Stromlieferung von D ins Ausland

Hallo,

darüber lese und höre ich jetzt, obwohl div. Kernkraftwerke abgeschaltet wurden. Noch mehr: Es gab „negative Strompreise“ , d.h. man musste Geld dazu geben, um den Strom nach Österreich, Schweiz, Niederlande zu liefern - für mich unglaublich!

Fragen:

  1. Es heisst, dass teure Stromtrassen vom Nord- nach Süd-D gelegt werden müssen, damit der überschüssige Strom dahin geliefert werden kann. Aber warum kann man Strom in südliche Nachbarländer liefern, aber nicht nach Süd-D?
  2. Die Strompreise steigen und steigen, deutlich kräftiger als die Inflationsrate. Warum werden die „negativen Strompreise“ nicht an den Verbraucher weiter gegeben?

Danke
Laika

Hallo!

Klingt verrückt ?

Aber man kann nur verkaufen oder sogar billig oder mit Draufzahlung verschenken,wenn auch im „Süden“ Deutschlands zuviel Strom produziert wurde und keine Abnehmer dafür da sind ! Dann liefern eher süddeutsche Kraftwerke nach Österreich oder Frankreich,westdeutsche in Niederlande usw.

Es geht nicht um Windstrom aus dem Norden,der bis nach Österreich durchgeleitet wird. Obwohl das möglich wäre. Es ist ja nicht so,das es keine Leitungen gäbe.

Die Leitungsknappheit,besser die für heutige Kraftwerksstandorte(Küste) nicht angepasste Leitungsverteilung über das ganze Land macht gewisse Schwierigkeiten.

Statt Verschenken,den Strompreis für die Haushaltskunden senken ? Wer soll das machen und finanzieren ? Die Versorger ?
Man verschenkt Strom und soll gleichzeitig noch den Haushaltstarif absenken,also auf noch mehr Einnahmen verzichten ?

mfG
duck313

Hallo,

Es gab „negative Strompreise“ ,
d.h. man musste Geld dazu geben, um den Strom nach Österreich,
Schweiz, Niederlande zu liefern - für mich unglaublich!

Aber wahr! Diese negativen Preise bestanden aber nie auf Dauer, sondern immer nur zeitweilig, wenn wetterbedingt (deutschlandweit viel Wind und/oder klarer Himmel) immense Leistungs-Einspeisespitzen entstehen. Durch die superintelligente Festlegung des EEG, dass aller regenerativ erzeugter Strom vorrangig eingespeist werden muss, solange es technisch irgendwie geht, egal welche Randbedingungen herrschen, kann schnell ein nicht zu beherrschendes Überangebot entstehen.

Fragen:

  1. Es heisst, dass teure Stromtrassen vom Nord- nach Süd-D
    gelegt werden müssen, damit der überschüssige Strom dahin
    geliefert werden kann. Aber warum kann man Strom in südliche
    Nachbarländer liefern, aber nicht nach Süd-D?

Weil die Erzeugungsschwerpunkte der Wind- und Solarkraft nicht gleichmäßig verteilt sind und der Ausbau der Erzeugung dem Ausbau der Übertragungsmöglichkeiten um Längen vorausgeeilt ist. Genehmigungsverfahren für Photovoltaik- und Windparks dauern teils bloß ein bis wenige Jahre, während Leitungsbauvorhaben dafür über 20 Jahre in den Mühlen der Bürokratie und Bürgerinitiativen sowie Umweltaktivisten verbringen.
Folglich existieren innerhalb Deutschlands schlichtweg nicht genug Leitungen, um den dazugekommenen Ökostrom da hin zu übertragen, wo er gebraucht würde.
Er muss zwangsweise ins restliche europäische Verbundnetz (also Ausland) gedrückt werden. Dort wird er aber auch nicht immer in solcher Menge benötigt. Es müssen also schlimmstenfalls auch jenseits der Grenze Kraftwerke abgefahren werden, um den Überschuss aufnehmen zu können. Das wollen die Leute dort aber eigentlich gar nicht. Also reißt sich natürlich niemand um den Strom. Ohne Nachfrage sinkt der Preis so lange, bis sich ein Abnehmer findet. Das geht auch mal ins Negative.

  1. Die Strompreise steigen und steigen, deutlich kräftiger als
    die Inflationsrate. Warum werden die „negativen Strompreise“
    nicht an den Verbraucher weiter gegeben?

Die Haushaltsstromtarife enthalten ja nicht nur den reinen Strompreis. Stattdessen wird alles, was im Elektroenergienetz Kosten verursacht, auf die Kleinkunden umgelegt, neuerdings auch das ganze Gedöns der Ökostromer (EEG-Umlage, KWK-Zuschlag, Offshore-Windkraftmithaftung und wie sie alle heißen…). Der nur schleppend eintretende Netzausbau und vor allem die Netzaufrüstung (z. B. Austausch von Leiterseilen, die mehr Stromstärke aushalten) kosten ebenfalls Geld und wollen bezahlt werden.

Dazu kommt, dass die geringen Börsenstrompreise nicht von ewiger Dauer sind. Durch schlechte Wetterverhältnisse kann auch mal ein zeitweise höherer Preis entstehen. Das Ganze ist also keine sichere Sache und deshalb wagt sich kein Energieversorger, den eigentlichen Stromarbeitspreis tiefer anzusetzen.

Meine Darstellungen sind teilweise erheblich vereinfacht, um besser verständlich zu sein. Das bitte ich (alle Fachkundigen beim kritischen Lesen) zu beachten!

MfG,
Marius

Hai!

Statt Verschenken,den Strompreis für die Haushaltskunden
senken ?

Ja das wäre eine sinnvolle Maßnahme!

Wer soll das machen und finanzieren ? Die Versorger ?

Ja wer sonst. Ein wenig dürften sie ruhig von ihren Milliarden
Gewinnen abgeben, weil sie bewußt die Zeichen der Zeit ignoriert
haben.
Bloß nicht vorsorglich investieren, lange warten und dann wieder
mal nach Unterstützung vom Staat rufen.

Man verschenkt Strom und soll gleichzeitig noch den
Haushaltstarif absenken,also auf noch mehr Einnahmen
verzichten ?

Wenn man es nicht muß werden sie es sicher nicht tun aber dem einen
oder anderen Versorger könnte man da ruhig mal großzügig ans Knie
pinkeln.

Der Plem