Strömungslehre spez. Druckverlust

Hallo zusammen,

ich bin Ausbilder bei einer Freiwilligen Feuerwehr und jetzt hatten wir folgendes Problem:

man nehme einen DIN-B-Schlauch 75mm Durchmesser mit 8bar Wasserdruck,
Leitungslänge (Reibungsverlust) lassen wir mal aussen vor

wenn ich nun ein Sieb in diesem Schlauch mache (75mm Durchmesser, 3mm Löcher sowie der Abstand zum nächsten Loch ca. 3mm)

wie groß ist dann mein Druck hinter dem Sieb der noch rauskommt???

hat das was mit der Ströhmungsgeschwindigkeit zu tun?

vielleicht könnt ihr mir helfen, wie ich das meinen Leuten verständlich erklären kann, eventuell anhand eines Beispiels.

Vielen Dank im Voraus.

Hallo Mathematiker,

wieviele Löcher macht das dann insg. auf der Platte ?

Danke
Lars

Hallo,

das Sieb hatgenau so viele Löcher, sodaß die Hälfte der Fläche Löcher hat.
7,5cm Durchmeser =
44,18 cm² Fläche =
ungefähr 22cm² Löcher

Wozu benötigst du die Anzahl der Löcher?

oder genügt diese Angabe?

Gruß

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Hallo Fragewurm,

man nehme einen DIN-B-Schlauch 75mm Durchmesser mit 8bar
Wasserdruck,
Leitungslänge (Reibungsverlust) lassen wir mal aussen vor

wenn ich nun ein Sieb in diesem Schlauch mache (75mm
Durchmesser, 3mm Löcher sowie der Abstand zum nächsten Loch
ca. 3mm)

wie groß ist dann mein Druck hinter dem Sieb der noch
rauskommt???

8bar, statisch betrachtet, also wenn das Ventil am Schlauchende geschlossen ist.

Das Sieb wirkt aber als Drossel, also je mehr Wasser pro Zeiteinheit durchläuft um so geringer wird der Druck.

Aber frage mich jetzt nicht nach der genauen Brechnung.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

danke für deine Antwort.

8bar, statisch betrachtet, also wenn das Ventil am
Schlauchende geschlossen ist.

-das ist soweit klar

aber

Das Sieb wirkt aber als Drossel, also je mehr Wasser pro
Zeiteinheit durchläuft um so geringer wird der Druck.

wie finde ich heraus, wie stark der Druckabfal hinter dem Sieb sich auswirkt bei verschiedenen Ströhmunggeschwindigkeiten bzw. Wassermengen?

Kannst du mir da helfen, oder jemand anders au diesem Forum?

Vielen Dank im Voraus

Gruß Thomas

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Hallo Thomas,

in diesem „physikalischen System“ existiert ein Energiehorizont. Diese setzt sich aus drei Teilen zusammen:

  1. Die Energieverlusthöhe (örtliche und Reibungsverluste durch Rohrreibung und Querschnittsänderungen)
  2. Die Druckhöhe (durch Höhenunterschiede oder Druckverhältnisse gegeben)
  3. die Geschwindigkeitshöhe (reagiert auf Querschnittsveränderung usw.)

Der Energiehorizont bleibt vom Systembeginn bis zum Systemende gleich groß. Die Verhältnisse der Einzesummanden verschieben sich aber!

zuerst solltet ihr im Beispiel die Fliessgeschwindigkeit (Quotient aus Durchfluss und Querschnitt) ermitteln. Vor Ort nachvollziehen (Achtung FWspritze und Reibung bringen Fehler)!

Damit lässt sich dann die Geschwindigkeitshöhe ermitteln v²/(2*g).
Die Druckhöhe ist annährend 80m im statischen System. Im fliessenden
80m - Geschwindigkeitshöhe am Anfang der Leitung.
Die Energieverluste sind zu Beginn natürlich gleich null.

Über Gleichsetzen mit Hilfe der Bernoulligleichung (einfach mal googlen) lässt sich somit an jeder Stelle im Sytem die einzelnen Summanden ermitteln.

Für die Querschnittseinengung muß der örtliche Verlust ermittelt werden.
Für den vorliegenden Fall würde ich eine idealisierte Betrachtung als Querschnittseinengung um 50% vorschlagen.
nach Idelcik ergibt sich für eine derartige Blende ein Verlustbeiwert von 4,0.

Somit ergibt sich in deinem Fall eine Verlusthöhe von 0,2* v².

Diese ziehst du von 80m ab (dividierst dein Ergebnis durch 10) und hast den Druck hinter der Blende ermittelt.

Rohrreibung ist aber so glaube ich, bei diesen höhen Drücken verhältnissmäßig hoch und sollte bei praktischen Versuchen deutlich zu bemerken sein.

Ich hoffe ich konnte helfen
Sven

1 Like

Hallo Thomas.
Das ist nicht so einfach quantitativ zu beantworten, weil Drosseln nur sehr schwer zu berechnen sind und die Werte meistens empirisch ermittelt werden. Ich kann Dir aber nur ein paar grundsätzliche qualitative Zusammenhänge nennen.

  1. Das Produkt aus Querschnitt und Fließgeschwindigkeit ist konstant (ohne Reibung). Große Querschnitte haben kleinere, kleine Querschnitte größere Reibwerte. Also: halber Querschnitt = doppelte Geschwindigkeit.
  2. Die Länge der Leitung geht linear in den Gruckabfall ein
  3. Die Fließgechwindigkeit geht quadratisch in den Druckabfall ein. Also doppelte Fließgeschwindigkeit = vierfacher Druckabfall.
    Ich bin sicher, dass sich der Widerstandswert Deines Siebes nicht annähernd (besser 10%) rechnerisch bestimmen läßt. Da helfen nur empirisch ermittelte Tabellenwerte.
    Mit freundlichen Grüßen
    Alexander Berresheim

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Hallo Sven,

zunächst mal Danke für deine Hilfe.
Hab noch ein paar kleine Fragen:

also ich hab mal folgendes laut deiner Beschreibung berechnet.

-die Fließgeschindigkeit ist 3,02m/s
-die Geschwndigkeitshöhe ist 48m³/h

aber wie komme ich auf die 80m Druckhöhe?
wie komm ich an den Verlustbeiwert nach Idelcik von 4

gruß thomas

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Hallo zusammen,

auch hallo,

man nehme einen DIN-B-Schlauch 75mm Durchmesser mit 8bar
Wasserdruck,
Leitungslänge (Reibungsverlust) lassen wir mal aussen vor

besser nicht!

wenn ich nun ein Sieb in diesem Schlauch mache (75mm
Durchmesser, 3mm Löcher sowie der Abstand zum nächsten Loch
ca. 3mm)

wie groß ist dann mein Druck hinter dem Sieb der noch
rauskommt???

hat das was mit der Ströhmungsgeschwindigkeit zu tun?

Vielen Dank im Voraus.

versuch mal, ohne die Blende mit geradem Schlauch und jetzt vor der Spritze mit möglichst großem Bogen senkrecht nach oben zu spritzen. Wie hoch (in Metern) geht der Strahl?
Dann machst du den Versuch genau so aber mit der Blende. Wie hoch geht der Strahl nun?
Ohne die anderen Parameter (Druckverlust im Schlauch, in der Düse) zu kennen, ist die Höhendifferenz in erster Näherung eine brauchbare Lösung für den Druckverlust, der natürlich jetzt in Schlauch und Düse, wegen der nun geringeren Geschwindigkeit, kleiner ist.

Gruß
Pat

Hallo Sven,

zunächst mal Danke für deine Hilfe.
Hab noch ein paar kleine Fragen:

also ich hab mal folgendes laut deiner Beschreibung berechnet.

-die Fließgeschindigkeit ist 3,02m/s

das bedeutet einen Durchfluss von 4,42m³/s (hast Du diesen Wert als Grundlage verwendet?)

-die Geschwndigkeitshöhe ist 48m³/h

Falsch! v²/(2*g) -> (3,02[m/s])²/(2*9,81[m/s²] -> 0,47m !!! (Einheit beachten!)

Im statischen System (ruhender Zustand!) bedeudet ein Druck von 8bar eine Wassersäule von 80m oder eine nach oben gespritzte Fontaine von 80m.

Hier hinkt natürlich der Vergleich - Der Luftdruck von annährend einem bar wirkt gegebenenfalls gegen die Fontäne (offenes System)!
somit bleiben hier nur ca. 70m Druckhöhe - abzüglich der Geschwindigkeitshöhe und Reibungsverlusten (sollte aber alles vernachlässigt werden!)

Der Verlustbeiwert ist ein Tabellenwert (empirisch ermittelt) und von mir interpoliert.

Nun den örtlichen Verlust mittels 0,2 * 3,02² -> 1,82m berechnen.

Das heißt der Druck wird um ungefähr 0,2bar sinken.
Der restliche Druckverlust entsteht durch Reibung und örtliche Verluste durch Querschnittsänderungen usw.

aber wie komme ich auf die 80m Druckhöhe?
wie komm ich an den Verlustbeiwert nach Idelcik von 4

gruß thomas

Hallo Thomas,

in diesem „physikalischen System“ existiert ein
Energiehorizont. Diese setzt sich aus drei Teilen zusammen:

  1. Die Energieverlusthöhe (örtliche und Reibungsverluste durch
    Rohrreibung und Querschnittsänderungen)
  2. Die Druckhöhe (durch Höhenunterschiede oder
    Druckverhältnisse gegeben)
  3. die Geschwindigkeitshöhe (reagiert auf
    Querschnittsveränderung usw.)

Der Energiehorizont bleibt vom Systembeginn bis zum Systemende
gleich groß. Die Verhältnisse der Einzesummanden verschieben
sich aber!

zuerst solltet ihr im Beispiel die Fliessgeschwindigkeit
(Quotient aus Durchfluss und Querschnitt) ermitteln. Vor Ort
nachvollziehen (Achtung FWspritze und Reibung bringen Fehler)!

Damit lässt sich dann die Geschwindigkeitshöhe ermitteln
v²/(2*g).
Die Druckhöhe ist annährend 80m im statischen System. Im
fliessenden
80m - Geschwindigkeitshöhe am Anfang der Leitung.
Die Energieverluste sind zu Beginn natürlich gleich null.

Über Gleichsetzen mit Hilfe der Bernoulligleichung (einfach
mal googlen) lässt sich somit an jeder Stelle im Sytem die
einzelnen Summanden ermitteln.

Für die Querschnittseinengung muß der örtliche Verlust
ermittelt werden.
Für den vorliegenden Fall würde ich eine idealisierte
Betrachtung als Querschnittseinengung um 50% vorschlagen.
nach Idelcik ergibt sich für eine derartige Blende ein
Verlustbeiwert von 4,0.

Somit ergibt sich in deinem Fall eine Verlusthöhe von 0,2* v².

Diese ziehst du von 80m ab (dividierst dein Ergebnis durch 10)
und hast den Druck hinter der Blende ermittelt.

Rohrreibung ist aber so glaube ich, bei diesen höhen Drücken
verhältnissmäßig hoch und sollte bei praktischen Versuchen
deutlich zu bemerken sein.

Ich hoffe ich konnte helfen
Sven