Hallo!
Ich will ja nicht selbst daran herumschrauben sondern einen
Elektriker engagieren.
Das reicht nicht. Es muß ein Meister/Meisterbetrieb sein.
dass Eon nur Elektriker mit Eon-Zertifizierung anerkennt sehe
ich als absolut ungerechtfertigt und monopolistisch an.
Es gibt regionale Besonderheiten und spezielle Standards des Grundversorgers. Außerdem handelt es sich um Arbeiten am Eigentum des Grundversorgers. Schon deshalb darf er bestimmen, wer daran arbeitet und wer nicht.
Na ja, oft sind die Entscheidungsspielraeume der Kommune bei
sowas begrenzt bzw. Politiker sind demotiviert, inkompetent
oder korrupt.
Warst du schon mal als Zuhörer oder als gewählter Gemeindevertreter auf eine Sitzung des Gemeinderats, wo soetwas beschlossen wird? Hast du eine Vorstellung, was es bedeutet, Grundversorger zu sein? Zunächst einmal hat der Grundversorger dafür zu bezahlen, in unserer Mini-Gemeinde sind es 20 T€ p. a., die in die Gemeindekasse gehen. Natürlich ist es ein gewinnorientiertes Geschäft, aber vorher muß man Geld zur Schaffung der personellen und technischen Ressourcen in die Hand nehmen. Dabei geht es bei kleinen Netzen um 7 stellige Beträge und wie jetzt etwa in Hamburg um einen 10-stelligen Betrag. Aber niemand sollte sich Illusionen hingeben, daß die Kosten für z. B. Hausanschlüsse niedriger werden und jedermann am Netz basteln darf, nur weil es der Kommune gehört.
Manche Stadtwerke sind E-Grundversorger, aber auch einige kleinere Gemeinden haben das Stromnetz in die eigenen Hände genommen. Dafür griffen möglichst viele Gemeindemitglieder in die eigene Schatulle und beteiligten sich an der zu gründenden Gesellschaft. Die für jeden Einzelnen fälligen Beträge übersteigen die Kosten eines Hausanschlusses um ein Vielfaches. Die zu Anteilseignern gewordenen Bürger tragen unternehmerische Risiken, partizipieren aber auch vom irgendwann erwirtschafteten Gewinn.
Hier waere die Gesetzgebung gefragt solche Kartelle zu unterbinden.
Dafür braucht man keine neuen Gesetze. Aber egal wer die Funktion als Grundversorger wahrnimmt, hat dann ein örtliches Monopol.
Gibt es wirklich keine anderen Moeglichkeiten?
Man kann auf den E-Versorger verzichten und die Stromversorgung in die eigene Hand nehmen. Falls aber jemand glaubt, damit Geld sparen zu können, wird solches Vorhaben zur Enttäuschung. Eine rund um die Uhr an 365 Tagen gesicherte Stromversorgung bedeutet beträchtlichen Aufwand, gegen den die Anschlußkosten des Grundversorgers vernachlässigbarer Kleinkram sind. Außerdem käme gewiß niemand auf die Idee, den mit hohem Aufwand erzeugten und gespeicherten Strom zum Heizen zu benutzen.
Das alles, obwohl es den verbilligten Nachtstromtarif nur noch
wenige Jahre geben wird.
Wie sicher ist das?
Ganz sicher. Die technischen Zwänge, die vor einem halben Jahrhundert zur Bestrebung führten, die Last im Netz während der Nachtstunden zu erhöhen, gibt es in der damaligen Form nicht mehr. Zukünftig werden je nach Last und Stromangebot im Netz unterschiedliche Tarife angeboten. Mit daran angepaßter Haustechnik läuft z. B. die Waschmaschine, wenn der Strom abhängig von Last und Einspeisung gerade günstig ist http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenter_Z%C3%A4hler. Die Umstellung auf diese Technik ist bereits im Gange und z. B. in den Niederlanden und Schweden weiter fortgeschritten als bei uns.
Gruß
Wolfgang