Strom anmelden (kein Stromzaehler vorhanden)

Hallo,

ich moechte gerne beim oertlichen Anbieter Strom anmelden. Die Kabel gehen ins Haus, ein Sicherungskasten ist auch vorhanden aber der Stromzaehler wurde entfernt. Der Anschluss ist mit einem Zettel „verplompt“.

Klingt alles ganz einfach, ist aber komplizierter, wie ich von einem Elektroinstallateur erfahren habe:

Da ich Nachtstrom (auch Heizstrom, Niedrigtarifstrom genannt) moechte brauche ich zwei selektive Leistungsschutzschalter (SLS), dazu muss ich noch Drehstrom nehmen weil es den Nachtstrom nicht ohne diesen gibt.

Den Stromzaehler kann ich nicht kaufen sondern muss ihn von Eon mieten, d.h. dafuer fallen erstmal keine Kosten an - aber ich brauche erstens einen Stromkasten der von Eon anerkannt ist und dieser muss von einem Elektriker installiert sein der von Eon zertifiziert ist. Das ganze kostet ein Vermoegen weil sich Eon da ein nettes Gebietsmonopol geschaffen hat.

Was kann man machen um Eon nicht unnoetig Geld in den Rachen zu werfen und trotzdem deren Anforderungen fuer die Strombelieferung zu erfuellen?

Gruss und Dank
Desperado

Hallo!

Den Stromzaehler kann ich nicht kaufen sondern muss ihn von
Eon mieten, d.h. dafuer fallen erstmal keine Kosten an

Die Kosten sind in der monatlichen Grundgebühr enthalten.

aber ich brauche erstens einen Stromkasten der von Eon anerkannt
ist und dieser muss von einem Elektriker installiert sein der
von Eon zertifiziert ist.

Wäre es anders, herrschten in der Zuverlässigkeit der elektrischen Stromversorgung und der Sicherheit elektrischer Anlagen die Zustände eines Drittweltlandes. E-Anlagen sind kein Betätigungsfeld für Bastler und kein Einsatzfall für irgendwelche Billigkomponenten.

Das ganze kostet ein Vermoegen weil
sich Eon da ein nettes Gebietsmonopol geschaffen hat.

Eon hat sich das Gebietsmonopol als Grundversorger nicht geschaffen, vielmehr wollte es die Kommune so. Sie hätte auch anders entscheiden können.

Was kann man machen um Eon nicht unnoetig Geld in den Rachen
zu werfen und trotzdem deren Anforderungen fuer die
Strombelieferung zu erfuellen?

Du hast keinen anderen Weg. Aber worüber regst du dich überhaupt auf? Einerseits stören dich die Kosten eines sachgerechten E-Anschlusses, andererseits wirfst du das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus, indem du offensichtlich elektrisch heizen willst, für Nachtstrom etwa doppelt so hohe Betriebskosten wie z. B. für eine Gasheizung bezahlen willst. Das alles, obwohl es den verbilligten Nachtstromtarif nur noch wenige Jahre geben wird. Wirtschaftlich sinnvoll geht anders.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Danke fuer die Antwort.

Wäre es anders, herrschten in der Zuverlässigkeit der
elektrischen Stromversorgung und der Sicherheit elektrischer
Anlagen die Zustände eines Drittweltlandes. E-Anlagen sind
kein Betätigungsfeld für Bastler und kein Einsatzfall für
irgendwelche Billigkomponenten.

Ich will ja nicht selbst daran herumschrauben sondern einen Elektriker engagieren. In Deutschland sollte die Elektrikerausbildung den Qualitaetsstandard gewaehrleisten, dass Eon nur Elektriker mit Eon-Zertifizierung anerkennt sehe ich als absolut ungerechtfertigt und monopolistisch an.

Eon hat sich das Gebietsmonopol als Grundversorger nicht
geschaffen, vielmehr wollte es die Kommune so. Sie hätte auch
anders entscheiden können.

Na ja, oft sind die Entscheidungsspielraeume der Kommune bei sowas begrenzt bzw. Politiker sind demotiviert, inkompetent oder korrupt. Hier waere die Gesetzgebung gefragt solche Kartelle zu unterbinden.

Du hast keinen anderen Weg.

Gibt es wirklich keine anderen Moeglichkeiten?

Aber worüber regst du dich

überhaupt auf? Einerseits stören dich die Kosten eines
sachgerechten E-Anschlusses, andererseits wirfst du das Geld
mit vollen Händen zum Fenster hinaus, indem du offensichtlich
elektrisch heizen willst, für Nachtstrom etwa doppelt so hohe
Betriebskosten wie z. B. für eine Gasheizung bezahlen willst.

Ich hab mir das schon ausgerechnet, waere zu komplex um hier alle Aspekte aufzuzaehlen, aber in meinem Fall ist eine Elektroheizung guenstiger.

Das alles, obwohl es den verbilligten Nachtstromtarif nur noch
wenige Jahre geben wird.

Wie sicher ist das? Hab im Internet wenig konkretes dazu gefunden.

Gruss
Desperado

Hallo!

Das ist leider Unsinn.

Es gibt keine „EON“-Zulassung von Elektrikern.
Es gibt nur eine allgemeine EVU-Zulassung. Jeder E-Meisterbetrieb in Deutschland hat so eine vom lokalen Versorger. Dann darf er überall in Deutschland tätig werden, bei jedem Versorger.
Er muss ggf. die dortigen TAB beachten, das ist aber auch alles.

mfG
duck313

Hallo!

Ich will ja nicht selbst daran herumschrauben sondern einen
Elektriker engagieren.

Das reicht nicht. Es muß ein Meister/Meisterbetrieb sein.

dass Eon nur Elektriker mit Eon-Zertifizierung anerkennt sehe
ich als absolut ungerechtfertigt und monopolistisch an.

Es gibt regionale Besonderheiten und spezielle Standards des Grundversorgers. Außerdem handelt es sich um Arbeiten am Eigentum des Grundversorgers. Schon deshalb darf er bestimmen, wer daran arbeitet und wer nicht.

Na ja, oft sind die Entscheidungsspielraeume der Kommune bei
sowas begrenzt bzw. Politiker sind demotiviert, inkompetent
oder korrupt.

Warst du schon mal als Zuhörer oder als gewählter Gemeindevertreter auf eine Sitzung des Gemeinderats, wo soetwas beschlossen wird? Hast du eine Vorstellung, was es bedeutet, Grundversorger zu sein? Zunächst einmal hat der Grundversorger dafür zu bezahlen, in unserer Mini-Gemeinde sind es 20 T€ p. a., die in die Gemeindekasse gehen. Natürlich ist es ein gewinnorientiertes Geschäft, aber vorher muß man Geld zur Schaffung der personellen und technischen Ressourcen in die Hand nehmen. Dabei geht es bei kleinen Netzen um 7 stellige Beträge und wie jetzt etwa in Hamburg um einen 10-stelligen Betrag. Aber niemand sollte sich Illusionen hingeben, daß die Kosten für z. B. Hausanschlüsse niedriger werden und jedermann am Netz basteln darf, nur weil es der Kommune gehört.

Manche Stadtwerke sind E-Grundversorger, aber auch einige kleinere Gemeinden haben das Stromnetz in die eigenen Hände genommen. Dafür griffen möglichst viele Gemeindemitglieder in die eigene Schatulle und beteiligten sich an der zu gründenden Gesellschaft. Die für jeden Einzelnen fälligen Beträge übersteigen die Kosten eines Hausanschlusses um ein Vielfaches. Die zu Anteilseignern gewordenen Bürger tragen unternehmerische Risiken, partizipieren aber auch vom irgendwann erwirtschafteten Gewinn.

Hier waere die Gesetzgebung gefragt solche Kartelle zu unterbinden.

Dafür braucht man keine neuen Gesetze. Aber egal wer die Funktion als Grundversorger wahrnimmt, hat dann ein örtliches Monopol.

Gibt es wirklich keine anderen Moeglichkeiten?

Man kann auf den E-Versorger verzichten und die Stromversorgung in die eigene Hand nehmen. Falls aber jemand glaubt, damit Geld sparen zu können, wird solches Vorhaben zur Enttäuschung. Eine rund um die Uhr an 365 Tagen gesicherte Stromversorgung bedeutet beträchtlichen Aufwand, gegen den die Anschlußkosten des Grundversorgers vernachlässigbarer Kleinkram sind. Außerdem käme gewiß niemand auf die Idee, den mit hohem Aufwand erzeugten und gespeicherten Strom zum Heizen zu benutzen.

Das alles, obwohl es den verbilligten Nachtstromtarif nur noch
wenige Jahre geben wird.

Wie sicher ist das?

Ganz sicher. Die technischen Zwänge, die vor einem halben Jahrhundert zur Bestrebung führten, die Last im Netz während der Nachtstunden zu erhöhen, gibt es in der damaligen Form nicht mehr. Zukünftig werden je nach Last und Stromangebot im Netz unterschiedliche Tarife angeboten. Mit daran angepaßter Haustechnik läuft z. B. die Waschmaschine, wenn der Strom abhängig von Last und Einspeisung gerade günstig ist http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenter_Z%C3%A4hler. Die Umstellung auf diese Technik ist bereits im Gange und z. B. in den Niederlanden und Schweden weiter fortgeschritten als bei uns.

Gruß
Wolfgang

hi despo,

ich moechte gerne beim oertlichen Anbieter Strom anmelden.

hast du schon mit dem telefoniert, was wirklich nötig sein wird?

Es gibt 2 eigenständige Anmeldungen:

  1. Anmelden einer neuen elektrischen Anlage.
    Die meldest du (Formular gibts online) selbst an, falls erforderlich.
    Dafür fallen auch Kosten an, erst wenn die bezahlt sind, kann der Zählerantrag gestellt werden.
    Bei dir klingt es aber so, daß eine elektrische Anlage bereits existiert. Es kann aber trotzdem sein, daß eine neue Anmeldung wegen AnlagenVERSTÄRKUNG erforderlich wird. Ruf dort mal an

  2. Der Zählerantrag kann nur von einem Elektrofachbetrieb gestellt werden. Der muss aber nicht bei Eon angemeldet sein, sondern bei einen x-beliebigen Netzbetreiber in seiner Heimat. Der kann auch 500km weit weg angemeldet sein, das ist egal
    Auf dem Z-Antrag unterschreibt der Eli mit seinem Namen und seiner vollen Verantwortung, daß die angemeldete Anlage bis zur hintersten Steckdose den Vorschriften entspricht, die zum Zeitpunkt der Anlagenerrichtung gültig waren
    Das ist sozusagen der „TÜV“-Stempel und wird von wohl jedem Fachbetrieb mehr oder weniger genau gehandhabt.
    Da liegen auch die Kostenunterschiede.

Die Antwort auf deine Frage

Was kann man machen um Eon nicht unnoetig Geld in den Rachen
zu werfen und trotzdem deren Anforderungen fuer die
Strombelieferung zu erfuellen?

ist deshalb richtigerweise:

Mehrere verschiedene Fachbetriebe nach einem verbindlichen Angebot fragen.
Da liegt die größte Kostenersparnis, die dir bleibt

Der Markt für die Strombelieferung ist ja bereits geöffnet, hier hat man ja schonmal die Wahl.
Leider mit genau einer Ausnahme:

Da ich Nachtstrom (auch Heizstrom, Niedrigtarifstrom genannt)
moechte

Bei ZWEITARIFZÄHLERN !

brauche ich zwei selektive Leistungsschutzschalter
(SLS), dazu muss ich noch Drehstrom nehmen weil es den
Nachtstrom nicht ohne diesen gibt.

Das dürfte so stimmen.
Müsste die vorhandene Anlage aber nicht geändert werden, müsste der Eli die Hauptsicherungen auch nicht erneuern.
In aller Regel muss die Hauptsicherung vor dem Zähler aber erneuert werden.

Gruß

Klingt alles ganz einfach, ist aber komplizierter, wie ich von
einem Elektroinstallateur erfahren habe:

Da ich Nachtstrom (auch Heizstrom, Niedrigtarifstrom genannt)
moechte brauche ich zwei selektive Leistungsschutzschalter
(SLS), dazu muss ich noch Drehstrom nehmen weil es den
Nachtstrom nicht ohne diesen gibt.

„Möchtest“ du Nachtstrom haben oder MUSST du Nachtstrom haben?
Hast du etwa eine Nachtspeicherheizung?

Den Stromzaehler kann ich nicht kaufen sondern muss ihn von
Eon mieten, d.h. dafuer fallen erstmal keine Kosten an - aber
ich brauche erstens einen Stromkasten der von Eon anerkannt
ist und dieser muss von einem Elektriker installiert sein der
von Eon zertifiziert ist.

Quatsch.
JEDER Fachbetrieb, der IRGENWO in Deutschland eine EIntragung bei IRGENDEINEM Netzbetreiber hat, darf an der Anlage arbeiten.

Das ganze kostet ein Vermoegen weil
sich Eon da ein nettes Gebietsmonopol geschaffen hat.

Nein. EON hat mit den nötigen Arbeiten zur Ertüchtigung deines Zählerschranks NICHTS zu tun. Das macht - wie geschrieben - jeder eingetragene Fachbetrieb. Mir ist kein Elektrobetrieb bekannt, der keine Eintragung hat. Das ist nämlich die Grundvoraussetzung, um überhaupt an elektrischen Anlagen zu arbeiten!

Was kann man machen um Eon nicht unnoetig Geld in den Rachen
zu werfen und trotzdem deren Anforderungen fuer die
Strombelieferung zu erfuellen?

  1. Sich genau überlegen, ob man wirklich Nachtspeicherheizungen weiter betreiben will.
  2. Einem Fachbetrieb den Auftrag erteilen.