Stress oder doch eine Psychose?

Wissenschaft Geisteswissenschaften
#1

Hallo zusammen, 
Ich bin 14 Jahr alt und höre neuerdings Sachen die glaube ich gar nicht real sind. Einige Beispiele :

  1. In der Schule erklärt und redet der Lehrer. Ich höre die Pausenglocke, packe meine Sachen. Der Lehrer guckt mich an und sagt das wir noch 15 Minuten haben. Nicht real. 
  2. An einigen Tagen wenn ich zu Hause bin höre ich die FeuerwehrSirene. Und das die ganze Zeit. Ich schaue aus dem Fenster: nichts.
  3. Heute im Fahrstuhl höre ich erstmal ganz leise ein gekreische und dann eine lache. Ich hatte höllische Ängste. Ich bin so schnell wie möglich rein in die Wohnung.  Da ist schon mein nächstes Problem. Beim duschen halte ich die Augen immer auf weil ich Angst habe dass mich jemand beobachtet. Oder ich habe immer das Gefühl als ob jemand mich von meiner handykamera aus beobachtet.
    Bei den Dingen die ich gehört habe die unreal sind waren es bis jetzt nur die drei, und alle in nicht so langen Zeitintervallen. 
    Danke im voraus. 

MfG _db_

#2

Halluzinationen mit 14
Servus,

ungefähr in diesem Alter wird das Gehirn sozusagen neu verkabelt, da passieren eine Menge Dinge, mit denen man nicht rechnen würde.

Für „gewöhnliche“ Halluzinationen, die so gut wie jeder mal erlebt, kommen mir die von Dir beschriebenen Erlebnisse aber zu detailliert und auch für sich zu lang andauernd vor.

Ungewöhnlich ist auch, dass Du Dich damit offenbar nicht „normal“ fühlst.

Es kommen da sehr viele Möglichkeiten in Frage - setz Dir nicht selber den Stempel „Psychose“ auf die Stirn, zumal Du bei einer Psychose keine Distanz zu den Halluzinationen hättest und sie als Wirklichkeit erlebtest.

Es ist sicher nicht verkehrt, wenn Du mal einen Facharzt für Psychiatrie aufsuchst (vorher Überweisung vom Hausarzt besorgen), der das genauer, besser und mit viel klarerem Ergebnis untersuchen kann als irgendjemand irgendwo im Internet. Keine Sorge: Fachärzte für Psychiatrie sperren niemanden ein, geben niemandem prophylaktisch seltsame Tranquilizer, und sie haben normalerweise auch nicht „selber eine Schacke“. Das einzige, womit Du rechnen musst, ist, dass so ein Termin sehr konzentriert und knapp abläuft, weil niedergelassene Psychiater über die Honorarsätze zu extrem schnellem Arbeiten gezwungen werden.

Falls da eine Erkrankung vorliegen sollte, die behandlungsbedürftig ist, wird sie mit größter Wahrscheinlichkeit umso weniger Dein Leben stören, je früher sie erkannt und behandelt wird - mit „erstmal Abwarten“ tut man sich keinen Gefallen, wenn wirklich „was ist“.

Schöne Grüße

MM

#3

Hallo,

Ich bin 14 Jahr alt und höre neuerdings Sachen die glaube ich
gar nicht real sind.

Bei den Dingen die Du beschreibst, wird Dir niemand aus einem Internet-Forum ernsthaft sagen können um was es sich handelt und ob es vielleicht eine Erkrankung ist.

Erzähl diese Dinge unbedingt einem Erwachsenen dem Du vertraust (Eltern, Lehrer, Trainer, Bruder, Schwester, evtl. Hausarzt).

Grüße
K.

#4

Die Halluzinationen gehören von einem Psychologen behandelt, das ist nichts wofür Du Dich schämen müsstest.

Vielleicht wäre es erstmal gut, wenn Du die Informationsflut etwas einschränkst, ich meine Gewalt im Fernsehen und Ballerspiele. Das Gehirn muss bei jedem Zivilisationsmenschen den täglichen medialen Müll verarbeiten.

Öfter raus an die frische Luft mit dem Skateboard, oder was Dir sonst Spass macht und wieder klare Gedanken bekommen.
Denke Sport hilft, psychische Spannungen abzubauen.

Gute Besserung!

#5

Servus,

es gibt nicht allzu viele Formen von Halluzinationen, die von einem Psychologen behandelt werden können.

Schöne Grüße

MM

#6

Danke, das konnte ich nicht wissen, hatte selber noch nie Halluzinationen. Ich kenne nur einen tragischen Fall in meiner Verwandtschaft, wo es mit extremer Einsamkeit zu tun hatte. Nachdem sie ein unseriöser Facharzt mit Zyprexa zum Zombie gemacht hat, konnten wir einen anderen finden, der sie glücklicher Weise wieder von dieser Droge abgesetzt hat. Die Frau endschied sich, die Halluzinationen einfach zu ignorieren und geniest die Aufmerksamkeit der regelmäßigen Therapiegespräche.