Stromschlag am Netzwerkkabel

Wir haben im Büro Netzwerkkabel von einer Firma verlegen lassen. In den Büros sind Netzwerkdosen und in einem Raum laufen alle Leitungen zusammen. Hier habe ich selbst einen Port-Switch installiert und mit Patch-Kabeln aufgelegt. Netzwerk funktioniert soweit.

In einen Raum läuft ein Laptop, welcher mittels Patchkabel am Netzwerk angeschlossen ist. Das Netzwerk funktioniert soweit fehlerfrei. Bei berüchrung des Patchkabels - aussen ist eine Metallabschirmung - bekomme ich einen heftigen Stromschlag. Es ist mehr als nur eine statische Entladung, es hat bis in den Oberarm gekribbelt.

Bei google findet man Beiträge mit ähnlichen Erfahrungen. Häufig werden hier Potentialdifferenzen als Ursache genannt. Habt ihr Erfahrungen dazu? Kann der Stromschlag mit der Verkabelung zusammen hängen? Oder ist der Switch einfach defekt?

Gibt es eine einfache Möglichkeit, die Ursache einzuschränken? Was müsste man da für einen Fachmann veranschlagen?

Hallo Fragewurm,

Bei google findet man Beiträge mit ähnlichen Erfahrungen.
Häufig werden hier Potentialdifferenzen als Ursache genannt.
Habt ihr Erfahrungen dazu? Kann der Stromschlag mit der
Verkabelung zusammen hängen? Oder ist der Switch einfach
defekt?

Weder noch, kommt meistens durch ein Netzfilter oder parasitäre Kapazitäten im Schaltnetzteil.
Der Stom ist normalerweis ungefährlich, aber sehr unangenehm.

Man kann zur Sicherheit den Ableitstrom messen, liegt dieser unterhalb von etwa 1mA entspricht technisch alles der Norm.

Gibt es eine einfache Möglichkeit, die Ursache einzuschränken?

Patchkabel ohne Schirmung :wink:
Damit kannst du dir aber andere Probleme einhandeln.

Was müsste man da für einen Fachmann veranschlagen?

Elektriker/Elektroniker

MfG Peter(TOO)

In einen Raum läuft ein Laptop, welcher mittels Patchkabel am
Netzwerk angeschlossen ist. Das Netzwerk funktioniert soweit
fehlerfrei. Bei berüchrung des Patchkabels - aussen ist eine
Metallabschirmung - bekomme ich einen heftigen Stromschlag.

Ein in der Dose eingestecktes Patchkabel müsste über den Schirm des verlegten Netzwerkkabels geerdet sein und dürfte keine Spannung haben.

Auch wenn der Netzwerkschrank / das Patchfeld nicht selber geerdet wäre, dann wäre er doch über die Netzwerkleitungsschirme mit den Gehäusen der angeschlossenen PCs geerdet.

Dass da nirgend ein Schirm existiert bzw. nirgends ein Schirm angeschlossen ist, möchte ich mal ausschließen.

Der Elektriker muss anrücken.

[MOD]:Und deshalb verschiebe ich jetzt auch weiter zu den Elektrikern!

hallo,

An der Abschirmung kann man sich eigentlich keinen Stromschlag holen, da die Schirme an der zentralen Stelle geerdet sein müssen. Und an jedem einzelnen PC nochmal.

Ich schliesse daraus, dass

  • die Firma das Patchpanel (die zentrale Stelle) nicht geerdet hat UND keine PC’s mit Schukostecker eingesteckt sind
  • oder dein Anschlusskabel keine durchgehende Schirmung hat

oder dass die Abschirmung DOCH geerdet ist und du doch statisch aufgeladen warst

Halt mal einen Phasenprüfer an die Abschirmung, leuchtet er nur kurz auf oder leuchtet er dauernd?

Wenn er dauernd leuchtet holt sofort die Firma wieder her und lasst die Erdung des Patchpanels nachholen. Und das Anschlusskabel prüfen

Ob moderne PC’s die RJ45-Schirmung überhaupt noch mit der Geräterede verbinden weiss ich allerdings nicht - da bin ich nicht mehr up-to-date

Schorsch

Ob moderne PC’s die RJ45-Schirmung überhaupt noch mit der
Geräterede verbinden weiss ich allerdings nicht - da bin ich
nicht mehr up-to-date

Das dürfte immer noch so sein.
Und es bringt „dank“ TN-C(-S) System immer noch Probleme mit Ausgleichsströmen über Netzwerkleitungen.

Und es gibt immer noch Kollegen, denen sowas anscheinend völlig unbekannt ist.

Schöne Grüße an den Kollegen aus Del*****!
Wie kann man denn nur so ignorant sein und zwei Bereiche eines Hauses, die von verschiedenen 4adrigen Zuleitungen eingespeist werden, mittels geschirmter, kupferbasierter Netzwerkleitung zu verbinden?! Da konnte ich mit nem Zangenwandler Stromstärken auf der Leitung messen im Bereich von 1-2A.

Dass der Netzwerktechniker die Ursachen der Verbindungsprobleme nicht finden konnte, ist zu verzeihen.

Die haben ziemlich blöde geguckt, dass der „Vierquadrat-Bieger“ keine 10min brauchte, um den Fehler zu erkennen und zu beheben (ungeschirmtes Patchkabel eingesetzt!), wo der Netzwerktechniker und der Netzwerkverkabler dran gescheitert waren (neue Netzwerkkarten, neuer Switch, komplett neuer PC, neue Netzwerkdosen samt Einmessen der Leitung - alles erfolglose Versuche der Kollegen).

Das dürfte immer noch so sein.

glaub auch - allerdings bei der neusten Generation mit Plastikgehäuse so gross wie ein kleines Handbuch bin ich nicht so ganz sicher

Ausgleichsströmen über Netzwerkleitungen.

Und es gibt immer noch Kollegen, denen sowas anscheinend
völlig unbekannt ist.

doch ich denke da gibts noch viele. In DE ist die Ausbildung sehr theoretisch, zu wenig praxisorientiert

Wie kann man denn nur so ignorant sein

mangels Wissen…geb zu ich habs auch nicht schon immer gewusst und darf an diese Zeit gar nicht mehr zurückdenken. Nur ist das so lang her, es kommt einem nur so vor als hätt man’s immer schon gewusst. Hat man aber nicht (bei mir war nicht der Paps schon Eli)

Stromstärken auf der Leitung messen im Bereich von 1-2A.

warum auch nicht, die Schirmung konkurriert in Altbauten schliesslich mit bis zu 50 Metern PEN bei 2-adriger Stegleitung

Dass der Netzwerktechniker die Ursachen der
Verbindungsprobleme nicht finden konnte, ist zu verzeihen.

Nö! Spätestens DER sollte es als Fachmann schonmal gehört haben!

wo der Netzwerktechniker und der
Netzwerkverkabler dran gescheitert waren (neue Netzwerkkarten,
neuer Switch, komplett neuer PC, neue Netzwerkdosen samt
Einmessen der Leitung - alles erfolglose Versuche der
Kollegen)

Schande!

…(ungeschirmtes Patchkabel eingesetzt!),

noch besser aus Erfahrung: Schirmung einseitig aufgelegt
und deutlich beschriftet - daran haperts bei tatsächlich fast allen Kollegen
S.

Ich schliesse daraus, dass

  • die Firma das Patchpanel (die zentrale Stelle) nicht geerdet
    hat UND keine PC’s mit Schukostecker eingesteckt sind
  • oder dein Anschlusskabel keine durchgehende Schirmung hat

Der Switch wird mit einem Netzteil betrieben und ist nicht geerdert. Das betroffene Patchkabel wird an einem Laptop betrieben, dieser wird mit einem Akku/Netzteil betrieben. An anderen Segmenten hängen PCs mit Schuko-Stecker.
Die Netzwerkverkabelung ist ganz frisch und sollte eigentlich dem Stand der Technik entsprechen. Wir haben mit dem Fachbetrieb (Elektromeister) gesprochen und er wird sich das ganze am Montag ansehen.

Ich hoffe, der Effekt ist nachvollziehbar und die Ursache kann am Montag gefunden werden.

Ursache gefunden
Der Elektriker ist angerückt und hat die Ursache gefunden. Die Patchverkabelung ist okay, aber es gibt einen Fehler in der Netzverkabelung. Im betroffenen Raum sind die Steckdosen nicht geerdet, auf einer Dose ist die Erde mit der Phase belegt. Das hat er korrigiert, insgesamt gibt es da aber noch Klärungsbedarf. Das klären wir jetzt mit dem Vermieter.

Da es sich um einen Altbau handelt, gibt es auch keinen Schutzschalter. Sonst wäre das schon früher aufgefallen.

Ich danke Euch für die Tipps!

Zunächst mal einen herzlichen Dank für die Rückmeldung!
Ich war ja schon davon ausgegangen, dass das Netzwerk nicht die Ursache des Stromschlags ist, da es an vielen Stellen geerdet sein müsste. Aber auf diese Ursache hier wäre ich eher nicht gestoßen.

Der Elektriker ist angerückt und hat die Ursache gefunden. Die
Patchverkabelung ist okay, aber es gibt einen Fehler in der
Netzverkabelung.

„Netzverkabelung“ ist zweideutig - aber wird ja im weiteren Text klar.

Im betroffenen Raum sind die Steckdosen nicht
geerdet,

Das sollte bei der wiederkehrenden Prüfung der Elektroinstallation, die für Gewerbetreibende von den Berufsgenossenschaften gefordert ist (und die auch im Sozialgesetzbuch VII bußgeldbewehrt einzuhalten ist), schon längst aufgefallen sein.

Aber warum sollte man sich auch alle paar Jahre einen Elektriker ins Haus holen… Ab und zu die Asche eines Mitarbeiters nach Stromunfall unter den Teppich kehren - merkt doch keiner. Und belebt den Arbeitsmarkt!

auf einer Dose ist die Erde mit der Phase belegt. Das
hat er korrigiert, insgesamt gibt es da aber noch
Klärungsbedarf.

Mann, was hattet ihr ein Schwein!
Das hätte auch tödlicher Stromunfall werden können.

Das klären wir jetzt mit dem Vermieter.

Der natürlich auch niemals daran dachte, mal zu prüfen, ob seine vermietete Sache eine Gefahr für das Leben von EUCH darstellen könnte.

Da es sich um einen Altbau handelt, gibt es auch keinen
Schutzschalter. Sonst wäre das schon früher aufgefallen.

Ich bin kein Fan übermäßiger Vorschriften, vieles, was die BGs heute aus dem Ärmel schütteln, dient nicht mehr der Sicherheit der Beschäftigten, sondern sorgt nur dafür, dass aus vielen hundert weißen Seiten schwarz bedruckte Seiten werden, die ungelesen im Aktenschrank landen.

Aber gerade die älteren Vorschriften waren echt noch dazu geeignet, sowas, was bei euch hätte passieren können, zu verhindern.