Strömungsgeräusche im Heizkörper

Hallo,
vor ca. 3 Jahren sind wir in eine Neubau DHH gezogen.
Die Heizung (Gas-Brennwertgerät Junkers ZSBR) befindet sich im Dachgeschoss. Einige der Heizkörper rauschen mitunter so laut, dass wir den Heizkörper ausstellen wenn unsere Tochter zu Bett geht. Vom Installateur wurde ein Bypass
(Verbindung Vor-/Rücklauf)installiert, aber leider nur mit geringem Erfolg. Hinzu kommt, dass einige Heizkörper anfangs auch stark gluckern (Luft?) wenn man sie aufdreht. Beim Entlüften kommt aber nur Wasser.
Hat jemand eine Idee wie man Abhilfe schaffen kann?

Grüsse Stefan

Hallo Stefan!

Ich würde sagen : Da habt Ihr Pech gehabt!

Das ganze Problem ist entstanden durch die idiotische Anordnung des Brenners auf dem Boden. Um eine gewisse Länge des Schornsteins zu sparen, verlegt man die Heizungen heute immer mehr nach oben.
Du mußt Dir jetzt vorstellen, daß die Umwälzpumpe das Wasser ein bis zwei Stockwerke nach unten drücken muß. Entgegen dem natürlichen Drang des warmen Wassers, nach oben zu zirkulieren.

Gleichzeitig werden die Rohrleitungen weiterhin so eingebaut wie vorher, d.h. überall bilden sich Luftsäcke und Stauungen in den Rohren. Hat ein Luftsack eine bestimmte Größe erreicht, löst er sich mit Getöse aus einem Rohrknick und man glaubt, gleich platzen die Rohre.
In jedem Heizsystem befindet sich Luft, angesaugt durch die beweglichen Teile der Heizung, z.B. Absperrventile, die durch die Thermostaten an den Heizkörpern bewegt werden.

Habt Ihr oben, an der höchsten Stelle Eurer Heizung, auf dem Boden, eine automatische Entlüftung??
Wenn ja, funktioniert sie? Das sind runde Zylinder, ungefähr 5 - 7 cm lang, mit einem Deckel und da drauf einen kleinen Kunststoffdeckel mit Rillen.
Wenn dort keine Entlüftung eingebaut ist, frag den Heizungsbauer, warum nicht? Und laß ganz schnell eine einbauen.

Gruß Werner

Was ich noch vergessen habe :

Die Luft, die sich in jedem Heizsystem befindet, muß jetzt von der Pumpe mit nach unten gedrückt werden, entgegen dem Bestreben der Luftblasen, oben zu bleiben. Es können sich Luftsäcke bilden, mit totalem Stopp der Zirkulation in einzelnen Heizkörpern.
Befindet sich der Brenner im Keller und damit auch die Umwälzpumpe, befinden sich Wasser und Luftblasen auf dem gemeinsamen Weg nach oben und dort sollte dann eine automat. Entlüftung die Luft sammeln und herauslassen.
Dazu kommt noch : Heizungen auf dem Boden funktionieren nur durch Zwangsumlauf, d.h. die Pumpe muß laufen. Bei einer Heizung im Keller, geht es auch noch mit Naturumlauf, d.h. die Umwälzpumpe kann ruhig mal ausfallen, das Heizwasser zirkuliert trotzdem. Und es kann bei Frost nichts einfrieren.

Gruß Werner

Hallo Werner,
vielen Dank fuer Deine Antwort, die Sache mit der automatischen
Entlüftung werde ich sofort mit unserem Installateur
besprechen (Gewährleistung). Von einer Heizung auf dem Dachboden kann ich wirklch nur abraten; bei den lezten Arbeiten an der Heizung lief uns ausgetretenes Wasser die Schlafzimmerwand hinunter, außerdem stört das Schalten der Magnetventile.

Gruss Stefan

Hallo Stefan

Dreh doch einfach die Fördermenge an der Umwälzpumpe runter.
MfG
Hans Lorenz

Hallo Stefan

Dreh doch einfach die Fördermenge an der Umwälzpumpe runter.
MfG
Hans Lorenz

Hallo Hans!

Ich will nicht zynisch werden, aber warum nicht gleich ganz abstellen?

Wenn er die Fördermenge verringert, wird das Haus event. nicht mehr warm und dann muß die Pumpe auch dafür geeignet sein. Sprich : 3 stufig sein oder wie soll er die Fördermenge verringern?

Gruß Werner

NA,na Werner
Weit her zu sein scheint es mit deinen Kenntnissen ja nicht!?
Normalerweise hat jede Umwälzpumpe einen Regler,mit dem man
die Fördermenge von 0-max stufenlos regeln kann und diese sind werkseitig fast immer auf max gestellt und dann kommt es bei kleinen Anlagen an jeder Kante zu Geräuschen (Fittings,Ventile,
etc.)Selbst wenn das Wasser sehr langsam fließt,ist kaum eine
Heizminderung erkennbar.
Die alten,früheren Schwerkraftanlagen,die ohne Umwälzpumpe
arbeiteten hatten auch eine sehr kleine Strömungsgeschwindig=
keit bei wesentlich größeren Rohrquerschnitten.Umwälzpumpen
sind erst durch die äußerst geringen Querschnitte im „modernen“
Wohnungsbau nötig geworden und natürlich bei der heute vielfach,
und so auch beim Fragesteller,angewandten Aufstellungsart;
nämlich unterm Dach.Sieht man mal von dem Wasserschaden bei
ihm ab (aber da ist wohl auch einiges schiefgelaufen),so hat
dies fast nur Vorteile und die Luft im System ist nur dann ein
Problem,wenn der Installateur schlampigerweise einen Luftsack
in die Leitung fabriziert hat.
Ist die Gastherme mit natürlicher Belüftung versehen,so ist z.B.
der Schornsteinfeger außen vor,das spart etliche Märker im Jahr.
Nichts für ungut
Hans Lorenz

NA,na Werner
Weit her zu sein scheint es mit deinen Kenntnissen ja nicht!?
Normalerweise hat jede Umwälzpumpe einen Regler,mit dem man
die Fördermenge von 0-max stufenlos regeln kann und diese sind
werkseitig fast immer auf max gestellt

Hallo!
Pumpen sind entweder mit einem Schalter ausgestattet, der dann drei Drehzahlen möglich macht. Oder sie sind über Außenfühler geregelt und der Betreiber hat keinen Einfluß auf die Drehzahl.
Drehzahl bedeutet bei einer Pumpe : Umgewälzte Wassermenge. Eine Verringerung der Drehzahl bei der dreistuf. Pumpe bringt eine Raumtemperaturverringerung von bis zu 3° C mit sich.
Wenn es so wäre, daß die umgewälzte Wassermenge keine Rolle spielt, könnte man fast glauben die geringste Drehzahl ist so gut wie die höchste. Warum gibt es dann die verschiedenen Drehzahlen?

und dann kommt es bei

kleinen Anlagen an jeder Kante zu Geräuschen
(Fittings,Ventile,
etc.)Selbst wenn das Wasser sehr langsam fließt,ist kaum eine
Heizminderung erkennbar.

Das ist natürlich falsch!

Die alten,früheren Schwerkraftanlagen,die ohne Umwälzpumpe
arbeiteten hatten auch eine sehr kleine Strömungsgeschwindig=
keit bei wesentlich größeren Rohrquerschnitten.Umwälzpumpen
sind erst durch die äußerst geringen Querschnitte im
„modernen“
Wohnungsbau nötig geworden und natürlich bei der heute
vielfach,

Und warum? Um bei diesen kleinen Rohrquerschnitten auch genügt Wärmemenge transportieren zu können.

und so auch beim Fragesteller,angewandten Aufstellungsart;
nämlich unterm Dach.Sieht man mal von dem Wasserschaden bei
ihm ab (aber da ist wohl auch einiges schiefgelaufen),so hat
dies fast nur Vorteile und die Luft im System ist nur dann ein
Problem,wenn der Installateur schlampigerweise einen Luftsack
in die Leitung fabriziert hat.

Genau das habe ich gesagt, das passiert, wenn der Heizungsbauer die Leitungen wie gehabt eingebaut hat und nicht berücksichtigt hat, dass der Kessel oben steht.

Ist die Gastherme mit natürlicher Belüftung versehen,so ist
z.B.
der Schornsteinfeger außen vor,das spart etliche Märker im
Jahr.

Der Schornsteinfeger kommt immer. Was ist denn eine natürliche Belüftung? Was hat der Schornsteinfeger denn mit dem Wasserkreislauf zu tun?

Werner

Stephan,

Werner hat recht, versuche die Wasserdurchflußmenge im Heizsystem zu reduzieren. Notfalls mit einem Drosselventil
hinter der Umwälzpumpe, oder Einbau einer Umwälzpumpe mit verschiedenen Förderleistungen. Oder einem Drosselventil vor dem Schlafzimmer.
Die Heizung läuft ja nur sehr selten mit Vollast, da kann die geringere Wassermenge auch die Wärme transportieren.
Allerdings nimmst Du in Kauf, dass wegen der erhöhten Vorlauftemperatur der Wirkungsgrad der Gastherme etwas sinkt,
die Vorlauftemperatur sollte bei einem Brennwertgerät 55°C nicht überschreiten, weil sonst nicht mehr das ganze Wasser aus den
Abgasen kondensiert.

Moin Stefan !

Wenn´s rauscht, fliesst was zu schnell.
Ich weiss nicht, wie das bei Heizungsanlagen ausgelegt wird. Bei größeren Kühlwasserkreisläufen wird erstmal überschlägig der Gesamtwiderstand des Systems berechnet (Rohrdurchmesser, Längen, Anzahl der Bögen, Armaturen, etc,) und danach die Pumpe ausgelegt. Bei der Inbetriebnahme wird das dann kontrolliert/gemessen und angepasst. Z.B. indem in Abzweigungen, in denen der Durchsatz (in m^3/h) zu hoch ist, Blenden eingebaut werden.An dieser Blende steigt dann die Geschwindigkeitkeit (ich glaube daran ist Bernoulli schuld :smile: und hier kann es dann rauschen.

Wenn bei Dir überall die Heizungen rauschen, dann würde ich den Durchsatz der Pumpe reduzieren (Drehzahl reduzieren oder kleineren Impeller einbauen). Wenn Die Heizung nicht zu knapp ausgelegt ist, solltest du dabei keine Probleme mit der Temperatur bekommen, evtl. dauert´s ein bischen länger bis es warm wird. Ich unterstelle mal, daß Du nicht alle Thermostaten auf max drehen musst, um die Hütte warm zu bekommen.

Wenn nur einzelne Heizkörper rauschen, dann fliesst in diesen Strängen das Wasser zu schnell.Dann solltest Du versuchen, die Durchflussgeschwindigkeit in diesen Strängen zu reduzieren, z.B. durch Drosselventile bzw. androsseln vorhandener Absperrventile. Aber Vorsicht, an diesen Drosselstellen rauscht es dann trotzdem und als erstes. Es macht dann z.B. Sinn, diese Stränge irgenwo im Rücklauf vor dem Sammler zu drosseln. Direkt am Heizkörper würde ich nichts machen, das macht die Sache wahrscheinlich nur schlimmer. Gerade nachts kann es Dir passieren, daß diese Geräusche weiterhin im ganzen Haus zu hören sind.
Die Sache mit den Bypässen ist prinzipiell nicht verkehrt. Durch den Bypass (parallel zum Heizkörper) teilt sich in dem betreffenden Strang die Strömung auf, damit nimmt die Geschwindigkeit ab und eigentlich sollte es dann leise werden. Wo hat denn der Klempner die Bypässe eingebaut?

Ich würde hier mal ein bischen ausprobieren und mit der Reduzierung des gesamten Durchsatzes, also an der Pumpe anfangen.

Das Gluckern würde ich als separates Problem betrachten. Bei geschlossenen Kreisläufen ist es prinzipiell egal, wo die Pumpe installiert ist. Voraussetzung ist allerdings, daß auch auf der Saugeseite der Pumpe ein gewisser Vordruck herrscht, sonst gibts da Kavitation. Das macht die Pumpe längerfristig kaputt und wird durch Membranspeicher ausgeglichen. Damit habe ich dann den Übergang zum zweiten Teil meiner Antwort gefunden:

Werner sein Meister Röhrig (Gas, Wasser, Sch…) würde Sie jetzt fragen tun: „Ist bei Ihnen schon mal ein Schnüffelstück gesetzt worden?“
Soll heißen: Luft muss raus. Normalerweise gibt es dafür an den höchsten Stellen automatische Entlüfter. Gleichzeitig gibt es in der Anlage ein Ausgleichsgefäß mit Membran und Gaspolster, welches die temperaturbedingte Wärmedehnung des Wassers ausgleichen soll und den Vordruck auf der saugeseite der Pumpe sicherstellen soll. Hast Du das schon mal kontrolliert, auch den Vordruck des Gases (oft Stickstoff) bzw. der Luft? Wenn dieser Druck zu niedrig ist oder die Membran defekt, dann kann der Speicher die Wärmedehnung beim Einschalten / Erwärmen der Heizung nicht auffangen und beim Erhitzen wird Wasser aus dem Sicherheitventil gedrückt. Beim Abschalten der Heizung entsteht Unterdruck und es kann dann Luft ins System gelangen.
Zu diesem Thema gibt bei www.Otto-Heat.de gute Beschreibungen, die bauen diese Kessel; klick Dich da mal durch…

MFG

heavyfuel

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Stefan!

Ich würde sagen : Da habt Ihr Pech gehabt!

Das ganze Problem ist entstanden durch die idiotische
Anordnung des Brenners auf dem Boden. Um eine gewisse Länge
des Schornsteins zu sparen, verlegt man die Heizungen heute
immer mehr nach oben.
Du mußt Dir jetzt vorstellen, daß die Umwälzpumpe das Wasser
ein bis zwei Stockwerke nach unten drücken muß. Entgegen dem
natürlichen Drang des warmen Wassers, nach oben zu
zirkulieren.

Werner…

Denk doch mal an Deinen altem LaMont- Kessel mit Zwangsumlauf oder schau mal bei Deinem Auto unter die Haube: Thermosyphon ist doch schon richtig lange out. Wo Du die Pumpe hinstellst ist doch eigentlich fast egal. Wenn das Ding nicht kavitiert, dann funktioniert doch auch ein geschlossenens System unabhängig vom Aufstellort, die Pumpe braucht vielleicht ein wenig mehr Leistung.

Gleichzeitig werden die Rohrleitungen weiterhin so eingebaut
wie vorher, d.h. überall bilden sich Luftsäcke und Stauungen
in den Rohren. Hat ein Luftsack eine bestimmte Größe erreicht,
löst er sich mit Getöse aus einem Rohrknick und man glaubt,
gleich platzen die Rohre.
In jedem Heizsystem befindet sich Luft, angesaugt durch die
beweglichen Teile der Heizung, z.B. Absperrventile, die durch
die Thermostaten an den Heizkörpern bewegt werden.

Normalerweise hat die Heizung ein wenig Überdruck, dann würde es hier doch wohl eher raustropfen?

Habt Ihr oben, an der höchsten Stelle Eurer Heizung, auf dem
Boden, eine automatische Entlüftung??
Wenn ja, funktioniert sie? Das sind runde Zylinder, ungefähr
5 - 7 cm lang, mit einem Deckel und da drauf einen kleinen
Kunststoffdeckel mit Rillen.
Wenn dort keine Entlüftung eingebaut ist, frag den
Heizungsbauer, warum nicht? Und laß ganz schnell eine
einbauen.

Gruß Werner

Gruß heavyfuel

ein bis zwei Stockwerke nach unten drücken muß. Entgegen dem
natürlichen Drang des warmen Wassers, nach oben zu
zirkulieren.

Werner…

Denk doch mal an Deinen altem LaMont- Kessel mit Zwangsumlauf
oder schau mal bei Deinem Auto unter die Haube: Thermosyphon
ist doch schon richtig lange out. Wo Du die Pumpe hinstellst
ist doch eigentlich fast egal. Wenn das Ding nicht kavitiert,
dann funktioniert doch auch ein geschlossenens System
unabhängig vom Aufstellort, die Pumpe braucht vielleicht ein
wenig mehr Leistung.

Hallo !

In techn. Anlagen mit LaMontppe usw fragt keine Sau nach Geräuschen. Der Lärm in den Rohren geht im allgemeinem Lärm unter. Geh mal ins Dock, stell den Diesel ab und Du hälst es nicht aus vor Wasser- und Luftschlägen in den Kesselrohren.
Im techn. Betrieb stehen alle paar Meter Entlüftungen in den Rohren.
Eine Hausheizungsanlage mit nur einer Luftblase, kann das gesamte Haus verrückt machen.

Normalerweise hat die Heizung ein wenig Überdruck, dann würde
es hier doch wohl eher raustropfen?

Nein, die Strömung an dieser verengten Stelle wirkt wie ein Ejektor und zieht Luft.
Es gibt Anlagen, in denen Jahrzehnte Luftblasen wandern, trotz richtiger Nachfüllung.

Gruß Werner