Stromkreis E-Werk Haus

Hallo,

ein geschlossener Stromkreis besteht aus Zu- und Rückleitung sowie Verbraucher und Stromerzeuger.

Vor langer Zeit meine ich folgendes gehört zu haben: Vom E-Werk gibt es nur eine Zuleitung zum Verbraucher (z.B ein Wohnhaus). Damit der Strom wieder zum E-Werk zurückfließt, wird ein Kabel an einen Stab gebunden und dieser lange Stab neben dem Haus in die Erde gerammt. Beim E-Werk gibts dann ebenso einen Stab. Die Erde (auf der wir stehen) dient also als Rückleitung.

Ist das so?

Danke und Gruß,
Fred

Hallo!

Das mit dem Stab stimmt schon,aber der dient heute nicht mehr der Rückleitung des Betriebsstromes! Über das Erdreich fließt allenfalls ein sog. Fehlerstrom bei defekten Anschlüssen und Geräten und auch nur in einem besonderen Verteilungssystem (TT-System),nicht der „normale“ Rückstrom im ungestörten Betriebszustand.

An der Stromquelle des E-Versorgers(Trafostation) gehen 4 Leitungen ab zum Kunden (3 Phasen des Drehstromsystems und 1 Rückleiter(Neutral-Leiter N).
Oder bei einfachem Wechselstrom mind. 2 Leiter.

Dieser Neutralleiter wird am Trafo und bei jedem Kunden geerdet,also hier kommt Dein Stab ins Spiel.
Stab hier als Symbol,es ist nicht immer ein Stab,meist beim Kunden ein einbetonierter Ringerder im Fundament(weil langlebiger und besser wirksam!)

Wo man tatsächlich das Erdreich als Rückleiter nimmt,ist bei Telegraphenleitungen und Feldtelefonen.

MfG
duck313

Hi

Vor langer Zeit meine ich folgendes gehört zu haben: Vom
E-Werk gibt es nur eine Zuleitung zum Verbraucher (z.B ein
Wohnhaus).

hier kannst du nachlesen, dass es sowas aehnliches wie von dir beschrieben gibt

http://de.wikipedia.org/wiki/Single-Wire_Earth_Return

allerdings nicht fuer die normalen Stromanschluesse in D und in den genannten Laendern auch nur bis zum Transformator (siehe Bild unten).

Gruss
n.

Vielen Dank soweit.

Dieser Neutralleiter wird am Trafo und bei jedem Kunden geerdet

Das heißt also, der Neutralleiter ist am Trafo und beim Kunden direkt mit der Erde (auf der wir stehen) verbunden. Und darum kriege ich auch einen Stromschlag, wenn ich auf der Erde stehe und den Phasenleiter anfasse…da der Stromkreis dann geschlossen ist.
Ist das richtig?

Hallo!

Ja! Aber auch ohne Erdung beim Kunden würde man schon einen Stromschlag bekommen,die Trafoerdung reicht dazu bereits aus.

Und deshalb gibts besondere Stromverteilnetze,bei denen am Trafo nicht geerdet wird,um diese Gefahr auszuschließen. Große Industriebetrieb haben einen eigenen Trafo. Das nennt man IT-System.

Tritt dabei ein Fehler auf,Spannung kommt an Gehäuse von Maschinen,bekommt man noch keinen Stromschlag und es schaltet auch keine Sicherung/Schutzschalter die Anlage ab.
Das ist dort wichtig,weil betriebbedingt nicht einfach abgeschaltet werden darf. Der beginnende fehler wird aber optisch/akustisch angezeigt(Isolationsüberwachung genannt).
Aber Gefahr für Personen besteht nicht. Noch nicht.

Erst bei einem 2. Fehler in einem anderen Stromleiter MUSS sofort abgeschaltet werden. Denn dann besteht auch dort Stromschlaggefahr für Personen.

Das Erden macht man aber,um Fehler schnell und einfach mit Sicherungen abschalten zu können. Fehlerströme werden dadurch zu Kurzschlüssen,die hoch genug sind,um Sicherungen sehr schnell auszulösen. Die Gefahr für Personen wird dadurch begrenzt.

MfG
duck313