Strom - werden wir abgezockt?

Ich mit meinem Partner in einem 3 stöckigen-Familien-Haus zur Miete. Wir bewohnen aber nur das EG. Keller, 1. OG und 2. OG gehört der Vermieterin.
Wir haben eine Jahresabrechnung für 6 Monate (sind erst im Juli eingezogen), die mir extrem hoch erscheint. Lt. EnBW haben wir innerhalb der 223 Tage genau 1795 kWh verbraucht. Und mussten (zum monatlichen Abschlag) zusätzlich 300 Euro nachzahlen.
Wir waren schon immer sehr sparsam mit Strom, haben sehr energieeffiziente Geräte, die aber nur selten zum Einsatz kommen (Waschmaschine 1 x Woche, Geschirrspüler 2-3 x Woche). Dauerfresser wie Kühlschrank und Gefriere sind ebenso sparsam (A+++). Wenn wir das Haus verlassen, stecken wir alle Geräte komplett aus. Wir schauen an manchen Tagen nicht mal fern, da wir oft unterwegs sind.
Also - woher die Kosten? Laut meiner Vermieterin zahlen wir den Keller mit (Betriebskosten für die Heizanlage, - der aktuelle Verbrauch war bei 566,34 kWh seit unserem Einzug im Juli bis heute). Dafür übernimmt die Vermieterin den Strom für Warmwasser. Ich weiß nicht wie hoch die Summe für die Heizung in Euro ist. Die Vermieterin schätze diese auf 150 EUR. Im Keller steht übrigens auch ihre Gefriertruhe, von der sie behauptet, diese sei nach oben zu ihr verkabelt (wir haben keinen Zugang zum Keller). Ebenso bezahlen wir die Außenbeleuchtung (5 Lampen, die bei Bewegung automatisch angehen). Sie meinte, das sei total wenig, das können wir uns am Ende des Jahres pauschal auf 20 EUR belassen. Zusätzlich zahlen wir auch die Stromkosten für die Doppelgarage. Das Tor schließt und öffnet automatisch (ist aber ein Asbach-uralt-Objekt)… Dazu meinte sie, dass wir nur unsere Seite zahlen würden (die Garage hat zwei Tore, jedoch keine räumliche Trennung, sprich das Licht und das „Automatiktor“…

Nun kommt aber das Dubiose:

  1. Unser Stromzähler ist NICHT in unserer Wohnung sondern in ihrer. Sie hat ihren Zähler direkt daneben. Das heißt, wir müssen immer blöd fragen, ob wir zum Ablesen kommen dürfen. Find das sowieso sehr eigenartig, wieso dieser nicht bei uns ist.

  2. Der Strom-/Sicherheitskasten ist bei uns. SIe hat gar keinen Eigenen. Das heißt, wenn wir den Strom komplett ausschalten würden, hätte das komplette Haus keinen Strom. Ist nämlich schon passiert, als wir verreisen wollten. Da kam gleich ein Anruf, ob sie in unsere Wohnung könne, um den Strom wieder an zu machen. Bis dahin WUSSTEN wir nicht mal, dass nur wir den Stromkasten haben.

Der Vormieter hat sich bei uns gemeldet und uns „gewarnt“, dass sie uns abzockt. Beweisen konnte er’s aber nicht.

Läuft das alles mit rechten Dingen oder will man uns hier richtig Kohle aus der Tasche ziehen? In der letzten Whg. (vergleichbar mit der jetzigen) zahlten wir einen Abschlag von 37 und mussten NIE draufzahlen.

Kann mir bitte jemand helfen, ich bin total verzweifelt… die Kosten fressen mir die Haare vom Kopf.

Grüüß dich. mir ist es auch passiert, ich hätte in 3 monaten 3400 kw verbraucht. allerdings hat mein stromanbieter den falschen zählerstand erhalten, überprüft das mal. oder schaltet bei euch alle aus und lest mal den zahler ab und ein paar stunden später nochmal. mehr kann ich euch leider nicht empfehlen, jeder Stromanbieter überprüft auch gerne den Zähler auf betrug. mfg.

Hallo,

ich weis ja nicht wie der Wohnungsmarkt bei ihnen beschaffen ist, aber ich hätte die Vermieterin schon längst zur Änderung des Zusatnds angemahnt und falls sich nichts geändert hat wäre ich ausgezogen.
Mein Tip wäre, einen Elektriker zu kontaktieren, der Ihnen genau ausmessne kann, was an ihren Stromzähler angschlossen ist. Er kann Ihnen auch sagen, mit wieviel Verbrauch sie rechnen müssen.
Oder sie vereinbaren mit der Vermieterin eine monatliche Kontrolle des Stromzählers und sie selbst messen mit einem Stromzähler für die Steckdose ihren Verbrauch.
Grüße

Die paar Außenlampen und das Garagentor machen den Kohl wirklich nicht fett.
Aber die Geschichte mit dem Sicherungskasten und der Truhe würde mich auch stutzig machen. Leider hast du nicht geschrieben um was für eine Heizung es sich handelt wenn es eine elektrische ist braucht ihr euch über hohe Stromkosten nicht wundern. Da ist sie mit Warmwasser deutlich besser dran.
Eine Ferndiagnose ist leider nicht möglich aber wenn ihr alles abschaltet bzw. Die Stecker zieht von den Geräten von denen ihr wisst, daß sie euren Strom verbrauchen und sich der Zähler dann immer noch dreht könnt ihr beweisen, daß etwas nicht in Ordnung ist und auf ihre Kosten einen Elektriker bestellen und sogar mit Klage drohen.

Hallo, auf Ihr Problem kann ich nur schleunigst raten : 1. Sie gehen umgehend zum Mieterverein ( kostet ca.60€ Jahresmitgliedsbeitrag, ist immerhin billiger wie Ihre enormen Stromkosten) .Ich glaube mit hoher Sicherheit zu sagen, dass der Mieterverein dem skrupelosen Treiben ihrer Vermieterin ein Ende setzen wird. Ich hatte dasselbe Problem, doch leider führt das meistens zur Kündigung, was ich in Ihrem Fall selbst raten würde.
Bei Ihrem Problem handelt es sich zweifelslos um Abzocke. Solange diese Mißstände nicht aufgedeckt werden und eine neue Hausinstallation durch geführt wird, wird das Ihren Nachmietern genau so ergehen.
Solange diese Zustände nicht behoben werden, werden Sie nicht mehr glücklich in diesem Haus. Mehr kann ich dazu nicht mehr sagen . Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und würde mich freuen wenn Sie mich kurz informieren könnten, wie das ausgegangen ist. Meine E-Mail wäre [email protected].

Hallo.
Dein Problem hat rechtliche Aspekte, weshalb ich dringend einmal zur nächsten Verbraucherzentrale gehen würde. Einige Tipps im Vorfeld.
In jedem Fall:
Verlange konsequent jeden 30./31. des Monats deinen Zählerstand selbst abzulesen. Notiere in dir und mache dir eine Übersicht.
Verbraucher außerhalb deiner Wohnung müssten über einen seperaten Zähler laufen. Fordere eine Übersicht über die Verbraucher und deren Leistungaufgnahme außerhalb deiner Wohnung (Lampen, Heizung usw.). Die Nebenkosten (Verbraucher außerhalb der Wohnung) müssen aus einer Gesamtaufstellung hervorgehen und müssen nach qm umgelegt werden. Schätzungen sind m.E. absolut unzulässig.
Noch einmal der Hinweis: Dringend zur nächsten Verbraucherzentrale (die können auch rechtlich beraten).

Hallo,
wir haben mal in so einer ähnlichen Aufteilung gewohnt.
Letztlich kann ich nur empfehlen sucht euch eine andere Wohnung.
Egal wie ihr das trennt es bleibt immer ein fahler Beigeschmack an der Sache.
Die Wohnungen müssten komlett neu aufgeteilt werden um das richtig auseinander zu halten und diese Kosten scheut fast jeder Vermieter.
Wir haben das Theater mit Zähler im Nachbarhaus oder Heizung vom Vermieter beziehen, Strom auf 3 Parteien aufgeteilt bei uns der Hauptverteiler ect. alles durch.
Sucht euch eine Wohnung mit einer Vernünftigen Aufteilung dann kehrt ein beruhigendes Gefühl ein und mann gewinnt letztlich an Lebensqualität.

Mfg.Dad .B.

Sorry, da kann ich nicht weiterhelfen!
Gruß equi

das hört sich für mich nach einer Detektivaufgabe an. Leider bin ich kein Fachmann für Mietrecht. In der Tat klingt es komisch wenn so viel Stromkosten anfallen und keiner recht weiß wieso.

Man kann sich natürlich selbst überschlagsmäßig ein Bild machen indem man alle seine Verbraucher durchgeht und mit Hilfe kostengünstiger Energiemesser (Steckdosenausführung) mal eine Woche schaut was jeder Verbraucher so kostet. Da sieht man dann wenn man das hochrechnet wo man landet.

Man kann auch so einen Überwachungsmonitor am Zähler anbauen. Wenn man dann alle seine Verbraucher abschaltet so darf sich der Zähler nicht mehr rühren. Wenn er es doch tut so ist klar, daß da noch etwas anderes ist.

Durch stufenweises Abschalten von Sicherungen sollte sich der Übeltäter finden lassen.

Vielleicht helfen diese Tipps weiter . . .

hallo ava,
ich rate ihnen dringend, sich rechtliche hilfe zu suchen.
ausserdem sollten sie sich mal bei ihrem stromanbieter informieren, ob dieser bei ihnen zu hause eine überprüfung vornehmen kann, ob ihre stromanlagen noch den sicherheitsbestimmungen folgt.
oder sie beauftragen einen fachmann, der sich das mal anschaut. garage, stromzähler, sicherungen … alles nicht sehr glaubhaft.
ich lebe allein, schaue nie fern, und habe 1700 kWh im Jahr.

ich hoffe, ich konnte ihnen helfen.
mfg,ratlos

Zu dem Problem kann ich nur antworten, so schnell wie möglich einen eigenen stromzaehler anschaffen. Nur dann ist eine tatsächliche Kontrolle gegeben.
LG dj17

Hallo Ava,

also die Verhältnisse im Haus mit den Sicherungen und Zählern, die Du beschreibst, finde ich unmöglich. Sowas kann zwar historisch entstanden sein, aber das ist keine Entschuldigung. Als ich mein Haus, Baujahr 1937 vor drei Jahren gekauft habe, war die Elektrik schon besser als Du es beschreibst - trotzdem war es fast das erste was ich gemacht habe - die Elektrik auf den Stand der Zeit zu bringen. Ich habe auch eine Wohnung vermietet. Natürlich sind alle Zähler allgemein zugänglich und jede Wohnung hat einen eigenen Verteilerkasten. Der Allgemeinstrom, der sich nicht gut getrennt für die Parteien zählen läßt (Doppelgarage, Außenlicht, Kellerlicht, Tor, Türschließanlage) wird für sich getrennt gezählt und dann nach Wohnfläche umgelegt. Ich kenne zwar nicht die exakten Anforderungen bei Mietwohnungen, auf die ein Mieter Anrecht hat, aber das müßte Dir ein Mieterverein sagen können.

Das Dir das Vertrauen in die Abrechnung der Vermieterin vollkommen fehlt, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Was ich jetzt auf die Schnelle noch nicht machen konnte ist eine Abschätzung, was bei Euch als Verbrauch im Normalfall etwa anfallen könnte. Ich will versuchen, das schnell nachzuholen. Ich kann Euch auch mal mit meinen Mietern, ein älteres Ehepaar, vergleichen, die mit Strom und auch sonst sehr sparsam sind. Wir haben zwar jetzt keinen strombeheizten Warmwasserspeicher mehr im Haus, in meiner Wohnung aber erst seit der Badrenovierung vor ca. 2 Monaten, sodaß ich auch noch Vergleichszahlen aus der Zeit vorher habe.

Gruß Gösta

Hallo Ava,

inzwischen haben ich mal unsere Nebenkosten durchgesehen. Ja, was Ihr verbraucht könnte zu hoch liegen, ist aber unsicher. Hochgerechnet auf ein Jahr liegt Ihr bei 2938 kWh. Der „Kellerverbrauch“ wäre im Jahr 927kWh.
Bei uns, im Zweifamilienhaus, sieht es für 2012 so aus:
Mieter, Ehepaar: 2749kWh. Größter Einzelverbraucher ist wahrscheinlich eine el. Fußbodenheizung im Bad (400W). Meine Mieter kochen häufig und schauen viel Fernsehen.
Ich selbst bin alleinstehend: 1321 kWh. Größter Einzelverbraucher el.Warmwasserspeicher im Bad. Ich habe keinen Fernseher, koche weniger häufig als meine Mieter, außerdem auf Gas, nur der Backofen ist elektrisch.
Allgemeinstrom: 424kWh, Betrieb der Gaszentralheizung, 2 Kellerlampen, 1 Außenlicht, Garagenlicht (keine el.Toröffner). Der Verbrauch ist ja im Einzelnen nur gering, aber es kommen doch irgendwie 424kWh zusammen.

Die Aufteilungsregeln für den Allgemeinstrom müßten eigentlich im Mietvertrag beschrieben sein, wenn nicht gilt eigentlich Aufteilung nach Wohnflächenanteilen.

Insgesamt steigen offenbar die Energiekosten in letzter Zeit immer rasanter an. Mein Stromlieferant hat in 2012 den kWh-Preis um 16% erhöht. Mein Gaslieferant um 54% ! Da kann natürlich auch unbewußt mal der Eindruck entstehen, dass der Verbrauch nicht korrekt abgerechnet wurde.

Dennoch würde ich versuchen daraufhinzuwirken, die Verbrauchszählung und vor allem auch die Stromverteilung transparent zu machen und an den Stand der Technik anzupassen. Notfalls könntet Ihr einen Kontrollzähler in Eurer Wohnung einbauen lassen. Notfalls könntet Ihr auch einen Hauptschalter nur für Eure Wohnung im Verteilerkasten ergänzen lassen. Ich würde vielleicht auch damit argumentieren, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Mieter und Vermieter nicht gestört werden sollte. Aber da ich Eure Vermieterin nicht kenne, kann ich Euch da im Einzelnen natürlich keine Ratschläge erteilen.

Gruß Gösta

Hallo Ava,

leider konnte ich nicht früher antworten, da ich auf Reisen war.

Nun weiß ich nicht ob und welche Antworten Du zwischenzeitlich bekommen hast.

Trotzdem - dass Ihr abgezockt werdet steht für mich ausser Zweifel.

Abgesehen davon, dass eine solche Verdrahtung nicht zulässig ist, empfehle ich Euch folgendes.

Das Problem ist die Beweisführung. Hierzu wirst Du nicht darum herumkommen einen Elektriker hinzu zu ziehen. Würde allerdings empfehlen keinen aus der näheren Umgebung zu nehmen.

Eine sichere Möglichkeit Differenzen zu finden ist, einen Zwischenzähler an Eurem Sicherungskasten zu installieren, bei dem nur die Leitungen welche von euch benutzt werden angeschlossen sind.

Eventuell auch die einzelnen Leitungen, welche über Eure Sicherungen laufen mit einem Zwischenzähler über einen gewissen Zeitraum zu überprüfen in dem dann von Euch kein Strom entnommen wird.

Leider ist eben kein anderer Weg möglich um Gewissheit zu bekommen.

Wenn Du noch mehr Tipps haben möchtest, dann melde Dich nochmal.

Gruß
Klaus