Moin Stefan !
Wenn´s rauscht, fliesst was zu schnell.
Ich weiss nicht, wie das bei Heizungsanlagen ausgelegt wird. Bei größeren Kühlwasserkreisläufen wird erstmal überschlägig der Gesamtwiderstand des Systems berechnet (Rohrdurchmesser, Längen, Anzahl der Bögen, Armaturen, etc,) und danach die Pumpe ausgelegt. Bei der Inbetriebnahme wird das dann kontrolliert/gemessen und angepasst. Z.B. indem in Abzweigungen, in denen der Durchsatz (in m^3/h) zu hoch ist, Blenden eingebaut werden.An dieser Blende steigt dann die Geschwindigkeitkeit (ich glaube daran ist Bernoulli schuld
und hier kann es dann rauschen.
Wenn bei Dir überall die Heizungen rauschen, dann würde ich den Durchsatz der Pumpe reduzieren (Drehzahl reduzieren oder kleineren Impeller einbauen). Wenn Die Heizung nicht zu knapp ausgelegt ist, solltest du dabei keine Probleme mit der Temperatur bekommen, evtl. dauert´s ein bischen länger bis es warm wird. Ich unterstelle mal, daß Du nicht alle Thermostaten auf max drehen musst, um die Hütte warm zu bekommen.
Wenn nur einzelne Heizkörper rauschen, dann fliesst in diesen Strängen das Wasser zu schnell.Dann solltest Du versuchen, die Durchflussgeschwindigkeit in diesen Strängen zu reduzieren, z.B. durch Drosselventile bzw. androsseln vorhandener Absperrventile. Aber Vorsicht, an diesen Drosselstellen rauscht es dann trotzdem und als erstes. Es macht dann z.B. Sinn, diese Stränge irgenwo im Rücklauf vor dem Sammler zu drosseln. Direkt am Heizkörper würde ich nichts machen, das macht die Sache wahrscheinlich nur schlimmer. Gerade nachts kann es Dir passieren, daß diese Geräusche weiterhin im ganzen Haus zu hören sind.
Die Sache mit den Bypässen ist prinzipiell nicht verkehrt. Durch den Bypass (parallel zum Heizkörper) teilt sich in dem betreffenden Strang die Strömung auf, damit nimmt die Geschwindigkeit ab und eigentlich sollte es dann leise werden. Wo hat denn der Klempner die Bypässe eingebaut?
Ich würde hier mal ein bischen ausprobieren und mit der Reduzierung des gesamten Durchsatzes, also an der Pumpe anfangen.
Das Gluckern würde ich als separates Problem betrachten. Bei geschlossenen Kreisläufen ist es prinzipiell egal, wo die Pumpe installiert ist. Voraussetzung ist allerdings, daß auch auf der Saugeseite der Pumpe ein gewisser Vordruck herrscht, sonst gibts da Kavitation. Das macht die Pumpe längerfristig kaputt und wird durch Membranspeicher ausgeglichen. Damit habe ich dann den Übergang zum zweiten Teil meiner Antwort gefunden:
Werner sein Meister Röhrig (Gas, Wasser, Sch…) würde Sie jetzt fragen tun: „Ist bei Ihnen schon mal ein Schnüffelstück gesetzt worden?“
Soll heißen: Luft muss raus. Normalerweise gibt es dafür an den höchsten Stellen automatische Entlüfter. Gleichzeitig gibt es in der Anlage ein Ausgleichsgefäß mit Membran und Gaspolster, welches die temperaturbedingte Wärmedehnung des Wassers ausgleichen soll und den Vordruck auf der saugeseite der Pumpe sicherstellen soll. Hast Du das schon mal kontrolliert, auch den Vordruck des Gases (oft Stickstoff) bzw. der Luft? Wenn dieser Druck zu niedrig ist oder die Membran defekt, dann kann der Speicher die Wärmedehnung beim Einschalten / Erwärmen der Heizung nicht auffangen und beim Erhitzen wird Wasser aus dem Sicherheitventil gedrückt. Beim Abschalten der Heizung entsteht Unterdruck und es kann dann Luft ins System gelangen.
Zu diesem Thema gibt bei www.Otto-Heat.de gute Beschreibungen, die bauen diese Kessel; klick Dich da mal durch…
MFG
heavyfuel
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