen.
Ist durch Fleisch fremd zugeführter Stress (aufgebaut von
Tiergeburt an) in unserem Körper wirklich ein unwichtiges
Element? Macht unser Körper damit einfach ruckizucki kurzen
Prozess und das wars?
ich habe die schwere Vermutung, daß Du das Leben von Wildtieren arg romantisierst.
Die haben im Laufe ihres Lebens auch so manche Streßsituation zu durchleben (Jagdversuche von Raubtieren, Hunger, Durst, Kälte…)
Sollte es da zu irgendwelchen Akkumulationen von Stressfaktoren (was immer das auch sein sollte) kommen, dann hatten die Menschen genügend Zeit, sich daran zu gewähnen.
Also, ich habe da Null Ahnung. Die Frage ist für mich jetzt, ist „Adrenalin“ etwas, dass sich mit der Zeit in immer höherer Dosis im Tierfleisch ansammeln kann?
Oder gibts da irgendwann den Punkt der, na ich sag mal, Sättigung?
Und ist Adrenalin das einzig messbare Merkmal, das im Fleisch auf Stress gefunden werden kann?
Vermehrte Wasserausscheidung scheint ja erst nach der Schlachtung aufzutreten.
Die Frage ist für mich jetzt,
ist „Adrenalin“ etwas, dass sich mit der Zeit in immer höherer
Dosis im Tierfleisch ansammeln kann?
die Aussage ‚Serumhalbwertzeit von wenigen Minuten‘ spricht ziemlich dagegen.
Stress ist ein von der Natur als kurzfristig eingerichtetes Phänomen.
Schreck und dann Schreck lass nach.
ach watt, mein Vater ist Jäger ; )
Bei Wildtieren mach ich mir da nicht solche Gedanken.
Es geht mir um die Frage, wie sich die „Tierhaltung“ in den Ställen von Kuh, Rind, Schwein, Huhn, Pute usw. auf möglichen Stress im Fleisch auswirkt, was ich ja dann esse.
Könnte doch sein, dass mit mieser Tierhaltung der Dauerstress der Tiere an den menschlichen Organismus weitergegeben wird.
Jo mei, wir manipulieren da aus finanziellen Aspekten und mit Experimentierlust (und auch chemischen Mittelchen) gewaltig an der Natur der Tiere rum, da könnte es ja auch sein, dass auch unser Körper mit den Auswirkungen nicht mitkommt?
Sollte es da zu irgendwelchen Akkumulationen von
Stressfaktoren (was immer das auch sein sollte) kommen, dann
hatten die Menschen genügend Zeit, sich daran zu gewähnen.
Tja, das ist die Frage. Hatten wir genügend Zeit?
Oder ist das alles nur Blödsinn?
Ich weiß es ja auch nicht, ich denke nur darüber nach und versuche Ergebnisse zu finden.
das klappt bei uns Menschen ja nun auch nicht immer einfach so easy.
; )
Da müssen wir ja oft genug schon selbst dafür sorgen, dass sich angestauter Stress verflüchtigen kann.
Und im Allgemeinen müssen wir dazu aus dem „gewohnten Trott“ raus.
Sonst gehts uns nämlich ganz schön miese … mh?
Stress ist ein von der Natur als kurzfristig eingerichtetes
Phänomen.
Schreck und dann Schreck lass nach.