Strombelastbarkeit

Moin, moin,

in neu installierten Praxisräumen sah ich, dass die in wärmegedämmten Hohlwänden - teils massiv gebündelten - Leitungen NYM-J 3x1,5mm² mit 16A abgesichert sind. 5x2,5mm² wurden mit 25A abgesicher (aber nur eine benutzte Phase, zwei Adern tot).

Der Installateur will meine Bedenken nicht gelten lassen.

Er sagt, dass die von mir heran gezogene Verlegeart A2 ja für Verlegunf IM ROHR in einer wärmegedämmten Wand gelte, er habe aber direkt verlegt, so dass sich eine bessere Wärmeabfuhr ergäbe.

Laut Tabelle komme ich - ohne Berücksichtigung der Bündelung - auf:
1,5mm² - 15,5A
2,5mm² - 18,5A

Er rechnet NICHT, sondern sagt nur:

  • ohne Rohr bessere Wärmeabfuhr
  • Umgebungstemperatur sei ja niemals 30°C
  • Bündelung sei nicht relevant, da die Leitungen nie allesamt voll belastet würden

Bevor ich nun dem Kunden (guter Freund) empfehle, einen Sachverständigen einzuschalten:

Wie seht ihr das?

(Nein, ich habe keine Ausschreibung verloren und will dem Kollegen keinen rein würgen. Die Baustelle war zu weit weg für mich, hätte auch zeitlich nicht gepasst.)

ich würde mich bei der Beratung des Kunden bezüglich Gutachterbeauftragung in dem beschriebenen Fall vorsichtig bewegen - heisst zurückhalten

Verlegung ist A2, obwohl es in einigen Tabellen anders drinsteht, in einer zB
… mehradrige Mantelleitung im Installatiosrohr in einer wärmegedämmten Wand

in der Anderen steht:
… mehradrige Mantelleitung direkt i. e. wärmegedämmten Wand

also hast du tendenziell Recht mit der Verlegeart

aber
mit der Bündelung siehts schlecht aus (mit den Gutachterkosten)
„ein Leiter, der mit einem Strom von weniger als 30% seiner Belastbarkeit bei Häufung belastet wird, kann bei der Bestimmung der Strombelastbarkeit für die anderen Leitungen vernachlässigt werden.“

und
mit der Umgebungstemperatur auch
bei 25° Umgebungstemperatur steht 16,5A in der Tabelle!

du nimmst hier einfach 30° an (in einer Praxis ungewöhnlich, oder?) statt 25°
das hat für mich ein Geschmäckle

also …schnell zurückrudern, Schettino

Mahlzeit,

ich sehe das auch so, dass für die so verlegten Leitungen die Absicherung zu hoch ist. Was da normalerweise nicht fließt, ist da eigentlich egal. Der Fakt ist, dass in außergewöhnlichen Umständen (volle Belastung mehrerer Leitungen im Bündel) eine Erwärmung über das zulässige Maß stattfinden könnte und das bedeutet nun einmal Brandgefahr.

MfG Marius

ich würde mich bei der Beratung des Kunden bezüglich
Gutachterbeauftragung in dem beschriebenen Fall vorsichtig
bewegen - heisst zurückhalten

Verlegung ist A2, obwohl es in einigen Tabellen anders
drinsteht, in einer zB
… mehradrige Mantelleitung im Installatiosrohr in einer
wärmegedämmten Wand

in der Anderen steht:
… mehradrige Mantelleitung direkt i. e. wärmegedämmten Wand

also hast du tendenziell Recht mit der Verlegeart

aber
mit der Bündelung siehts schlecht aus (mit den
Gutachterkosten)
„ein Leiter, der mit einem Strom von weniger als 30% seiner
Belastbarkeit bei Häufung belastet wird, kann bei der
Bestimmung der Strombelastbarkeit für die anderen Leitungen
vernachlässigt werden.“

Drei der NYM3x1,5mm² versorgen 5l Untertischspeicher, die montag morgens alle angeschaltet werden (Hauptschütz) und dann einige Zeit lang die 8,3A ziehen.
Einige versorgen Spülmaschine, Desinfektor, Autoklav - auch hier bis zu 15A Volllast minutenlang.

und
mit der Umgebungstemperatur auch
bei 25° Umgebungstemperatur steht 16,5A in der Tabelle!

du nimmst hier einfach 30° an (in einer Praxis ungewöhnlich,
oder?) statt 25°

Ich nutze die Helukabel-Tabellen, die sind für 30°C erstellt.
Ich würde in einem nicht klimatisierten Raum, auf dessen Wand die Sonne scheinen kann, auch nicht unbedingt viel weniger ansetzen.

Die 2,5mm² mit 25A sind aber immer zuviel - bei dieser Verlegeart.

Wir reden hier über eine Praxis. Die kann auch mal umorganisert werden, dann ergeben sich ganz andere Lasten. Und der Laie wird nicht prüfen, ob die 16A Steckdose, die vor 5 Jahren installiert wurde, nur dann problemlos zu benutzen ist, wenn im Gegenzug zwei andere Stromkreise deutlich weniger genutzt werden.

Moin,

Er sagt, dass die von mir heran gezogene Verlegeart A2 ja für
Verlegunf IM ROHR in einer wärmegedämmten Wand gelte,…

Diese Verlegeart gilt auch bei direkter Verlegung in wärmegedämmten Wänden !
DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4):2003-08
Tabelle 9 - Verlegearten für Kabel und Leitungen für feste Verlegung in und an Gebäuden

Verlegung in einer wärmegedämmten Wand; die Wandinnenseite
hat einen Wärmeübergangswiderstand von höchstens 0,1 m²×K/W

1( 1 ) - Aderleitungen im Elektro-Installationsrohr = A1

2( 2 ) - Mehradriges Kabel oder mehradrige ummantelte
Installationsleitung im Elektro-Installationsrohr = A2

3( 51 ) - Mehradriges Kabel oder mehradrige ummantelte
Installationsleitung direkt in einer wärmegedämmten Wand = A2

Kennziffer (Die Angaben in Klammern sind die entsprechenden Referenznummern
aus Tabelle 52 H von DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520)

ABB Technische Information: Verlegearten, Strombelas…

Laut Tabelle komme ich - ohne Berücksichtigung der Bündelung -
auf:
1,5mm² - 15,5A
2,5mm² - 18,5A

Bei „2 gleichzeitig belasteten Adern“ !
Sehe ich auch so.

Er rechnet NICHT, sondern sagt nur:


Er sollte die Tabellen erstmal richtig lesen,
bevor er solche Aussagen macht.

Bevor ich nun dem Kunden (guter Freund) empfehle, einen
Sachverständigen einzuschalten:

Mach das !

mfg
W.