Strom aus Batterie gefährlich?

Moin,

ein Bekannter von mir hat letztens einen „fun“ Elektroschocker mit 4x 3V CR2032 Batterien gebaut. Erstaunlicher Weise „brennen“ die Shocks mit dem Ding doch ziemlich.

Wo ist da der Trick um aus 3V eine schmerzhafte Spannung zu machen?

Kann man bei solchen Bastellarbeiten auch versehentlich einen lebensgefährlichen Shock/Dauerimpuls verursachen oder sind die Batterien dafür dann (zum Glück) doch zu schwach?

Danke

Hallo,
die Funktionsweise ist der eines Elektro-Weidezaunes ähnlich:

Ganz einfach ausgedrückt:
Die geringe Spannung (hier 9 Volt - 3 mal 3 Volt) wird durch eine Art Schaltnetzteil in einem Kondensator „aufsummiert“. Das kann bis zu mehreren 1000 Volt gehen.

ACHTUNG: Selbstbasteln IST hier GEFÄHRLICH. Die abzugebene Energie und damit der möglich Stromfluss mit Allen Gefährdungen wird unter anderem vom Kondensator beeinflusst. WER hat WANN dieses berechnet ???

Also Finger wech.

Jörg

Zu genau dieser Sache zwei drei kleine Ergänzungen
Hallo.

(…) ist der eines Elektro-
Weidezaunes ähnlich: (…) Die geringe Spannung (hier
9 Volt - 3 mal 3 Volt) wird durch eine
Art Schaltnetzteil in einem
Kondensator „aufsummiert“. Das kann bis zu mehreren 1000 Volt gehen.

ACHTUNG: Selbstbasteln IST hier GEFÄHRLICH. Die abzugebene
Energie und damit der möglich Stromfluss mit Allen
Gefährdungen wird unter anderem vom Kondensator beeinflusst.

Ergänzend:

Hochspannen wird praktisch auf zweierlei Art gemacht.


allfa Es gibt hierzu erst zum einen die Art:
Man braucht einen Übertrager. VOR dem Übertrager ist ein, einfach geschrieben, Wechselspannungserzeuger. Danach der Übertrager. Es ist da also ein Übertrager mit x / 1 (wobei x die Primärwindungszahl ist) als Verhältnis und hierbei einer Zahl x WEIT unter 1 oder auch nur ein bißchen unter 1 oder ein Übertrager mit 1 / 1 (gleiche Wdgs.-Zahl a. Ein- und Ausgang) und am Sekund.-Anschluß hat man dann die hohe Spannung, auf die man scharf war (übrigens ist das AUCH, wenn das n - Verhältnis = 1 / 1 ist, möglich).

betta
GENAU oben beschriebenes, nur daß noch eine Spannungsverdopplerschaltung, oder, was ähnlich ist, eine Kaskade dahinter kommt.

WER hat WANN dieses berechnet???

Der, der auf die Idee der Kaskade gekommen ist, ist doch klar.

MfG

urheberreste

Hallo Fragewurm,

Kann man bei solchen Bastellarbeiten auch versehentlich einen
lebensgefährlichen Shock/Dauerimpuls verursachen oder sind die
Batterien dafür dann (zum Glück) doch zu schwach?

  1. Eine Batterie gibt keine Gewähr, dass man damit nicht auch lebensgefährliche Energiemengen erzeugen kann!

  2. Unterschiedliche Personen reagieren auch unterschiedlich.
    Besondere Vorsicht ist bei Personen mit Herzproblemen oder Herzschrittmachern geboten.

MfG Peter(TOO)

Hallo Namenloser

Wo ist da der Trick um aus 3V eine schmerzhafte Spannung zu machen?

Es sind immer ein Trafo (wenige Primärwindungen und viiiele Sekundärwindungen) und ein Unterbrecherkontakt beteiligt. Die Zündspule im Auto ist ein klassisches Beispiel.

In der Steinzeit der Radiotechnik, als die Radioröhren noch mit hohen Anodenspannungen (um 200 bis 300V) arbeiteten, benötigte man am Lautsprecherausgang noch Transformatoren, um die auch damals (außer beim Volksempfänger) niederohmigen Lautsprecher zu betreiben.

Ich bin dann als aufgewekter Zwölfjähriger irgendwie darauf gekommen, dass, wenn man die niederohmige Seite des Trafos mit einer 4,5V Flachbatterie (damals die allgemeingebräuchliche Taschenlampenbatterie) kurz berührte, auf der hochohmigen Seite Funken erzeugt wurden.

„Der Effekt muss doch irgendwie nutzbar gemacht werden“, hab ich mir gedacht.

Mein Vater war Schneider und ist damals noch nach guter Schneider Sitte im „Schneidersitz“ auf einer Wolldecke auf dem Küchentisch sitzend seiner Tätigkeit nachgegangen. Ich habe dann mit Hilfe eines Lautsprechertrafos, mit unter der Wolldecke verborgenem Spulendraht und zwei in der Wolldecke steckenden Stecknadeln eine Falle aufgebaut. Dann habe ich geduldig - angeblich lesend - in der Ecke gesessen. Als mein Vater nach den Stecknadeln griff, habe ich mit der Batterie den Trafo „gezündet“. Der Erfolg war durchschlagend. Ein Schrei, der Alte hüpfte vom Tisch, Ich verschwand durch die Wohnunstür und habe mich anschließend - bis zu Hause Ruhe einkehrte - im Salzufler Stadtwald herumgetrieben.

So funktioniert der Trick, aus 3V Hochspannung zu machen.

Kann man bei solchen Bastellarbeiten auch versehentlich einen lebensgefährlichen Shock/Dauerimpuls verursachen…

Im Prinzip nein, denn Du kannst auf diese Weise keinen „Dauerimpuls“ verursachen und der Energieinhalt des so entstehenden kurzen Hochspannungsimpulses ist zu gering, um bleibende Schäden zu bewirken.

Etwas anderes ist der so erzeugte Schreck. Es sollen schon Leute infolge des Schrecks vom Stuhl gefallen sein und sich bei dem Sturz den Hals gebrochen haben.

Kismet!

Gruß merimies

Moin merimies,

ganz so harmlos ist es leider nicht, soweit ich weiß, sind z.B. in der Schule Experimente mit der Influenzmaschine oder dem Teslatrafo nicht mehr erlaubt, zumindest wenn ein Schüler involviert ist. Siehe auch die Wahrnung von Peter(TOO), es gibt auch unentdeckte Herzprobleme, die so plötzlich erkennbar sind.

Einen schönen So. und Gruß

Volker

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Hallo Peter,

  1. Eine Batterie gibt keine Gewähr, dass man damit nicht auch
    lebensgefährliche Energiemengen erzeugen kann!

  2. Unterschiedliche Personen reagieren auch unterschiedlich.
    Besondere Vorsicht ist bei Personen mit Herzproblemen oder
    Herzschrittmachern geboten.

Hm,dann könnte ja selbst der Typische Elektrostatische Kaufhausstromschlag lebensgefährlich werden.

Da hat wohl doch die Schrecksekunde das größere Gefahrenpotential.

Grüße
Markus

Hallo Markus,

Hm,dann könnte ja selbst der Typische Elektrostatische
Kaufhausstromschlag lebensgefährlich werden.

Hier ist normalerweise die Speicherkapazität, und somit die Ladungsmenge, begrenzt.

Was hier aber gebastelt werden soll, wissen wir nicht.
Bei der Variante mit dem Trafo, hängt die gespeicherte Energie vor allem vom Eisen, bzw. der Übertragungsleistung des Trafos ab. Der Ausgangsübertrager von Merimis dürfte etwas im Bereich von 4-8W gehabt haben. Wenn man das selbe Experiment mit einem 100W-Typen macht, sieht das dann anders aus!
Hinzu kommt noch, dass Merimis eine Zink-Kohle-Batterie verwendet hat, welche einen relativ hohen Widerstand aufweist. Mit einer Alkaline oder einem Akku (NiCd, NiMH oder Blei) sieht es dann schon anders aus.

Es gibt halt viele Parameter, welche das Ergebnis beeinflussen. Dadurch ist die Gleichnug
Batterie = ungefährlich
Schlicht falsch!

Je nach der grösse einer Influenzmaschine oder eines Bandgenerators, kann die erzeugte statische Energie Lebensgefährlich sein, ganz besonders wenn dann eine Leidener Flasche zugeschaltet wird.

MfG Peter(TOO)

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