Stroh als Dämmstoff im Kriechkeller bei Ofenheizung?

Hallo,

kann ich in einem durchschnitlich trockenen Kriechkeller unter Dielen Stroh als Dämmmaterial verwenden?
Wegen u.A. Heizung mit Einzelöfen die Luft verbrauchen aber auch um den Holzboden belüftet zu halten will ich weiterhin eine Luftzufuhr von untern ermöglichen, hätte aber auch gern ein bißchen Dämmung - ist schon arg kalt, besonders in Übergangsphasen, wenn nicht mehr durchgehend geheizt wird.

Ab welcher Luftfeuchte schimmelt Stroh? Und falls es geht nimmt man dann besser HD-Ballen oder stopft das lose Stroh gut ein? Und wo bekäme man noch normale Strohballen? Die meisten machen doch inzwischen Rundballen?

Wer hat Erfahrung?

Vielen Dank, Paran

Hallo,

Und wo bekäme man noch normale Strohballen? Die meisten
machen doch inzwischen Rundballen?

zum Rest kann ich dir nichts sagen, aber wir haben hier im Dort zwei Pferdeställe, und mein Mann holt von dort ab und zu „normale“ Strohballen.

Gruß
Christa

Hallo paran.

Nimm statt Stroh Styropor.
Leicht zu kriegen.
Leicht zu verlegen.
Kein Schimmel und kein Ungeziefer.

Gruß, Nemo.

HD-Strohballen
Servus,

auch Rundballen sind bei Stroh nicht mehr so ganz häufig, die Formate sind je nach Gegend noch größer geworden - Quaderballen mit 2,4 * 1,2 * 0,8-1,1 m sind auch gängig.

Verlässlich bei dieser Entwicklung ist, dass HD-Ballen unverändert HD-Ballen heißen und mit diesem Begriff gesucht werden können. In den Mittelgebirgen laufen noch allerhand HD-Ballenpressen, und hie und da werden sie auch von Händlern verwendet, um loses Stroh transportfähig zu machen (das geht mit einer Rundballenpresse nicht, die muss das Stroh beim Fahren aufnehmen).

Schöne Grüße

MM

Hallo,

bevor ich mir Massen von Stroh unter den Boden packen würde, würde ich erst mal mit meiner Feuerversicherung sprechen, was die von so einer zusätzlichen Brandlast hält.

Gruß vom Wiz

kann ich in einem durchschnitlich trockenen Kriechkeller unter
Dielen Stroh als Dämmmaterial verwenden?

Es ist jedenfalls nicht zu empfehlen. Es ist verrottungsanfällig und lockt Ungezefer direkt an.
Mein Dämmstoff der Wahl wäre hier Mineraldämmstoff.
Ggf. als kaschierte Ware mit der Kaschierung gegen das Erdreich.
Oder auch als Plattenware oder Rollenware lose gestopft mit untergelegter PE-Folie.

Hallo,
wenn Du Stroh mit einem Ü-Zeichen für ein anerkanntes Bauprodukt findest, kannst Du das gern machen… dann hast Du auch die Chance, dass es nicht schon beim kleinsten Funkenflug in Flammen aufgeht. Und das noch an so einer schön einsehbaren Stelle…

Außerdem wird Dir wohl kaum einer garantieren, dass Dein Kriechkeller trocken bleibt. Es wäre nicht der erste, der sich nach einem Starkregen mal kurzzeitig in einen Sumpf verwandelt. Dann gammelt das Zeug schneller als Du gucken kannst.

Wende Dich an einen Fachmann vor Ort, der das mal in Augenschein nehmen kann. Das ist besser und gesünder.

Gruß vom
Schnabel

Hallo,

Styropor ist Luftdicht. Öfen brauchen Sauerstoff. Ich auch.
Und bezgl. Schimmel: der Styropor schimmelt nicht, gut. Aber das damit Gedämmte umso lieber.
Die Vorbesitzer hatten schon eine Wand mit Styropor gedämmt - die jetzt schwarze Tapete werde ich mit Atemmaske entfernen.

Gruß, Paran

Hallo,

andere Dämmstoffe brennen auch gut und oft giftiger.
Selbstentzündung ist bei Stroh m.W. kein Thema, elektr. Leitungen verlaufen dort nicht - der Kriechkeller wird also wohl erst Feuer fangen, wenn der Rest eh hin ist.
Wäre außerdem nur ein Strohfeuer.
Und Sroh ist ja durchaus als Dämmstoff anerkannt.

Sehe nicht recht, wo da der Unterschied zu z.B. Styropor, Zellulose etc. ist.

Gruß, Anne

Hallo,

habe ich auch schon überlegt. Aber es gibt soviele widersprüchliche Angaben zum Schimmelproblem bei starker Dämmung, auch mit Mineralwolle.
Und ich möchte ja durchaus eine Luftdurchlässigkeit behalten. Bin da sehr am Schwimmen, weil man eben von 0 -100 alle möglichen Ratschläge bekommt im Netz (oben dämmen, unten dämmen, mit Dampfsperre und ohne oder um Gotts Willen garnicht dämmen - alles dabei).

Da kalte Stellen feucht werden (sieht man dort auch gut nach einem unbewohnten Jahr mit nur leichter Zentralheizung und unsinniger Dauerlüftung), fürchte ich halt, dass mir die Dielen und die Wände im Kriechkeller zu schimmeln anfangen, wenn ich zu viel dämme und den Luftaustausch zu stark behindere oder dass die Öfen soviel Sauerstoff aus den Zimmern ziehen, dass man dauernd Lüften muss oder für immer einschläft ohne es zu merken (das kann gut abgedichtet durchaus passieren).

Ungeziefer ist ein anderes Thema - Ratten und Mäuse kann man aus dem Keller fernhalten, Insekten nat. nicht, aber für die ist es etwas kühl dort. Da müsste ich mich aber noch schlau machen. Ein paar Käfer würden mich nicht stöhren, die hat man immer irgendwo - Massen davon oder Ameisen wären ein anderes Thema.

Gruß, Paran

Hallo,

dann hast Du

auch die Chance, dass es nicht schon beim kleinsten Funkenflug
in Flammen aufgeht. Und das noch an so einer schön einsehbaren
Stelle…

Naja, ich wollte dort kein Feuerchen machen, die Wände sind dicht, Dielen auch. Funkenflug also ausgesprochen unwahrscheinlich.
Und Styropur oder Zellulose brennen auch recht gut.

Außerdem wird Dir wohl kaum einer garantieren, dass Dein
Kriechkeller trocken bleibt.

Nat. nicht, Garantie bekommt man nur noch 2 Jahre auf Schrott, der danach garantiert defekt ist.
Aber auch nasse Mineralwolle schimmelt oder lässt das angrenzendes Material schimmeln. Das ist also immer ein Problem.

Allerdings besteht der Boden aus leicht schluffigem Sand, ist also sehr gut durchlässig, Grundwasserflurabstand ca. 5-6 m und das Haus liegt eher etwas höher als die Umgebung, die Wände des Kellers sind passabel dicht und der Boden des Kriechkellers ist auf Flurhöhe.
Ein Absaufen ist da schon sehr, sehr unwahrscheinlich. Bodenfeuchte ist nat. etwas vorhanden, vor allem aber Feuchte von oben aus den bewohnten und beheizten Räumen. Die wird im kalten Keller kondesieren. Und da fragt sich, wo?

Wende Dich an einen Fachmann vor Ort, der das mal in
Augenschein nehmen kann. Das ist besser und gesünder.

Ach - die Fachmänner.
Hatte mal Maler mit Lacknasen - auch mal Kostenvoranschläge von Klempnern, die wegen Kleinkram das ganze Bad neu machen wollten usw…
Die Fachmänner wollen Aufträge, möglichst solche, die etwas einbringen. Die werden 100 Argumente gegen „Stroh mach selbst“ haben, mir die dollste Dämmung aufschwatzen und sich einen Dreck um den späteren Schimmel in den Dielen scheren.

Sorry, aber leider läuft es oft so, wenn man nicht vorher genau weiß, was man will.
Und wie soll man einen ehrlichen, guten Handwerker von einem „Aufschwatzer“ unterscheiden, wenn man selbst keine Ahnung hat?
Man muss sich schon kundig machen, ehe man mit so etwas anfängt. Da hilft nichts.

Also versuche ich u.A. hier mich kundig zu machen, da Google mir Antworten von A-Z brachte.

Wenns garnichts nutzt, lass ich es erstmal wies ist und lange funktioniert hat und näh mir Pelzschuhe.
Kriege langsam Frust angesichts der vielen unterschiedlichen, alle absolut richtigen Meinungen zum Thema Dämmen, Schimmel und Dämmmaterial oder -aufbau.
Habe den Eindruck, Dämmen ist eine Wissenschaft in den Kinderschuhen mit einer Unmenge Experten, die noch der nat. Auslese harren.

Gruß, Paran

Hallo,

Naja, ich wollte dort kein Feuerchen machen, die Wände sind
dicht, Dielen auch. Funkenflug also ausgesprochen
unwahrscheinlich.
Und Styropur oder Zellulose brennen auch recht gut.

Ein Feuerchen machen wollten die wenigsten, deren Haus in Flammen aufging :wink: Man hat das wohl nicht immer so in der Hand :wink: Und Stroh ist deutlich,deutlich leichter entflammbar als Styropor oder Mineralwolle.

Allerdings besteht der Boden aus leicht schluffigem Sand, ist
also sehr gut durchlässig, Grundwasserflurabstand ca. 5-6 m
und das Haus liegt eher etwas höher als die Umgebung, die
Wände des Kellers sind passabel dicht und der Boden des
Kriechkellers ist auf Flurhöhe.

Eines der häufigsten Schadenereignisse, die zu Überschwemmungen geführt haben, ist Starkregen, den die Kanalisation nicht mehr wegschaffen konnte. Wenn Du ausschließen kannst, dass keinerlei Regenwasser, zB durch Rücklauf von höher gelegenem Gelände oder übergelaufenen Sinkschächten und Dachrinnen, auf die Kellerwände drückt und vor allem nicht duch Deinen „leicht schluffigen Sand“ nach oben gedrückt wird, ist es ja gut :wink:

Ist das Ding eigentlich ein Neubau oder 150 Jahre alt? :smile:

Ach - die Fachmänner.

Die Fachmänner wollen Aufträge, möglichst solche, die etwas
einbringen. Die werden 100 Argumente gegen „Stroh mach selbst“
haben, mir die dollste Dämmung aufschwatzen und sich einen
Dreck um den späteren Schimmel in den Dielen scheren.

Tja, der Haken ist, dass die das einhundertmal im Jahr machen und Du vielleicht zweimal im Leben :wink: Einmal falsch und danach einmal richtig :wink:

Und wie soll man einen ehrlichen, guten Handwerker von einem
„Aufschwatzer“ unterscheiden, wenn man selbst keine Ahnung
hat?
Man muss sich schon kundig machen, ehe man mit so etwas
anfängt. Da hilft nichts.

Indem man Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen aus dem Umkreis fragt? :wink: Oder jemanden fragt, der am Auftrag nichts verdient? zB einen Energieberater der örtlichen Stadtwerke?

Wenns garnichts nutzt, lass ich es erstmal wies ist und lange
funktioniert hat und näh mir Pelzschuhe.
Kriege langsam Frust angesichts der vielen unterschiedlichen,
alle absolut richtigen Meinungen zum Thema Dämmen, Schimmel
und Dämmmaterial oder -aufbau.
Habe den Eindruck, Dämmen ist eine Wissenschaft in den
Kinderschuhen mit einer Unmenge Experten, die noch der nat.
Auslese harren.

Ja, da ist schon was dran, aber letztenendes „baut“ man da mittlerweile einfach besser neu. Aber wer kann schon alles abreißen?

Gruß vom
Schnabel

Hallo,

Und Stroh ist deutlich,deutlich leichter entflammbar

als Styropor - hm - Stroh im Kriechkeller ist nicht so trocken ist, wie Stroh vom Heuboden. Das schlägt sich merklich auf die Entflammbarkeit nieder. Styropor ist immer trocken.

Eine Idee wäre nat. auch, das Stroh zu imprägnieren.

Eines der häufigsten Schadenereignisse, die zu
Überschwemmungen geführt haben, ist Starkregen, den die
Kanalisation nicht mehr wegschaffen konnte.

Kanalisation gibts da nicht, aber auch keine versiegelten Flächen. Der Abfluss ist recht gut gewährleistet. Also selbst wenn der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen kann, wird es eher in alle andere Richtungen fließen, hier und da ein paar Pfützen bilden, vor allem kommen keine größeren Wassermengen herangeflossen.
Wie gesagt, das umgebende Gelände fällt in alle Richtungen leicht ab.
Hochdrückendes Wasser wäre nur mit einer undurchlässigen Schicht im Untergrund vage denkbar. Eine solche gerade unter dem Keller ist bei diesem stark sandigen Geschiebemergel recht unwahrscheinlich. Die 1. Erbauer des Hauses werden sich den Stadort schon gut überlegt haben - unsere Vorfahren waren ja nicht blöd.

Ist das Ding eigentlich ein Neubau oder 150 Jahre alt? :smile:

Das Fundament aus Feldsteinen ist aus dem 19ten Jahrhundert, der Rest wurde wegen Kriegsschaden in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut. Allerdings mit gutem Material. Die Dielen in den Böden und Balken im Dachstuhl sind von einer Qualität, die man heute im Baumarkt jedenfalls nicht bekommt. Die Ziegel werden aus der Ziegelei im Nachbarort stammen. Fenster sind ca. 12 Jahre alte Isolierfenster, mindere Qualität, aber noch O.K.

Ach - die Fachmänner.

Tja, der Haken ist, dass die das einhundertmal im Jahr machen

Allerdings. Ich mag mir all die belacknaserten Fenster und Türen garnicht vorstellen, sowas graust mich. Und all die überflüssig erneuerten Frischwasserleitungen. All das Material, dass da sinnlos verschwendet wird.

Und wie soll man einen ehrlichen, guten Handwerker von einem
„Aufschwatzer“ unterscheiden, wenn man selbst keine Ahnung
hat?

Indem man Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen aus dem Umkreis
fragt? :wink: Oder jemanden fragt, der am Auftrag nichts
verdient? zB einen Energieberater der örtlichen Stadtwerke?

Freunde und Bekannte kennen sich damit alle nicht aus.
Energiebrater könnte ein Tip sein nur: -

Habe den Eindruck, Dämmen ist eine Wissenschaft in den
Kinderschuhen mit einer Unmenge Experten, die noch der nat.
Auslese harren. - gilt verm. auch oder gar besonders für Energieberater.

aber letztenendes „baut“ man da

mittlerweile einfach besser neu. Aber wer kann schon alles
abreißen?

Wegen kalter Füsse ein stabiles Haus abreißen??

Eines, dass schon bewiesen hat, dass es einiges mitmacht?
Wenn ich mir angucke, was manche Bekannte in ihre nicht mehr ganz frischen Neubauten 10-13 Jahre alt) zwecks Erhalt investieren müssen, bin ich mit dem Problem Fusskalt recht zufrieden.

Vielleicht werde ich die Strohvariante mal unter einem kleinen Zimmer ein Jahr probieren, regelmäßig kontrollieren und schauen, was es bringt und ob es schimmelt. Ein paar qm Sroh kriegt man noch wieder weg.
Entflammbarkeitstest werd ich auch machen.

Danke für die anregende Diskussion - hat mir schon weitergeholfen.

Gruß, Paran