Stress mit den Eltern wirkt sich auf Kinder aus

Hallo zusammen,

ich habe hier schon eineige Beiträge gelesen welche meinem Problem sehr ähnlich sind.
Es geht um das Thema des Umgangs meiner Eltern mit meiner Tochter.
Die Situation stellt sich so dar, daß ich von meinen Eltern weder respektiert werde noch geachtet. Ich habe mit Hilfe einer Psychotherapie Briefe an meine Eltern ausgearbeitet die nicht beantwortet wurden. Das heist meine Mutter hat zwar auf den Ihren reagiert aber der Inhalt war nicht von Einsicht oder einer Entschuldigung geprägt sondern enthielt die Aussage: „wir haben nicht alles richtig gemacht aber das machst du ja auch nicht und wir hatten es ja nicht leicht…“ . Den Sermon kennen viele schon.
Im November kam es zu einem Treffen zwischen uns und meinen Eltern auf neutralem Boden. (Ich hatte meinen Vater zu uns eingeladen, aber er lehnte ab mit den Worten „Ich lasse mich nicht zu meinem Sohn zitieren“)In diesem Gespräch wurden alle meine Beispiele mit Hohn und Spott zunichte gemacht. Ich wurde wieder in die Rolle des 5-jährigen gezwungen und mein Vater machte mir unmißverständlich klar, daß er nicht gewillt ist mich zu respektieren mit den Worten: „Ich bin dein Vater und nicht dein Kumpel.“
Meine Auslegung von einer glücklichen Familie ist allerdings, daß ich als Vater der beste Kumpel meiner Kinder sein will.
Zum Geburtstag meiner jüngeren Tochter (8J.) waren neben meiner älteren Tochter (20J.) deren Freund (25J.) und wir auch meine Eltern zugegen. Das war der erste Familienfeiertag an dem sich mein Vater mal an einem Spiel beteiligt hat. (Ich kenne ihn seit 37 Jahren)
Des weiteren wurde das Kind mit Geschenken und offensichtlich übertriebener Zuneigung bedacht, daß meine Große hinterher zu mir gesagt hat: „Ich war ja direkt eifersüchtig“. Ich sagte ihr: „Das war das Ziel.“
Als wir dann der kleinen erzählt haben, das ihre Schwester (wenn gleich viel älter) zum Geburtstag nur eine SMS von ihren Großeltern bekam sagte sie: „so eine Unverschämtheit.“
Dient der Umgang mit den Großeltern wirklich noch dem Kindeswohl?
Sollte mann in dieser Lage wirklich noch ein Besuchsrecht einräumen?
Inzwischen zweifel das Kind schon selber ob sie ihrer Oma noch trauen kann weil die heute so und morgen so sagt.
Von ihrem Opa spricht sie gar nicht.
Kann mir jemand Rat geben?
Wir hatten bis zu besagtem Gespräch den Großeltern gesagt sie sollten die Kleine vorerst nicht aus der Schule holen. Kurz vor ihrem Geburtstag kam ein Einschreiben mit Rückschein in welchem wir aufgefordert wurden bis zum… den Umgang zu regeln. (Meine Eltern wohnen von uns 200 Meter weg)
Ist ein solchermaßen erzwungener Umgang wirklich noch dem Kindeswohl zuträglich?

Hallo,
habt ihr schon einmal an eine Beratung durch das Jugendamt gedacht?
Bei einem weiteren termin können dann ja die Großeltern dazu geladen werden.
Die würden dem Opa schon erzählen was geht und was nicht.

Gruß Sunny

Stress mit den Eltern wirkt sich auf Enkel aus
Hi,

eigentlich ist es mir neu, dass Großeltern ein UmgangsRECHT haben…

Ansonsten - ändern werden sich Deine Eltern in absehbarer Zeit wohl nicht - fürchte ich.
Dass sich was ändert setzt vor Allem auf den Willen aller beteiligten. Ist dieser so offensichtlich nicht vorhanden, dann wirds ohne irgendeine Not nichts werden.

Nachdem ich auch ein „mißratener Sohn“ bin, bleibt mir nur, für die ca. 30 Stunden im Jahr (Geb.+Geb.+Ostern+Weihnachten) Zähne zusammenbeißen, Klappe halten, Regenschirm aufspannen und immer hübsch freundlich auf andere anwesende zugehen.

@Sunny: das mit dem Jugendamt - ist immer leicht gesagt, aber da braucht man Glück und die entsprechende Person mit der entsprechenden Einstellung. Und für die ist sowas (da ist ja nu nicht irgendjemand „im öffentlichen Interesse gefährdet“) eher Familienangelegenheit.

LG
Ce

Kumpel der Kinder
Hallo

Meine Auslegung von einer glücklichen Familie ist allerdings, daß ich als Vater der beste Kumpel meiner Kinder sein will.

Das ist aber auch nicht richtig. Als Vater hast du zunächst mal die ganze Verantwortung, und auch wenn sie 18 sind, hast du irgendwie noch mehr Verantwortung als die Kinder. Ein Kumpel-Verhältnis zu den eigenen Kindern ist nicht richtig. Aber natürlich ist es gut, wenn du sie respektierst und wenn sie Vertrauen zu dir haben können.

Als wir dann der kleinen erzählt haben, das ihre Schwester (wenn gleich viel älter) zum Geburtstag nur eine SMS von ihren Großeltern bekam

Warum habt ihr das denn erzählt?

Ansonsten ist es vielleicht eine gute Idee, einen Mediator hinzuzuziehen.

Viele Grüße

Gude!

Ich beneide dich nicht um diese komplizierten Familienverhältnisse.
Verwandtschaft kann man sich leider nicht aussuchen.

Sicher sind viele Verhaltensweisen deiner Eltern kritikwürdig, trotzdem möchte ich auch mal das Augenmerk auf einige deiner Verhaltensweisen richten, denn alle Beteiligten haben einen Anteil an der Situation und die Wahrheit liegt meist in der Mitte:

Es ist toll, dass du eine Psychotherapie gemacht hast, um vieles aufzuarbeiten. Dadurch hast aber nur du dich verändert, deine Eltern sind erstmal noch dieselben. Falls du Ihnen in den Briefen mit Vorwürfen begegnet bist, hatten sie wenig Anreiz, sich einsichtig zu zeigen oder gar zu entschuldigen.

Deine Erwartung, dass sie sich entschuldige, kann auch leider durch keine Argumente unterstützt werden: Wenn du dein Seelenheil von ihrer Entschuldigung abhängig machst, kannst du nur unglücklich werden.

Mir ist auch aufgefallen, dass du dich schon sehr routiniert in die Opferrolle begibst. Zitat:

Ich wurde
wieder in die Rolle des 5-jährigen gezwungen und mein Vater
machte mir unmißverständlich klar, daß er nicht gewillt ist
mich zu respektieren mit den Worten: „Ich bin dein Vater und
nicht dein Kumpel.“

If the shoe fits, wear it!
Du entscheidest selbst, wie du die Worte deines Vaters interpretiers und ob du dich wie ein 5-Jähriger fühlen willst oder nicht. Ich beispielsweise kann an seiner Aussage nichts grundlegend Falsches feststellen und sehe darin keine Veranlassung, sich dadurch herabgewürdigt zu fühlen.

Du solltest also aufpassen, welche Rolle du einnimmst und welche du den anderen zuweist. Da schwingt sehr viel Erwartungshaltung mit. Die bringt dich aber nicht weiter.

Dass deine Eltern neuerdings den Enkeln gegenüber - oder zumindest der jüngeren Tochter gegenüber - ein ganz anderes Verhalten zeigen könnte man auch ganz anders als du werten: Vielleicht versuchen sie nun Dinge anders zu machen, nachdem du ihnen die Briefe geschrieben hast. Vielleicht haben sie im Stillen darüber nachgedacht, konnten nach außen ihre Fehler zwar nicht zugeben, aber versuchen nun doch, freundlicher zu werden.

Möglicherweise sind deine Eltern einfach hilflos deinen Vorwürfen gegenüber. Ändere du mal ein Verhalten, dass du jahrelang eingeschliffen hast! Es wird - wenn - dann lange dauern, bis sie sich ändern. Wenn überhaupt.

Was ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht richtig finde, ist, dass ihr die Kinder in diesem Zwist intrumentalisiert. Der Jüngeren zu sagen, dass die Ältere nur ne sms bekommen hat, ist unklug. Damit manipuliert ihr die Kinder und flößt ihnen Mißtrauen den Großeltern gegenüber ein. Das wird auf keinen Fall dazu führen, dass deine Eltern sich ‚bessern‘.
Auch die Unterstellung, Eifersucht zu erzeugen wäre das Ziel gewesen, ist mutwillig interpretiert und ebenfalls eine Manipulation der Kinder.

Wenn dir das Kindeswohl am Herzen liegt, dann solltest du sie aus diesem Konflikt gänzlich heraushalten. Bedenke, dass auch Großeltern wichtige Bezugspersonen für die Kindern sind und das Verhältnis - ganz unabhängig von deinem Verhältnis zu deinen Eltern - intakt sein kann. Das solltest du nicht gefährden!

Ein bisschen musst du also von deinem Roß heruntersteigen und nachgeben, wenn hier der Konflikt gelöst werden soll. Dabei solltest du zu allererst an deine Kinder denken!

Deine Verletzungen aus der Vergangenheit kannst du nur heilen, wenn du vergeben kannst ohne eine Entschuldigung deiner Eltern. Ich weiß, dass sich das absurd anhören mag, ich war selbst in dieser Situation. Heute, 15 Jahre später, ist es mir gelungen und es war ein weiter Weg. Wenn du noch nicht soweit bis, lass dir weiter professionell helfen.

Geh einen Schritt auf deine Eltern zu, damit deine Kinder die Möglichkeit haben, Großeltern zu haben.

just my 2 cents

Liebe Grüße
von der
Flaschenpost

Hallo Ingo,

ich halte die Situation für ziemlich schwierig. Dein Verhältnis zu deinen Eltern ist offenbar derartig gestört, dass es dir nicht gelingt, deine Kinder aus eurem Konflikt rauszuhalten.

Das ist verständlich - gut für die Kinder ist es nicht. Sie hatten nicht die Chance, ihren Großeltern vorurteilsfrei zu begegnen und es gelingt dir auch nicht, dich zumindest aus der Beziehung zwischen Enkelkindern und Großeltern rauszuhalten.

daß meine Große hinterher zu mir gesagt hat: „Ich war ja direkt eifersüchtig“. Ich sagte ihr: „Das war das Ziel.“

Das ist bösartig - und zwar deinem Kind gegenüber. Diejenigen, die du eigentlich treffen willst - deine Eltern - triffst du damit nicht. Wohl aber deine Große, die nun durch ihren Vater knallhart verkündet bekommt, dass sie den Großeltern weniger wert ist.

Auch wenn sie selbst das vielleicht schon ein wenig ungerecht empfunden hat, ist eine solche Gewissheit sehr schmerzhaft. Es wäre die Aufgabe der Eltern, Härten abzufedern, nicht, erst recht noch den Finger in die Wunde zu legen.

Und dann setzt ihr noch eins drauf und sorgt dafür, dass auch die Kleine von dem „Unrecht“ erfährt. Unterm Strich ist das nur eines: Hetze gegen die Großeltern auf Kosten der Kinder.

Und das bedeutet letzten Endes, dass du - wie häufig bei Scheidungskindern - deine Kinder dazu benutzt, deinen Eltern etwas heimzuzahlen, was sie DIR angetan haben. Und nein: Es bedarf keiner gnadenlosen Ehrlichkeit gegenüber den Kindern, wenn diese zum Inhalt hat, emotionale Entscheidungen treffen zu müssen. Logischerweise werden sich deine Kinder auf deine Seite stellen. Fair ist das ihnen gegenüber nicht, denn sie haben nicht die Chance, sich ihr eigenes, subjektives Bild zu machen.

Meine Auslegung von einer glücklichen Familie ist allerdings, daß ich als Vater der beste Kumpel meiner Kinder sein will.

Kinder brauchen Eltern, die Eltern sind, denn Kumpel haben sie genug. Und anstatt dich hinzustellen und als verletztes Kind mit dem Finger auf deine Eltern zu zeigen, wäre es deine Aufgabe als Vater, deinen Kindern die Chance zu bieten, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Verantwortungsvoll begleitet von dir als jemand, der schützt, aber nicht verhindert.

Kann mir jemand Rat geben?

Rat geben schon, ob es dir aufgrund deiner eigenen Geschichte möglich ist, ihn umzusetzen, kannst nur du entscheiden, denn natürlich ist mir bewusst, dass du gute Gründe hast, so über deine Eltern zu urteilen, wie du es tust. Es würde eine ziemliche Größe deinerseits erfordern, könnte aber vielleicht sogar für dich selbst ein Stück Heilung bringen.

Was du tun KÖNNTEST, wäre: Dich mit deinen Kindern zusammensetzen und ihnen sagen, dass du dich als du selbst ein Kind warst, leider nicht gut mit deinen Eltern verstanden hast. Die Gründe solltest du nicht erzählen, das müssen Kinder nicht aushalten.

Dann könntest du sagen, dass du merkst, dass es dir heute noch schwer fällt, dich gut mit deinen Eltern zu vertragen, aber dass du weißt, dass diese gerne Oma und Opa wären und das vielleicht auch gut könnten. Und deshalb hast du dir überlegt, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, wenn sie einfach ausprobieren würden, ob sie sich gut mit Oma und Opa vertragen, wenn sie sich öfter sehen.

Möglicherweise werden deine Kinder - vor allem die Große - zögern, sich darauf einzulassen. Sie sind ja schon recht negativ beeinflusst worden. Dann könntest du ihnen Mut machen, es trotzdem zu versuchen.

Und wenn sie in Zukunft von ihren Großeltern erzählen, dann solltest du dich mit ihnen freuen, wenn es etwas Positives ist - auch dann, wenn du dahinter unlautere Absichten witterst. Das musst du dann auf Erwachsenenebene mit deinen Eltern klären. Die Kinder hätten so aber vielleicht noch eine Chance darauf, Großeltern zu haben und diese lieben zu dürfen.

Schöne Grüße,
Jule

Hi,

Meine Auslegung von einer glücklichen Familie ist allerdings,
daß ich als Vater der beste Kumpel meiner Kinder sein will.

Das ist in meinen Augen falsch. Kinder brauchen ein Vorbild, jemanden der sie leitet, der ihnen halt gibt, also Eltern. Kumpel suchen sie sich selbst.

Als wir dann der kleinen erzählt haben, das ihre Schwester
(wenn gleich viel älter) zum Geburtstag nur eine SMS von ihren
Großeltern bekam sagte sie: „so eine Unverschämtheit.“

Warum tust Du das?

Dient der Umgang mit den Großeltern wirklich noch dem
Kindeswohl?

Dient es dem Wohl Deiner Kleinen, wenn Du sie gegen die Großeltern aufstachelst?

Sollte mann in dieser Lage wirklich noch ein Besuchsrecht
einräumen?
Inzwischen zweifel das Kind schon selber ob sie ihrer Oma noch
trauen kann weil die heute so und morgen so sagt.
Von ihrem Opa spricht sie gar nicht.
Kann mir jemand Rat geben?

Was Du mit Deinen Eltern hast, geht zunächst einmal nur Dich und Deine Eltern etwas an. Deine Eltern haben sich Dir gegenüber falsch verhalten, das mußt Du mit ihnen klären.

Sofern sich Deine Eltern korrekt zu Deiner Tochter verhalten, solltest Du ihnen auch den Umgang nicht verwehren. So wie es momentan läuft, ziehst Du Deine Tochter in Deine Streitigkeiten mit hinein.

Es ist nicht richtig vor Deiner Tochter schlecht über Deine Eltern zu sprechen und umgekehrt wäre es auch nicht richtig, wenn Deine Eltern schlecht über Dich sprechen würden, wenn Deine Tochter dabei wäre.

Deine Tochter kann nichts für das Verhältnis mit Deinen Eltern, sie ist da Außen vor. Streitigkeiten zwischen Erwachsenen sollten nicht vor und schon gar nicht auf dem Rücken von Kindern ausgetragen werden.
Irgendwann ist sie alt genug sich selbst ein Bild zu machen und dann selbst Entscheidungen zu fällen.

Ich verstehe Dich, das Verhältnis zu meiner Mutter ist auch schwierig.

Trotzdem mein Rat, laß Deine Tochter nicht unter Euren Streitigkeiten leiden. Halt sie aus diesen Streitigkeiten heraus, sie wird Dir später einmal vermutlich dankbar dafür sein.

Gruß
Tina

Leider ist es nich möglich eine Geschichte von 9 Jahren vollumfänglich in 3Sätze zu packen. Dennoch sehe ich das du den Kern der Sache siehst wenn gleich nicht immer richtig interpretierst. Ich bin kein Vater der mit seinen Kindern immer auf „Augenhöhe Diskutiert“ der die Kinder als kleine Erwachsene behandelt. Dennoch bin ich immer für sie da und tröste sie wenn sie trost brauchen und spiele mit ihnen wenn ihnen langweilig ist. Diese Art Kumpel eben.

Und meine große sieht mit ihren 20 Jahren diese Lage genau so wie ich. Sie studiert und hat einen festen Freund. Ich denke nicht, daß ich ihr weh getan habe als ich ihr sagte das dies das Ziel war sie sah das auch so.

Hallo Ingo,

ich habe im Eifer des Gefechts das Alter deiner großen Tochter überlesen. Natürlich ist eine 20-Jährige in der Lage, mit einer solchen Aussage umzugehen. Was ich in Bezug auf deine kleine Kleine gesagt habe, gilt aber dennoch.

Natürlich ist mir auch klar, dass ein vollumfänglicher Einblick in dein Leben hier weder möglich noch sinnvoll ist. Mit gewissen Einschränkungen müssen halt sowohl Fragesteller als auch Antwortende zurechtkommen :smile:. Was der Fragende für sich rausziehen kann und möchte, bleibt ohnehin immer in seiner Hand.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Ingo,

Es geht um das Thema des Umgangs meiner Eltern mit meiner
Tochter.
Das heist meine Mutter hat zwar auf
den Ihren reagiert aber der Inhalt war nicht von Einsicht oder
einer Entschuldigung geprägt sondern enthielt die Aussage:
„wir haben nicht alles richtig gemacht aber das machst du ja
auch nicht und wir hatten es ja nicht leicht…“ .

hier möchte ich aus eigener Erfahrung einwerfen, dass dies vermutlich das Maximum an Entschuldigung ist, das Du von Deiner Mutter erwarten kannst. Wie fändest Du die Aussage: „Davon hast Du bestimmt keinen seelischen Schaden davongetragen!“ „Reklamationen werden nach 30 Jahren nicht mehr angenommen!“ Ähnliche Sprüche kenne ich hautnah, das tut wirklich weh!

Zu der Geschichte mit dem Geburtstag wurde schon viel geschrieben.

Hierzu:

Dient der Umgang mit den Großeltern wirklich noch dem
Kindeswohl?

möchte ich nur schreiben: Solange die Großeltern nicht vor den Kindern die Eltern herabsetzen (ich kenne da so nette Einlagen, dass die Erziehungsmethoden einer Mutter vor dem Kind in herabsetzender Weise diskutiert werden) voll und ganz: Ja.

Inzwischen zweifel das Kind schon selber ob sie ihrer Oma noch
trauen kann weil die heute so und morgen so sagt.

Auch dies ist ein Lernprozess, den ihr als Eltern nur abfangen könnt, aber nicht verhindern solltet.

Von ihrem Opa spricht sie gar nicht.

Das kann auch bedeuten, dass sie Deine Antworten nicht hören mag.

Viele Grüße,

Karin

Hallo Sim,

Es sit schwer eine Geschichte von 9 Jahren in 3 Sätze zu packen.
was ich meine hast du dennoch gut verstanden. Man sollte für die Kinder da sein und trösten, stärken, spielen, beruhigen oder auch diskutieren.
Ich bin kein „das sind alles kleine Erwachsene“-Typ.
Ich denke schon das es ehrlich gemeint ist wenn meine Töchter sagen ich sei ein guter Vater.
Warum ich der kleinen gesagt habe daß die Goße nix bekam hat sich aus dem Gespräch ergeben. Ich glaube sie hat danach gefragt.
Auch diese Sache zu verschweigen war mir (und auch meiner Frau) zuwider.
Ich habe in den letzten 20 Jahren öfter versucht mich emotional von meinen Eltern zu lösen, manche bezeichnen das als erwachsen werden.
Meine Eltern wollen aber die Gewalt (Kontrolle) behalten und das macht mich zum Kind. Das geht auch nicht spurlos an meinem Kind vorbei.
Ich danke Dir für deine Reaktion und deinen Tipp.
Gruß Ingo

Hallo und happy new year,

ich danke dir für deine ausführliche Reaktion. Es ist schwer die Geschichte von 9Jahren in 3Sätze zu packen auch bin ich nicht das erste mal in der Situation. Ich habe mich in den letzten 20 Jahren öfter emotional von meinen Eltern zu trennen versucht. Man nennt das auch erwachsen werden. Aber du sagst: „wem der Schuh passt der tägt ihn“. Es trifft nicht ganz den Punkt. In „The Wall“ von Pink Floyd gibt es ein sehr treffendes Lied „Mother“ darin heist es „Mamma wird dir helfen eine Mauer zu errichten“. Und am Schluß: „Mutter, mußte sie so hoch werden?“

Ich denke sehr Philosophisch kann aber nichts dagegen tun. Ich wollte nur mal ein paar Meinungen hören die nicht meine Eltern oder die engeren Zusammenhänge kennen und bedanke mich herzlich.

Hallo!

Ohne auf den sehr langen Text im einzelnen eingehen zu wollen, empfehle ich, darüber nachzudenken, ob man selbst als Eltern die Situation als „gut“ für die eigenen Kinder ansieht.

Wenn man nach einigen gütlichen Versuchen (und das ist sehr wichtig und die Voraussetzung für all meine nun folgenden Punkte) merkt, dass das eigene Verhältnis zu den Großeltern auch für die Kinder belastend ist, würde ich für deutlich seltenere Kontakte sorgen.

Weshalb sollte man sich von den eigenen Eltern gängeln lassen, wenn man schon selbst (erfolgreich, das setze ich voraus) eine eigene Familie „führt“?
Irgendwann ist man halt über 30, hat selbst einiges auf die Beine gestellt und will sich nicht mehr dauernd anhören, was man in den augen anderer falsch macht. Das ist völlig normal und man muss keineswegs alles schlucken, was Eltern und Schwiegereltern einem anbieten.

M.W. gibt es kein gesetzliches Umgangsrecht für Großeltern. Wenn sie nicht spuren, müssen sie eben ohne die Enkel leben. Diese Aussicht, konkret geäußert und ruhig auch einige Zeit praktiziert, kann durchaus zu einer Verhaltensänderung bei den Großeltern führen.
Wenn nicht, müssen sie ohne ihre Enkel leben.
Die Tür sollte natürlich offen sein und es ist gar nicht nötig, verbal den großen bruch („Eure Enkel seht ihr nie wieder…“) zu zelebrieren. Eine klare Abgrenzung über Wochen, während der die Enkel einfach (durch die Eltern) anderweitig beschäftigt sind, wird dazu führen, dass die Großeltern sich melden. Dann kann man aus einer Position der Stärke heraus antworten „…wundert Euch das? So wie bisher wird es nicht weitergehen. Ich habe Euch mehrmals erklärt, was ich auf keinen Fall in unserem Umgang will. Ihr habt die Wahl.“.

Das klingt hart, ist aber m.E. der einzige Weg, wenn verhindert werden soll, dass die ganze Familie sich gegeneinander ausspielt.
Wichtig dabei ist, dass Ihr als Eltern der Kleinen die Linie vorgebt. Familie ist keine Demokratie, sondern bedarf der Führung.
Das beantwortet dann auch gleich die Frage des „besten Kumpels der Kinder“. Der Vater wird das niemals sein. Vergiß´ das und gehe mal wieder mit erwachsenen Kumpels ein Bier trinken.

Gruß,
M.

Der Weg der Eskalation
Moin!

Deine Sichtweise und Ratschläge halte ich für geeignet, den Konflikt zu verschärfen, und das würde auf Kosten der Kinder gehen.

Wenn man (…) merkt, dass das eigene Verhältnis zu den Großeltern
auch für die Kinder belastend ist, würde ich für deutlich
seltenere Kontakte sorgen.

Belastend wird der Konflikt für die Kinder, wenn man sie mit reinzieht (so, wie es der UP leider getan hat). Kinder sind da aber rauszuhalten, der UP muss seinen Konflikt allein lösen.

Weshalb sollte man sich von den eigenen Eltern gängeln lassen,
wenn man schon selbst (erfolgreich, das setze ich voraus) eine
eigene Familie „führt“?

Das muss er nicht, aber er muss auch nicht seine Kinder instrumentalisieren. So erwachsen scheint er aber nicht zu sein.

Irgendwann ist man halt über 30, hat selbst einiges auf die
Beine gestellt (…)
und man muss keineswegs alles schlucken, was Eltern und
Schwiegereltern einem anbieten.

Da gebe ich dir vollkommen Recht! Wobei:
Das Überschreiten von Altersgrenzen führt nicht automatisch zu vernünftigeren Verhaltensweisen!

M.W. gibt es kein gesetzliches Umgangsrecht für Großeltern.
Wenn sie nicht spuren, müssen sie eben ohne die Enkel leben.

So, und hier haben wir den Fall, wo die Kinder als Druckmittel eingesetzt werden und mit Erpressung gearbeitet wird. Das ist der Weg der Eskalation, und der ist selten erfolgreich.

Diese Aussicht, konkret geäußert und ruhig auch einige Zeit
praktiziert, kann durchaus zu einer Verhaltensänderung bei den
Großeltern führen.
Wenn nicht, müssen sie ohne ihre Enkel leben.

Die Großeltern haben schon auf die Briefe des UP nicht wie gewünscht reagiert, dann werden sie es durch Druck und Erpressung erst recht nicht!

Die Tür sollte natürlich offen sein und es ist gar nicht
nötig, verbal den großen bruch („Eure Enkel seht ihr nie
wieder…“) zu zelebrieren.

Hast du doch gerade vorgeschlagen: Auch ruhig geäußert bleibt eine Erpressung eine Erpressung, und mit dem Entzug der Enkel schlägt man die Tür zu!

Eine klare Abgrenzung über Wochen,
während der die Enkel einfach (durch die Eltern) anderweitig
beschäftigt sind, wird dazu führen, dass die Großeltern sich
melden.

Die merken das ja nicht, oder was? Kinder merken ganz genau, was los ist, und sie damit so zu belasten ist einfach nicht richtig.

Dann kann man aus einer Position der Stärke heraus

sorry, aber hier muss ich mal lachen.
Schmollen und bestrafen ist keine Position der Stärke sondern das genaue Gegenteil.

antworten „…wundert Euch das? So wie bisher wird es nicht
weitergehen. Ich habe Euch mehrmals erklärt, was ich auf
keinen Fall in unserem Umgang will. Ihr habt die Wahl.“.

Ja, aber das kann man sagen, ohne die Kinder ins Spiel zu bringen.

Das klingt hart, ist aber m.E. der einzige Weg, wenn
verhindert werden soll, dass die ganze Familie sich
gegeneinander ausspielt.

Genau dafür gibst du gerade die Anleitung.

Wichtig dabei ist, dass Ihr als Eltern der Kleinen die Linie
vorgebt. Familie ist keine Demokratie, sondern bedarf der
Führung.

Dazu sag ich jetzt nichts mehr.

Das beantwortet dann auch gleich die Frage des „besten Kumpels
der Kinder“. Der Vater wird das niemals sein. Vergiß´ das und
gehe mal wieder mit erwachsenen Kumpels ein Bier trinken.

Geh du auch ein Bier trinken, aber diskutier mit deinen Kumpels am Stammtisch nicht mehr über Erziehung oder Konfliktlösung.

Mein Buchtipp:
„Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall B.Rosenberg

Gruß, Flaschenpost

2 „Gefällt mir“

Hallo,

M.W. gibt es kein gesetzliches Umgangsrecht für Großeltern.

Doch, das gibt es. Und grudsätzlich findet es auch dann Anwendung, wenn ein Elternteil oder beide Eltern sich mit den Großeltern nicht verstehen. Lediglich in dem Fall, in dem die Erwachsenen nicht in der Lage sind, ihre eigenen Konflikte bei Begegnungen mit den Kindern zurückzunehmen, kann es Ausnahmen geben.

Schöne Grüße,
Jule

Tach!

Deine Sichtweise und Ratschläge halte ich für geeignet, den
Konflikt zu verschärfen, und das würde auf Kosten der Kinder
gehen.

Aktuell scheint die Situation zu Lasten der Kinder zu gehen, weil trotz einiger Deeskalationsversuche des TE die Großeltern ein krasses Fehleverhalten an den Tag legen, indem sie ihre Kinder vor ihren Enkeln demontieren.

DAS ist ein ECHTES Problem für die Enkel. Hier würde ich als Eltern (der kleinen Kinder) eisenhart dazwischenschlagen.

Wenn man (…) merkt, dass das eigene Verhältnis zu den Großeltern
auch für die Kinder belastend ist, würde ich für deutlich
seltenere Kontakte sorgen.

Belastend wird der Konflikt für die Kinder, wenn man sie mit
reinzieht (so, wie es der UP leider getan hat). Kinder sind da
aber rauszuhalten, der UP muss seinen Konflikt allein lösen.

Nein, der TE muss, nachdem er, wie er schrieb (und nur daran halte ich mich), zahlreiche Versuche zur Lösung der Konflikte gestartet hatte, nun seinen Familienfrieden sichern.

Wenn alle Erklärungsversuche und friedlichen Diskussionsversuche nichts bringen, muss man eben eine Stufe weiter eskalieren.

Was wäre Deine Alternative? Konkret.

Weshalb sollte man sich von den eigenen Eltern gängeln lassen,
wenn man schon selbst (erfolgreich, das setze ich voraus) eine
eigene Familie „führt“?

Das muss er nicht, aber er muss auch nicht seine Kinder
instrumentalisieren. So erwachsen scheint er aber nicht zu
sein.

Er hat es nach seinen Worten doch versucht.
Wie kommst Du konkret zu Deiner Aussage?

Irgendwann ist man halt über 30, hat selbst einiges auf die
Beine gestellt (…)
und man muss keineswegs alles schlucken, was Eltern und
Schwiegereltern einem anbieten.

Da gebe ich dir vollkommen Recht! Wobei:
Das Überschreiten von Altersgrenzen führt nicht automatisch zu
vernünftigeren Verhaltensweisen!

Wo siehst Du nach der Situationsbeschreibung des TE bei ihm unvernünftige Verhaltensweisen?

M.W. gibt es kein gesetzliches Umgangsrecht für Großeltern.
Wenn sie nicht spuren, müssen sie eben ohne die Enkel leben.

So, und hier haben wir den Fall, wo die Kinder als Druckmittel
eingesetzt werden und mit Erpressung gearbeitet wird. Das ist
der Weg der Eskalation, und der ist selten erfolgreich.

Wieso?
In diesem Fall muss eben Druck gemacht werden, so dass die Kinder sich nicht wieter die Demontage ihrer Eltern durch die Großeltern mit ansehen müssen.

Es lassen sich eben nicht immer vernünftige Lösungen in vernünftigen gesprächen finden. Manchmal ist die nächste Eskalationsstufe hilfreich und notwendig.

Diese Aussicht, konkret geäußert und ruhig auch einige Zeit
praktiziert, kann durchaus zu einer Verhaltensänderung bei den
Großeltern führen.
Wenn nicht, müssen sie ohne ihre Enkel leben.

Die Großeltern haben schon auf die Briefe des UP nicht wie
gewünscht reagiert, dann werden sie es durch Druck und
Erpressung erst recht nicht!

Dann bleiben sie eben aussen vor.
Eine Familie funktioniert auch ohne Großeltern.

Die Tür sollte natürlich offen sein und es ist gar nicht
nötig, verbal den großen bruch („Eure Enkel seht ihr nie
wieder…“) zu zelebrieren.

Hast du doch gerade vorgeschlagen: Auch ruhig geäußert bleibt
eine Erpressung eine Erpressung, und mit dem Entzug der Enkel
schlägt man die Tür zu!

Dies wäre dann die Entscheidung der Großeltern.

Eine klare Abgrenzung über Wochen,
während der die Enkel einfach (durch die Eltern) anderweitig
beschäftigt sind, wird dazu führen, dass die Großeltern sich
melden.

Die merken das ja nicht, oder was? Kinder merken ganz genau,
was los ist, und sie damit so zu belasten ist einfach nicht
richtig.

Aber umgekehrt die Familie durch die Großeltern vergiften zu lassen, ist richtig?

Du hast nun genug kritisiert. Bringe einen besseren Vorschlag!

Dann kann man aus einer Position der Stärke heraus

sorry, aber hier muss ich mal lachen.
Schmollen und bestrafen ist keine Position der Stärke sondern
das genaue Gegenteil.

Hier geht es keineswegs um „Schmollen und bestrafen“, sondern um die Durchsetzung des Willens der Eltern im Hinblick auf die Akzeptanz ihrer führenden Rolle in der Erziehung ihrer Kinder.

Hier muss jeder Elternteil eisenhart durchsetzen, was er sich vorstellt. Denn schließlich muss er auch die Folgen tragen, wenn die Kinder zu Hause Terror machen.

Die Eltern zählen. Sonst niemand. Das muss klar sein.

antworten „…wundert Euch das? So wie bisher wird es nicht
weitergehen. Ich habe Euch mehrmals erklärt, was ich auf
keinen Fall in unserem Umgang will. Ihr habt die Wahl.“.

Ja, aber das kann man sagen, ohne die Kinder ins Spiel zu
bringen.

Bitte? Es geht hier ja um ebendiese Kinder.

Das klingt hart, ist aber m.E. der einzige Weg, wenn
verhindert werden soll, dass die ganze Familie sich
gegeneinander ausspielt.

Genau dafür gibst du gerade die Anleitung.

Das glaube ich nicht.
Manche Menschen sind nicht diskursfähig. Sie brauchen klare Ansagen.
Diese muss man ihnen geben, sonst wird das nie was.

Wichtig dabei ist, dass Ihr als Eltern der Kleinen die Linie
vorgebt. Familie ist keine Demokratie, sondern bedarf der
Führung.

Dazu sag ich jetzt nichts mehr.

Wieso nicht?

Das beantwortet dann auch gleich die Frage des „besten Kumpels
der Kinder“. Der Vater wird das niemals sein. Vergiß´ das und
gehe mal wieder mit erwachsenen Kumpels ein Bier trinken.

Geh du auch ein Bier trinken, aber diskutier mit deinen
Kumpels am Stammtisch nicht mehr über Erziehung oder
Konfliktlösung.

Interessanterweise habe ich bereits bewiesen, dass meine methode ganz gut funktioniert.

Von einer alternativen Methode, die Du in solchen Fragen anwenden würdest, haben wir ja bislang noch nichts gehört.

Mein Buchtipp:
„Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall B.Rosenberg

Lasst uns alle unsere Namen tanzen.
Vielleicht löst der TE ja so seine Probleme mit den Großeltern.

M.

1 „Gefällt mir“

Moin!

M.W. gibt es kein gesetzliches Umgangsrecht für Großeltern.

Doch, das gibt es. Und grudsätzlich findet es auch dann
Anwendung, wenn ein Elternteil oder beide Eltern sich mit den
Großeltern nicht verstehen.

Bitte um entsprechende Quellen.

Lediglich in dem Fall, in dem die
Erwachsenen nicht in der Lage sind, ihre eigenen Konflikte bei
Begegnungen mit den Kindern zurückzunehmen, kann es Ausnahmen
geben.

Nur in solchen Fällen bedarf es doch eines solchen Umgangsrechtes. Wenn alles in Butter ist, braucht´s auch keine juristische Grundlage für eine Auseinandersetzung.

Werde mal konkret und gebe uns eine Quelle.
Ich glaube nicht, dass es ein gesetzlich untermauertes Umgangsrecht für Großeltern gibt. Wie sollte denn sonst eine Familie ans andere Ende der Welt auswandern können? Oma und Opa mit einpacken…?

Gruß,
M.

Hallo,

Bitte um entsprechende Quellen.

Bitteschön:

http://dejure.org/gesetze/BGB/1685.html

Schöne Grüße,
Jule